Zitat
Original geschrieben von Quindan
Na, die Frage beantwortet sich eingentlich von selbst: Es kann NIE ein Film besser werden als das Original (das sieht man ja schon an Sequels). Das Original war (zu seiner Zeit) neu, innovativ, technisch perfekt - was soll denn bitte heutzutage dabei rauskommen? Neu ist die Thematik des Films nicht mehr (das was ja schon beim Original der Fall). Innovativ ist ein Remake auch nicht, weil es nur etwas schon mal dagewesenes wiederholt.
Ansonsten komme ich gerne wieder auf das Bild zurück: solange es Geld bringt, ist es egal, wie oder was man (Regisseur, Studio, Darsteller) macht.
Okay, will ja nicht besserwisserisch erscheinen, aber da dieses Gebiet nun mal mein Studium umfasst (Film- und Medienwissenschaft), bin ich geneigt, hier noch was anzumerken: Ganz so radikal würde ich das nicht sagen, zumal von vielen Filmen Originalversionen bestehen, die man gemeinhin nicht mal kennt - ich meine, wer kennt schon "La Jetée", die Vorlage für "Twelve Monkeys"? Der Punkt ist: La Jetée ist ein Fotofilm (besteht also ausschließlich aus Standbildern mit einer Erzählstimme im Off)... und das ist nun bei aller cineastischen Liebe wirklich nicht besser als der optisch geniale, schön verworrene Film von Terry Gilliam...
Ich hab mich ja auch nur auf Hollywood-Versionen bezogen, sprich auf Produktionen der etablierten Filmstudios.
Andererseits: Auch hinsichtlich des andren Postings, demnach man ja heute "die Massen nur mit special Effects locken" würde, sei angemerkt:
Wer meint, dabei würde es sich um eine moderne Erscheinung handeln, der verkennt 100 Jahre Filmgeschicht - Kino war nämlich schon immer Attraktionsmedium (wofür sich bereits solche Größen wie Meliès, die Brüder Lumiére oder Sergej Eistenstein ganz dezidiert ausgesprochen haben), und hatte auch in seiner ersten großen Blütezeit hauptsächlich "Effekthascher" als Meisterregisseure (F. W: Murnau, Fritz Lang waren damals ganz besonders für "SPecial Effects" bekannt!)...
Auch hinsichtlich der "Massen" oder des "Mobs" muss ich sagen: Kino war bereits in den 20ern Massenkunst (damals waren Filmpaläste en vogue, in denen mehr als 2.000 Leute Platz nehmen konnten!!!).
In diesem Sinne: Ich will mich nicht überheblich gebärden, aber da es sich hier nun mal um ein Thema handelt wo ich - so wie viele von euch eurerseits bei Handys etc. - Experte bin, wollte ich hier mal ein paar erhellende WOrte aus der Filmgeschichte loswerden!
Ob das alles jedoch so etwas wie "10.000 BC" von Roland Emmerich zu erklären vermag, halte ich für zumindest fraglich...