Frequenzauktion 2025

  • Es ist wichtig, dass die Netzausbauverpflichtung in juristisch wasserdichte Vorschriften verpackt wird. Wer nicht baut, kriegt drakonische Strafen oder Frequenzen abgenommen.

    Eigentlich ist es jetzt nebensächlich wie die Bundesnetzagentur handelt.

    Der grösste Fehler wurde Anno 2000 bei der UMTS Auktion gemacht, Anno 2010 hätte man ihn einfach und gut korrigieren können, Anno 2015 wahrscheinlich auch noch irgendwie, aber spätestens nach der Frequenzauktion 2015 war der Zug abgefahren.


    Genauso sieht es beim Breitbandausbau im Festnetz aus.


    Man hat sich viel zulange Zeit gelassen und damit die betroffenen Gegenden ausbluten lassen. Was einmal weg ist, ist weg. Jetzt leben dort kaum mehr jüngere Leute, und die paar verbliebenen jüngeren Leute haben sich mit einem Leben als Offliner arrangiert. Wir haben leider längst einen Punkt erreicht wo der Ausbau nur noch Geldverschwendung ist, weil es viel zu spät kommt, und eh nicht mehr nachgefragt wird.

  • Du glaubst ernsthaft, die jungen Leute ziehen wegen fehlender Glasfaser oder 5G weg?


    Tipp: Unsere große Tochter zog zum Studium nach Köln, da es auf dem Dorf keine Uni gibt. 5G war kein Kriterium. Ebenso ging es der Kleine, die nach Erlangen ging. Die Große wohnt nun in München, weil von dort das wirtschaftlich beste Jobangebote kam, auch unter Betrachtung der Mieten unschlagbar.


    Die Leute ziehen in die Ballungsräume, weil Firmen, die nach D kommen, auch dort hingehen. Das ist regionalplanerisch zwar Mist, aber es ist eben so. Du wirst z.B. kaum jemanden motivieren können, bei TSMC zu arbeiten, wenn die an der polnischen Grenze bauen. Ist leider so. Also gehen die nach Dresden, und Dresden zieht so die Lausitz noch leerer.


    Ich finde es klasse, dass der Regulierer trotz sicher vorhandener Geldgier der Regierung die Gefahren erkannt hat und nun hoffentlich mit beherzten Randbedingungen handelt. Spannend wird, wie die angeschlagenen Vodafone und Telefonica ausbauen werden.

  • Nicht nur Vodafone, auch Telefonica o2.

    Immerhin ist für beide das Deutschlandgeschäft ein letzter Rettungsanker für die stark belasteten Konzerne. Nichtsdestotrotz ist Vodafone der größere Loser, da deren Konzern an allen Ecken um die Ohren fliegt zur Zeit. Da ist so ein Investitionszwang ein richtiger Sargnagel für die.

    Man sollte aber auch bedenken das Telefonica Germany seit der Fusion mit E-Plus nur noch zu 69% den Spaniern gehört.


    Sprich auch wenn Telefonica SA Mehrheitsaktionär ist können die nicht mehr einfach so den Kompletten Gewinn aus Deutschland zur tilgung ihrerer Schulden abfahren. Das sieht man auch daran das der 5G Ausbau jetzt deutlich schneller vorran geht als der LTE ausbau seinerzeit.


    Bei Vodafone Deutschland hat die Muttergesellschaft hingegen mehr oder weniger freie Hand, da 100%-ige Tochter. Und das Merkt man halt aktuell sehr.

  • Mal phantasiert: Vielleicht sollten sich 1&1 und Vodafone-Deutschland zusammenschließen und aus dem Vodafone-Konzern aussteigen :-) Könnte sich für beide lohnen.

    Da die Zerschlagung der Vodafonegruppe eh in Arbeit ist wäre dies gar nicht so überraschend. Wird aber noch etwas dauern da erstmal die Fusion von Vodafone UK & Three UK, verkauf Vodafone Italien an Xavier Niel und Vodacom an Etisalat ansteht.


    Expansionswillige wie Xavier Niel & Patrick Drahi könnten da ordentlich mitmischen um in den deutschen Markt einzusteigen.

  • Du glaubst ernsthaft, die jungen Leute ziehen wegen fehlender Glasfaser oder 5G weg?


