Beiträge von Lokomo

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    Original geschrieben von D-Love
    Auch die 10-15%, auf die die GDL abzielen mag, sind angesichts des Tarifabschlusses mit anderen Gewerkschaften unrealistisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bahn im selbst allerallerletzten Angebot mehr als 6-8% plus Verbesserung der Arbeitsbedingungen etc. anbieten wird.


    Für die Bahnvorstand stellt die Lohnforderung von ca. 31% kein finanzielles Risiko dar. Das Problem wäre eigentlich mit der anderen Gewerkschaft. Die haben sich mehrmals gegen diese Erhöhung ausgesprochen.

    Zitat

    Original geschrieben von Pfalzbuy
    Das deutsche Problem ist in meinen Augen, das nur Porsche und annähernd Trigema von richtigen Managern geführt werden, viele andere Unternehmen haben leider eine sehr "kurzsichtige" und die Arbeitnehmer ausbeutende Führung! Wenn dann mal eine kleine Gruppe aufmuckt wird mit allen Mittel der Lobbyisten-Propaganda versucht, diese Gruppe mundtot zu machen und/oder den Rest der Bevölkerung gegen diese aufzuhetzen! Durch den in diesem Land sehr stark verbreiteten Egoismus und die hohe Gleichgültigkeit klappt das im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarn hier auch sehr gut!


    Das trifft bei uns zurzeit wortwörtlich zu. Besser kann man es nicht ausdrücken.:top:
    Die Bahn gibt für Propaganda viel Geld aus. Es sind u.a. auch Steuergelder die hier verschwendet werden. Denn die Bahn lebt nach wie vor von Staatlichen Zuschüssen.


    Für den Gesamtschaden der Bahnvorstand muß letzendlich der Steuerzahler aufkommen.


    Das ist ja auch das was ich nicht verstehen kann, denn jedes Unternehmen muß mit eigenen Mitteln zurechtkommen, nur die Bahn darf als einziges Unternehmen Zuschüsse erhalten. Es sind Milliardenbeträge !! Leider wissen das viele unsere Bürger nicht. Unverschämtheit ist noch, das die Bahn jedes Jahr die Ticket-Preise kontunierlich anhebt, obwohl die Einnahmen recht ordentlich sind, durch Gewinne u. Staatl. Zuschüsse. Hier zahlt der Bürger doppelt fürs Bahnfahren. Nur keiner ist sich das bewußt.



    Meiner Meinung nach darf die Bahn nicht als ertragorientiertes Unternehmen geführt werden, sondern soll sich mit eigenen Gewinnen refinanzieren. Mit erzielten Gewinnen sollte man die Bahn ständig moderniesieren u. die Fahrkarten für jeden bezalhlbar u. günstiger machen. So das Bahnfahren wieder für jeden akktraktiv wird. Ein gemeinnütziges u. ehemals soziales Unternehmen darf nicht für Einpaar Profitgierige Manager zum Opfer fallen, zum lasten der gesamten Bevölkerung.



    Schönen Sonntag. :)

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    Original geschrieben von D-Love
    Lokomo, wieviel steuerfreie Zuschläge bekommst du? Wieviel kommt netto heraus?


    Hallo,


    also ich beantworte euch gern alle Fragen. :) Als Steuerfreien-Zuschläge kriege ich zwischen ca. 200-250.-€ im Monat. Dafür muß ich aber den ganzen Monat im Wechseldienst (einschl. Wochendende) arbeiten. Bei Urlaub oder Krankheit fallen die Zuschläge natürlich weg.


    Die Zulagen im Detail:


    Nachtarbeitzuschlag = 1,28.-€ je Stunde
    Samstagzuschlag = 0,64.-€ Std.
    Sonntagzuschlag = 3,48.-€ Std.
    Feiertagszuschlag = 4,22.-€ Std.


    Pro geleisteter Schicht gibts noch 5,11.-€ Verpflegungspauschale u. bei erreichen von 25 Nachtarbeitsstunden 51.13-€ wobei sich dieser Betrag bis auf 122,71.-€ erhöhen kann wenn man über 150 Nachtarbeitsstunden in einem Monat hat.


