Frequenzauktion 2025

  • Und warum sollte man das genau? Der Markt hat gezeigt, dass 4 nicht überlebensfähig waren. Aber Hauptsache irgendwelche Ideologen schreien nach Planwirtschaft.

    Der Markt in Deutschland hat bisher nur gezeigt, daß 6 Betreiber kein UMTS-Netz aufbauen können.


    Die E-Plus Übernahme 2014 war eher kapitalgetrieben und hat letztlich nur bewiesen, daß die Politik ruhig zuschaut, wenn in einem regulierten Markt ein Teilnehmer den anderen zur Marktbereinigung aufkauft. Das sollte sich so nicht wiederholen.


    Und die letzten 10 Jahre haben im deutschen Mobilfunkmarkt recht gut bewiesen, daß weniger Wettbewerb jedenfalls auch keine Lösung ist.

    Die 3 Netzbetreiber haben nicht das perfekte Netz ausgebaut, 2023 sinken die Investitionen ins Netz und die Endkundenpreise steigen. Da finde ich den Ansatz mit mehr Wettbewerb durchaus nachvollziehbar.


    Deinen Satz mit den Ideologen, die nach Planwirtschaft schreien, verstehe ich nicht.

  • Und warum sollte man das genau? Der Markt hat gezeigt, dass 4 nicht überlebensfähig waren. Aber Hauptsache irgendwelche Ideologen schreien nach Planwirtschaft. Und letztlich kann Drillisch auch nur Kampfpreise machen, weil sie sich schon immer durch schmarotzen! Und genau so wird's bleiben, wenn sie Netzbetreiber werden "müssen".

    Nein, das hat der Markt nicht gezeigt, sondern es gibt durchaus Länder mit 4-5 flächendeckenden Anbietern. Sogar in Ländern die wirtschaftlich schwächer als Deutschland sind.

    Das in Deutschland nur drei Anbieter überlebt haben, ist eher eine Folge von Fehlentscheidungen der Politik, Bundesnetzagentur aber auch der Netzbetreiber selbst.

    -die Bundesnetzagentur hat zu wenig Auflagen gemacht und wollte nur Geld einnehmen
    - die Anbieter haben sich bei den Frequenzauktionen gegenseitig kanibalisiert
    - Datentarifen in der Anfangszeit waren Wucherpreise von über 10 €/MB by Call oder 69,95€ für 200MB Paket und dann haben die Kunden eben lieber verzichtet
    - Auch MMS waren mit 0,39€ so teuer das die Kunden lieber verzichtet haben
    - o2 hat bei der Beendigung des T-Mobile Roamings viel Dualband-GSM 900/1800 ausgebaut statt GSM900/UMTS2100
    - E-Plus hat sich zu sehr auf billige Sprachtelefonie und SMS konzentriert und Datendienste lange vernachlässigt
    - statt endlich mal günstige Tarife mit so 100-3000 Minuten / 100-3000 SMS / 2-60 GB kamen dann gleich Flats an denen man garnichts mehr durch Zusatzverbrauch verdienen kann

    Das Problem bei 1&1 ist das sie zu spät gekommen sind. Bei der Frequenzauktion 2015 wäre es noch viel einfacher gewesen.

    Da hätte man einerseits direkt Spektrum im 700 MHz (Band 28), 1400 MHz (Band 32) und 1800 MHz (Band 3) ersteigern können ohne das es den etablierten Anbietern weh getan hätte, weil sich diese dann beim weiteren Ausbau direkt darauf hätten einstellen können. So 5-15 MHz Band 28, 10-20 MHz Band 32 und 15 MHz Band 3 wären da problemlos möglich gewesen.

    Anderseits wäre bei einem Netzstart im Sommer oder Herbst 2019 die anderen Discounter noch nicht ganz so günstig gewesen, und o2 war damals auch noch schlechter ausgebaut und hatte noch mehr GSMonly Standorte.

    3AT kommt auch nur mit High Band aus, na gut, sie haben noch 3 MHz B8.