    Natürlich sind 5G und Glasfaser keine Allesretter. Ein verlassens Kaff wo es ausser Tankstelle und Getränkeabholmarkt keine Läden und ausser Feuerwehrgerätehaus und Aussegnungshalle keine öffentliche Infrastruktur gibt, wird auch mit 5G und Glasfaser nicht attraktiv.

    Sondern es braucht schon auch ein gewisses Grundangebot an Handel und Gastronomie und ebenfalls ein gewisses Grundangebot an öffentlicher Infrastruktor wie z.B. Kita, Grundschule, Freibad, ect. Bei der Breitbandversogung könnte man sich durchaus mit 3G/4G und VDSL25 begnügen.

    Aber wenn in einem Ort ein Mobilfunknetz garnicht funktioniert und die zwei anderen Netze nur mit GSM/EDGE versorgen und beim Festnetz je nachdem an welche Ortsende man wohnt nur irgendwas zwischen DSL 384IP und DSL 3000IP möglich ist, dann ist das schon ein Todesurteil für den Ort.


    Nicht alle Jungen Leute können oder wollen Studieren, und auch ein Studium dauert nicht ewig. Gymnasium oder FOS kann man auch in der Kleinstadt machen, und Anwälte für Familien- oder Verkehrsrecht, Architekten, Apotheker, Lehrkräft für alle Schularten, etc. braucht man auch auf dem Land und in den Kleinstädten.


    Das sieht man auch daran das der 5G Ausbau jetzt deutlich schneller vorran geht als der LTE ausbau seinerzeit.


    Bei Vodafone Deutschland hat die Muttergesellschaft hingegen mehr oder weniger freie Hand, da 100%-ige Tochter. Und das Merkt man halt aktuell sehr.

    Hier läuft es bei Vodafone besser als bei o2

    Es ist zwar wahrscheinlich schon so das o2 derzeit mehr Stationen anfasst als es Vodafone tut. Aber Vodafone hat ja schon 2012-2016 schon relativ viel gemacht wo o2 ausserhalb der Grossstädte und Ballungsräume noch mit Tiefschlaf.

    Aber auch jetzt pickt sich Vodafone wenigstens die letzten verbliebenen GSM900 Stationen raus, und baut dann auf GSM900 + LTE800 + LTE/NR700 + LTE/NR1800 um. Das ist dann schon ein echter Quantensprung.


    o2 hinegen lässt bislang die meisten verbliebenen GSM900 Stationen dahindümpeln, geht an die GSM900 + LTE800 Stationen und baut auf GSM900 + LTE800 + LTE900 + NR700 um. Das bringt gefühlt eigentlich garnichts.


    Expansionswillige wie Xavier Niel & Patrick Drahi könnten da ordentlich mitmischen um in den deutschen Markt einzusteigen.

    Die Frage ist ob der deutsche Markt inzwischen überhaupt noch sonderich attraktiv für Einsteiger ist.

    Wenn ich Investor wäre, dann würde ich als in erster Linie die USA, Kanada und Brasilien in den Fokus nehmen, und wenn Europa dann eher Schweiz, Belgien, Luxemburg, Tschechien, Slowakei und Ungarn.

  • Dies Positionen der BNetzA klingen wieder nach extrem schwammigen Vorgaben. Eine nahezu flächendeckende Versorgung von LTE und GSM sollte langsam mal angestrebt werden. Niemand verlangt, dass man im Bayerischen Wald mit 500 MBits surfen kann, aber zumindest 10 MBits wären doch schonmal ein Anfang. Die Haushaltsvorgaben kann man ja weiterhin haben, nur sollte es mit Flächenabdeckung kombiniert werden. Und wenn ein Anbieter aufgrund „zu hohen Kosten“ nicht ausbauen will, dann kann er teuer Roaming den anderen Zahlen, was dann sicher zu mehr Ausbau führt. Also wenn eigenes Netz deutlich billiger ist, als das roamen. Natürlich muss auch der Staat die Hausaufgaben machen. Jedes Bundesland muss eine 3-6 Monatige Genehmigungsfiktion ermöglichen, sowie Masten die man außerorts auch genehmigungsfrei bauen darf.

