Europawahl 2024: Der Wahl-O-Mat-Thread

  • Ich denke die Hauptgründe warum selbst Nutzer des Wahl-o-Mats oft anders wählen als das Wahl-o-Mat Ergebnis, liegt oft daran:

    - das es eigentlich nur Sinn macht eine Partei oder Liste die auch eine ernsthafte Chance auf Mandate hat zu wählen, denn für eine Partei oder Liste zu stimmen die keine Chance auf Mandate hat ist im Grunde wie Nichtwählen.

    - das der Wahl-o-Mat nur einfache und doppelte Gewichtung zulässt, oder man stimmt mit neutral. Aber realistisch müsste man wohl mindestens zwischen 1-fach und 10-fach in mehreren Stufen wählen können.

    - Glaubwürdigkeit und Durchsetzungsfähigkeit ... denn es nutzt ja nichts eine Partei zu wählenderen Parteiprogramm man zwar richtig toll findet, aber die Partei entweder für unglaubwürdig oder zu durchsetzungsschwach hält.


    - Sympathie der Spitzenkandidaten und Wahlkreiskandidaten ... sollte man auch keinesfalls unterschätzen.

  • Ich habe die zweite Partei aus dem Wahl O Mat gewählt, weil ich die erste Partei für nicht glaubwürdig und eine Sekte halte. Auch wenn die Partei keinen Sitzplatz bekommt, so war meine Stimme wenigstens ein Statement. Allerdings werden manche kleine Parteien die diesmal einen Platz errungen haben in 5 Jahren vermutlich nicht über die dann geltende Zweiprozenthürde kommen. Schade.

    Vor dem Fragen - bei https://www.prepaid-wiki.de nachschlagen!

    Kontaktformular
    Nutzer von: Nokia 8 Sirocco | ginlo + Threema| GMX ProMail| DKB + Sparkasse + C24 + AmEx| Fax: simple-fax.de |Internet: Vodafone Smart XL 90 GB für rechnerisch 14,66 €/Monat | Mobilfunk: CallYa Digital(35 GB LTE im Vodafone-Netz
    + SMS&Sprach-Flat für 20,00 €/28d)

  • Allerdings werden manche kleine Parteien die diesmal einen Platz errungen haben in 5 Jahren vermutlich nicht über die dann geltende Zweiprozenthürde kommen. Schade.

    Die Prozenthürde bei der Bundestagswahl ist mit 5% wesentlich höher, dennoch haben wir dort mit Linke, BSW, SPD, Grüne, FDP, CDU, CSU, AfD schon 8 Parteien, und vielleicht habe ich noch eine vergessen. Damit sind wir weit entfernt von den ehemals 4 Parteien in 3 Fraktionen, die jahrzehntelang für politische Stabilität gesorgt haben. Und wie stabil ist das System heute?

    Diese nationale Prozenthürde war und ist auch eine Konsequenz der chaotischen Zustände in der Weimarer Zeit, welche die Demokratie eher geschwächt als gestärkt haben.


    Dagegen wirkt die zukünftige 2%-Hürde im EU-Parlament geradezu niedlich. Auch dort gibt es das Problem der Unübersichtlichkeit und der schwierigen Fraktions- und Mehrheitsbildung. Aber manche wollen wohl gerade das, denn dann lässt sich prima auf "die in Brüssel" und deren Unfähigkeit schimpfen.


    Auch wenn die Partei keinen Sitzplatz bekommt, so war meine Stimme wenigstens ein Statement.

    Deine Stimme und Dein "Statement" war für den Mülleimer, es interessiert schlichtweg niemanden. Da sind ja selbst Nichtwähler interessanter, da zahlenmäßig stärker und potentiell zukünftig zu gewinnen.

  • Die Prozenthürde bei der Bundestagswahl ist mit 5% wesentlich höher, dennoch haben wir dort mit Linke, BSW, SPD, Grüne, FDP, CDU, CSU, AfD schon 8 Parteien, und vielleicht habe ich noch eine vergessen. Damit sind wir weit entfernt von den ehemals 4 Parteien in 3 Fraktionen, die jahrzehntelang für politische Stabilität gesorgt haben. Und wie stabil ist das System heute?

    Diese nationale Prozenthürde war und ist auch eine Konsequenz der chaotischen Zustände in der Weimarer Zeit, welche die Demokratie eher geschwächt als gestärkt haben.

    Ja, aber heute ist nicht Weimar.


    Ich finde das eigentlich ganz gut das es jetzt mehr Parteien gibt und auch Konstellationen gebildet werden müssen, die früher nicht notwendig waren, wie z.B.diese Ampel.


    Dadurch sind z. T. gegensätzliche Parteien gezwungen sich zusammenzuraufen, anstatt sich zu bekriegen.


    Das gegenseitige Verständnis füreinander steigt und bringt uns vielleicht mehr gesellschaftlichen Frieden.

    Die früher sehr staaren Lager sind aufgebrochen und das offene, respektvolle Gespräch mit dem anderen möglich auf Augenhöhe.

  • Ich denke die Hauptgründe warum selbst Nutzer des Wahl-o-Mats oft anders wählen als das Wahl-o-Mat Ergebnis, liegt oft daran:

    - das es eigentlich nur Sinn macht eine Partei oder Liste die auch eine ernsthafte Chance auf Mandate hat zu wählen

    ja das ist leider so.