    Nein, 3 AT hat zwar nur wenig Low-Band aber relativ viel Mid-Band, u.a. 20 MHz Band 3.


    Für 1&1 könnte man LTE600 nutzen da da Geschäftsmodell kostenpflichtiges WerbeTV via DVB-T2 nicht lebensfähig ist.

    600 MHz Band wird von keinen aktuellen Geräten unterstützt, und wenn dann die ersten Geräte kommen, werden es vorallem HighEnd Geräte von Apple, Samsung und Sony sein, und die sind dann entsprechend teuer.

    Und es macht keinen Sinn als Anbieter günstige Tarife anzubieten, die sich dann aber nur mit exorbitant teuren HighEnd Geräten nutzen lassen.

    Deshalb ist es sinniger das das die Telekom die ja auch noch 800 MHz / 900 MHz / 1400 MHz / 1800 MHz Frequenzen hat ihre 700 MHz Frequenzen abgibt. Falls man wirklich 600 MHz Frequenzen auf Mobilfunk umwidmet kann man diese dann an die Telekom geben. Dann da kann man schönes Loadbalancing machen, die nagelneuen HighEnd Geräte auf 600 MHz und die älteren und auch günstigeren Geräte auf die etablierten Frequenzen schieben.

  • Die DVB-T2 Frequenzen werden erst 2030 (also fast sieben Jahre) verfügbar sein. LTE600 ist bereits als B71 spezifiziert das bereits jetzt viele besseren Geräte in Europa beherrschen. In den USA unterstützen (wo das Band verwendet wird) mittlerweile auch billige Geräte das Band.


    Sobald das Band auch für Europa (EMEA) freigeben ist werden auch billige Geräte es unterstützen. Wer 2030 ein gerät von 2024 verwendet muss mit Beeinträchtigungen leben.

  • Das stimmt, wobiei Band 71 von US-Geräten nicht nur für LTE sondern auch für NR unterstützt wird. Aber denen fehlen dafür dann oft für Europa wichtige Bänder. Und es ist ja noch nichtmal klar ob Europa auch die Band 71 Spezifikationen verwenden wird, oder ein eigenes Band mit anderem Duplexabstand will.


    Bei Midrange-Geräten mit z.B. Qualcomm Snapgradon X51 Modem sieht es so aus:

    Europa-Variante:
    LTE Bands: 1, 3, 4, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 39, 40, 41, 42
    NR NSA Bands: 1, 3, 7, 8, 28, 77, 78
    NR SA Bands: 1, 3, 7, 8, 28, 77, 78


    Nordamerika-Variante:

    LTE Bands: 1, 2, 4, 5, 7, 12, 13, 14, 25, 26, 30, 38, 40, 41, 48, 66, 71

    NR NSA Bands: 2, 5, 12, 25, 30, 41, 48, 66, 71, 77, 78

    NR SA Bands: 2, 5, 12, 25, 30, 41, 48, 66, 71, 77, 78


    Wobei, zu 1&1 würde sogar passen, aber für andere Netzbetreiber kaum zu gebrauchen.

  • Die Bundesnetzagentur hat heute Rahmenbedingungen einer Übergangsentscheidung zur Bereitstellung der Frequenzen in den Bereichen 800 MHz, 1.800 MHz und 2.600 MHz ab dem Jahr 2026 zur Konsultation gestellt.



    https://www.bundesnetzagentur.…_Mobilfunk.html?nn=265778

     iMac 27Zoll 5K mit 2TB Fusion-Drive
     iPad 6 & iPad Air Wi-Fi/Cellular
     iPhone 12 Pro Max Silber
     Watch 6 44er Edelstahl Gliederarmband

     HomePods, HomePod mini & ATVs 4/4k

    2002 - 2022, 20 Jahre TT:

    Gestern vor 20 Jahren | Ich gratuliere mal

  • Vermutlich wird 1&1 dagegen vorgehen, der Rest findets gut.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Anscheint konnten Telekom, Vodafone und Telefonica die Bundesnetzagentur mit Ihrer These überzeugen das ohne die Versteigerung mehr Geld zum Netzausbau da wäre.

