Nach langer Zeit klinge ich mich mal wieder ein - Thema Addive und Kraftstoffbasis
Was ist bei ALLEN meistens drin? BASF Keropur G (Ottokraftstoffe) oder Keropur DP (Dieselkraftstoffe EN590).
Wichtigste Aufgaben sind Schmieren und das Vermeiden bzw. Abbau von Ablagerungen. Ist zu wenig drin bauen sich Ablagerungen auf.
Leistung/Moment:
Ein Ottomotor kann lediglich eine Oktanzahl ausnutzen, die im Kennfeld des Steuergerätes abgelegt ist.
Ist max 95 Oktan (wie selbst in meinem Motorrad F800s, ohne Klopfsensor) abgelegt, so wird die Zündung auch nicht weiter verstellt - Ende.
Über das was beim Verbrennen der Kraftstoffe entsteht könnte man ganze Bücher schreiben..oder politische Diskussionen schreiben.
Beim Ottomotor hatte man erst mit Lamdaregelung möglichst bei 1,0 und Kat die CO-Emissionen reduziert.
Dummerweise ist die Verbrennungstemperatur eines Ottos bei Vollast ab mittlerer Drehzahl so hoch, das eine Reduzierung zum Motorschutz notwendig ist. Zwei Möglichkeiten: Erstens mehr Sprit zum Kühlen über die Verdampfungsenthalpie rein als Luft da ist (teilweise bis Lamda 0,65). Aktuelle Motoren gehen hier noch bis auf 0,8 runter, d.H. bis zu 20% Sprit werden "verschwendet". Zweitens versucht man es mit gekühltem AGR und Krümmer so kühl zu halten, das doch bis Lamda 0,95 reichen.
Dummerweise entsteht NOx - was man durch teilweise Rückführung in den Brennraum über das AGR zu rezuzieren versucht. Dreck wie Ruß bringt es gleich mit und sifft AGR, Ansaugbrücke und Einlassventile zu.
Früher zur Zeiten der Saugrohreinspritzung war das weniger ein Problem - der Kraftstoff spülte zumindest ab Saugrohr wieder das Meiste frei. Bei einem Direkteinspritzer passiert das für einen höheren Wirkungsgrad nicht - der Siff baut sich mit der Zeit auf. (Übrigens drohen so ziehmlich allen Direkteinspritzern Ottopartikelfilter ähnlich dem Diesel.)
Ein sauberer eingefahrer Ottomotor Motor hat bereits seine höchste Leistung und Effizienz.
Streng genommen kann es nur gleich bleiben oder durch Ablagerungen schlechter werden.
"Benzin" Produziert eben sollche Ablagerungen, Ethanol erheblich geringere. Am wenigsten unerwünschte Verbrennungsnebenprodukte ergeben sich beim Verfeuern von eher kurzkettigen Verbindungen wie Propan- oder Erdgas.
Ein Diesel ist im Vergleich zum Otto schon ein armes Schwein: Viel Kraftstoff pro Luft beudetet viel Ruß der im Partikelfilter landet.
Bei großen Luftüberschuss und hohen Temperaturen entsteht hingegen NOX - zu Beseitigen mit Abgasrückführung, DeNOx-Speicherkat und Adblue-Harnstoffeinspritzung. Ein Zielkonflikt.
Wir sind in unseren Fahrzeugen in der Regel auf Treibstoffgemische in flüssiger Form angewiesen.
Ideal wären GTL-Kraftstoffe die durch Fischer-Tropsch-Synthese hergestellt werden. Das Verfahren gibt es schon seit 1925 und wurde schon im im Dritten Reich aus der Not heraus verwendet (damals "Kohleverflüssigung").
Sowas ist etwa in den überteuerten Premium-Kraftstoffen von Shell in einstelliger Prozenzzahl enthalten.
(Dieselfahren können sich ja mal nach C.A.R.E. - Diesel alternativ umschauen).
Dieselfahrer müssen sich zumindest um die Schmierfähigkeit des normalen EN590-Diesels ohnehin keine Gedanken machen: Bereits 2% RME "Biodiesel" schmieren deutlich besser als die uralten stärker schwefelhaltigen Kraftstoffe. Natürlich gibt es eine Grenze was nicht darauf ausgelegte Fahrzeuge (Gummidichtungen!!!) an Beimischung vertragen können - deswegen bleibt es auch bei max 7%.
Und eine Bitte: Wenn ihr auf "Obenöl" in Sinne von einer 2T-Öl-Beimischung (die durchaus Vorteile haben kann) besteht und einen Partikelfillter habt: Bitte aschearmes Öl verwenden.
Ein Kommentar aus dem Off: Übrigens landen große Teile aus unseren "sauberen, entschwefelten" Kraftstoffen in den Schwerölen von Frachtern und Tankern - im durchaus einstelligen Prozenzbereich. Hurra, saurer Regen über dem Meer.