Der 1&1 Netzausbau Thread

  • Seh ich etwas anders. Das Produkt o2 läuft sehr gut - man lässt jetzt ohne eigenes zutun vermutlich einen Geschäftspartner ziehen, der nur durch Zwang der Regulierungsbehörde sein Produkt in dem Maße via o2 realisieren konnte. Bisher dachte man eher, dass Vodafone sich gesundschrumpft, nun ist es o2.


    Eine Wahrnehmungsdifferenz haben wir im gesamten Markt, Vodafone ist nicht Premium und o2 nicht ramsch - gerade bei den Produkten im Festnetz ist es nämlich genau andersrum. Sollte 1&1 seinen Netzaufbau wirklich hinbekommen und auf o2 verzichten sind sie zwar einen großen Teil Kunden los, die sind aber Discount mit Umsatz im geringsten Maße - die hat jetzt Vodafone im Netz und kann sie nicht mal als eigene Kunden ausweisen. Die scheinen wirklich schiss vor der Bewertung der (Un-)Tätigkeit der Infratochter gehabt zu haben, anders lässt sich die Partnerschaft mit 1&1 auf diese Dauer nicht erklären. Möglicherweise waren aber auch die alten Geschäftsbeziehungen Vodafone/1&1 tiefer wie jemals mit o2 und man will voneinander profitieren. Ein Netz, zwei Unternehmen, es würde mich nicht wundern.


    Ein kurzzeitiger Kurseinbruch hat nichts mit der Substanz eines Unternehmen zu tun - ich kenne da eine Aktie, die ist lange, sehr lange gescholten worden und ich bin froh, dass wir sie haben - die Telekom, damit die auch noch genannt werden, die sind nicht kurzfristig zu betrachten, deren Entwicklung ist in 20 Jahren schritten sichtbar, da hätte man vor 10-15 Jahren auch noch gemeint, der Laden klappt zusammen, der Kursverlust der anfänglichen krassen Überbewertung hat man per Dividende längst drin.


    Zu Quam: o2 hat keine Hausbilligmarke - eine Namensidee?

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Was wird eigentlich aus der Auflage der Fusion, daß Telefonica bis zu 30% der Netzkapazität vermieten muß? Gilt die noch?

  • Die läuft mit dem Moment, wo der letzte Kunde auf 1&1 als Heimnetz umgestellt wurde aus.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Da ist durchaus was dran: Noch vor einigen Jahren hatte Drillisch gegenüber den Mitbewerbern extrem günstige Tarife, aber inzwischen gibt es auch bei Tchibo Mobil, o2 mit Priorty Code oder Kündigungsrabatt, o.tel.o, SIMon Mobile oder Freenet Tarife im o2 oder Vodafone-Netz genauso attraktive und noch attraktivere Tarife als bei Drillisch.

    1&1 könnte attraktive Roamingpakete anbieten um reisefreudige Kunden zu überzeugen.

    Das würde ich auch sehr gut finden!

    Aber allzuviel Hoffnung habe ich da nicht, denn bislang ist da bei Drillisch garnichts passiert. Es gibt nur das gesetzliche EWR-Roaming. Und für 4,99€ kann man noch 1GB für die Schweiz, Inseln und Zwergstaaten (Zone 2) buchen was aber dazu führt das man auch im EWR nur noch 1GB nutzen kann, was deshalb extrem unattraktiv ist.


    Wer oft im Ausland außerhalb der EU unterwegs ist, fährt mit jeweiligen eSIMs IMHO immer besser.

    eSIMs werden aber nativ nur von Apple iPhone und einigen Top-Geräten von Samsung und Xiaomi, und ich glaub noch zwei Motorola Geräten unterstützt.

    Und von diesem eSIM.me Adapter hört man auch Sachen das es entweder recht schwierig zu konfigurieren ist oder das einige Anbieter damit doch nicht funktionieren.

  • Was wird eigentlich aus der Auflage der Fusion, daß Telefonica bis zu 30% der Netzkapazität vermieten muß? Gilt die noch?

    Die Auflage gab es, da der vierte Netzbetreiber zum Zeitpunkt der Fusion weggefallen ist.

    Jetzt haben wir wieder einen vierten MNO und damit hinfällig.

