Soll / Wird 1&1 bei einer Verlängerung der Lizenzen berücksichtigt werden und falls ja: wie?

  • Ja, ich finde die Reaktion der Telekom/Höttges auch falsch. Aber wenn er schon so auf Marktwirtschaft pocht werde ich mich dann auch mal umschauen, ob ich das Telekomnetz nicht günstiger nehme als mit teurem Standard Telekom Vertrag.

    Recht hat er allerdings, dass der Ausbau mit den Bedingungen richtig Geld kosten wird (und das noch viel zu 99,5% auch bei der Telekom fehlt hat er ja mit 30% Wald und 6,5% Naturschutz bestätigt). Aber ich denke, was ihm auch nicht gefällt ist, dass die Telekom ja vom Ruf des besten Netzausbaus lebt. Und wenn alle 99,5% haben würden, kann die Telekom diese Argument vergessen.

    Dass der Flächenausbau viel Geld kostet ist klar. Aber solange die Bundesnetzagentur nie auf die Idee kommt verpflichtendes National Roaming bei allen anzuordnen (in sogenannten Grauen Flecken) - (und Roaming muss teurer sein, dass der Anbieter da lieber Masten baut), dann müssen die Anbieter eben zwangsweise stark ausbauen. Klar, wenn alle die 99,5 % haben wird die Luft der Telekom dünn. Aber die können ja dann immer noch mit mehr Speed werben. Aber die Preise werden zwangläufig sinken oder/und die Datenvolumen stark ansteigen. Man sieht ja, dass 1&1 zumindest indirekt für eine gewissen Wettbewerb gesorgt hat:

    1. 1&1 schließt National Roaming Deal mit Vodafone

    2. Schock bei Telefónica

    3. Drillisch Preise bei Blau.de und mehr Aktionen bei o2

    4. Preissenkungen bei Aldi Talk und mehr Datenvolumen

    5. Telekom und Vodafone Prepaid Discounter erhöhen das Volumen oder kopieren die Aldi Talk Angebote 1:1

    6. congstar bietet nach und nach mehr Datenvolumen an (z.B. 70 GB für 35€; nur zirka 10€ mehr als bei Drillisch)


    Ohne 1&1 Drillischs Netzstart hätte diese Marktentwicklung sicher noch ein paar Jahre gebraucht, denke ich mal.


    Frage mich nur was der Bund als Ersatz für die MiG plant? Direkte Subventionen für Masten im „Ödland“?


    1&1 braucht die Flächenfrequenzen selbstverständlich auch. Und die Bundesnetzagentur sollte endlich mal Bußgelder verordnen. Hat ja damals bei Telefónica auch in gewisser Art und Weise Früchte getragen.

  • Zitat:

    "Höttges begrüßte die Verlän­gerung der Frequenz-Nutzungs­rechte durch die Bundes­netz­agentur, aber das sei eine "Mogel­packung", denn sie sei mit "völlig reali­täts­fernen Ausbau­for­derungen" verbunden. Die "werden teuer, der Spar­effekt verpufft".


    Wer hat gesagt, es soll ein Spareffekt sein? Das Eingesparte soll ja eben in den Ausbau gesteckt werden.


    Haben die NB selber ja immer bemängelt , das durch die Auktion das Geld für den Ausbau weg ist.

  • Nach dem Motto: Egal wie man es macht, ist es immer falsch 😂

  • Echt so. Sein Zitat mit „Werden teuer, der Spareffekt verpufft“ hat mich richtig irritiert als ich den Teltarif Artikel gelesen habe.


    Frage mich echt woher er die Annahme hatte, dass er Geld sparen könnte nur weil die Frequenzen jetzt „billig“ verlängert und nicht teuer versteigert werden. Die sollen verdammt nochmal das Netz weiter ausbauen. Finde die Anforderungen des 99,5% flächendeckenden Ausbaus bis 2030 richtig gut.


    Ich bezahle in Summe für Telekom Mobilfunk und VDSL, in Zukunft vermutlich Telekom Glasfaser, sehr viel Geld monatlich. Dann will ich auch überall gutes Internet. Zuhause sowie Unterwegs. Die sollen schön die 30% Wald mit Internet versorgen. Ist ja nicht so, dass auch mal in einem Wald ein Notfall auftreten kann. Vor allem wenn man häufig wandern geht.


    Telekom hat bereits das gefühlt schnellste Netz, das am weitesten ausgebaut ist. Was jetzt noch fehlt, ist dass man das überall in Deutschland hat.


    Aber bin echt gespannt, welcher der 3 Netzprovider diese neuen Anforderungen schaffen. Bezweifle es irgendwie, dass Vodafone oder o2 es hinkriegen. Ich hoffe aber, dass die BNetzA ordentlich Strafen aussprechen werden in diesem Fall.

    4 Mal editiert, zuletzt von NeoReibert ()

  • Wenn die BNetzA drakonische Strafen aussprechen würde, wäre die Reaktion der Firmen klar: "Wir können nicht weiterbauen, weil wir so brutale Strafen zahlen mussten." Und dann würden sie eine Liste von echten oder vermeintlichen Gründen aufführen, warum das alles nichts wird.


    Was in meiner naiven Vorstellung interessant wäre, ein "Höchstpreis"-Anbieter, der wirklich jede Milchkanne, jedes Seitental und jeden Ferienweiler ausbaut. Dann könnten die Kunden entscheiden, ob sie das Angebot annehmen oder für weniger Geld hat mit einer punktuell lausigen Netzqualität zufrieden sind.


    Die Bundesnetzagentur scheint sich vorzustellen, dass drei oder vier Netzbetreiber in ähnlich guter Qualität die Provinz ausbauen sollen. Das wäre für den vermeintlich oder tatsächlich teureren Anbieter natürlich ein Alptraum.

