ZitatOriginal geschrieben von magick_6630
Ok, erklären wir den einen Schuh mal. Netzbasierte Ortung bedeutet, das die Netzbetreiber anhand der Position der Sendemasten den GPS-Empfänger mit Daten versorgen. Hauptsächlich die Daten der Satelliten. Das einzige Telefon das mir einfällt das das konnte war ein Siemens. Dies ist auch das wan man eigentlich mal unter A-GPS verstand. Hat sich nicht durchgesetzt, weils teure Umbauten erfordert und die Hauptidee, Intelligenz vom GPS-Empfänger im Handy in den Sendemast zu übertragen hinfällig wurde, als die GPS-Empfänger immer billiger wurden.
Was Nokia macht ist, die Sendemasten selber vermessen (wie auch immer) und per GPRS die Daten zu verschicken. Das ist im Prinzip dasselbe wir oben, nur das man keine technische Infrastruktur in den Sendemasten braucht, und auch nicht die Zusammenarbeit mit den Betreibern. Nokia treibt das jetzt noch weiter. Wenn man schon die ungefähre Position anhand der Sendemasten kennt, kann man sie auch anzeigen. Damit tun sie dasselbe was google-maps schon seit ner ganzen weile tut.
Ich vermute mal das sie das Feature erst jetzt freigeschaltet haben, weil ihre Karte der Sendemasten noch nicht flächendeckend genug war.
Dann will ich auch mal meinen Beitrag zur netzbasierten Ortung ablassen...
Sie ist in Deutschland möglich, O2 bietet diese z.B. im Kundenprofil an. Dabei liest das Netz durch kurzen Ansprechen des Handys dessen CellID (Funkzelle) aus. Da O2 natürlich weiß, wo die Funkmasten stehen, kann O2 dann anschließend auf eine Karte darstellen, wo sie das Handy ungefähr befindet. Da die Bereich der CellID's von einigen hundert Metern bis einigen Kilometern groß sein könne, kann die Ortung dabei nicht genauer sein.
Nicht nur O2, sondern auch externe Anbieter bieten diesen Service an. Das kann http://ehebruch24.de/ oder auch http://trackyourkid.de/ sein. Das Vorgehen ist dasselbe, mit dem Unterschied, dass es etwas kostet. Auch diese Services sind davon abhängig, dass sie die Ortungsinformation vom Netzbetreiber bekommen. Das muss so sein, weil diese Services logischerweise vom Handy keine CellID bekommen, da sie keinen direkten Kontakt zum Handy herstellen können (das Handy macht ja keine aktive Datenverbindung).
Das Tracking eines Handys, was man gelegentlich im Fernsehen sieht, ist nicht aktuell nicht über GSM möglich. Da sieht man genau, welche Straßen ein Handy gerade befährt oder in welcher Wohnung sich der Mörder befindet. Das geht natürlich über GPS-Daten, die aktiv vom Handy versendet werden.
Trotzdem gibt es ein wenig Forschung in dieser Richtung.
Projekt TrafficOnline
Projekt Do-iT
Dort werden zusätzliche Ortungsinformationen genutzt. So überträgt z.B. ein Handy während eines Gespräches auf der Abis-Ebene im 450ms-Takt Informationen zur "Signalstärke" zu aktuell genutzen CellID sowie bis zu 6 benachbarte CellID's. Desweiteren wird im StandBy-Modus auf A-Ebene bei Übergang von eine LocationArea zur nächsten ein LAU (LocationAreaUpdate) gemacht, d.h. dem Netz wird mitgeteilt, dass sie das Handy weiterbewegt an. Um den Übertragungstraffic zu sparen, weiß das Mobilfunknetz im StandbyModus nämlich nur deine ungefähre Position, nämlich die LocationArea, die aus ganz grob 20 Funkzellen besteht.
Wer es genauer wissen will, guckt mal hier rein: http://www.informaworld.com/sm…ll~tab=content~order=page (sollte z.B. von Universitätsrechenzentren aus kostenlos verfügbar sein).
Wie NokiaMaps wirklich funktioniert, weiß ich nicht. Ein eigenes Funkzellen-CellID-Netz aufzubauen, erscheint mir dabei wenig sinnvoll, da sich diese Funkzellen immer mal wieder ändern. Meistens ändern sich nur die Frequenzen und Signalstärken, gelegentlich die Funkzellennummern und manchmal kommen auch neue hinzu bzw. andere werden abgeschaltet. Für eine nicht-kritische Ortung (also nur eine das GPS unterstützende Ortung) mag das trotzdem möglich sein, nicht aber für eine gute Ortung.