  • Dies Positionen der BNetzA klingen wieder nach extrem schwammigen Vorgaben. Eine nahezu flächendeckende Versorgung von LTE und GSM sollte langsam mal angestrebt werden. Niemand verlangt, dass man im Bayerischen Wald mit 500 MBits surfen kann, aber zumindest 10 MBits wären doch schonmal ein Anfang. Die Haushaltsvorgaben kann man ja weiterhin haben, nur sollte es mit Flächenabdeckung kombiniert werden. Und wenn ein Anbieter aufgrund „zu hohen Kosten“ nicht ausbauen will, dann kann er teuer Roaming den anderen Zahlen, was dann sicher zu mehr Ausbau führt. Also wenn eigenes Netz deutlich billiger ist, als das roamen. Natürlich muss auch der Staat die Hausaufgaben machen. Jedes Bundesland muss eine 3-6 Monatige Genehmigungsfiktion ermöglichen, sowie Masten die man außerorts auch genehmigungsfrei bauen darf.

    Genehmigungen binnen 3-6 Monaten? Vermutlich bist du beruflich ganz weit weg vom Baurecht unterwegs. Utopisch, denn in der Folge müssten auf diversen Ebenen Köpfe rollen. Und das wird nicht passieren, solange man fett im Nest sitzt und Unproduktive die Produktiven kommandieren können. Das betrifft nicht nur den Mobilfunk. Schau mal PFV zu Schienen, Straßen, Industriehallen an. Aktuell wird das Planungsrecht sogar eher weiter verkompliziert, so zumindest meine tägliche Erfahrung.


    Entbürokratisierung wird daran scheitern, dass dafür nicht genügend Beamte zur Verfügung stehen.

  • Genehmigungen binnen 3-6 Monaten? Vermutlich bist du beruflich ganz weit weg vom Baurecht unterwegs. Utopisch, denn in der Folge müssten auf diversen Ebenen Köpfe rollen. Und das wird nicht passieren, solange man fett im Nest sitzt und Unproduktive die Produktiven kommandieren können. Das betrifft nicht nur den Mobilfunk. Schau mal PFV zu Schienen, Straßen, Industriehallen an. Aktuell wird das Planungsrecht sogar eher weiter verkompliziert, so zumindest meine tägliche Erfahrung.


    Entbürokratisierung wird daran scheitern, dass dafür nicht genügend Beamte zur Verfügung stehen.

    Genehmigungsfiktion heißt das. Setzt meines Wissens Bayern seit diesem Jahr um (zumindest war Anfang dieses Jahr ein Gesetzentwurf der CSU/FW dazu im Landtag)Wenn innerhalb von sechs Monaten keine Genehmigung da ist (z.B. innerorts) dann gilt der Mast einfach als genehmigt. Laut den Netzbetreibern werden sowieso 99% der Bauvorhaben genehmigt. Warum also zwei Jahre damit verschwenden.


    Und das die Bauämter personell (wie eigentlich der gesamte öD) eher nicht so gut aufgestellt sind, ist ja eigentlich nichts Neues.

  • Und das die Bauämter personell (wie eigentlich der gesamte öD) eher nicht so gut aufgestellt sind, ist ja eigentlich nichts Neues.

    Mit der personellen Aufstellung hat das Ganze eher wenig zu tun. In den 1990ern hat es im Osten einen Bauboom auf allen Ebenen gegeben. Inkl. Straßen und allem, was man sonst nicht braucht. Die Bauämter waren damals personell deutlich schlanker aufgestellt, als heute. In meiner Heimatstadt mindestens Faktor 2.


    Als ich seinerzeit in meinem alten Heimatdorf im Gemeinderat saß, bestand bei 4000 Bewohnern die Verwaltung aus 12 Leuten. Heute bei 3400 Einwohnern beschäftigt die gleiche Verwaltung 27 Leute (jeweils ohne Bauhof). Zu DDR-Zeiten hatte die Verwaltung 10 Angestellte inkl. Bauhof. Kann man alles machen, nur werden es immer mehr gut bezahlte Häuptlinge, die sich tendenziell überlastet fühlen, weil sie sich gegenseitig Sand ins Getriebe streuen, bei tendenziell weniger Werte schaffenden Indianern, nicht zum Guten drehen. Versprochen! Egal, was da wo in einen Landtag eingebracht wird. Auch versprochen: Krüge gehen zum Brunnen, bis sie brechen. Immer. Auch wenn man in der Endphase immer mal versucht, die Route zum Brunnen zu "optimieren".

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