Kündigt O2 Unlimited Nutzer?!

  • Ich finde dass hier etwas weniger Drama angemessen wäre. o2 kündigt 3.200 von 42,6 Mio Mobilfunkverträgen.

    Mit 42,6 Mio Kunden kann man nicht rechnen denn da ist ja Alles dabei, von Netzclub über Aldi Talk und Ay Yildiz bis zu allen möglichen o2 Tarifen.

    Ich kenne das Verhälnis jetzt nicht genau, aber ich würde mal schätzen das etwa ein Drittel der Telefonica-Kunden bei der Kernmarke o2 sind, das wären dann etwa 14,2 Mio. o2 Kunden. Davon sind vielleicht ca. 25% Schubladenkarten wie Grüne Loop Karten oder Genion Tarife ohne Fixkosten, bleiben ca. 75% aktive o2 Karten, also etwa 10,7 Mio. aktiv genutze o2 Karten. Und von denen haben wahrscheinlich auch ca. 80% ein begrenztes Datenvolumen ab dem gerosselt wird, und nur ca. 20% einen wirklich unbegrenzten Tarif, das macht dann etwa 2,1 Mio. o2 Kunden mit unbegrenztem Tarif.

    3.200 von 2,1 Mio ist schon viel mehr, nämlich ein Verhältnis von 1:656, und im Vergleich zu Lotto oder Medikamentennebenwirkungen ist das schon extrem viel.


    Und sorry, aber als Betriebswirt sollte man sich ausrechnen können, dass man für 45,00 € nicht jeden Monat 1 TB Daten ziehen kann.

    Da stimme ich vollkommen zu, aber dann sollte man eben eine Fair-Use Regelung finden, zum Beispiel wie ich vorgeschlagen habe ab 500GB dann nur noch pro Tag 15GB Highspeed-Volumen gewähren und dann bis Tagesende auf 3 MBit/s drosseln. Und das dann klar durch Fussnoten kommunizieren.


    Warum sollte o2 seine Gründe veröffentlichen, damit würden sich Heavynutzer bis an diese Grenze herantasten - diese schwebende Keule ist viel effektiver.;)

    Das kann gut sein, aber aus Kundensicht ist es fies wenn einem der Anbieter komplett im Dunkeln tappen lässt und ggf. ohne Vorwarnung kündigt.

    Denn es gibt nur zwei Eckpunkte an denen man sich orientieren kann:

    1) Der grösste o2 Mobile Boost Tarif kommt schon mit 140GB, also würde man schon erwarten das man den Flatratekunden mindestens das fünffache davon zugesteht, womit man dann bei 700GB wäre.


    2) Bei Prepaid Unlimited sind 999GB Highspeed-Volumen inklusive und dann wird nur ganz mild auf 50 MBit/s gedrosselt so das man trotzdem locker die 3TB Marke reissen könnte. Allerdings kostet der Tarif auch satte 69,99€ bzw. knapp 76€ auf einen vollen Kalendermonat hochgerechnet, und damit etwa das Doppelte was Vertragskunden für unbegrenzte Tarife zahlen.

    Aber das ist eben sehr, sehr vage!

  • Wir brauchen in Deutschland eine Regelung für unbegrenzte Datenflats. Was jetzt passiert, ist wieder einmal alles gut gemeint, und doch vergeigt.


    Was ist passiert? Die Infinito, unlimited, indefinito Flats werden anderswo immer wichtiger. In Deutschland sind sie bisher ein kleines Segment für Intensivnutzer. Verkauft Vodafone sie in GB, ITA und ESP auch in den 3 Speedklassen, macht das bisher nur o2 bei uns und hat damit sehr großen Erfolg.


    Jetzt wird im Ausland oft alles "unbegrenzt" genannt, was nach oben offen ist. Auch Tarife mit bestimmten High Speed Volumen, die nach Erreichen des Quorums stark abgebremst werden. Genau das hat ein deutsches Gericht Klarmobil vor ein paar Jahren verboten, das so zu nennen und das haben die Tarifplaner beachtet.


    Jedenfalls sind alle "unbegrenzten" Datenflats im Volumen erstmal offen. Nur Telekom und Vodafone kalkulieren sie völlig anders als O2 oder Freenet bei Funk. Da kommt jetzt noch das Urteil zur Endgerätefreiheit für O2 rein, das nochmal klarstellt, dass man die SIM überall reinschieben kann: in ein Smartphone, einen Router oder eine Bitcoin-Miningmaschine. Das bleibt dem Nutzer überlassen.


    Jetzt haben wir aber ein Problem. Grundsätzlich ist Mobilfunk ein gesharetes Medium. Und O2 etwas Opfer seines Erfolgs. Man kann jetzt nicht erwarten, dass man 50€ (bei O2) oder fast 100€ (bei Telekom) auf den Tisch legt und immer alles bekommt. Nur diese Ungewissheit, was jetzt noch erlaubt ist und was nicht, ist kein Zustand. Darauf legt es O2 aber an.


