Neue Regeln TKG: Mehr Schutz vor Spam-Calls, mehr "unbekannte Anrufer"

  • Neue Testkonstellation:

    Anruf von T, VF, o2 aus dem Roaming in CZ nach D. Bei T und VF wurde die Nummer übertragen, bei o2 nicht.

    Interessant ist die SMS die ich von Drillisch bekommen habe:


    Lieber Kunde, innerhalb von der Tschechischen Republik und nach Deutschland nutzen Sie Ihren Mobilfunktarif zu Inlandspreisen. Eingehende Anrufe sind kostenlos, SMS Versand wie im Inland. Der Notruf 112 ist kostenlos. Mehr dazu unter https://www.drillisch-online.de/roaming-ausland oder +4961817074064. Hinweis: Wir setzen aktuell eine neue gesetzliche Verpflichtung um. Daher kann es sein, dass Ihre Rufnummer vorübergehend bei Anrufen aus dem Ausland unterdrückt angezeigt wird. Mehr Infos dazu in Ihrer Servicewelt unter FAQ/Call-ID-Spoofing. Wir bitten um Verständnis.


    Vorübergehend klingt auf jeden Fall so, als würden die da aktuell noch daran arbeiten.

  • Das scheint mir bei den jetzigen Roaming-Problemen auch eine gute Wahl zu sein.

    Vielleicht nur für einen kurzen (Ping-)Anruf mit anschließendem Roaming-Telefonat oder Bitte um Rückruf, falls anonyme Anrufe beim Gegenüber gesperrt sind.

    Aus meiner Sicht ist das beste....


    Das Restguthaben bei Dellmont erstmal stehen lassen ( ggf. für SMS nutzen - beispielsweise kommt Ende Dezember jemand aus Deutschland ohne Thai simkarte in BKK an .....SMS Empfang ist ja auf deutsche leere Prepaid Simkarte möglich ohne Roamingkosten ).


    ...um vom ausserhalb europa nach Deutschland zu telefonieren.


    A.) Satellite.me ( die deutsche Satellite.me Rufnummer wurde wohl bisher einwandfrei übertragen )


    B.) Zwei Smartphone System.....das deutsche mit D1Netz simkarte....z.b. kaufland 4 Euro flat.option oder Halbjahrestarif in einem VoWLAN / VoWifi fähigen Smartphone ( im Flugmodus mit danach angeschalteten WLAN )



    Das zweite ( billig ? ) Smartphone ( oder auch ein MiFi ) mit Thai Simkarte und Datentarif für Tethering / WLAN Hotspot


    ...auch bei VoWLAN ( mit Sim aus dem D1 Netz ) wurde die Rufnummer meiner Kaufland mobil simkarte bisher einwandfrei übertragen..

  • Wenn man Wifi-Calling im Roaming nutzt, sollten die Probleme eigentlich nicht auftreten, da es sich intern um Gespräche innerhalb Deutschlands handelt. Bei Wifi-Calls kann ich jedenfalls die Landesvorwahl bei Anrufen nach Deutschland weglassen.

  • Ich kann es nicht eindeutig beantworten, würde aber erwarten (!) daß zumindest in der Konstellation Anruf von roamendem Teilnehmer eines Netzbetreiber zu Teilnehmer desselben Netzbetreibers die Anzeige gelingt, denn der Netzbetreiber kennt ja den Aufenthaltsort und die lokale MSISDN seines roamenden Kunden, kann also sicher verifizieren dass es sich um "seinen" Kundenanschluss handelt. Und das gelingt ja auch nicht. Auch gelingt die Nummernübermittlung bei Anruf von einem Teilnehmer in Deutschland auf ein ausländisches roamendes Handy (gestern getestet Ziel Slowenien Mobilfunk, roamend in Österreich) ebenfalls nicht mehr. Da greift die TKG-Novelle ja gar nicht.


    Da muss ich leider genauso wie hrgajek widersprechen.


    Nehmen wir als Beispiel einen Anruf von einem Telekom Kunden, der in Österreich im Netz von Drei eingebucht ist und eine deutsche Nummer im Netz von O2 anruft.


