Re: Unerlaubte Handy Ortung / Standort Bestimmung
Zitat
Original geschrieben von hardyx9
Außendienstmitarbeiter wird von seiner Firma ein neues Handy (Blackberry) mit einer Vodafone SIM Karte bekommen.
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, daß die Firma in der Lage ist / sein wird, zu beliebigen Zeiten, wenn das Handy an ist, eine Standortbestimmung / Handy Ortung ohne Wissen des Mitarbeiters durchzuführen. Entweder durch hardwareseitige Veränderung im Handy, oder softwaremäßig, oder durch einen Zusatzvertrag, von dem der Mitarbeiter keine Ahnung hat.
Vgl. z.B.
http://www.janolaw.de/newsletter/interview-handy-ortung.html
http://www.nn-online.de/artike…art=1182991&kat=316&man=2
http://www.wdr.de/radio/wdr2/quintessenz/536583.phtml
Der Mobilfunkvertrag müsste für die Ortung freigeschaltet sein.
(Beim Netzbetreiber (=Vodafone) oder nur beim Anbieter des jeweiligen Ortungsdienstes? Weiß das jemand?)
Vor dem 4. August 2009 gab es keine genauen Regelungen, wie diese Freischaltung zu erfolgen hat. Hat also der Außendienstmitarbeiter schon länger seinen dienstlichen Vodafone-Vertrag mit derselben Mobilfunknummer, so ändert sich durch ein neues Endgerät (hier den Blackberry) nichts; er hätte auch früher schon geortet werden können bzw. könnte auch dann geortet werden, wenn er sein altes Handy behalten hätte.
Seit dem 4. August 2009 muss der Inhaber des Handys schriftlich zustimmen, wenn neu eine Ortungsfunktionalität eingerichtet wird. Wenn der Außendienstmitarbeiter also zusammen mit dem Blackberry einen "frischen" Mobilfunkvertrag bekommen hat, dann ist davon auszugehen, dass keine heimliche Ortung erfolgt. Alles andere wäre rechtswidrig, aber technisch möglich.
Herauszufinden, ob das Handy heimlich geortet wird, ist IMHO schwierig bis unmöglich. Man könnte es daran erkennen, dass es sich "häufiger als vorgesehen" beim Mobilfunknetz für einen "Location Update" meldet. Aber das würde, wenn überhaupt, nur bei sehr häufigen Ortungen auffallen.
Eine (aber auch nur bedingt praxistaugliche) Abhilfemaßnahme gegen heimliche Ortungen könnte darin bestehen, das potenziell ortbare Handy immer an einer bestimmten Stelle (z.B. in der Firma) liegen zu lassen, also nicht mit sich zu führen, und eine permanente (=un-bedingte) Rufumleitung auf ein Handy zu legen, das nicht geortet werden kann.
Z.B. könnte sich der Außendienstmitarbeiter einen privaten Vodafone-Vertrag zulegen und das Diensthandy auf den privaten Vertrag umleiten.
Laut
http://www.trackyourkid.de/con…tung_bei_rufumleitung.php
greift die Rufumleitung nicht für den Ortungs-Dienst.
(Man sollte dabei natürlich darauf achten, dass die Rufumleitung vom Diensthandy aufs Privathandy kostenlos ist, damit dem Arbeitgeber keine zusätlichen Kosten entstehen. Außerdem greift die Rufumleitung nicht für SMS. Im Ausland müsste man das Original-Diensthandy verwenden, um keine Gebühren für ankommende Gespräche mit seinem Privathandy zahlen zu müssen; aber im Ausland funktioniert ja auch die Ortung nicht, so dass man das Diensthandy dann beruhigt einsetzen könnte: http://www.trackyourkid.de/con…auch_im_ausland_orten.php)
... und wer Sorge hat, dass "schwarze Schafe" unter den Ortungs-Dienstleistern auch ohne vorherige Freischaltung (quasi "gegen Aufpreis", z.B. für Privatdetektive) Ortungen vornehmen, der könnte sich eine SIM zulegen, bei der die Ortung für "Normalbürger" (noch) nicht möglich ist, AFAIK ist das z.B. bei den (virtuellen) Netzbetreibern vistream und ring der Fall.
(Allerdings wird es kaum möglich sein, kostenfrei vom Diensthandy auf ein vistream- oder ring-Handy umzuleiten.)
Ich würde mir folgendes wünschen:
Der Benutzer eines Handys sollte per USSD-Code abfragen können, ob eine Ortungsfunktionalität freigeschaltet ist. Ortungen ohne eine solche (abfragbare) Freischaltung sollten der Polizei etc. vorbehalten bleiben.
oxiphon