Beiträge von scaleon

    Ich kannte Hartz4-Empfänger, und aufs Geld angesprochen gab man mir zu Protokoll, dass man selten über 100€ am Stück abhebe und immer bar zu bezahle,


    Also ich ziehe Woche für Woche weil ich nicht soviel Geld bei sich tragen will und weil man Ausgaben im Blick hat.



    und zweiten weil die Arge regelmässig Kopien der Kontoauszüge haben wollen, und da jede Kartenzahlung eine Extrazeile im Kontoauszug ist, wird dann eben lieber bar bezahlt.


    Keine Spuren hinterlassen klingt plausibel -aber doch nur wenn man was zu verbergen hat wie ein Flug ins Ausland, Karten Deutsche Bahn, Flixbus usw aber eine Zeile von Saturn oder Aldi für jeweils 89€ und 17,56€ schadet doch nicht und ich sehe da auch kein Konfliktpotenzial.



    Wirtschaftliche Vernunft aus dem Parteiprogramm der Linken oder wie?


    Nix Linkspartei, reine Score-Erfahrungen. Was glaubst du was bei Kauf auf Rechnung mit Paypal oder Klarna im Hintergrund passiert?



    Bei den -seriösen- Banken, wo ich Kunde bin, zählt ein pfändbares Einkommen von Netto 5k€ viel mehr als vermeintlich sichere, unpfändbare Sozialleistungen.


    Keine Ahnung welche Banken du als "seriös" betrachtest, aber das klingt eher nach Diners Club. Ich will auch gar nicht abstreiten, dass Gutverdiener überall gern gesehen sind sondern ich sage nur dass die anderen dazu gehören. So ist mir z.B. zur Zeiten der Flüchtlingskrise und z.T. heute immer noch aufgefallen, dass viele Flüchtlinge bei der Deutschen Bank Schlange standen (war damals auch dort Kunde) oder bei den Sparkassen. Man mag diese Geldinstitute jetzt als seriös oder unseriös klassifizieren -Tatsache ist jedoch, dass sie zu den größten auf den Markt gehören und sie sich trotzdem mit dem "Klientel" eingelassen haben....



    Banken verdienen Geld mit Krediten und Anlagen, da will keiner irgendwelche Leute haben, die dauerhaft von Sozialleistungen leben und solche lukrativen Geschäfte noch nicht mal ansatzweise kommen könnten.


    Das stimmt aber nur zum Teil. Denn deiner Logik nach dürften Arbeitslose bei gar keiner Bank sein -und sie haben trotzdem eine und bestimmt nicht bei der Caritas. Insofern basieren deine ganzen Argumente auf Schubladen-Denken und fern von der Realität. Und was die Anlagen angeht, so bedeutet nicht Gutverdiener gleich angebissen -denn die bunten Flyer gibt es wie Sand am Meer. Bei jeder Bank....

    Naja, für mich sind diese Konten in der Realität komplett kostenlos und die Mindestabhebung von 50€ finde ich sogar gut.


    Also Konten, die als kostenlos beworben werden aber viele Kunden abgelehnt werden -das passt einfach nicht. Zweitens sind das Konten (wenn man überhaupt genommen wird) auch nur "kostenlose" mit Sternchen* -also an Bedinungen wie Mindesteingang und Mindestabhebung geknüpft. Somit ist auch hier der Werbeslogan falsch und irreführend.



    Was sind das für Leute, die 20€ abheben?


    Solche, die noch 40€ auf dem Konto haben aber an ihr eigenes Geld nicht ran kommen? Abgesehen davon kenne ich genug Leute, die 1x Monat z.B. 400€ (Taschengeld) ziehen und damit klar kommen. Oder Rentner, die ihre ganze Rente auf einmal ziehen. Was sind das Leute? Und wenn man das -so- weiter denkt -welcher Betrag ist dann noch normal & angemessen und was soll als nächstes kommen? Mind. 300€?





    Diskussion über Einkommen und Sozialleistungen sind halt schwierig, abwertend ist da gar nichts von meiner Seite.


    Wieso sind sie schwierig? Du machst sie schwierig in dem du Leute stigmatisierst und auf Klischees zurück greifst. Es gibt eine Schufa in Deutschland und wenn dort einer aus dem "Klientel" absolut sauber ist, dann ist er nach jeder wirtschaflichen Vernunft mit jemand der 5.000€ Netto im Monat verdient gleich zu stellen. Keine Ahnung was für BWLer in einer Bank sitzen, wenn sie schon solche Leute ablehnen.