    Der Anruf geht im besten Fall direkt von Drei zu O2. O2 sieht eine deutsche Nummer, die aus Österreich kommt und unterdrückt diese. Um die Nummer nicht zu unterdrücken, müsste O2 irgendwie feststellen, dass der Telekom Kunde momentan wirklich im Netz von Drei eingebucht ist. Wie soll das funktionieren? O2 hat weder Zugriff auf die Systeme der Telekom noch auf die Systeme von Drei. Wenn man die Systeme aller Netzbetreiber für solche Abfragen aller anderen Netzbetreiber öffnet, hat man wieder Datenschutzprobleme. Nicht lange zurück hat man versucht, gerade solche Abfragen im SS7 zu blockieren weil sonst jeder abfragen kann in welchem Netz momentan z.B. der Bundeskanzler eingebucht ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine enorme Datenschutz-Lücke, die erst geschlossen wurde, wieder aufgemacht wird.


    Wie schon hrgajek erwähnte, gehen die Anrufe oft nicht direkt zwischen zwei Netzbetreibern. Aus Kostengründen oder einfach weil die Menge der Anrufe nicht groß genug ist um eine direkte Verbindung zwischen den zwei Netzbetreibern zu rechtfertigen. Z.B. ein Netzbetreiber in Slowenien mit nur etwas über 500.000 Kunden unterhält keine direkte Verbindungen zu jedem Netzbetreiber in der EU. Das wäre viel zu teuer. Die Anrufe werden oft zu einem anderen Netzbetreiber übergeben, der dann den Anruf direkt oder über weitere zwischengeschaltete Netzbetreiber zustellt. Auch in den Gruppen wie Vodafone, Orange usw. ist es üblich, die Anrufe nicht immer direkt, sondern über die Netzbetreiber der Gruppe zuzustellen. O2 kann in solchen Fällen, wenn ein Anruf über die zwischengeschalteten Netzbetreiber ankommt, nicht wissen, in welchem Netz der Anrufer momentan eingebucht ist und ob somit die Nummer legitim ist.


    Der einzige Weg für das Problemfall Roaming wäre, alle Anrufe über das Heimnetz in Deutschland zu routen wie bei Prepaid und bei VoWiFi. Deswegen gibt es bei Prepaid im Roaming das Problem meistens nicht. Das macht das ganze jedoch noch teurer, denn z.B. bei einem Anruf eines deutschen Kunden, der in Frankreich roamt und eine Nummer in Frankreich anruft, muss man dann die zwei Wege bezahlen (FR->DE und DE->FR statt direkt FR->FR). Frankreich ist noch in der Nähe und nicht teuer. Komplizierter wird es mit anderen Ländern wie USA, Kanada, Kuba usw., wo der doppelte Weg viel teurer wird und dadurch auch unnötigerweise eine viel höhere Latenz entsteht.


    Hier haben sich also mehrere Probleme angesammelt, die man wahrscheinlich mit vertretbarem Aufwand nicht vollständig lösen kann:


    - Deutscher Kunde im Roaming ruft eine Nummer in Deutschland an. Wie oben erwähnt, nicht einfach lösbar.


    - VoIP-Anrufe deutscher Kunden, die eine Nummer in Deutschland anrufen werden oft ohne der Nummer zugestellt. Es hängt davon ab, wie und wo der VoIP-Anbieter die Anrufe übergibt, ob die Nummer angezeigt wird oder nicht. Es kann auch von der Uhrzeit abhängen oder einfach zufällig sein, je nachdem über welchen Weg der Anruf geleitet wird. Bei mir kommt über Dellmont im Telekom-Netz keine Nummer mehr an. Über Easybell, der über O2 arbeitet, aber schon.


    - Die Besucher aus den anderen Ländern, die sich in Deutschland aufhalten, und von jemandem in Deutschland angerufen werden, sehen keine Nummer mehr. Ich habe das Gesetz nicht gelesen. Oft wird davon gesprochen, dass die Regelung für die Telefonanschlüsse in Deutschland gilt. Meiner Meinung nach sind die Roamer aus den Anderen Ländern, die sich in Deutschland aufhalten, keine Telefonanschlüsse in Deutschland. Dann wäre u.U. die Implementierung, die diesen die Nummern unterdrückt, falsch. Auf jeden Fall ist es sehr geschäftsschädigend, wenn ich meine Kunden, die nach Deutschland kommen, nicht mehr so anrufen kann, dass meine Nummer angezeigt wird. Sieht unseriös aus.