  • Was in meiner naiven Vorstellung interessant wäre, ein "Höchstpreis"-Anbieter, der wirklich jede Milchkanne, jedes Seitental und jeden Ferienweiler ausbaut. Dann könnten die Kunden entscheiden, ob sie das Angebot annehmen oder für weniger Geld hat mit einer punktuell lausigen Netzqualität zufrieden sind.

    Ich denke das viele Leute zwar schon bereit wären einen gewissen Aufpreis für eine gute Mobilfunkversorgung zu bezahlen, aber bei weitem keine Höchstpreise.

    Denn eigentlich hatten wir die Situation schon vor einigen Jahren.

    Ein o2 Free 16GB für knapp 5€ oder ein o2 Free 60GB für knapp 10€ waren schon sehr unbefriedigend wenn man bis auf gelegentliche Grossstadt-Wochenendausflüge nur GSMonly hatte und folglich eh nur so lächerlicher 100-150 MB nutzen konnte.

    So effektive 22,50€ (34,95€ bei etwa 300€ enthaltener Hardwaresubvention) für einen T-Mobile CompleteComfort S haben zwar die meisten Leute auch noch als akzeptabel angesehen. Aber die darin enthaltenen 500GB haben eben selbst bei sparsamer Datennutzung für so 6-9 Tage gereicht, den Rest des Monats war man dann auch auf 64 KBit/s gedrosselt und das war dann auch nur geringfügig besser als o2 EDGE.


    Die effektiven 63,50€ (79,95€ bei etwa 400€ enthaltender Hardwaresubvention) die ein Telekom CompleteComfort XL gekostet hätte, wollte schon damals niemand ausgeben.

    Und damals hatte Mobilfunk noch einen wesentlich höheren Stellenwert als heute, einerseits weil Mobilfunk damals noch als Statussymbol taugte, anderseits weil damals auch Social Media noch wesentlich mehr los war als heute.

    Ich hab den Eindruck das Mobilfunk heute immer unbedeutender wird. Vorallem weil Social Media wegstirbt, immer mehr Nachrichtenseiten ihren Content hinter Paywalls verstecken.

    Ich hab eher den Eindruck das Mobilfunk heute oft nur noch Hintergrundberieselung ist, die natürlich gerne mitgenommen wird, wenn sie billig zu haben ist. Aber wirklich Geld dafür ausgeben will kaum jemand.


    Die Bundesnetzagentur scheint sich vorzustellen, dass drei oder vier Netzbetreiber in ähnlich guter Qualität die Provinz ausbauen sollen. Das wäre für den vermeintlich oder tatsächlich teureren Anbieter natürlich ein Alptraum.

    Ich sehe da noch ein zweites Problem!

    Nämlich wenn man extrem in die Pampa ausbauen muss, fehlt das Geld um dafür in den Dörfern und Kleinstädten endlich Mid-Band auszubauen.

    Und wenn man nur Low-Band bieten kann, dann fehlt der Anreiz das man den Kunden irgendwelche Mid-Range Tarife mit 100-200 MBit/s 5G geschweige denn Premium Tarife mit 5G Max verkaufen kann, da man eh nichtmal die bis zu 50 MBit/s die heute jeder Discount-Tarif bietet, erreichen kann.

    Und so verliert man dann immer mehr Kunden aus den Mid-Range Marken und Premium Marken an die Discounter.

    Und das ist dann schon schlecht für die Mobilfunkanbieter, wenn dann die Einnahmen noch mehr zurückgehen.

  • Ich hab den Eindruck das Mobilfunk heute immer unbedeutender wird. Vorallem weil Social Media wegstirbt, immer mehr Nachrichtenseiten ihren Content hinter Paywalls verstecken.

    Ich hab eher den Eindruck das Mobilfunk heute oft nur noch Hintergrundberieselung ist, die natürlich gerne mitgenommen wird, wenn sie billig zu haben ist. Aber wirklich Geld dafür ausgeben will kaum jemand.

    Es gibt genügend Kunden die direkt bei der Telekom sind. Und das Argument, dass Mobilfunk unbedeutender wird, kann man widerlegen, indem man sich die Datenverbrauch Statistiken von Telekom, Vodafone und Telefónica sich ansieht.

    Nämlich wenn man extrem in die Pampa ausbauen muss, fehlt das Geld um dafür in den Dörfern und Kleinstädten endlich Mid-Band auszubauen.

    Wenn die Netzbetreiber schlau sind, dann starten sie einfach eine Kooperation, damit nicht jeder Anbieter eigene Antennen überall installieren muss. Da sagt halt Vodafone z.B. „Wir bauen im Denklinger Forst einen Masten und Telekom und Telefónica/1&1 ihr könnte da drauf kommen bzw. via National Roaming das mitbenutzen.“ Das gleiche dann eben noch für die anderen drei Netzbetreiber.


    Sowas dürfte ja durch die Bundesnetzagentur nicht verboten sein. Glaube niemand erwartet ernsthaft, dass im Bayrischen Wald jeder Netzbetreiber jeweils mehrere Masten hinstellt.

  • Sowas dürfte ja durch die Bundesnetzagentur nicht verboten sein. Glaube niemand erwartet ernsthaft, dass im Bayrischen Wald jeder Netzbetreiber jeweils mehrere Masten hinstellt.

    Geht ja auch heute schon wie die MOCN Standorte beweisen. Ja es ist kein Roaming aber das Ergebnis ist identisch.

  • area58653

    Du meintest vermutlich 500 Megabyte beim Telekom CompleteComfort S.

    500GB bei der Telekom vor 10 Jahren für 20-30€ schon gehabt zu haben wäre glorreich gewesen und würde selbst heute noch für 99% der Leute reichen ^^

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