Digitale Identitäten: o2 Telefónica, Telekom und Vodafone im EU-Feldtest

    • EU-Feldtests erproben digitale Identitäten bis Ende 2024
    • Französisch-deutsch geführtes Konsortium POTENTIAL verantwortet Pilotprojekte
    • Digitale Identität aktiviert Mobilfunkvertrag und schaltet SIM-Karte sicher frei
    • Mobilfunker testen in Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Niederlande Griechenland und der Ukraine




    EU-Feldtests erproben digitale Identitäten bis Ende 2024.


    Das Internet soll für alle EU-Bürgerinnen und -Bürger sicherer werden. Genau wie seine digitalen Anwendungen. Dazu treibt die Europäische Union die Entwicklung sogenannter digitaler Identitäten voran. Sie sind der Schlüssel für die Digitalisierung und das weitere Zusammenwachsen Europas. Nun hat die Union EU-weit einen großen Feldversuch gestartet. Ziel des Projekts ist es, die digitalen Ausweisfunktionen weiterzuentwickeln und EU-weit zu standardisieren, um den Bürgerinnen und Bürgern eine sichere digitale Identität zu verschaffen. Die Mobilfunk-Betreiber o2 Telefónica, Telekom und Vodafone sind Partner der EU bei der Erprobung. Sie testen die Identitäten beim Freischalten von SIM-Karten.


    Ob beim Einkauf im Web oder bei Bürger- und Gesundheitsdienstleistungen: Es gibt verschiedene Wege, um sich online zu identifizieren. Bisher genutzte Verfahren stehen aber in der Kritik, da sie häufig unsicher oder aufwändig sind. Daher hat die EU neue technische Rahmenbedingungen für sichere digitale Identitäten beschlossen. Grundlage dafür ist die vor zwei Wochen beschlossene eIDAS-Verordnung. In großen Feldtests erprobt die Europäische Union daher jetzt neue ID-Wallets.


    Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt: „Jedes Mal, wenn eine Website uns auffordert, eine neue digitale Identität zu erstellen oder uns bequem über eine große Plattform anzumelden, haben wir in Wirklichkeit keine Ahnung, was mit unseren Daten geschieht. Aus diesem Grund wird die Kommission demnächst eine sichere europäische digitale Identität vorschlagen. Eine, der wir vertrauen, und die Bürgerinnen und Bürger überall in Europa nutzen können, um alles zu tun, vom Steuern zahlen bis hin zum Fahrrad mieten. Eine Technologie, bei der wir selbst kontrollieren können, welche Daten wie verwendet werden.“


    Valentina Daiber, Chief Officer Legal & Corporate Affairs und Mitglied des Vorstands von o2 Telefónica sagt: „Die EU-Bürgerinnen und -Bürger schätzen den Nutzen und die Zuverlässigkeit digitaler Kommunikationsnetze. Ob Wallet, Banking oder Mails - tagtäglich erledigen viele Menschen ihre alltäglichen Dinge ganz selbstverständlich mit ihrem Smartphone. Daher ist es nur folgerichtig, das Leben im digitalen Kosmos mit der digitalen Identität auf dem Smartphone um eine weitere wichtige Facette zu bereichern. Die digitale Identität beschleunigt unter anderem das Zusammenspiel zwischen Behörden sowie Bürgerinnen und Bürgern, womit das Smartphone noch stärker zum wichtigen Begleiter im Alltag wird.“


    T-Systems-CEO und Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG Adel Al-Saleh sagt: „Sichere digitale Identitäten sind ein Quantensprung für alles, was wir im Internet tun. Wer sich eindeutig im Internet identifiziert, schafft Vertrauen. Davon profitieren nahezu alle Lebensbereiche. Gleichzeitig lichten wir unseren täglichen Dschungel aus Nutzernamen und Passwörtern. Daher engagieren wir uns in den Feldtests der Europäischen Union.“


    Michael Jungwirth, Director Public Policy & External Affairs und Mitglied der Geschäftsleitung bei Vodafone Deutschland sagt:„Digitalisierung muss sicher und einfach sein. Und sie darf nicht an den Landesgrenzen enden. Das gilt auch für die Online-Ausweisfunktion. Echten Mehrwert bringt eine digitale Identität nämlich dann, wenn die Menschen sie nutzen. Und das tun sie, wenn sie der Anwendung vertrauen können und die Handhabung unkompliziert ist. Das unterstützen wir mit unserer Teilnahme am EU-Projekt ‚POTENTIAL‘. Damit Digitalisierung überall und für jeden zugänglich wird. Ob zu Hause, im Urlaub oder auf Geschäftsreisen.“


    Feldtests für Mobilfunk, Führerschein, Bankkonto oder E-Rezept

    Das europäische Konsortium „POTENTIAL“ ist das größte von vier Konsortien für die EU-Feldtests. „POTENTIAL“ verantwortet im Auftrag der EU in 19 Ländern die Erprobung von EU Digital Identity Wallets. Die Konsortialpartner testen digitale Identitäten für die Eröffnung von Bankkonten, den digitalen Führerschein oder das Mieten eines Leihwagens. Erprobt werden weiterhin Online-Bürgerdienste und qualifizierte elektronische Signaturen.


