Hallo,
fernab von den gesamten Detaildiskussionen über T&M, Base-Light etc. ist doch ein gewisser Trend zu beobachten, der allerdings nicht nur auf E-Plus zutrifft:
Vor nicht allzu langer Zeit noch konnten die Mobilfunkbetreiber horrende Minutenpreise in Fremdnetze verlangen. Vergleicht man z.B. frühere Preise ins eigene Netz mit denen in Fremdnetze, lagen die zu Fremdnetzen um ein vielfaches des IC höher.
Damit konnte Gewinn gemacht werden. Je häufiger ein Kunde Fremdnetze anrief, desto mehr verdiente man an ihm.
Die Netzbetreiber haben sich damals auch gegenseitig nicht die Beine ausgerissen, denn jeder - außer den Kunden - profitierte davon.
Im Gegenzug gab es vergünstigte Intern-Preise. Diese lagen zwar auf einem Niveau, das meist um einiges höher war als jetzt, allerdings um ein Vielfaches günstiger als die damaligen Preise in Fremdnetze. Das krasseste Beispiel ist hier die frühere Inside-Option von o2 - 3 Cent vs. 69 Cent.
Nun hat sich der Markt allerdings weiterentwickelt. Durch die Discounter sind Tariffallen mittlerweile auch bei Nichtexperten um einiges unbeliebter geworden. Simyo hatte mit seiner Werbung vom "Einfachheits-Gen" viel Erfolg. Und die Netzbetreiber befürchten, daß die Kunden ihnen weglaufen, wenn sie da nicht gleichziehen.
Der günstige Minutenpreis in Fremdnetze - gerade bei einem Tarif wie Zehnsation - deckt aber gerade mal den IC. Also darf es keine vergünstigten Internpreise mehr geben, man will ja schließlich auch noch was verdienen. Rosinenpickerei wird schwieriger, intern sind häufig nur Flats (Base, Genion, Max, SuperFlat) oder sehr begrenzte Gruppen innerhalb des Netzes (wie z.B. Smyo zu Simyo) günstig erreichbar.
So können die Netzbetreiber also entweder mit einem Gewinn durch nicht-verbilligte Intern-Gespräche oder durch einen Packetpreis mit langer Mindestvertragslaufzeit kalkulieren. Das müssen sie auch, denke ich - irgendwoher muß das Geld herkommen.
Ich vermute, daß dieser Trend sich verstärken wird. Und daß die Nichtweitervermarktung der CO-Tarife *auch* darum gut in diese Strategie paßt.
Dahinter eine Art Verschwörung zu erkennen ist natürlich paranoid. Daß die Tendenz da ist, Internverluste nicht mehr durch Fremdnetzgewinne substituieren zu können und darum der Fokus auf Einheits- *oder* Paketpreis liegt, ist aber nicht zu leugnen.