Eine „sehr brisante Mischung“ aus winterlichen Unwettern sehen Meteorologen auf Deuts
Aufgepasst, hier kommt Schnee-Walze „Daisy“!
Das Tief zieht zum Wochenende vom Mittelmeer nach Nordosten Richtung Polen. Es ist „vollgepumpt mit Feuchtigkeit“, so dass in der kalten Luft am Freitag im Süden und Osten Deutschlands viel Schnee fallen kann, sagt Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) .
„Derzeit liegt „Daisy“ noch als schwaches Tief vor Portugal“, erklärt Frank Böttcher von „wetterspiegel.de“, „am Freitag geht es dann übers Mittelmeer Richtung Nordosten. Mit Schnee können wir in Süddeutschland schon ab Freitagmorgen rechnen. Im Laufe des Tages zieht „Daisy“ dann über Mittel- und Ostdeutschland.“
Auf dem Wetter-Film sieht man Tief „Daisy“ über dem Mittelmeer als roten Punkt von Portugal über Spanien nach Mitteleuropa ziehen.
Hinzu komme ein stürmischer Wind, der für Schneeverwehungen sorgen könne, so die Meteorologin Paetzold. Das bringe am Freitag und Samstag Unwettergefahr.
„Daisy“ entwickelt sich zu einem Sturmtief. Meteorologen sprechen von einer sogenannten Vb-Wetterlage (sprich: Fünf b)!
Dipl.-Meteologe Christian Herold vom „Deutschen Wetterdienst (DWD)“: „Bei einem Vb-Verlauf wird ein Atlantiktief, das auf der üblichen West-Ost-Bahn unterwegs ist, von einer nördlichen Kaltfront bis zum Mittelmeer abgelenkt. Dort kann das Tief extrem viel Feuchtigkeit aufnehmen.“
Und was so eine Vb-Wetterlage kann, zeigt ein Blick in die Geschichte: Die Oderflut 1997, die Elbeflut 2002 und die Überschwemmungen in der Alpenregion 2005 gingen auf genau diese atmosphärische Strömungsanordnung zurück.
Und es kann richtig viel Schnee geben!„Nach den aktuellen Wettermodellen sind Neuschneehöhen von bis zu 50 Zentimeter im Osten und Südosten Deutschlands zu erwarten. Schneeverwehungen können bis zu einem Meter und mehr reichen“, sagt Karsten Brandt von „donnerwetter.de“. Die Wetterlage teste die Infrastruktur in Deutschland.
Der Bibber-Winter macht den Deutschen zu schaffen. Wegen der drückenden Schneelast auf den Bäumen heißt es jetzt in vielen Wäldern in Nordsachsen: Betreten verboten!
Auf den Bäumen laste derart viel Schnee, dass die „extreme Gefahr“ bestehe, dass die Kronen brechen und herabstürzen, teilte das Landratsamt in Torgau mit. Wer das Verbot missachtet, dem könnten Geldbußen bis zu 10 000 Euro drohen, so die Behörde.
Winter-Alarm auch in Oberhausen (NRW): Das Streusalz ist aus.
„Wir sind im Moment dabei alles abzutelefonieren, um irgendwo in Europa an Streusalz zu kommen“, sagte Heinz van Gemmeren, kaufmännischer Leiter der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO). Die Streufahrzeuge müssen jetzt mit Granulat und Sand befüllen werden.
Im Großbritannien hat die Kälte- und Schneewelle nun auch London und Südengland erreicht.
In einigen Teilen fielen dort am Mittwoch bis zu 30 Zentimeter Neuschnee. Auf Straßen, Schienen und im Luftverkehr herrschte Chaos, tausende Schulen wurden geschlossen und mehrere Sportveranstaltungen abgesagt.
Der Wetterdienst sprach vom bittersten Winter seit fast 30 Jahren.