Neue Regeln TKG: Mehr Schutz vor Spam-Calls, mehr "unbekannte Anrufer"

  • Ganz ohne Ironietag sage ich: Ja. - Aber wenn dir etwas unklar bleiben sollte, frag ruhig nach.

    Von oben herab war es nicht gemeint. Und den Einleitungsatz habe ich viel zu unklar formuliert, beim misslungenen Versuch ihn möglichst kurz zu halten. Das nehme ich gerne auf meine Kappe. Ich bitte dafür um Verzeihung.


    O.k., alles gut, ich hab‘ wohl auch etwas zu „patzig“ reagiert ;).


    Zur Langfassung:

    Ich verstehe von der technischen Umsetzung nicht so viel :), aber ich gehe auch davon aus, dass es für Leute mit genügend Knowhow bzw. krimineller Energie nicht schwierig sein wird, diese neuen „Hürden“ zu nehmen.


    Und lästig finde ich, dass nun vermutlich mehr anonyme Anrufe ankommen werden, die man dann annehmen „muss“, um sich zu versichern, dass es eben nicht nur Microsoft aus Indien ist ;).

    Mal sehen, wie sich das entwickelt.


    (Ich wollte anonyme Anrufer eigentlich wieder - das war seit Jahren mangels Masse nicht mehr notwendig - direkt zu einem AB mit entsprechender Ansage umleiten, aber meine Frau meinte, dass uns manche (vorwiegend ältere) Leute dann nicht mehr bzw. nur erschwert erreichen könnten oder dass andere ihre Nummer regelhaft unterdrücken, etwa weil sie von ihrem Privatanschluss gelegentlich auch mal Patienten anrufen und deren Rückrufe vermeiden wollen.)

    Dual-SIM: 1. Standard: fraenk, 2. wechselnd | satellite

  • Erfolgte dieser 2. Versuch unmittelbar danach (wie in #62 geschildert / Wahlwiederholung) ?
    Nach einer etwas längeren Pause (max. 5 Min.) war die Nummer wieder sichtbar.

    Ok, bei meiner Fonic- und 1&1-Handy-Nummer stimmt das (etwas warten, dann wird auch die Nummer wieder übertragen),

    aber bei meiner Satellite-Nummer bleibt es bei "Unbekannt/Anonym".

    Ich nutze: 1&1 | GMX FreePhone | Sipgate | Fonial | Easybell | Freevoipdeal | AVM | Motorola G54 | Kubuntu 22.04 | Windows 11 | Android 💯 ✅

  • Mal abgesehen davon, ob Werbeanrufe toll sind oder nicht, aber wie sieht das rechtlich aus? Die Bundesnetzagentur schreibt:

    Werbende Unternehmen müssen bei Werbeanrufen eine Rufnummer anzeigen. Sie dürfen nicht mit unterdrückter Rufnummer (d.h. anonym) anrufen. Erhalten Sie einen Werbeanruf, bei dem in der Anzeige Ihres Telefons keine oder eine manipulierte Rufnummer übermittelt wird, so stellt dies eine eigene Ordnungswidrigkeit dar, für die ein Bußgeld von bis zu 300.000 Euro verhängt werden kann. Das gilt sowohl für Werbung gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern als auch für Werbung gegenüber anderen Personen.

    Nun ruft ein Unternehmen (oder auch nur ein Mitarbeiter, der mit dem Handy im Ausland roamt) irgendwo an und macht Werbung - gehen wir mal davon aus, dass es legale Werbung ist. Das Unternehmen/der Mitarbeiter übermittelt anforderungsgemäß die Nummer, aber der Netzbetreiber blockiert aus den bekannten Gründen. Ist es nun Aufgabe des anrufenden Unternehmens, sicherzustellen, dass die Nummer trotz Weigerung des Netzbetreibers angezeigt wird?

    Einmal editiert, zuletzt von TopSpoT ()

  • Mal abgesehen davon, ob Werbeanrufe toll sind oder nicht, aber wie sieht das rechtlich aus? Die Bundesnetzagentur schreibt:

    Nun ruft ein Unternehmen (oder auch nur ein Mitarbeiter, der mit dem Handy im Ausland roamt) irgendwo an und macht Werbung - gehen wir mal davon aus, dass es legale Werbung ist. Das Unternehmen/der Mitarbeiter übermittelt anforderungsgemäß die Nummer, aber der Netzbetreiber blockiert aus den bekannten Gründen. Ist es nun Aufgabe des anrufenden Unternehmens, sicherzustellen, dass die Nummer trotz Weigerung des Netzbetreibers angezeigt wird?

    Nein, laut Gesetz ist es die Aufgabe des Netzbetreibers, in diesen Fällen die Nummer nicht zu unterdrücken: "Ausgenommen von Satz 1 ist das internationale Roaming im Mobilfunk". Wird die Nummer trotzdem unterdrückt, ist das meiner Meinung nach gesetzwidrig und geschäftsschädigend, wofür der Netzbetreiber haftbar gemacht werden kann. Ist die richtige Durchführung der Unterdrückung der Nummer mit vertretbarem Aufwand nicht machbar, ist vermutlich dieser Absatz des Gesetzes vielleicht nichtig, denn der Gesetzgeber darf nicht Unerfüllbares fordern und hat keine Kompetenzen, die Netzbetreiber außerhalb von Deutschland zu regulieren oder die Personen/Firmen zu benachteiligen, die sich in der EU bewegen. Ich bin kein Jurist. Es gibt in diesem Forum sicherlich viele, die das besser beurteilen können.