    Deswegen ist man eigentlich froh über jede neue Partei die dann die 5 Prozenthürde geschafft hat.


    Neu ist ja dann das Bündnis Sarah Wagenknecht.

    Spannend wird sein, ob es sich auf Dauer halten kann.

    Mir ist auch noch völlig unklar wie die Inhalte aussehen. Zum Teil irgendwie widersprüchliche Sichtweisen, die sich beißen. Man muss wohl erstma abwarten, was da Masse ist.


    Das Frau Wagenknecht der Rede des ukrainischen Präsidenten fernblieb fand ich total unverständlich. Respektlos, wo soviele Menschen in der Ukraine grad sterben. Gibt aber auch gute Sichtweisen von Ihr.


    Was man Ihr zugute halten muss ist das die sich von keinem beeinflussen lässt und sich treu ist z. T. gegen masivste Widerstände, aber Sie fällt nicht um.


    Wahrscheinlich deswegen auch Trotz und Treue(siehe unten).


    Noch gerade zum Thema :läuft grad im MDR.

    Trotz und Treue-Das Phänomen Sarah Wagenknecht.

    https://www.ardmediathek.de/vi…WRva3UtaW0tZXJzdGVuLTM2OA

  • Die 2% Hürde beim der EU-Parlamentswahl finde ich auch nicht so schlimm, da Deutschland hier ja nur 96 Abgeordnete stellt, und unter 2% dann eh nur 1 oder allerhöchstens 2 Abgeordnete bringen würde, und die könnten kaum was bewegen.

    Im Bundestag würden aber bereits 1,5% mindestens 9 Abgeordnete bringen, und da ergäben sich schon deutliche Unterschiede zwischen einer 5% Hürde und 1,5% Hürde.

    Wenn man basierend auf dem EU-Parlamentswahlergebnis den nächsten Bundestag prognostizieren würde, dann würde der in etwa so aussehen:

    Mit 5% Hürde:
    Union: 225 Sitze
    AfD: 119 Sitze
    SPD: 105 Sitze
    Grüne: 89 Sitze
    BSW: 47 Sitze
    FDP: 39 Sitze
    ***
    Mögliche Mehrheiten:
    Union+SPD: 330 von mindestens 313 Sitzen
    Union+Grüne: 314 von mindestens 313 Sitzen

    Mit 1,5% Hürde:
    Union: 201 Sitze (-24)
    AfD: 107 Sitze (-12)
    SPD: 93 Sitze (-12)
    Grüne: 80 Sitze (-9)
    BSW: 42 Sitze (-5)
    FDP: 35 Sitze (-4)
    Linke: 18 Sitze
    FW: 18 Sitze
    Volt: 17 Sitze
    Die Partei: 13 Sitze
    ***
    Mögliche Mehrheiten:
    Union+SPD+Grüne: 374 von mindestens 313 Sitzen
    Union+SPD+FDP: 329 von mindestens 313 Sitzen
    Union+SPD+BSW: 336 von mindestens 313 Sitzen
    Union+ SPD+BSW+FW: 354 von mindestens 313 Sitzen

    So eine Viererkoalition aus Union +SPD+BSW+FW wäre durchaus intressant, denn da wäre dann das BSW das Soziale Gewissen und Stimme für die Neuen Bundesländer und die Freien Wähler die Stimme für den ländlichen Raum.

    Könnte mir dann gut eine Aufteilung der Ministerien nach dem Schema Kanzleramt + 6 Ministerien für die Union, 5 Ministerien für die SPD, 3 Ministerien für das BSW und 2 Ministerien für die Freien Wähler vorstellen.


  • Von der Idee bin ich bei dir, nur funktioniert es oft praktisch nicht. Dazu haben die Protagonisten häufig zu unterschiedliche Vorstellung und Ziele.

    BTW: Die Ampel war auch nicht notwendig, zumindest gibt es keine Gesetze das man eine Koalition finden muss. In Zweifelsfall führt es einfach zu Neuwahlen.

  • Vorgezogene Neuwahlen finde ich dann okay, wenn eine Regierung nicht mehr weiterkommt oder bei anderen Wahlen keinerlei Rückhalt in der Bevölkerung mehr sieht. Aber finde das vorgezogene Neuwahlen auf Bundesebene frühestens nach so 18 Monaten und auf Landesebene frühestens nach so 22 Monaten nach denn letzten Wahlen durchgeführt werden sollten.

    Aber nach einer Wahl das Ergebnis nicht respektiveren, und direkt im Anschluss an Wahlen Neuwahlen verlangen, weil den Eliten das Ergebnis das die Bürger gewählt haben nicht gefällt, ist eine Missachtung des Wählerwillens.

    Wenn man keine Regierungsmehrheit zusammebekommt kann man es ja mit einer Minderheitenregierung oder einer Proporzregierung versuchen.

    Ich finde es ja generell bedenklich das die Parteien viel mehr Macht haben als das Grundgesetz vorsieht. Denn dort steht das sie bei der politischen Willensbildung mitwirken sollen, aber nicht das sie die politische Willensbildung vorgeben sollen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!