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Original geschrieben von frank_aus_wedau
Hierbei wird der DSL-Datenverkehr (QSC-Carrier) m.W. über ein Frequenzspektrum der Kupferleitung abgewickelt, welches für die analoge Telefonie nicht erforderlich ist. Was spräche dagegen, solche Analoganschlüsse weiter zu betreiben?
Du wirst Dich an den Spruch aus der Schulzeit erinnern: "aus Summen kürzen nur die Dummen". Sinngemäß gilt das auch für ein Erweitern in Summen. Eine solche Summe ist die per Frequenzmultiplex gemeinsam genutzte TAL. Im Zuge des Planes, mit "Common Rail" Vectoring den Ladedruck des DSL-Teils hochzuregeln, wird diese Wohngemeinschaft im Kabel störend komplex. Der Untermieter "leitungsvermittelte Telefonie" mit seinen Konstanzansprüchen an seinen Anteil im ich sachma frequenzmäßigen Kabelquerschnitt ist da ein störender Querulant und fliegt raus.
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Original geschrieben von amerin
Der Srädname ist genau genommen zudem falsch, da nichts auf Plain Old Telephone Service (= nur analoge Telefonie, sonst nix) umgestellt wird.
ich glaube, ihr seid da beide (unterschiedlich in der Konfession, aber in gleichem Maße orthodox) philosophisch ein bißchen zu päpstlich in der Exegese des Begriffes POTS. Natürlich reden wir jetzt von POTS over IP, so wie wir davor von POTS over ISDN redeten. Rein vollanaloges POTS im Sinne der Zentralbatterie-Sprachtelegrafie der 70er Jahre gibt es seit dreißig Jahren nicht mehr.
Was nun passiert, ist ein Paradigmenwechsel in der Ortsnetzarchitektur. Es wird ein letzter Schritt eines Trends zur Dezentralisierung / Metastasierung der Ortsvermittlungsstellen in die Form vermaschter, im gesamten Ortsnetz verteilter Satellitchen vollzogen, wobei die Teilnehmerbaugruppen immer näher an die Teilnehmer heranrücken. In diesem Zuge nicht einfach Gestellrahmen zu zerfleddern und ansonsten 1:1 in kleineren Racks das Ganze verteilt wieder aufzubauen, sondern das Thema Linecards zu reengineeren, ist m.E. ein logischer Schritt - nicht mehr und nicht weniger. Hier verschiebt sich eben mit dem räumlichen Übergang von Ast auf Zweig auch alles kabelkapazitätsmäßig zu Betrachtende (sowohl kupferelektrisch gesehen die ganze Ohm´sche Suite im Rechenmodell, als auch analog dazu ggf. der Übergang vom glasfasernen auf den kupfernen Teil der Gesamtstrecke). An solche topologischen Umbrüche denkt der Kunde natürlich nicht. Investitionsschutz hinsichtlich der Sammler-Telephonapparate der Kunden ist nicht die primäre Priorität eines Netzbetreibers. Das ist im Grunde nichts anderes, als die Älteren unter uns in einem anderen Bereich schon´mal erlebt haben: das Asphaltstraßennetz schwappt von den Gemeindestraßen in die Anliegerstraßen, wo die Leute sich denkmalpflegerisch nach dem guten alten Kopfsteinpflaster sehnen mögen, das geringere Abrollgeräusch aber doch gerne mitnehmen. Das ist nun mit Glasfaser und Kupfer "dasselbe in grün".
Ich bin selber Nostalgiker, voipe und surfe aber seit vielen Jahren hervorragend im Fernsehnetz.