    3 Mal editiert, zuletzt von peterdoo ()

  • Nun....meiner Meinung nach werden die Callcenter jetzt einfach ...Umsatteln.....


    An die telefonanlage werden 10 Smartphones angedockt, die mit 10 x Kaufland mobil bestückt sind und sich über VoWLAN wie zuhause im deutschen Netz fühlen.....natürlich jede Kaufland Sim mit 4 Euro Telefonie.Option....


    Danach geht's aus der Türkei vom call Center weiter wie vorher.....


    Alle 4 Wochen gibt's 10 neue Simkarten....und die alten werden dann in einigen Monaten eben wieder benutzt....bis sie leertelefoniert sind.


    Irgendein Mustafa in Deutschland....wird schon das aktivieren übernehmen ( mit türkischem Reisepass ) und Onkel yilmaz nimmt jedes mal beim Fahrt mit seinem alten Transit in die Türkei einen Stapel davon mit.

  • Für Werbe-Anrufe hätte man eine eigene Vorwahl einführen können, welche die Callcenter nutzen müssen und der Kunde filtern kann. (Aber auch da hätte es "Widerstand" gegeben.)


    Die richtige Lösung wäre ein offizielles Zertifikat (ähnlich wie bei https) gewesen.

    Ein Telefonteilnehmer darf abgehend nur Nummern übertragen, für die er ein Zertifikat hat.


    Wenn ein Call-Center legitim (weil im Kundenauftrag tätig) eine andere Nummer übertragen will, braucht es dafür ein Zertifikat, muss aber parallel auch die eigene zertifizierte Nummer (bei Streitfällen) übermitteln. (Ist wohl heute schon so, nur kann die ein "normaler" Endkunde oft nicht sehen :-(


    Da es aber wohl eine Zeitlang dauern wird, bis alle Zertifikate haben, wäre ein * oder # vor der Nummer, was die "Unsicherheit" signalisiert, ein sinnvoller Workaround gewesen. Der Angerufene weiß, wer es sein könnte , weiß aber auch, dass es eine Unsicherheit gibt.


    "Würgaround" bis dahin: Anrufbeantworter, der solche "anonymen" Anrufe abfängt oder beim Melden keinen Namen nennen, sondern nur "Guten Tag" sagen und ggfs. schnell wieder auflegen.


    Das ist halt alles sehr lästig bis nervig :-(

  • Die richtige Lösung wäre ein offizielles Zertifikat (ähnlich wie bei https) gewesen.

    Ein Telefonteilnehmer darf abgehend nur Nummern übertragen, für die er ein Zertifikat hat.

    Das ist alles gut und schön. Nur müssten dann alle Geräte, die an einem Anruf beteiligt sind, diese auch unterstützen. Wir sehen, wie schwierig es ist, schon VoLTE zum laufen zu bringen. Nach mehr als 10 Jahren seit der Einführung von 4G gibt es noch immer Geräte, die VoLTE nicht oder nicht richtig unterstützen. Und die sollen dann mit den Zertifikaten umgehen sollen. Die natürlich auch auslaufen und erneuert werden müssen. Ist eine Telefonnummer wirklich so wichtig, dass man so viel zusätzlichen Aufwand treiben muss? Zumindest jeder EU-Bürger hat das Recht, sich eine deutsche Mobilnummer zu kaufen. Und es ist nicht mit dem EU-Recht vereinbar, die Verwendung dieser nur auf Deutschland zu beschränken. Es ist also völlig normal, dass zumindest innerhalb der EU die deutschen Nummern auch außerhalb von Deutschland verwendet werden. Diese jetzt künstlich auf Deutschland einschränken zu wollen, ist Unsinn. Bei den Festnetznummern kann man das aber versuchen.


    Anderseits gibt es die Zertifikate schon in jeder SIM. Kein Gerät kann sich in das Netz einbuchen und Anrufe tätigen ohne dieser Zertifikate. Wenn man es will, kann man auch die einzelnen Anrufe entsprechend mit diesen Zertifikaten verifizieren. Klar, auch dafür ist etwas Aufwand notwendig. Da braucht man jetzt nicht zusätzliche Zertifikate, um dieselbe Identität nochmals zu bestätigen.


    Es gibt ja auch die IP, von der der Anruf getätigt wurde. Die könnte man viel einfacher durch alle Geräte durchbekommen.


    Es gibt viele Möglichkeiten, aber weil man die Verwendung deutscher Nummern im Ausland weder verbieten kann noch will, wird es immer viele Möglichkeiten geben, mit einer deutschen Nummer anzurufen. Die Fälschung der Nummer ist sehr ärgerlich, aber sobald man erlaubt, die Anrufe mit einer deutschen Nummer von außerhalb von Deutschland zu machen, sei es über VPN, VoIP, VoWiFi, Roaming usw., bringt es nichts, wenn man versucht, diese erlaubte Verwendung durch die Unterdrückung der Nummer einzuschränken.

  • Die Zertifikate müssten doch nicht bis zur Endgeräteebene weitergereicht werden. Es würde schon reichen, wenn die TK-Unternehmen diese untereinander austauschen und verifizieren. Wenn Anbieter A einen Anruf aus dem Netz von Anbieter B reinbekommt und die Zertifikatskette nicht verifiziert werden kann, dann wird eben anonym übertragen. Oder sehe ich das falsch?

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