    Die Banken sehen das anders als Du und verzichten lieber auf diesen Kundenkreis.
    Und natürlich ist diese Gruppe heterogen, ist genauso wie bei jedem Risikomanagement, Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Wie ich schon sagte sind Sozialleistungen um ein vielfaches sicherer als z.B. jobbende Studenten, windige Freelancer oder Selbständige. Wenn es sich bei dem Arbeitslosen also nicht um einen verwahrlosten und alkoholsüchtigen handelt -sehe ich eigentlich aus Sicht der Bank keinen Grund Kunden abzulehnen. Und ganz abgesehen davon hat eine Bank alle Hebel in der Hand, d.h. sie könnte ein reines Guthabenkonto ohne Girocard einrichten und all deine Bedenken bezüglich des Risikomanagements wären weg.


    P.S. Ein einfaches BWL-Beispiel: Otto Versandhandel soll der zweitgrößte Online-Händler nach Amazon in Deutschland sein. Die Otto-Preise sind aber meistens überhöht und zu jeder Bestellung kommen noch ca. 6€ Versandkosten dazu -auch wenn man was für 1.000€ kauft. So gesehen, müßte Otto schon längst weggefegt sein, aber nein, sie sind sogar 2. im Geschäft. Und warum? ICH kann mir das nur so erklären, dass Otto eben nicht seine Kunden nach arbeitslose und arbeitstätige selektiert, sondern jeder dort (s)einen Kauf auf Raten bekommt. Selbst dann, wenn es um einen fetten 3.000€-TV gehen sollte. Fazit: Jeder ist kreditwürdig solange er nicht bereits negativ aufgefallen ist.


    Und das Beispiel Otto gibt mir irgendwo recht, denn nach allen Regeln des Marktes dürften sie gar nicht mehr da sein.


    Ich denke der Konkurrenzdruck ist immer noch zu hoch.
    Comdirekt, Commerzbank, N26, Revolut, boonplanet, DKB fallen mir da spontan als kostenlos ein.


    Also Banken, mit einer sehr hohen Ablehnungsquote wie die DKB und Comdirect würde ich nicht ohne weiteres zu den kostenlosen Konten zählen. Dadurch, dass sich Banken solche Geschichten wie 700€ Mindesteingang oder 50€ Mindestabhebung ausdenken spricht für mich nicht für einen Konkurrenzdruck -eher das Gegenteil.



    Bei der Sozialleistungsklientel verkennt man imho, dass die eigentlich fast nur mit Bargeld bezahlen und eher kleine Summen Bargeld abheben und somit öfter Kosten verursachen, die NerdZweitkontoFraktion aber eher mit Karte oder Smartphone/Watch bezahlt.



    Also die von dir so abwertend bezeichnete "Sozialleistungsklientel" sollte man betriebswirtschaftlich aber nicht unterschätzen. Eine Hartz4-Familie mit 3 Kindern "generiert" deutlich mehr als 2.000€ Einnahmen pro Monat -also ein vielfaches des Mindesteingangs von 700€. Dann hat das "Sozialleistungsklientel" weitaus sichere monatliche Einkommen als einen angehenden Akademiker, Selbständigen oder Freiberufler. Und zu guter Letzt, geht bei niedrigen Einnahmen (ob nun Gehalt oder Sozialleistungen) fast alles in den Konsum -und somit wird das Konto aktiv genutzt. Woher du die Gewissheit nimmst, dass Hartz4-Bezieher nur kleine Summen abheben und "eher" ohne Karte zahlen -bleibt wohl dein Geheimnis, denn eine solche Statistik ist mir nicht bekannt.





    Warum soll ich denn eigentlich für 4,90€ bei der Ing bleiben, wenn ich bei der Sparkasse lediglich 2,90€ zahle?


    Weil man dann ggf. (falls Sozialleistungen als Mindesteingang gelten sollten) ein kostenloses Konto hätte anstatt 2,90€ bei der Sparkasse?


    Richard Banks hat da eine gute Grafik, die es auf den Punkt bringt ;-) :
    [IMG2=JSON]{"data-align":"none","data-size":"full","height":"74","width":"200","src":"https:\/\/i.optimalb.de\/20\/dauerauftraege-dkb-ing-kreislauf.jpg"}[/IMG2]


    Mag zwar eine schöne Grafik sein -wird sich auf Dauer aber nicht umsetzen lassen. Habe einen guten Arikel in der Berliner Zeitung gefunden, der plausibel und überzeugend wirkt.