    Experten sollen diese These aber heftig anzweifeln.

    1 und 1 Drillisch war wohl nicht dafür.


    Dieser Tag ist kein Fest für den Finanzminister, denn der Staat verzichtet auf sehr sehr viel Geld.

    Ein enormes entgegenkommen der Bundesnetzagentur an die drei Mobilfunk Anbieter.


    Ich finde das Experiment der Bundesnetzagentur gut, jetzt wird man sehen ob der Netzausbau mehr voranschreitet oder nicht.

    Diese These wird schon jahrelang vertreten und nun hat man den Praxis test. Mutige Entscheidung von Herrn Müller. Es ist aber zugleich auch ein Wagnis das er eingeht und Vorschusslorbeeren, die er an die Netzbetreiber gibt.

    Wenn dieses Wagnis nicht klappt wird er sich heftigste Kritik anhören müssen, da er gegen den ausdrücklichen Rat der Experten diese Entscheidung getroffen hat. Sämtliche Vorgänger von Ihm haben stets die Auktion beibehalten und auf die Aussage der Experten verwiesen.


    Und ich hoffe auch auf die Aussage von Ihm das die Interessen von 1 und 1 Drillisch berücksichtigt wurden.


    Ja, viele Bürger sehen das die Mobilfunk Anbieter gute Gewinne machen und werden dies genau beobachten,denn Sie selbst müssen ja auch Abgaben verrichten.

    Also eine grosse Verantwortung der Netzbetreiber gegenüber allen Bürgern der Bundesrepublick Deutschland.

    2 Mal editiert, zuletzt von gts ()

  • Wenn Ralphi jetzt nicht dumm ist, stellt er als Bedingung, dass o2 und Telekom ihm für die Zeit der Verlängerung Zugang zu ihrem Netz, mindestens im B20 und B3, gewähren müssen, gegen (reguliertes) Entgelt, via National Roaming oder MOCN, sofern das technisch geht, und er geht mit dem breitesten Grinsen aus der Sache heraus. Dann kitzelt er für einen Rechtsmittelverzicht noch die Verlängerung des Diensteanbieterstatus heraus, und er kann sich entspannt zurücklehnen.

  • Es ist wichtig, dass die Netzausbauverpflichtung in juristisch wasserdichte Vorschriften verpackt wird. Wer nicht baut, kriegt drakonische Strafen oder Frequenzen abgenommen.


    Es darf kein Argument mehr geben "Wir bauen da nicht, weil es sich nicht lohnt", es spricht nix dagegen, wenn sich die Anbieter in der tiefsten Einöde zusammentun und gemeinsam was aufbauen, MOCN oder MORAN sollten technisch machbar sein.


    Vodafone scheint "Angst" zu haben, dass sie die ersparten Lizenzkosten voll und noch mehr in den Netzausbau stecken müssen. Die hätten wohl gerne eine überteure Lizenz als Alibi für den Nichtausbau gehabt. Ich mag mich täuschen.


    1&1 wartet auf die Verlängerung des Providerstatus und auf den "Bußgeldbescheid" für nicht gebaute Sender.

    mit der Vodafone-Roaming-Lösung sind die IMHO ziemlich safe.


    Die Diensteanbieterverpflichtung mit regulierten Preisen würde ewig dauern, viel Streit auslösen und am Ende nix bringen.

    Fakt ist: Die Diensteanbieter (Service Provider) können 5G heute schon haben, aber es ist ihnen schlicht zu teuer.

    Der vollständige Netzausbau kostet aber auch richtig Geld.


    Sollte es am Ende doch eine Auktion werden, könnte es eine Bereinigung von 4 auf 3 Netzbetreiber geben. Der Netzausbau käme weitgehend zum Erliegen, IMHO.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!