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Original geschrieben von Nokiahandyfan
Man darf ja Strom ins eigene Hausnetz einspeisen um diesen dort auch zu verbrauchen.
Zumindest in DE ist noch sehr umstritten was man "darf" und was nicht (auch wenn die Verkäufer von Kleinsolaranlagen das gern verschweigen...). Von Seiten der EU gibt es dazu schon einen Entschließungsantrag aus 2012/3 - passiert ist bislang da bis heute herzlich wenig.
Und was die verlinkte Kleinsolaranlage angeht - die Dinger haben eine max. Leistung von ca. 150-200 Watt pro Stunde bei durchschnittlich 1.500 Sonnenstunden in DE im Jahr, heißt also man kann im Jahr damit (alles grob berechnet) 225 kWh erzeugen. Nur wohin mit dem Strom?
Ein Kühlschrank der pro Tag ca. 600 Watt verbraucht benötigt im Jahr als rund 220 kWh - geht also fast mit dem erzeugten Strom auf. Nur bringt mir das nicht viel, da ich diese "Grundlast" ja konstant brauche, Du aber nur Strom erzeugst wenn die Sonne scheint. Also entweder braucht man einen Puffer (in Form eines Akkus) oder andere Abnehmer die den erzeugten Strom verbrauchen, sonst "läuft" der Strom eben doch zurück ins öffentliche Netz und spätestens dann hat der Versorger auch wieder ein Wörtchen mitzureden und ein Zählertausch wird fällig.
Die ganze Problematik mit "welche Stromleitung mit wie viel Ampere" ect. mal außen vor gelassen muss zusätzlich dann auch was an den Sicherungen gemacht werden, selbst die Hersteller / Verkäufer dieser Anlagen empfehlen ja für die Geräte die mit dem Eigenstrom betrieben werden sollen einen eigenen Stromkreis.
Technisch alles machbar - nur kostet das halt auch entsprechend. Nur um die Stromkosten für den Kühlschrank zu decken muss man also ca. 800-1000 € in die Hand nehmen. Dafür kann man den Kühlschrank zu normalen Strompreisen über 10 Jahre lang betreiben und darf dann hoffen, dass die Anlage danach noch klaglos ihren Dienst leistet um überhaupt in den Genuss einer "Ersparnis" zu kommen.
So und jetzt zurück zu Deiner Idee:
Du bräuchtest eine Microdampfturbine mit einer Leistung von 1kw - 5 kw (durchschnittlicher Stromverbrauch am Tag in einem Haushalt mal mit 12 kWh angesetzt).
Problem 1) Solche Dinger gibt es nicht mal eben so zu kaufen
Problem 2) Wenn man solche Teile irgendwo auftut kosten die richtig Geld
Problem 3) Wie soll der "kleine Ofen" die benötigte Temperatur für den Dampf konstant aufbringen
Problem 4) Einen Dampfkessel (mit allem was da so an Sicherheitsvorrichtungen etc. zugehört) kann man nicht mal eben so betreiben
Problem 5) Wie willst Du die ganzen Auflagen (Schallschutz, Sicherheit etc.) im Privathaushalt gewährleisten (hast Du ne grobe Vorstellung wie laut so ein Teil ist?)
Problem 6) Was willst Du mit dem Dampf danach anstellen? Wo soll der hin - oder wolltest Du gleich noch eine Dampfsauna im Keller installieren?
Problem 7) Eine Dampfturbine kann man nicht mal eben so an oder abstellen wie einen Fernseher - wer sorgt dafür, dass die Anlage mindestens im "Standby" ist
Problem Um eine halbwegs konstante Stromerzeugung zu gewährleisten muss die Anlage dauerhaft (nach-)geregelt werden - gehst Du nicht mehr arbeiten und steuerst dafür Deine Anlage
Problem 9) Wohin mit dem Strom der gerade nicht verbraucht wird? Doch beim Versorger einspeisen oder in "Akkus" puffern (ich hoffe Du hast vieeeellll Platz zu Hause)
Problem 10 - xx) Liste ließe sich beliebig fortführen
Auch hier gilt: Klar könnte man das technisch auch irgendwie umsetzen, nur die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum "Ertrag". Einfach Abends mal den Kamin anschmeißen um damit Strom zu machen funktioniert so eben nicht. Als ganz grobe Hausnummer würde ich mal so 30K € plus X in den Raum werfen - dafür kann man 35 Jahre lang den kompletten Strom vom Versorger beziehen bevor man auch nur einen € gespart hat.