    4 Zitate daraus:


    1) "Mittlerweile gibt es erste Maßnahmen auch in den Reihen der Direktbanken, Gebühren einzuführen. Doch paradoxerweise gerade deshalb, weil die Online-Banken Kunden enger an sich binden wollen."


    2) "Ein Teil der Kunden von Direktbanken nutzen die Girokonten dort nur, um von der kostenlosen Bargeldversorgung zu profitieren, das eigentliche Gehaltskonto haben sie aber bei anderen Banken“


    3) „Selbst der Sozialhilfesatz liegt über 700 Euro, die neue Richtlinie wird also weniger ärmere Menschen treffen als tatsächlich Kunden mit Zweitkonto bei der ING“


    4) "Denn immer wenn mit der Karte im Handel bezahlt wird, geht ein kleiner Prozentsatz des Zahlbetrags an die Bank. Dann verdienen Direktbanken auch bei kostenfreien Girokonten im Hintergrund mit“




    Es geht letzendlich also um Kundenbindung und um den Drang ein Zweitkonto als Hauptkonto einzurichten.


    https://www.berliner-zeitung.d…n-girokonten-ein-li.76045

    Ich denke es geht gar nicht drum dass 700€ eingehen, sondern auch ausgegeben werden, per Kartenzahlung am besten, da verdient die Bank dann etwas.


    Naja, diese Garantie hat sie aber nicht -auch nicht bei 2.000€ Eingang im Monat. Wenn man reine Kartenzahlungen gewollt hätte, hätte man es anders machen müssen. Zum Beispiel, dass man pro Monat mind. 5 Kartenzahlungen >10€ tätigen muss damit das Konto auch weiterhin kostenlos bleibt. Das wären dann Nägel mit Köpfen.



    Wenn das kostenlose Hauptkonto nur dazu dient den Geldeingang auf die Zweitkonten zu verteilen damit sie nichts kosten, dann kann ich mir gut vorstellen dass das Hauptkonto auch mal gekündgit wird.


    Sehe ich auch so. Banken können doch sehr schön verfolgen von wo und wem das geld kommt und ein Muster ist nach 3-4 Monaten erkannt. Als Bank würde ich solche Kunden viel schlimmer finden, als wenn ich Hartz4-Kunden mit kostenlosem Konto, Prepaid-KK und ein Dispo von z.B. 500€ anlocke. Denn die Kunden laufen mir nicht weg und ich würde mit ihnen sogar noch Geld verdienen. :cool:

    Man muss aber 2 Konten haben oder einen netten Menschen, der die 700€ sendet.
    Das meinte ich mit 2 Basiskonten.


    Also ich denke, dass man 2 kostenlose Basiskonten heute noch ohne weiteres findet, zumal das 1. Konto ja immer echt sein wird (also da kommt im Zweifel Hartz4 o.ä rein) und dieses Geld dann auf das 2. Konto überwiesen wird und somit jeden Monat Geldeingang generiert wird(als Voraussetzung für das 2.Konto).



    Aber ok, vom Grundsatz her sollte das möglich sein.
    Ich bleibe aber dabei, dass die 700€ eine Art letzte Hürde vor den uninformierten und Pleitekandidaten sind.


    Wieso denn? Das hat bis jetzt (aus Sicht der Banken) ja auch funktioniert -wieso plötzlich nicht mehr? Vielmehr hängt das ja mit der EZB-Zinspolitik zusammen, denn deine Argumente galten auch vor 2-3-4-5 oder 6 Jahren. Daher auch meine Frage was die Banken an einen Mindesteingang verdienen -und keiner gibt mir bisher eine plausible Antwort.



    Abseits von Sozialleistungen und Co., gibt es ja noch eine nicht kleine Anzahl von Minieinkommen, die dann anderweitig unterstützt werden und eben kein Alg2 als Ersatzeinkommen kriegen.


    Auch hier gilt: Wieso sind plötzlich solche Minieinkommen ein Problem?



    Die DKB selektiert ja schon seit Jahren und ich finde das auch okay, da die DKB eben nicht wie Comdirekt und Commerzbank einfach mal so kündigt, wie man so liest bei „modern-banking“.


