Hallo zusammen,
heute habe ich mich mal hingesetzt und meinen ersten Test zu einem Handy geschrieben. Es gibt zwar schon einen Test über das V525, aber der ist eher eine Kurzbeschreibung und außerdem ohne Fotos. Die gibt es zwar auch zuhauf, aber ich denke, es wird dem einen oder anderen vielleicht als Entscheidungshilfe dienlich sein, vieles in einem Thread zu finden und sich nicht alles zusammensuchen zu müssen.
Über meinen Schreibstil bitte nicht zu scharf urteilen, ich bin sicher kein geborener Literat
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Da ich seit einiger Zeit nach einem Stellvertreter für mein Ericsson R520m suche, habe ich nach eingehender Information den Kreis der Kandidaten auf vier Handys beschränken können: SE T610, SE Z600, Samsung SGH-E700 und eben das Motorola V525. Nachdem ich mir die vier Modelle dann mal live angesehen habe, war die Entscheidung schnell gefallen: Das T610 hat ein Display, das mit nicht zusagte, das Z600 war dann vom Design eher weniger mein Fall und die Tasten waren mir zu tief im Gehäuse eingelassen, das SGH-E700 war mir etwas zu klein und vom Preis/Leistungsverhältnis dann doch zu teuer. Da gleichzeitig das V525 auf mich einen sehr stabilen und auch von Größe und Gewicht her passenden Eindruck machte, habe ich mich dann für dieses entschieden. Was ich auch nach ca. 1 Woche noch nicht bereut habe. Ich hoffe, dass bleibt dann auch so:).
Nun zum Gerät:
Lieferumfang
- Das Handy selbst
- Ladegerät
- Akku
- Headset
- CD-ROM (enthält lediglich die Anleitung im PDF-Format und ein bisschen Werbung für Zubehör von Motorola)
- Bedienungsanleitung (eher knapp gehalten und lässt einiges im Unklaren)
- Kurzanleitung
Verarbeitung
Dieser Punkt hat mich schon im Laden angenehm überrascht. Da ich durch das Lesen vieler Berichte zuerst etwas verunsichert war, habe ich mich sehr über eine stabile Klappe (nahezu ohne seitliches Spiel), ein aus einem angenehmen Kunststoff bestehendes Gehäuse und Tasten, die nicht klappern, sehr gefreut. Wenn man Handy zusammendrückt, entlockt man ihm nur ein dezentes Knarzen. Da ich persönlich meine Telefone aber eher selten auf diese Weise zusammendrücke, kann ich damit leben ;). Das Schönste aber ist das Gefühl, wenn man die Klappe nicht langsam schließt, sondern einfach zufallen lässt: Das satte Geräusch dabei erinnert an einen eher an Türen von Fahrzeugen aus süddeutscher Produktion, sehr angenehm. Ich ertappe mich manchmal dabei, die Klappe nur zum Zweck der akustischen Befriedigung zu öffnen und zu schließen :D. Mal schauen, ob die Verarbeitung auf Dauer so bleibt.
Branding
Das Vodafone Branding auf der Innenseite ist nur ein Aufkleber und lässt sich daher leicht abziehen. Auf der Außenseite kann man dem Branding laut einiger Berichte hier mit einem herkömmlichen, blau-roten Radiergummi zu Leibe rücken. Hierzu soll die blaue Seite gut geeignet sein.
Mir selbst fehlt bisher ehrlich gesagt der Mut dazu. Der Gedanke, dass die schöne blaue Frontseite durch Kratzer verunstaltet wird, behagt mir gar nicht.
Das Menü-Branding habe ich später eingehend beschrieben.
Display
Als ehemaliger Besitzer eines T68i habe ich Handys mit Farbdisplay seitdem immer eine gewisse Aversion entgegengebracht. Nur 256 Farben und starkes Nachziehen waren so deprimierend, dass ich das T68i gegen ein R520m aus demselben Hause eingetauscht habe. Diesen Schritt habe ich auch nie bereut und war mir sicher: Ein Handy mit Farbdisplay kommt mir so schnell nicht wieder ins Haus.
Bei diesem Display jedoch kommt man schnell ins Schwärmen: 65.000 Farben, eine Auflösung von 176x220 und eine Leuchtkraft (selbst auf der kleinsten von 6 Helligkeitsstufen), welche einem Notebook-Display kaum nachsteht. Fotos kommen darauf exzellent zur Geltung. Die Schriftgröße ist perfekt angepasst, nicht zu groß und nicht zu klein. SMS lassen sich ohne zu scrollen perfekt lesen.
Das O2-Genion Häuschen wird übrigens nicht angezeigt :(.
Menü und Bedienung
Man hört ja sehr viel über das Menü-Branding von Vodafone. Hier hatte ich schlimme Befürchtungen, die sich aber glücklicherweise als grundlos herausstellten.
