Beiträge von dongiovannito

    Wieso soll man gleich kündigen? Was hier passiert ist eine Unverschämtheit und muss als solche angeprangert werden.


    Kündigung bedeutet, sich der Mühe einer Providersuche entsprechend dem eigenen Nutzerverhalten zu unterziehen, den ganzen Formularkram und eventuelle Wechselprobleme in Kauf zu nehmen, dazu Lauferei und möglicherweise neuen, nur anderen Ärger.


    Nix da, o2 hat sich an die eigenen Verträge zu halten und das muss durchgesetzt werden. Und meiner Meinung nach sind da auch ganz klar die Anbieter der verschiedenen Dienstleistungen wie callthrough gefordert. Auch die haben Verträge einzuhalten und z.B. den Verbrauch von Gesprächsguthaben zu gewährleisten. Das hat Rebtel ja durchaus kapiert. Gibt es da eigentlich auch noch andere?


    Viel interessanter scheinen mir Abmahnungen und Schadenersatzklagen zu sein, sofern der Sachverhalt solche rechtfertigt. Was zu überprüfen wäre.

    Die Blockade ist ein schwerer Fehler von o2. Das wird sich mit der Zeit erweisen. Der Markt ist im Umbruch in Richtung Internettelefonie und Methoden, wie o2 sie anwendet, bringen allenfalls eine kleine Verschnaufpause für das Unternehmen, die ja sogar nützlich sein könnte, wenn sie zum Nachdenken genutzt würde über passende Innovationen bei den Geschäftsmodellen.


    Aber darauf wird man wohl nicht hoffen dürfen. Das Verschwinden des SIP-clients in den neuen Nokia-Modellen deutet eher in eine ganz andere Richtung. Mal sehen, wie lange man darauf setzt, bei der scharfen Konkurrenz am Markt mit Methoden aus dem Arsenal von Oligopolen zu hantieren. Das kann nicht gut gehen.

    Gong!!!! Auf geht's zur nächsten Runde und jetzt wird es richtig ärgerlich.


    Seit gestern sind auch die von Rebtel erst vor wenigen Tagen neu verteilten Einwahlnummern durch 02 blockiert worden. Eine Firma fängt an, sich richtig und dauerhaft zu blamieren und ihre Kunden zu vergraulen.


    Langsam wird sichtbar, dass der Kampf gegen alles, was den eingesessenen Platzhirschen Konkurrenz macht, mit allen Mittel bekämpft wird. Ein weiteres Ziel ist der ganz Voip-Markt. Hier heißt die Strategie: Sip-Clients aus den Handys entfernen (lassen).


    Parallelen zur Musikindustrie drängen sich erneut auf. Und das ist zugleich ein Trost. Denn hier wie dort: so was kann niemals gut gehen. Die Kunden von heute sind einfach zu clever!

    Auf meine Anfrage bei der Bundesnetzagentur (mit der e-mail von Rebtel als Anlage und dem Link auf die hier geführte Liste gesperrter Nummern) kam ruckzuck eine ellenlange Antwort, die nach meinem zugegeben laienhaften Verständnis zusammengefasst etwa folgendes sagt:


    1) o2 spricht von Drosselung, die wegen einem "sprunghaften Anstieg des Verkehrs" notwendig geworden sei; gesperrt habe man nicht, sondern sogar immer noch Verkehr in erheblichem Umfang durchgeleitet, müsse aber die Integrität des eigenen Netzes schützen (wozu die Betreiber tatsächlich gesetzlich verpflichtet sind) und deshalb drosseln.


    2) Die Nutzung von Ortsnetznummern für Dienste, die Massenverkehr erwarten lassen, ist dann zulässig, wenn der Anzahl der Anrufe eine entsprechend hohe Abfragekapazität gegenüber steht.


    Die Verteidigung von o2 ist schwierig auszuhebeln, weil man beweisen müsste, dass a) ein sprunghafter Anstieg des Verkehrs nicht stattgefunden hat und / oder dass b) das Problem in der unzureichenden Infrastruktur von o2 zu finden ist. Will sagen: Baut euer Netz anständig aus, dann müsst ihr nicht arme Leute am billigtelefonieren hindern (ok, kleiner Scherz)


    Es sieht so aus, als ob auch bereits andere Netzbetreiber bei der Bundesnetzagentur vorstellig geworden sind, um sich wegen des "Ansturms" auf ihre Netze zu beschweren, bzw. Massnahmen vorgreifend zu verteidigen (drosseln bzw. einfach blockieren tut ja bisher anscheinend nur o2).


