Die Europawahl hat, denke ich, ein riesen Problem: es ist so weit weg und unverständlich für die große Mehrheit, was die Leutchen da so tun, dass es einfach kaum jmd. interessiert, wer da wann warum und wo regiert und deshalb sind wohl auch so viele nicht zur Wahl gegangen.
Der sog. SPD-Absturz (ich halte es auch für keinen sooo dramatischen Absturz) - nicht wirklich überraschend oder? Die sind derzeit einfach sehr farblos. Man mag von Schröder und allen dazugehörigen Auswirkungen halten, was man will, aber der Mann hatte Format und versprühte so etwas wie Reform-Willen und unter'm Strich hat er auch bewiesen, dass man sehr wohl etwas ändern kann und nicht immer nur der eigenen Lobby nach dem Mund reden muss - auch wenn's die jetztige SPD ausbaden muss und einige Stimmen an die Linken verloren hat.
Viel bedenklicher finde ich allerdings, dass es in D so viele Hirnis gibt, die die Linken wählen! Sozialpolitik der SPD hin oder her - wenn man eine Alternative dazu will, sollte man sich grün oder was auch immer überlegen, aber nicht eine Partei, deren Ansichten extrem und weit weg von jeglicher Realität sind.
Auch erstaunlich in meinen Augen, das Abschneiden der FDP. Deren typische Lobby/Wählerstamm ist nicht gerade unbeteiligt am derzeitigen Finanzmarkt-Chaos und trotzdem gibt's genügend Blindgänger in D, die glauben, dass alles besser wird, wenn man die Führung der dt. Wirtschaft in die Hände einer Gesellschaftsschicht legt, die sich die Führungspositionen gegenseitig nur so zuschiebt, unabhängig von vorhandener Nicht-Qualifikation - Hauptsache, man bleibt unter sich...