Das Hauptmenü besteht bei Auslieferung aus 9 Icons, die im recht farbarmen VF-Stil gehalten sind. Da man aber die Darstellung in eine Listenform umstellen kann, umgeht man zum einem die sich sehr ähnlichen Icons, zum anderen wird die Bedienung dadurch m.E. deutlich vereinfacht. Man hat halt nur noch die Wahl zwischen Scrollen nach oben oder nach unten und nicht zusätzlich noch in horizontaler Richtung. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich von Ericsson daran gewöhnt bin, aber ich bin mit der Listendarstellung deutlich schneller. Die Menü-Geschwindigkeit tut ein übriges dazu; kein Vergleich mehr mit dem R520m, aber man muss fairerweise sagen, dass ein 6310i doch noch schneller ist.
Nach Umstellung des Hauptmenüs bleibt also nur noch der knallrote Live!-Button im Standby-Screen, den man aber mit einer Sperre versehen kann, so dass man nicht mehr aus Versehen ins WAP hineinläuft und auf diese Weise unnötige Kosten entstehen.
Die Menüfarben lassen sich ebenfalls ändern, man hat die Auswahl zwischen 7 Farben. Hier sollte für jeden etwas dabei sein, alternativ lassen sich wohl auch noch neue Themes herunterladen, was ich aber selbst nicht ausprobiert habe und wohl auch nicht machen werde, da mir die Farbe „Midnight“ sehr zusagt.
Das Hauptmenü besteht aus folgenden Punkten, deren Reihenfolge man übrigens frei bestimmen kann:
- Telefonbuch
- Nachrichten
- Rufmanager
- Einstellungen
- Kalender
- Mein Telefon
- Kamera
- Anwendungen
- Vodafone live! (hier verstecken sich dann die WAP-Anwendungen)
Das Steuerkreuz oberhalb der Neuner-Tastatur lässt sich übrigens auch frei belegen. Man kann dann auch noch auswählen, ob man auf dem Display eine Anzeige dieser Shortcuts haben möchte. Zusammen mit dem linken Softkey hat man dann also insgesamt fünf individuell belegbare Tasten zur Verfügung, was die Bedienung insgesamt sehr vereinfacht.
Nicht vereinfacht wird die Bedienung dagegen durch den blauen Knopf inmitten des Steuerkreuzes. Dieser liegt ziemlich tief, so dass man ihn eigentlich nur mit dem Fingernagel bedienen kann. In der Regel drücke ich deswegen eher den rechten Softkey, der meist dieselbe Funktion erfüllt.
Die Tastatur an sich ist m.E. perfekt verarbeitet. Kein Klappern beim Schütteln des Gerätes, kurzer Tastenhub, gleichmäßige, blaue Beleuchtung und ein ausreichender Abstand zwischen den einzelnen Tasten lassen das Tippen zum Vergnügen werden.
Telefonbuch
Das Telefonbuch des V525 ist leider nicht so aufgebaut wie das des R520m. Es können unter einem Namen leider nicht mehrere Nummern eingegeben werden. Die Folge ist, dass das Telefonbuch vor Einträgen überquillt. Das sehe ich als ein echtes Manko an, da darunter die Übersichtlichkeit im Telefonbuch sehr leidet.
Die Gesamtzahl an Kontakten ist abhängig vom freien Speicher, eine verlässliche Zahl habe ich hier noch nicht gefunden. Bei 5 MB sollten aber schon einige hundert drin sein.
SMS/MMS/Email
Ich bin kein Vielschreiber, was SMS angeht, daher nur kurz zu diesem Thema:
Die Anzeige der SMS ist, wie oben bereits kurz erwähnt, sehr angenehm. Man sieht eine komplette SMS auf einen Blick. Die Schreibgeschwindigkeit ist für mich vollkommen ausreichend. Auch das iTap, welches bei Motorola die T9 Texterkennung ersetzt, lässt sich nach sehr kurzer Eingewöhnung sehr gut bedienen.
Durch das große Display ist auch das Nachrichten- Hauptmenü sehr übersichtlich. Hier sind auch die Ordner für Mails aufgeführt. Leider lässt sich nur ein Mailkonto anlegen oder ich habe die Möglichkeit für weitere schlicht übersehen :confused:.
Was mir leider sehr missfällt ist die Tatsache, dass sich Mails offenbar nur über GPRS abrufen lassen. Ich habe lange nach alternativen Einstellmöglichkeiten für die Abfrage über CSD gesucht, aber nichts dergleichen gefunden. Überhaupt finde ich die Verbindung zwischen den Datenkoten und den Mailkonten nicht sehr logisch aufgebaut. Bei Ericsson waren diese deutlich erkennbar voneinander getrennt und ließen sich im entsprechenden Menü dann einander zuordnen. Aber vielleicht ist die Lösung ja auch ganz einfach und ich übersehe sie schlichtweg. Die Anleitung schweigt sich zu diesem Thema jedenfalls komplett aus.