    Und nach wie vor steht im Raum der Verdacht, dass hier unliebsame Konkurrenz bekämpft wird. Für mich als Telefonlaien ist klar, dass nun in erster Linie die Anbieter handeln müssen. Es geht um deren Einkünfte. Rebtel hat für mich vorbildlich reagiert. Das müssen andere auch tun. Schließlich liegen bei den einzelnen calling-services erkleckliche Summen Prepaidgelder herum, auf die man ein Anrecht hat als Kunde. Wenn man das Geld nicht mehr abtelefonieren kann, sollen sie es zurückgeben. Darum scheint es angebracht, nicht ausschließlich auf o2 loszugehen.


    Soweit bis dahin und für mich erstmal gut.

    Ich denke, Gegenwehr ist absolut notwendig. Solche "Massnahmen", wie o2 sie hier offenbar anwendet, gehören ja wohl eher in eine staatliche Planwirtschaft.


    Hier ein Auszug aus einer e-mail von Rebtel zur Nichterreichbarkeit der Rebtelnummern aus dem o2-Netz. Kunden und Anbieter MÜSSEN sich wehren:


    "Dear Rebtel friends,


    Unfortunately O2 has decided to block Rebtel in Germany. That means that O2 customers could not call our local German numbers during several days. As a temporary solution we have set up new number series for Germany which means you should be able to create new local numbers to your friends in other countries again. However your old local numbers to existing friends have been changed. Please go to http://www.rebtel.com to view your new local numbers.


    ...


    If you are as upset as we are about this and feel like you want to blow off some steam you might want to consider sending an mail to the boss of O2 in Germany, Mr. Jaime Smith Basterra (jaime.smith@o2.com), or you can call their support desk on 0049 179 55 22 2.
    One day soon, all calling will be free. Together, we will achieve that.


    Take care!
    Patric Blixt
    patric.blixt@rebtel.com"


    Nachtrag: Hab die e-mail ein bisschen eingekürzt und werde eine Kopie an die Bundesnetzagentur schicken. mal sehen, ob sich das Problem nicht lösen lässt.

    Noch einmal und dann gut fürs erste:


    Jeder Anruf bei der Kundenhotline ergibt Varianten zum Thema. Mal ist eine Aufforderung der Bundesnetzagentur Grund der Blockade, mal ist die Tatsache schuld, das Callthrough-Anbieter Missbrauch mit "privaten Festnetznummern" treiben.


    Nur eines vermeidet O2: sich klar zur Blockade zu bekennen und das schriftlich z.B. in einer e-mail. Weil das Verfahren klar rechtswidrig, aber eben schwer zu beweisen ist.


    M.E. trotz alledem ein geniales Eigentor. Nutzer von Callthrough finden allemal genügend Ausweichmöglichkeiten. O2 verdient keinen einzigen Cent mehr, dafür aber einen miesen Ruf.


    Es erinnert irgendwie an die Musikindustrie, die seit Jahren lieber Filesharer verfolgen lässt, als sich im Wettbewerb mit cleveren Angeboten zu bewähren. Auf Dauer geht sowas nicht gut.


    Jetzt sind erstmal die Anbieter dran. Rebtel schrieb, dass sie rechtliche und technische Massnahmen eingeleitet haben. Mal sehen, was draus wird.

    Nach mündlicher Auskunft der Bundesnetzagentur hat diese Behörde mit den Sperrungen absolut nichts zu tun. Aber "der Mobilfunkbereich wird ja nicht mehr reguliert. Die können praktisch machen was sie wollen".


    D.h. für mich: Dies ist ein Pilotpprojekt von O2. Man will sehen, was geht.


    Wenn von Kundenseite nicht massiv Druck gemacht wird mit Anrufen, e-mails und Androhung von Kündigung, und wenn v.a. die Anbieter wie Rebtel usw. sich nicht wehren, dann ziehen die das weiter durch.


    Nachtrag: die 03031190252 ist nicht erreichbar. Auch über Fonic sind die Nummern gesperrt.
    Nachtrag 2: Rebtel-Operator ist erreichbar heute Vormittag, "Nebennummern" zu den persönlichen Kontakten hingegen nicht