    Wir brauchen eine Network Policy oder Regelung, ab wann eine unlimitierte Flat gebremst, depriorisiert oder anders degradiert werden kann, ähnlich der FUP beim EU-Roaming. Und wir brauchen ein Prozedere, wie das erfolgen darf.


    O2 hätte leicht die Kunden vorher kontaktieren können und sie ermahnen. Irgendeine AGB hätte sich schon dafür gefunden. Notfalls wird halt die Stabilität des Netzes herbeigezogen und wenn ihr Euer Verhalten nicht ändert, dann...... Sie einfach rauszuschmeißen ist es nicht würdig bei Kunden, die dennoch die mehrfache ARPU einspielen.


    Sonst wird es ewig dabei bleiben: Telekom und Vodafone nehmen Mondpreise für die Flat und haben auch die Powersauger weiter mit einkalkuliert, O2 kalkuliert dagegen freundlicher zu 99% der Kunden, weiß aber nicht, wie mit den 1% Powersaugern umzugehen, die die Kalkulation schmeißen und verunsichert dadurch alle seine Flatrate-Kunden.

  • Dafür, dass das alles so vage ist, bist Du mit Deinen (Prozent-)Schätzungen aber ziemlich mutig ;).


    Was die klare Kommunikation/Fußnoten angeht, bin ich allerdings "ganz bei Dir" 8).

    Dual-SIM: 1. Standard: fraenk, 2. wechselnd | satellite

  • Ich kenne das Verhälnis jetzt nicht genau, aber ich würde mal schätzen das etwa ein Drittel der Telefonica-Kunden bei der Kernmarke o2 sind, das wären dann etwa 14,2 Mio. o2 Kunden. Davon sind vielleicht ca. 25% Schubladenkarten wie Grüne Loop Karten oder Genion Tarife ohne Fixkosten, bleiben ca. 75% aktive o2 Karten, also etwa 10,7 Mio. aktiv genutze o2 Karten. Und von denen haben wahrscheinlich auch ca. 80% ein begrenztes Datenvolumen ab dem gerosselt wird, und nur ca. 20% einen wirklich unbegrenzten Tarif, das macht dann etwa 2,1 Mio. o2 Kunden mit unbegrenztem Tarif.

    Waren die Würfel bei der Glaskugel dabei oder kosten die extra?


    Ein Blick in die von Telefonica veröffentlichten Zahlen: O2 hat zum Jahreswechsel bereits gute 2 Mio Prepaid-Schubladenkarten aussortiert. Weiterhin sind mehr als 60% der Gesamtkunden im Postpaid-Bereich. Leider wird es nicht weitergehend nach Provider aufgeschlüsselt, aber wenn man etwas Zeit in Recherche als in Kaffeesatzleserei investiert, findet man bestimmt auch ein paar Zahlen in den Bereichten der jeweiligen Provider, um ein realistischeres Bild zu bekommen. Ist nur etwas anstrengender als wahllos irgendwelche Prozentzahlen zu würfeln...


    Aber gut, irgendwie muss man ja auch 26 Seiten mit Spekulatius gefüllt bekommen.

  • Den Betroffenen hingegen wird die häußliche und teils auch mobile (unlimitierte) Internetversorgung entzogen. Also ein Grundrecht.

    Genau das meine ich mit Drama.

    Es gibt kein Grundrecht auf einen unlimitierten Mobilfunktarif!

    o2 Mobile M Boost & Magenta Business S im iPhone 15 Pro.

  • @area58653: warum immer diese GB-Diskussion?! o2 hat nicht gesagt, dass es am Volumen liegt. Kann ja auch ganz was anderes sein, wie keine rechtzeitige Bezahlung der monatlichen Rechnung (ständige Mahnungen) oder gewerbliche Nutzung, obwohl Privatkunde.


    Wir wissen es NICHT. KEINER aus dem TT-Forum hat sich gemeldet.


    Packen wir die Glaskugel wieder in den Schrank.

  • Bin aber nach wie vor überrascht wie gut das mit den 1 Mbit/s funktioniert und wie viel GB man damit problemlos verbrauchen kann.

    Wenn sie nicht mal 1 Mbit unlimited liefern können dann sollten sie den Laden gleich dicht machen.

  • Mal ein neuer Aspekt:

    Warum zieht O2 nicht diese ominöse AGB Klausel von früher, wonach bei drohender konkreter Überlastung ein Anschluss gedrosselt werden darf, statt diesen direkt zu kündigen?

    Ich meine mich zu erinnern, dass die Telekom sowas auch mal in den AGB hatte...:/

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