    EU-Mobilfunk-Projekt mit der Ukraine

    Die Mobilfunker wollen unter anderem zeigen, wie sich Mobilfunkverträge und SIM-Karten mit digitaler Identität länderübergreifend einfach und sicher freischalten lassen. Gleichzeitig wollen sie Betrugsversuche mit digitalen Identitäten weiter eindämmen. Datensparsam nach DSVGO-Vorgaben soll die neue Technologie für Kundinnen und Kunden künftig ebenfalls sein. Sie soll nur die Daten nutzen, die für die jeweilige Anwendung nötig sind.



    Die Tests der Mobilfunker finden in verschiedenen europäischen Ländern statt. Neben Deutschland nehmen unter anderem Österreich, Frankreich, Polen, Griechenland und die Niederlande teil. Die Ukraine ist ebenfalls dabei.


    https://www.telekom.com/de/med…-telekom-vodafone-1042616

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  • Ich kann die positiven Aspekte einer solchen Digitalen Identität durchaus sehen.


    Die Möglichkeit der Kontrolle, insbesondere in Kombination mit einem Digitalen Euro, sind sicher der Traum eines jeden "Staates"/"Lenkers".

  • Tja, das ist die Sache mit den zwei Seiten der Medaille.

    Auf der einen Seite schützt eine gewisse Anonymität, wenn auch nicht selten die Falschen.

    Auf der anderen Seite erleichtern sich sicherlich im geschäftlichen und behördlichen Verkehr die Abläufe.


    Man stelle sich nur mal vor, hier oder bei den Socials wären alle mit verifiziertem Klarnamen unterwegs.

    Wie würden die Diskussonen lammfromm verlaufen. ^^;)

  • ...

    Man stelle sich nur mal vor, hier oder bei den Socials wären alle mit verifiziertem Klarnamen unterwegs.

    Wie würden die Diskussonen lammfromm verlaufen. ^^;)

    Und ohne mich. ich hab nämlich eine Vor- Nachnamenskombination die in Deutschland laut Google einmalig ist, also könnte mich jeder mit Google oder einem 08/15 Bot komplett ausforschen und zu Werbezwecken oder auch Atacken zum Identitätsklau ausspionieren.

    Eine sichere Authentifizierung im Geschäftsverkehr sollte man daher eben genau davon trennen.

    Und auch mit einem Standardnamen hat das seine Tücken, wenn ein Kevin /Peter / Frank / -Schmidt /Müller, Meier... Zoten treißt geraten glech tausende mit gleichem Namen in Verdacht das gewesen zu sein.

    Für Deutschland gibts ja eigentlich schon sowas wie eine digitale Identität, nennt nPA, ist halt in der Praxis für kaum was nutzbar.

  • Vorallem seit dein Corona-Restriktionen haben die Staaten viel an Vertrauen verloren.

    Das private Unternehmen persönliche Daten weitergeben mag vorkommen, aber das ist nicht so dramatisch. Da die sie ja nur vorallem zu Werbezwecken verkaufen, und (abgesehen von Google) nur die Daten haben, die man auf der jeweiligen Plattform angegeben oder sonst irgenwie hinterlassen hat.

    Eine zentrale staatliche Stelle ist da viel rikanter, wenn dort dann aufläuft bei welchen Diensten man sich angemeldet hat.

  • Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt: „Jedes Mal, wenn eine Website uns auffordert, eine neue digitale Identität zu erstellen oder uns bequem über eine große Plattform anzumelden, haben wir in Wirklichkeit keine Ahnung, was mit unseren Daten geschieht. Aus diesem Grund wird die Kommission demnächst eine sichere europäische digitale Identität vorschlagen. Eine, der wir vertrauen, und die Bürgerinnen und Bürger überall in Europa nutzen können, um alles zu tun, vom Steuern zahlen bis hin zum Fahrrad mieten. Eine Technologie, bei der wir selbst kontrollieren können, welche Daten wie verwendet werden.“

    Horrorvorstellung! Also ich erstelle lieber 100 Userkonten als alle Daten Google, Apple, oder dem Staat zu geben.

    Zentrale vollumfassende Datenbestände sind der Traum aller Überwacher, und Werbeverkäufer.


