Andererseits - wenn sie die Netze nicht ausbauen, müssen sie die UMTS-Lizenz zurückgeben und können die dafür rausgetanen 8 Mrd € auch noch abschreiben ... ich glaube kaum, daß das ohne Scherben abgeht.
Nein, ich denke, wer solche Summen für eine Lizenz raushaut, der wird sie auch nutzen wollen. MMS, i-mode, WAP 2.0 - alle diese Dienste dienen dazu, einen Markt zu generieren, den man dann mit höherem Komfort mit UMTS bedienen will. Es ist richtig, daß es noch keine "Killer-Applikation" gibt, deswegen wird ja experimentiert. Und der Umstand, daß uns heute die erreichbaren Übertragungsgeschwindigkeiten ausreichen, heißt nicht, daß das so bleibt.
Erinnert sich hier noch jemand an die Jugendtage des Internet? Damals reichten uns notfalls 9,6-er Modems, 19,2 war Luxus und 33,6 gab es praktisch nur in den Büros gut ausgestatteter Firmen. Heute hat Deutschland in Europa die meisten breitbandigen Internet-Zugänge pro Kopf. Wir laden Filme und Musik aus dem Internet hinunter - ohne DSL geht das doch gar nicht. Das alles in nicht einmal 10 Jahren. Und - mal ehrlich - könnte das Internet, so wie es heute ist, noch mit 9,6 oder 19,2 genutzt werden?
Genau so wird es mit UMTS auch kommen - wenn es erst mal einen mobilen Breitband-Zugang gibt, werden auch die Dienste dafür kommen. Und dann gibt es kein Zurück mehr.
Allerdings wird abzuwarten sein, wie es mit der Wireless-LAN-Technologie weitergeht. Diese Konkurrenz hat beim Lizenzerwerb niemand gesehen und ich möchte nicht ausschließen, daß der Staat (immerhin Hauptanteilseigner bei der hoch verschuldeten Telekom) sich etwas Regulierendes einfallen lässt, um sein Investment zu schützen ...
Nun ja, wir werden sehen.
Tomcat