  • Seh ich etwas anders. Das Produkt o2 läuft sehr gut - man lässt jetzt ohne eigenes zutun vermutlich einen Geschäftspartner ziehen, der nur durch Zwang der Regulierungsbehörde sein Produkt in dem Maße via o2 realisieren konnte. Bisher dachte man eher, dass Vodafone sich gesundschrumpft, nun ist es o2.

    O2 und E+ waren beide Preiswertanbieter. Nach der Fusion war das Ergebnis der nach Nutzern größte Netzbetreiber. Würde o2 als Produkt wirklich gut laufen, hätte man zumindest diese Position gehalten. Hat man aber nicht. https://www.bundesnetzagentur.…nkteilnehmer/artikel.html


    Ergo baut man nun also an einem Netz, das die Qualität von Vodafone wenigstens erreichen sollte, kann es dann aber spätestens in einem Jahr verbreitet kaum mehr auslasten. Das beschert Kostennachteile.


    Ich versuche es nochmal mit den PKW-OEM: Wer macht die höchste Marge pro Kunde? Der Premiumanbieter. Was läuft auch? Billig, fokussiert auf schlanke Strukturen und halbwegs passable Qualität. Was gerät dabei zwischen die Fronten? Mittelklasse.


    Das ist im Mobilfunk nicht anders. 1&1 hat in Kombination mit Vodafone nun die Chance, ein eigenes Netz dort zu bauen, wo es sich lohnt. Anderswo kann man Vodafone nutzen. Dafür bekommt Vodafone Deckungsbeiträge eines Untermieters mit 11 mio Kunden, wobei jeder Euro nahezu freier Cashflow ist. Das verschafft Beinfreiheit für beide Seiten. Der Verlierer ist o2, da denen die Deckungsbeiträge flöten gehen.


    Klar können die nun neue Untermieter akquirieren. Aber die operieren von unten, sind also Nische oder kommen ausschließlich über den Preis. Wobei es schwierig werden dürfte, effizientere Strukturen, als die von Drillisch aufzuziehen, die ihre ja mit 11 mio Kunden gut auslasten.


    Konsequent wäre, würde o2 nun radikal den Wasserkopf ausdünnen und einen eigenen Discounter auf Drillisch-Niveau auf den Markt werfen. Der müsste aber, wie seinerzeit Blau oder simyo extern arbeiten, da ansonsten die Papierschieber allein wegen der Wahrung der Pfründe Sand ins Getriebe streuen würden, siehe das frühe Congstar.


    Am besten für Telefonica wäre ein Aufkäufer von außen. Kandidat wäre Iliad, die z.B. Italien in den letzten 4 Jahren gehörig umgerührt haben. Es fragt sich aber, was wohl Verdi zu SIM-Boxen anstelle von Shopmitarbeitern sagen würde.


    Jedenfalls wird es spannend werden. Und das ist gut, besonders, weil ja Geld nun wieder Zinsen kostet und so die Narren geerdet werden.

    Einmal editiert, zuletzt von 01454er ()

  • Ich finde schon, dass Drillisch immer noch sehr attraktive Konditionen hat. Vor allem bei den Marken sim.de und handyvertrag.de


    Natürlich schlafen die anderen Anbieter nicht und vor allem Freenet versucht da immer wieder eine attraktiven Deal anzubieten. Aber jede Woche neue Tarife raushauen bei zig Marken, dass schafft auch Freenet nicht in diesem Preisgebiet.


    Fraglich ist ja, ob man die Umstellung auf das „1&1“ Netz überhaupt als Drillisch-Kunde merken wird, da ja nur sehr wenige eigene Masten stehen. Und dann ist noch die Frage, ob dies überhaupt kommuniziert werden muss von Drillisch, dass es einen „Netzwechsel“ gibt.

  • O2 und E+ waren beide Preiswertanbieter. Nach der Fusion war das Ergebnis der nach Nutzern größte Netzbetreiber. Würde o2 als Produkt wirklich gut laufen, hätte man zumindest diese Position gehalten. Hat man aber nicht. https://www.bundesnetzagentur.…nkteilnehmer/artikel.html

    Das sind die gesamtzahlen aller SIM-Karten in den jeweiligen Netzen ... also mit allen Untermarken, Discountern, MVNOs. Daraus den Erfolg von der Marke o2 allein abzuleiten ist eine Milchmädchenrechnung.


