Akzeptanzproblem: Neue Debitkarten bereiten Schwierigkeiten

  • Funfact: die Girocard ist auch ne Debitkarte 8o

    Jein, rein von der Abrechnungsmodualität her ist es natürlich auch eine Debitkarte.

    Aber die typischen Merkmale (siehe nächstes Zitat) fehlen eben.


    Allerdings ohne Master- oder Visacardimpact. Und das kostet den Händler weniger als wenn über die Kredit(debit)karten abgewickelt wird.

    Für den Händler ist das natürlich ein Vorteil, wenn seine Bank Girocard bzw. Maestro- und VPay-Zahlungen billiger abwickelt als Mastercard- und Visa-Zahlungen.

    Aber für den Nutzer hat eine EC-Karte (in der Regel Girocard + Maestro oder Girocard + VPay)

    1. VPay ist ein rein europäisches System, Maestro prinzipiell auch ausserhalb Europas verfügbar aber defaco nur in wenigen Ländern und auch in diesen Ländern nicht von allen Händler und ATMs unterstützt.

    2. Keine 16stellige Kartennummer und kein CV2 Code und damit nicht für Onlinezahlungen geeignet.


    *****

    Als nächstes könnte man noch über die Vorteile und Nachteile von Debitkarten und echte Kreditkarten sprechen.


    Manche Händler wie z.B. einige Autovermietungen haben manchmal Probleme Blindbelastungen über Debitkarten abzuwickeln, deshalb könnte man sagen das eine echte Kreditkarte nochmal besser ist als eine Debitkarte.


    Und im Prinzip ist eine echte Kreditkarte insofern man mindestens 3.000€ Kartenlimit bekommt auch die beste Karte die man haben kann. Aber viele Banken sind bei vielen Bevölkerungsgruppen wie z.B. Azubis, Studenten, Selbstständige, befristet Angestellte, frisch zugezogene EU-Bürger, Rentner, etc. sehr knausrig mit der Kreditline und geben dann oft nur so 750€ bis 1.600€ Kartenlimit und damit lässt sich dann auf Reisen relativ wenig anfangen.


    Denn man weis bei einer Reservierung immer erst hinterher (ausser man kennt die Kette schon) wieviel Kartenlimit geblockt wird (Spanne reicht von 0€ über 19€-50€ Stornierungsgebühr für die erste Nacht bis zu den Gesamtkosten) und auch nicht wielange die Lösung dauert (Spanne reicht von ein paar Minuten nach Check-Inn bis zwei Wochen nach Bezahlung).

    Eine Debitkarte hingegen lässt sich für Jedermann durch Überweisung aufs Referenzkonto auf mindestens 10.000€ Kartenlimit bringen, in Vereinbarung mit dem Kundenbetreuer oder der Kartenholtine geht meistens sogar noch viel mehr und man könnte sogar Autos damit bezahlen.

  • Eigentlich is eher die EC-Karte mit Girocard / Maestro / VPay ein Sonderweg.

    Wobei Maestro / VPay im inländischen Zahlungsverkehr bedeutungslos ist. Der wird generell über Girocard abgewickelt. Maestro / VPay kommen erst zum tragen wenn du im Ausland bezahlen willst.


    Manchmal denke ich, die Banken haben gar kein ernsthaftes Interesse daran, dass Visa oder Mastercard ein vollwertiger Girocard-Ersatz wird, denn so lange es hier deutlich wahrnehmbare Aktentanzprobleme gibt, bezahlen die Kunden weiterhin freiwillig 12€ im Jahr für die Girocard.

  • Wobei Maestro / VPay im inländischen Zahlungsverkehr bedeutungslos ist. Der wird generell über Girocard abgewickelt. Maestro / VPay kommen erst zum tragen wenn du im Ausland bezahlen willst.

    Wenn der Händler eine Deutsche Bank als Partner hat dann schon.


    Aber es gibt auch Händler die wegen der hohen Preise welche die Deutschen Banken für Mastercard und Visa verlangen, gleich auf eine Bank oder ein FinTech aus einem anderen Euroland als Partner setzen.

    Und dann wird auch im Inland bei Zahlung mit EC-Karte oft über Maestro / VPay abgewickelt.

    Für die Kunden ist das aber egal. Weil EC-Karten die nur Girocard aber kein Maestro oder VPay können gibt es ja kaum.


    Manchmal denke ich, die Banken haben gar kein ernsthaftes Interesse daran, dass Visa oder Mastercard ein vollwertiger Girocard-Ersatz wird, denn so lange es hier deutlich wahrnehmbare Aktentanzprobleme gibt, bezahlen die Kunden weiterhin freiwillig 12€ im Jahr für die Girocard.

    Gibt ja auch noch Barzahlung.