    Aber es ist doch so bequem, melde dich an mit deiner Google ID, nur 1 Klick, und Apple erzwingt sowas sogar für alle Apps, afaik. Daher sind solche Systeme leider auf dem Vormarsch.

    Irgendwann ist eine IP Verbindung nur noch mit StaatsID erlaubt wenn das so weitergeht. Man schaue sich nur an welche Auflagen mittlerweile an Onlinedienste gestellt werden, und es werden immer mehr.

  • Vorallem seit dein Corona-Restriktionen haben die Staaten viel an Vertrauen verloren.

    (..)
    Eine zentrale staatliche Stelle ist da viel rikanter, wenn dort dann aufläuft bei welchen Diensten man sich angemeldet hat.

    Interessantes Staatsverständnis.

    Also ich habe seit Corona eher mehr Vertrauen in unseren Staat und bin sehr froh nicht in bspw. Russland oder China zur gleichen Zeit gewohnt zu haben. Einem demokratischen Rechtsstaat traue ich jedenfalls deutlich mehr zu und man kann diesen Staat sogar verklagen und Urteile gegen ihn vollstrecken, wenn er über das Ziel hinausschiesst.


    Für mich hört sich das Thema 'Digitale Identitäten' eher nach einem besseren E-Ausweis an, quasi die technisch ausgereiftere Umsetzung. Aber wie immer bei den persönlichen digitalen Daten, immer schön vorsichtig und umsichtig nutzen, oder gar nicht. :)

  • Interessantes Staatsverständnis.

    Also ich habe seit Corona eher mehr Vertrauen in unseren Staat und bin sehr froh nicht in bspw. Russland oder China zur gleichen Zeit gewohnt zu haben. Einem demokratischen Rechtsstaat traue ich jedenfalls deutlich mehr zu und man kann diesen Staat sogar verklagen und Urteile gegen ihn vollstrecken, wenn er über das Ziel hinausschiesst.

    China hatte zum Teil schon sehr extreme Massnahmen das die Leute nichtmal mehr ihre Wohnungen verlassen durften, aber in Russland waren die Massnahmen immer viel milder als in Deutschland.

    Und mit der Justiz ist es seit Corona auch so ne Sache:

    Einerseits gab es Prozesse gegen Corona-Massnahmen, und da haben dann die Gerichte teilweise sogar festgestellt das einzelne Massnahmen nicht verhältnismässig und nicht zulässig gewesen wären. Aber erst im zweiten Halbjahr 2022 oder Anfang 2023 als die Massnahmen eh schon vorbei waren. Und irgendwelche Konsquenzen wie Entschädigung oder wenigstens eine Entschludigung der verantwortlichen Politiker gab nicht. Fazit: Man kann in Deutschland zwar gegen Massnahmen klagen und auch gewinnen, bekommt aber davon trotzdem nix.

    Anderseits werden Ärzte die z.B. Soldaten, Pflegepersonal eine Impfunverträglichkeit oder Schülern eine Maskenunverträglichkeit attestiert hatten noch heute verklagt obwohl man inzwischen weis das es eh nicht viel gebracht hat. Wo man jetzt schon weis das es eh nicht viel genutzt hat, hätte man da wenigstens im Nachgang eine Amnestie erklären können.


    Für mich hört sich das Thema 'Digitale Identitäten' eher nach einem besseren E-Ausweis an, quasi die technisch ausgereiftere Umsetzung. Aber wie immer bei den persönlichen digitalen Daten, immer schön vorsichtig und umsichtig nutzen, oder gar nicht. :)

    Wenn es ein freiwilliges Angebot bleibt und man stattdessen dort wo es wirklich nötig ist Postident oder Videoident machen kann spricht ja nichts dagegen.


    Aber meine Befürchtungen gehen dahin das wenn das System erstmal existiert, das dann die Nutzung "erzwungen" wird indem man die Alternativen Postident oder Videoident einfach einstellt. Und nicht nur das, sondern ich könnt mir vorstellen das man E-Ausweisfunktion vielleicht nicht mehr nur für die Eröffnung von Bankkonten oder Mobilfunktarife braucht, sondern vielleicht erstmal für die Bestellung von verschreibungspflichtigen Medikamenten, dann auf für frei verkäufliche Medikamente, dann für alle Onlinebestellungen ab 150€, dann vielleicht fürs Deutschlandticket und am Ende sogar für die Anmeldung in Sozialen Netzwerken.

  • Grundlage dafür ist die vor zwei Wochen beschlossene eIDAS-Verordnung.

    Die eIDAS-Verordnung ist uralt. "Grundlage ist die Neufassung der eIDAS-Verordnung vom Juni 2023", würde ich schreiben. ;)

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

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