    In den Aktuellen Zahlen, die sie als Börsenorientiertes Unternehmen veröffentlichen müssen, gibt o2 an 27 Millionen Postpaid Anschlüsse zu haben, Tendenz steigend.

  • Ich denke, o2 sollte die frei werdenden Kapazitäten viel mehr nutzen, um Festnetz-Ersatzprodukte anzubieten. Da sind die Margen höher und man hat ja kein eigenes Festnetz, macht sich also nicht selbst Konkurrenz. 5G ist eine prima Technologie für die letzte Meile.

  • Konsequent wäre, würde o2 nun radikal den Wasserkopf ausdünnen und einen eigenen Discounter auf Drillisch-Niveau auf den Markt werfen. Der müsste aber, wie seinerzeit Blau oder simyo extern arbeiten, da ansonsten die Papierschieber allein wegen der Wahrung der Pfründe Sand ins Getriebe streuen würden, siehe das frühe Congstar.

    Ich glaube das wäre mehr Risiko als Chance.

    Denn o2 könnte dabei nur dann gewinnen wenn die Kunden der neuen Discounter vorwigend aus den Konkurrenznetzen kommen würde, also o2 z.B. Kunden von Fraenk, ja! mobil, Lidl Connect, o.tel.o, SIMon Mobile, etc. ins Netz holen könnte.

    Aber ob das gelingen würde wäre fraglich, denn die Kunden der D-Netz Discounter haben sich oft ganz bewusst für einen D-Netz Discounter und gegen das o2 Netz entschieden.

    Das Risko wäre eben das der grösste teil der Neukunden aus dem eigenen Netz kommen würde, und z.B. statt seinem 14,99€ o2 Vertrag nur noch 11,99€ beim neuen Discounter oder statt 9,99€ bei Tchibo Mobil nur noch 7,49€ beim neuen Discounter bezahlen würde.

    Dann hätte o2 keine echten Neukunden gewonnen sondern nur seine eigene Marge reduziert.

    *****

    Aber ich denke so schlecht ist es für o2 gernicht wenn Drillisch das Netz verlässt.


    Klar gehen damit auch Einnahmen verloren, aber allzuviel Geld haben die o2 wahrscheinlich eh nicht gebracht. Weil Drillisch ja eh ein Billiganbieter ist und auch Drillisch selbst noch dran verdienen muss.


    Und wenn die Drillisch Kunden gehen, sinkt die Netzlast, das heisst man muss weniger Netzkapazität in den Grossstädten und Ballungsräumen nachrüsten sondern kann sich auf die unterversorgten Problemregionen fokussieren.


    Ich finde schon, dass Drillisch immer noch sehr attraktive Konditionen hat. Vor allem bei den Marken sim.de und handyvertrag.de


    Natürlich schlafen die anderen Anbieter nicht und vor allem Freenet versucht da immer wieder eine attraktiven Deal anzubieten. Aber jede Woche neue Tarife raushauen bei zig Marken, dass schafft auch Freenet nicht in diesem Preisgebiet.

    Irgendwie sehe ich bei Drillisch keinerlei Innovationsgeist, und die unterschiedlichen Marken haben auch kein wirkliches Konzept, sodern mir scheint es als würden die Tarife wahllos zwischen den Marken getauscht. Aber nennenswerte Unterschiede gibt es zwischen den Tarifen ja eh nicht.

    Ob die Allnet-Flat mit harter 16 KBit/s Drosselung und nur dem gesetzlichen EWR-Roaming nun 17GB für 9,99€ oder 20GB für 12,99€ oder dann wieder 18GB für 11,99€ hat macht jetzt keinen sooo grossen Unterschied. Die 3GB und 3€ hin oder her machen eh keinen grossen Unterschied.

    Wenn Drillisch wirklich mal innovativ sein möchte dann könnten z.B.


    - Tarife mit weicher 384 KBit/s Drosselung wie bei o2 Prepaid anbieten
    - Tarife mit Inklusiv-Roaming in Schweiz, einigen Balkanländern und Türkei anbieten
    - Tarife mit viel Datenvolumen aber ohne Sprachflat & SMS-Flat sondern nur ein paar Inklusivminute und Inklusiv-SMS anbieten, z.B. 150min + 150sms + 75GB für 14,99€
    - Tarife mit bis zu fünf kostenlose SIM Karten oder eSIM Profilen für Mehrgerätenutzer anbieten

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