    Ich denke das man auch mit der Kombination aus Mastercard / Visa (Credit vs. Debit mal aussenvor gelassen) und Barzahlung gut klarkommt.


    Seit dem Corona-Lockdown zahle ich aber eh wieder viel mehr bar als früher, weil ich dem Staat nicht mehr traue.

  • Im Kern ist es wichtig, als Kunde (!) dem Händler/Gastronom auch mitzuteilen dass man eben gar nicht oder weniger kauft/konsumiert, weil man nicht mit seinen angestammten Karten zahlen konnte.

  • Eigentlich hast du Recht jposel . Wir sind aber hier zum Beispiel froh, z.B. überhaupt ein vernünftiges gastronomisches Angebot zu haben, bei dem Kartenzahlung möglich ist.

    Wenn ich dann aber auch im örtlichen Rossmann sehe, wie junge Eltern selbstverständlich die rote Girocard der örtlichen Sparkasse einschieben, wundert mich nicht, dass kein Handlungsdruck besteht, auch Kreditkarten zu akzeptieren.

    Beim Geldabheben in einer Sparkasse war ich zudem erschrocken, wie viele junge Leute in der Schlange standen, weil sie etwas vom "Berater" wollten.

  • Es ist aber tatsächlich so, dass die Gebühren für Zahlungen mit KK (auch Debit) höher sind als für girocard. Aus Sicht des Händlers bzw. der Gastronomie also vollkommen nachvollziehbar, dass sie statt 3% Gebühren mit Visa nur 0,5% Gebühren mit Girocard bevorzugen. Letztlich bin ich aber auch kein Fan davon, den kompletten Zahlungsverkehr über einen Dienstleister (Visa oder Mastercard) abzuwickeln. Reicht doch, wenn meine Bank involviert ist.

  • Vielleicht sehe ich das Thema zu sehr aus eigener Perspektive, ich bin in der relativ glücklichen Situation dass ich schon lange relativ bargeldlos auskomme. Wir hatten hier früher in Laufweite mehrere Banken (Volksbank 300m, Postbank, und zwei Ecken weiter Sparda, Commerz, Sparkasse und Deutsche Bank. Da sind nur noch die Sparkasse drei Bushaltestellen weiter und daneben die Sparda. Ach ja, Euronet gibts jetzt hier in der Seitenstraße… Gleichzeitig die meisten Läden nehmen inzwischen hier Visa/Mastercard, im Urlaub (Frankreich, Italien, Niederlande, Belgien) klappte das bargeldlos sehr gut. Andererseits ist meine Hauptbank, meine Hausbank sozusagen, inzwischen im Ausland (Frankreich), sodass ich zwar noch eine Girocard eines Kontos in Deutschland habe, aber ob die mir den „Aufpreis“ wert ist, das bezweifle ich immer mehr. Und ich sehe es mit einer gewissen Genugtuung, dass inzwischen auch Volksbanken und Sparkassen „bessere“ Terminalverträge anbieten können oder müssen.

  • sodass ich zwar noch eine Girocard eines Kontos in Deutschland habe, aber ob die mir den „Aufpreis“ wert ist, das bezweifle ich immer mehr

    Genau das ist der Punkt an dem ich auch langsam aber sicher ankomme. Mögliche Schlussfolgerung sind entweder die Einrichtung eines Zweitkontos mit kostenloser Girocard, oder der komplette Verzicht auf die Girocard. Entschieden habe ich für mich noch nichts.

  • Aus Sicht des Händlers bzw. der Gastronomie also vollkommen nachvollziehbar, dass sie statt 3% Gebühren mit Visa nur 0,5% Gebühren mit Girocard bevorzugen.

    Im Euroraum sind die Gebühren schon länger gesetzlich begrenzt.

    Zitat

    Grundsätzlich sind die Gebühren für Zahlungen innerhalb der Europäischen Union bereits seit 2017 begrenzt. Seitdem gilt eine erste Richtlinie für Zahlungsdienste, welche die Gebühren für Debit-Zahlungen (z.B. mit der Girokarte) auf maximal 0,2 Prozent begrenzt. Für Kreditkarten liegt sie bei 0,3 Prozent.

    https://www.kostenlose-kreditk…-kartenzahlungen-8327.php

    Zitat

    Ausgenommen werden vorerst auch American Express und Diners Club, weil Zahlungen mit deren Kreditkarten nur von einer Bank abgewickelt werden.

    https://www.tagesschau.de/wirt…tkartengebuehren-101.html


    Weiß nicht ob das noch gilt.

  • 17xx Fälle bei wie vielen Nutzern in Deutschland halte ich jetzt nicht für viel. Auch wenn sich sicherlich nur eine Minderheit an der richtigen Stelle beschweren wird.

    Vor dem Fragen - bei https://www.prepaid-wiki.de nachschlagen!

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