    Da möchte ich noch betonen, das die U-Bahn nicht zur DB gehört. Aber die S-Bahn schon.


    Zu den Führerlosen Zügen kann ich nur sagen, das es jetzt schon technisch machbar ist. Man müßte aber in das jetzige Schinennetzinfrastruktur Millionen bzw. Billionen investieren u. Umrüsten. Dann könnte man auch Führerlos fahren.
    Die Frage ist nur, ob man da auch mutige Fahrgäste findet, die sich in ein führerloses Zug reinsetzen. Schließlich versagt die Technik immer wieder.

    Guten Morgen,


    stell mich euch erstmal vor, bin Lokführer bei der Bahn u. wollte mich auch zu diesem Thema äußern. :)


    Die Grundausbildung zum Lokführer dauert in der Regel 3 Jahre. Danach kommt die ständige u. intensive Fortbildung. Die 9 monatige Kurzausbildung haben sie eingeführt weil die Bahn enorme Personalmangel hatte bzw. immernoch hat. Für eine 9 mon. Ausbildung muß man vorher einen gelernten Beruf haben u. die Einstellungsprüfung bestehen. Bei der Dreijahreausbildung ist ein guter Realschulabschluß das mindeste was gefordert wird.


    Nach der Ausbildung muß man jedes Jahr 1 x Simulatorfahrt mit anschließender Prüfung + 2 x Unterricht mit schriftlicher Prüfung ablegen. Da darf kein Betriebsgefahr gemacht werden. Ansonsten ist man vom Farhrdienst weg !!!


    Einmal in 3 Jahren kommt noch die ärtzliche Untersuchung hinzu. Sogar bei kleineren Chronischen Krankheiten kann man vom Fahrdienst wegkommen.


    Hinzu kommen die ständigen Weisungen u. Betriebsvorschriften, was dazu führt, in der eigenen Freizeit, eine "ständige" Selbststudium zu absolvieren.


    Damit möchte ich sagen, das die Anforderungen zum Lokführer ziemlich hoch gesetzt sind. Deswegen können sich viele, nicht für diesen Beruf Qualifizieren. Viele schaffen nichteinmal die Einstellungsprüfung.
    Das ist ja auch der Grund wieso die Bahn enorme Personalmangel hat.



    Zum Thema Verdienst, bin seit über 10 Jahren in diesem Beruf u. habe meine höchste Gehaltsstufe erreicht u. das wären nämlich
    2050,22.-€ Brutto im Monat.


    Für diesen Bertrag muß ich eine "täglich" wechselnde Schichtdienst in Kauf nehmen. Als Beispiel : bei Frühschichten um 2.00 Uhr Morgens aufstehen, bei Nachtschichten Vormittags um 11.00, oder bei Spätschichten um 2.50 Uhr Feierabend machen. Das sind Dienstzeiten was wirklich an die Substanz geht u. nicht mit anderen Berufsgruppen zu vergleichen ist.


    Dazu kommt die hohe psychische Belastung. Die Selbsmörder die man jedes Jahr hat, sollte man natürlich auch berücksichtigen.


    Jedes Jahr kommen Verschlechterungen im Dienstplan, Arbeitzeit u. soziales hinzu. Man hat von Jahr zu Jahr immer schlechtere Arbeitsbedingungen. Dank Transnet !!!


    Zwischen mir u. einem Beamten liegen min. 700.-€ Nettolohnunterschied(unter Berücksichtigung der Familienverhältnisse).


    Mit 2 Kindern arbeite ich zur Zeit im Hartz 4 Niveau. Kriege Wohngeld, wenn ich es beantragen würde. Heißt für mich u. andere Lokfüher, auf der Tasche der breiten Masse liegen, damit Mehdorn u. Co ihre Bilanzen verschönern können, damit sie sich immer mehr Prämien u. Gehälter gönnen.



    Schönes Wochenende.