Liegt wahrscheinlich daran, dass das V525 ja für Vodafone konzipiert ist und man gefälligst GPRS nutzen soll....Nutzer anderer Netze sowie preisbewusste User scheinen da nicht so beliebt zu sein :flop:.
Immerhin kann man sich über die Motorola-Homepage die Einstellungen für MMS und WAP per SMS zukommen lassen. Das baugleiche V500 dient hier als Vorlage.
Kamera
Hierzu kann ich nicht viel sagen. Als Mitarbeiter einer japanischen Firma, die seit über 50 Jahren analoge und seit einigen Jahren auch digitale Kameras herstellt, bin ich da natürlich Besseres gewohnt. Natürlich ist mir auch klar, dass ich dabei Äpfel mit Birnen vergleiche, aber die optische Qualität der eingebauten Kamera hat mich bisher davon abgeschreckt, diese außer zu einem Test zu benutzen. Die maximale Auflösung liegt jedenfalls bei ordentlichen 640x480, Helligkeit und Weißabgleich lassen sich in einem kleinen Rahmen auch manuell regeln. Auch ein 4x Digitalzoom ist vorhanden. Aber auch hier sollte man keine Wunder erwarten.
Empfangs- und Sprachqualität
Der Empfang lässt bislang keine Schwächen erkennen, allerdings bewege ich mich eher selten in Gebieten mit schlechter Versorgung, so dass hier bisher noch bei keinem Handy Probleme aufgetaucht sind.
Die Gesprächsqualität lässt sich nach den ersten Gesprächen als sehr gut bezeichnen. Man versteht sowohl seinen Gesprächspartner einwandfrei und mit vollem Klang. Auch die Personen am anderen Ende konnten nichts gegenteiliges sagen, obwohl hier sicher auch die individuellen Ansprüche eine Rolle spielen.
Akkulaufzeit
Hierzu kann ich nach den paar Tagen noch nicht allzu viel sagen. Die ersten Akkuladungen hielten immer nur gut zwei Tage. Allerdings wird so ein Handy ja gerade am Anfang sehr stark benutzt und der Akku hat auch erst nach einigen Ladevorgängen seine volle Kapazität erreicht. Ich erhoffe mir daher durchaus eine Standbyzeit von 3-4 Tagen, auch darauf basierend, dass ich kein Power-User bin.
Connectivity
IrDa gibt es nicht, dafür Bluetooth. In Ermangelung eines Bluetooth-fähigen PCs kann ich hierzu leider nur sehr wenig sagen.
Die Verbindung zum R520m war jedenfalls ohne Probleme gleich beim ersten Versuch hergestellt. Kontakte lassen sich einzeln problemlos übertragen. Sobald man allerdings versucht, das ganze Telefonbuch zu übertragen, stößt man wohl an die Grenzen: Nach einiger Zeit des Wartens erscheint die Meldung „Phonebook too large“. Da dieser Vorgang vom T39m zum T68i und anschließend vom T68i zum R520m immer einwandfrei funktioniert hat, denke ich, dass das Problem eher auf Motorola Seite liegen dürfte. Vielleicht hat man hier die Standards für Bluetooth nicht 100%ig eingehalten.
Jedenfalls bleibt mir wohl oder übel nichts anderes übrig, als einen Kontakt nach dem anderen zu übertragen :mad:.
Größe und Gewicht
Laut Motorola-Homepage sind dies 89x49x24,8mm. Ich habe dies nicht überprüft ;), mir persönlich sagt die Größe mehr als zu. Nicht zu groß und auch nicht zu klein, es liegt sicher in meiner Hand. Das Gewicht beträgt lt. Motorola 123g. Das ist m.E. die Obergrenze, hier sind sicher auch die gute Verarbeitung/Qualitätsanmutung und die dafür nötigen Materialien verantwortlich.
FAZIT
Insgesamt überwiegt bei mir der positive Eindruck. Sehr gute Verarbeitung, ein ausgezeichnetes Display, eine leichte Bedienung, die gute Sprachqualität und der Funktionsumfang sind positiv anzumerken.
Negativ sind zu erwähnen: Das schlecht aufgebaute Telefonbuch mit je einem Eintrag pro Nummer, die etwas geringe Akku-Laufzeit, die nicht 100%ige Bluetooth-Kompatibilität zu anderen Handys und die Tatsache, dass sich Mails wohl nur über GPRS abrufen lassen. Was, wie ich hoffe, vielleicht aber nur an mir liegt.
Viele Grüße
Stefan
Abschließend noch ein paar Fotos. Wer noch spezielle Foto-Wünsche, bitte äußern. Die Digitalkamera habe ich noch ein paar Tage.
V525 geschlossen Frontansicht (Display aktiviert)
