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Original geschrieben von rasputin
Und was bringt das momentane Gehabe den Beschäftigten, dem Arbeitgeber und der Bevölkerung? :confused:
Es bringt dem Arbeitgeber einen wirtschaftlichen Schaden. Und das ist vom Gesetzgeber so gewollt.
Jeder Streik schädigt den Arbeitgeber. Deshalb sind Arbeitgeber in der Regel auch an einer gütlichen Einigung interessiert. Guck dir nur mal die Abschlüsse der IG Metall an. Warum zahlen die Arbeitgeber mehr als Inflationsausgleich? Weil sonst der Laden still steht.
Nur die DB meint, ihre verfehlte Personalpolitik weiterhin auf dem Rücken der Beschäftigten austragen zu müssen. Die Bahn sollte mal was gegen den Fachkräftemangel tun und die Attraktivität für eine Ausbildung zum EiB L/T etc. steigern.
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Original geschrieben von rasputin
Soll doch die GDL die Zugbegleiter und damit Fahrkartenkontrolleure streiken lassen, so dass die Züge weiterhin fahren können.
Was soll das denn den Beschäftigen bringen? Davon würden nur Arbeitgeber und Schwarzfahrer profitieren. Der Arbeitgeber spart sich den Lohn für die Streiktage, die Schwarzfahrer fahren unentdeckt. Service ist bei der Bahn sowieso ein Fremdwort.
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Original geschrieben von rasputin
Knackpunkt aus meiner Sicht ist, dass die GDL nur so tut, als ob es ihr um das Wohl der Beschäftigten geht.
Das ist eine bislang unbewiesene Unterstellung, die vornehmlich von der Arbeitgeberseite lanciert wird.
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Original geschrieben von rasputin
Das die Bahn nicht unterschiedliche Tarifverträge mit Der EGV UND der im Vergleich lächerlich kleinen GDL abschließen möchte, ist doch verständlich.
Das tut sie doch längst. Für Lokführer gelten eigene Tarifverträge.
Ich wäre mir übrigens nicht so sicher, ob die GDL durch ein Tarifeinheitsgesetz wirklich entmachtet wird. Es kann gut sein, dass die GDL bei manchen DB-Töchtern, die als EVU zählen (DB Fernverkehr, DB Regio ...), die Mehrheit innehat. Schließlich sind gerade dort Lokführer und Zugbegleiter beschäftigt, während Servicepersonal und Fahrdienstleiter in anderen Konzerngesellschaften arbeiten.
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Original geschrieben von rasputin
Wenn die GDLer in den Verhandelung auch nur ein bisschen solche Gedanken im Kopf haben, so ist das Scheitern wirklich nicht verwunderlich. Ich finde eine solche Einstellung krank.
Hättest du mal den darauf folgenden Satz gelesen. Mich interessiert primär der Umgang der Presse mit einem Nicht-GDL-Bahnstreik. Die Konsequenzen für Reisende und Wirtschaft ändern sich ja nicht durch den Namen der Gewerkschaft.
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Original geschrieben von rasputin
Richtig, wer weiß das schon so genau Unter anderem deshalb bin ich ja der Ansicht, dass die GDL dem Bahnpersonal einen Bärendienst erweist.
Die GDL kann aber auch nicht einfach auf sämtliche ihrer Forderungen verzichten, weil sie dann für ihre Mitglieder keine Berechtigung hat.
Ich freue mich jedenfalls schon auf den EVG-Streik im Juni. Bin gespannt, wie die Presse den der Person Weselsky in die Schuhe schiebt.
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Original geschrieben von rasputin
Das weiß ich nicht - es kann etliche Gründe haben. Nur weil die Bahn keine gerichtliche Prüfung anstrebt, heißt es nicht automatisch, dass die Verhältnismäßigkeit gegeben ist.
Wenn die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben ist, wäre es doch erste Pflicht des Vorstands, wirtschaftliche Schäden für das Unternehmen und den Gesellschafter zu vermeiden.
Reine Spekulation: Vielleicht möchte der Bahnvorstand sogar, dass das Zugpersonal streikt, um das Ansehen dieser Berufsgruppe zu vernichten und dadurch gesellschaftliche Akzeptanz für führerlose Züge zu erhalten. Oder es steckt die Bundesregierung dahinter, die Gewerkschaften verbieten und Arbeitsschutzstandards in Deutschland senken will. Schließlich möchte Frau Merkel einheitliche Standards in der westlichen Welt (siehe TTIP) und die USA werden "sozialistischen Kram" wie einen gesetzlichen Kündigungsschutz niemals akzeptieren.
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Original geschrieben von rasputin
So langsam wird mir klar, weshalb es keine ausreichenden Fortschritte bei den Verhandlungen gegeben hat.
Du meinst, es läge an der Person Weselsky? Warum gibt es dann bei den Verhandlungen der EVG ebenfalls keine Fortschritte? Ist es vielleicht nicht doch die Bahn, die auf stur schaltet?
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Original geschrieben von rasputin
Auch wenn Streiks grundsätzlich legal sind, so sollte dennoch alles in einem vernünftigen Rahmen ablaufen. Diesen Rahmen kann ich aber nicht mehr erkennen.
Wenn die Streiks unverhältnismäßig wären, ließe sich das vor Gericht klären. Doch dazu ist die Bahn nicht bereit. Warum wohl?
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Original geschrieben von rasputin
Und dazu sind dann ale Mittel recht?
Nicht alle. Streiks sind nun mal das einzige legale Druckmittel. In Frankreich wurden auch schon mal Führungskräfte entführt.
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Original geschrieben von rasputin
Und wenn auf diese Forderung nicht eingegangen wird, verhält man sich wie ein trotziges Kind und wirft sich strampeld und schreiend auf den Boden?
Natürlich. Irgendein Zeichen muss man ja setzen, dass man mit der Ausbeutung durch beliebige Ausweitung von Arbeitszeiten nicht einverstanden ist.
Die Alternativen wären Kündigung oder Krankschreibung (Burnout) Doch wer fährt dann die Züge? Den Job will doch keiner haben.
Und damit wärst du als Kunde und Bürger so oder so betroffen.
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Original geschrieben von rasputin
Wieso muss die Bahn zu jeder Forderung ein Angebot machen? Zur Kompromissbereitschaft könnte auch gehören, dass man auf die eine oder andere Forderung verzichtet.
Warum nicht gleich auf alle Forderungen verzichten? Oder gar nicht erst welche stellen? Vielleicht auch noch einen Gehaltsverzicht anbieten, um den Börsengang zu erleichtern?
Zu deiner Frage: Weil die Anhäufung von Überstunden dem Zugpersonal momentan am meisten weh tut. Das liegt natürlich am Personalmangel, den die Bahn aber nicht zu beseitigen bereit ist.
Sollte sich bewahrheiten, dass der DB-Konzern bei der RRX-Ausschreibung leer ausgeht, bin ich mal auf die Reaktion gespannt. Das wäre eigentlich die Gelegenheit für einen Überstundenabbau und eine fairere Arbeitsverteilung.
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Original geschrieben von rasputin
Wenn Verhandlungen nicht ergebnislos enden sollen, so muss man auch bereit zu Kompromissen sein.
Die Bahn hat bisher gar kein Angebot zu einer Reduzierung der Überstunden gemacht. Wie soll der Kompromiss aussehen?
Übrigens: Die EVG verhandelt seit fast einem Jahr und hat auch noch keinen Tarifabschluss erzielt. Vielleicht will die Bahn auch gar keinen neuen Tarifvertrag mehr. Dann werden die sich nie einigen.