Ich hab's jetzt auch mal gemacht, und habe gemischte Erfahrungen, die ich hier mal weitergeben wollte:
a) es ist ganz offensichtlich, was man tun muss, wenn man die Rückschale abgeklipst hat. Insofern brauchen diejenigen, die nach Bildern fragen, wirklich keine.
b) ich kann die Arbeit nur für jemanden empfehlen, der mechanisch ziemlich fit ist, und der sich nicht in die Hose pinkelt, wenn er sein N95 (zumindest für einen eventuellen späteren Nokia-Service) vermurkst hat. Es ist nämlich durchaus nicht ohne Tücken.
c) nachdem man sich einen T5-Torx-Schraubenzieher besorgt hat (gar nicht so einfach), schraubt man auf beiden Seiten die schwarzen Halterbleche ab. Diese Bleche haben (wenn man normal guckt, also von der Telefonseite, auf der man gerade die Schrauben losgemacht hat) "am oberen Rand" einen L-förmig "nach unten bzw. hinten" abgebogenen Rand, der in einen entsprechenden Schlitz/Rille im Slider eingreift und ihn dadurch am Davonfliegen hindert. Dieser Schlitz greift aber nur so ein, dass der Slider sich noch ca. 0,5 mm nach oben bewegen kann.
d) nach den Beschreibungen einiger Vor-Experimentierer hatte ich nun gedacht, dass man dieses L nach innen biegen muss, so dass die 0,5 mm Spiel nicht mehr bestehen. Das ist auf Grund der Geometrie aber völlig unmöglich. Es hatte auch mal jemand den Vorschlag gemacht, die Schraubenlöcher länglich aufzufeilen, so dass man das Halteblech um die angesprochenen 0,5 mm versetzen kann. Das ist zwar ein grundsätzlich richtiger Gedanke, wird es aber auch nicht tun, da das Halteblech durch andere geometrische Randbedingungen nicht versetzbar sein dürfte. Es ist auch nicht nötig, denn:
e) faktisch wird der Slider dadurch gehalten, dass unter dem Halteblech noch ein Kunststoffstück sitzt, das ähnlich wie das darüber liegende schwarze Blech in die Rille im Slider eingreift.
f) die Verbiegeversuche für das Halteblech mit einer kräftigen Zange führen nicht dazu, dass das L kürzer wird, sondern dazu, dass die lange flache Seite des L-Bleches etwas verbogen wird und nach Festschrauben stärker auf das Kunststoffstück zwischen Halteblech und Slider drückt. Dadurch wird der Slider insgesamt "fester gepackt".
g) die Konsequenz ist aber, dass der Slider dann zwar weniger wackelt, aber auch schwergängiger wird. Dabei kommt es stark darauf an, wie stark man das Halteblech verbogen hat, und wie stark man die Schrauben wieder anzieht.
h) ich war erst wenig begeisetert, habe aber durch Experimentieren und zum Teil Rückbiegen des Haltebleches einen Stand erreichen können, der einen Kompromiss zwischen Wackelfreiheit und Schwergängigkeit darstellt. Die in Kauf zu nehmende Schwergängigkeit hat nebenher den Vorteil, dass das N95 nicht mehr ganz so einfach aufgeht (auf-rutscht), z.B. in der Hosentasche.
Aber das "Einstellen" ist ziemlich diffizil, und man braucht auch eine gewisse seelische Robustheit, wenn ich das mal so nennen darf. Kann ich wirklich nicht jedem empfehlen.
Ich könnte mir vorstellen, dass Nokia in der Zwischenzeit ein anderes Kunsttoffstück zwischen dem Halteblech und dem Slider einbaut. Wenn man dessen "L" (also das des Kunststoffstückes) länger und dicker macht, dann hätte man den gewünschten Effekt. Andererseits braucht man in der Produktion selbst für solch ein triviales Zwischenstück eine erhebliche Umrüstzeit, was dagegen spricht. Dass man das Halteblech sozusagen systematisch verbiegt, kann ich mir bei dem vollautomatisierten Produktionsprozess auch nicht vorstellen. Im Grunde weiss ich also nicht, was bei den "besseren" N95 den Unterschied ausmacht. Könnte aber durchaus sein, dass die Nokia-Leute so wie vom Vor-Poster erläutert ein Abstands-haltendes Klebeband zwischen dem Slider und dem Basiskörper des N95 aufkleben. Wie gesagt, ich weiss es nicht.
Soweit mein Beitrag zum Volkssport N95-Slider-Entwackeln