    Das sehe ich anders. Es gibt nicht nur „modern-banking“, sondern auch andere Quellen im Internet und da berichten Leute von völlig willkürlichen Kündigungen. Anders wäre es ja auch total unlogisch, da eine Bank die so auf Selektion fixiert ist -im Nachhinein wohl kaum "sozial" sein will und ein auf "Grundversorger" macht.


    Kunden die so schufatot und blank sind, dass noch nicht einmal das möglich ist, werden so abgehalten.


    Ja gut, aber jeder noch so verschuldete kriegt in Deutschland wenigstens Hartz4 und von daher hat er automatisch >700€ monatliche Eingänge. Wenn Banken also die reinen Arbeitslosen los werden wollten, hätten sie den Mindesteingang schlicht als Gehalt definiert und alle Arbeitslosen wären weg.



    Basiskonto gibt es ja auch nicht 2x ;-)


    Wenn du damit das Pfändungsschutzkonto meinst, dann sei gesagt dass eine Bank Pfändungen sofort erkennt und entsprechend in einem kostenpflichtiges Model umstellen würde. Und wozu "bräuchte" jemand überhaupt 2x Basiskonten, wenn er doch bereits mit einem die "Basis" (also Miete, Strom, Versicherung usw) erledigen kann?



    Ansonsten halte ich die 700€ auch für lachhaft, zumal gerade die DKB sehr stark Kunden selektiert.


    Ja, die DKB ist zu einem "Exklusivclub" mutiert und für mich als Kunde wäre das alles viel zu unsicher, da die unberechenbar sind und man nie weiß was als nächstes kommt. Als Hauptkonto in meinen Augen absolut ungeeignet.



    P.S. Es bleibt aber immer noch die Frage, was Banken an lausigen 700€-Mindesteingang verdienen wollen? Nur Arbeitslose zu verjagen ist für mich ein sehr schwaches Argument, denn man hätte schlicht etliche Sozialleistungen vom Mindesteingang ausschließen können.

    Wieso soll das witzig und kein ernst sein?


    Zum einen bezog sich "witzig" auf das "kreisen lassen" als solches. Zum anderen bezog sich mein "ernst" auf den zweiten Abschnitt meines Beitrages wo ich die Frage stelle -was denn Banken von einen Mindesteingang in Höhe von 700€ denn hätten (egal ob das Geld nun kreist oder nicht)?



    Die Banken nötigen einen doch quasi zu einer solchen Vorgehensweise.


    Nein! Die Banken nötigen dich ein 2., 3. oder 4.Konto zum Hauptkonto bei ihnen zu machen. Das "kreisen" ist sicherlich nicht gewollt (wie soll man das auch juristisch formulieren ohne alle anderen abzuschrecken?) und je nachdem welche Ausmaße dieses "kreisen" annimmt -wird man entsprechend reagieren (sprich die paar Oberschlauen kündigen). Das kennen wir von der DKB, von Comdirect und überhaupt von der DSL bzw. Telefonbranche. Was nicht passt, wird passend gemacht.


    Insofern solltest du dankbar sein -solange es funktionieren wird. Aber von kreisendes Geld haben Banken nun wirklich gar nichts und erst recht wollen sie keinen dazu animieren....;)

    700 einzahlen bzw. kreisen lassen ist doch kein Aufwand! :apaul:


    "kreisen lassen" -der war gut!! :D



    So gesehen, könnte man gleich mehrere Konten unterhalten -sobald der Mindesteingang seine Runde gedreht hat, geht der Monat wieder von vorne los...:D



    P.S. Aber jetzt im ernst. Kann mir mal jemand sagen, was denn Banken davon haben dass jeden Monat z.B. ein Mindesteingang von lausigen 700€ eingeht? Was verdient die Bank von so einem Mindesteingang? Bei 10.000€ monatlich könnte ich es noch verstehen, d.h. nur die wenigsten Kunden würden den vollen Betrag ausgeben und somit hätte die Bank mehr "cash" um damit Dispos oder Kredite zu finanzieren. Aber so?


    Abgesehen davon vestehe ich Banken nicht, die einerseits kostenlose Konten anbieten (wovon sie nichts materielles haben) aber sich anderseits mit Krediten, Dispos, Kreditkarten usw sehr schwer tun. Genau das will doch die EZB: Dass die Banken gefälligst Kredite locker machen (und real daran Geld verdienen) und die Kunden auf der anderen Seite dadurch den Konsum ankurbeln.