    Die Telefon-Spammer können sich weiterhin SIM-Karten aus Deutschland besorgen und über diese aus dem Roaming mit einer deutschen Nummer anrufen. Genauso wenn diese einen geeigneten VoIP-Provider benutzen, der die Anrufe so übergibt, dass die deutsche Nummer nicht unterdrückt wird.


    Meiner Meinung nach wurde hier über das Ziel hinausgeschossen und mehr Schaden als Gutes angerichtet.

    2 Mal editiert, zuletzt von peterdoo ()

  • Wenn man Wifi-Calling im Roaming nutzt, sollten die Probleme eigentlich nicht auftreten, da es sich intern um Gespräche innerhalb Deutschlands handelt. Bei Wifi-Calls kann ich jedenfalls die Landesvorwahl bei Anrufen nach Deutschland weglassen.

    Das ist momentan so. Aber z.B. Vodafone lässt kein Wifi-Calling aus dem Ausland zu. Und im Endausbau vom Wifi-Calling ist es vorgesehen, dass sich das Telefon zum Wifi-Calling-Server im Gastland verbinden wird (damit das nahtlose Umschalten zwischen VoLTE und VoWiFi funktionieren kann) und nicht mehr direkt zum Wifi-Calling-Server beim Heimnetzbetreiber. Dann geht der Anruf wieder den Üblichen Weg beim Roaming mit derselben Problematik wie ohne VoWiFi. Momentan gibt es noch fast kein VoLTE im Roaming und noch weniger VoWiFi über den Server des Roamingnetzes, aber irgendwann wird das kommen.

  • (3) Sämtliche an der Verbindung beteiligte Anbieter öffentlich zugänglicher Telekommunikationsdienste müssen sicherstellen, dass Rufnummern für Auskunftsdienste, Massenverkehrsdienste oder Premium-Dienste, Nummern für Kurzwahldienste sowie die Notrufnummern 110 und 112 nicht als Rufnummer des Anrufers übermittelt und angezeigt werden. Sie haben Verbindungen, bei denen als Rufnummer des Anrufers Rufnummern nach Satz 1 übermittelt und angezeigt werden, abzubrechen.
    (4) Sämtliche an der Verbindung beteiligte Anbieter öffentlich zugänglicher Telekommunikationsdienste müssen sicherstellen, dass als Rufnummer des Anrufers nur dann eine national signifikante Rufnummer des deutschen Nummernraums angezeigt wird, wenn die Verbindung aus dem öffentlichen deutschen Telefonnetz übergeben wird. Wird eine Verbindung, bei der eine national signifikante Rufnummer des deutschen Nummernraums angezeigt wird, aus dem ausländischen Telefonnetz übergeben, haben die Anbieter sicherzustellen, dass netzintern der Eintrittsweg der Verbindung in das deutsche Netz eindeutig gekennzeichnet wird; die Rufnummernanzeige ist zu unterdrücken. Ausgenommen von Satz 1 ist das internationale Roaming im Mobilfunk. Angerufene müssen die Möglichkeit haben, Anrufe mit unterdrückter Rufnummernanzeige auf einfache Weise und unentgeltlich abzuweisen.


    "Ausgenommen von Satz 1 ist das internationale Roaming im Mobilfunk" verstehe ich so, dass auch die Ausländischen Kunden, die in Deutschland roamen von dieser Unterdrückung der Nummer ausgenommen sind und es sich bei der Implementierung der Netzbetreiber um einen Fehler handelt. Diese dürften die Nummer nicht unterdrücken, wenn das Anrufziel eine nicht deutsche Nummer ist, die in einem deutschen Netz roamt.


    Und natürlich auch die deutschen Roamer, die im Ausland roamen und eine deutsche Nummer anrufen.


    Außerdem ist die Aussage "wenn die Verbindung aus dem öffentlichen deutschen Telefonnetz übergeben wird" vollkommen ungeeignet. Was versteht man heute als das "öffentliche deutsche Telefonnetz"? Nur die IMS-Server von Telekom, Vodafone, O2? Oder auch die IMS/SIP-Server von Dellmont, Telia und weiteren Carriern, die in Deutschland als Netzbetreiber registriert sind? Ist das Standort vom IMS-Server entscheidend, oder das Land der IP, oder das Land des Betreibers (ich kenne IPs in Frankfurt, die als US registriert sind)? Wenn ich mit Teams in Deutschland sitze und einen Telefonanruf mit einer deutschen Anrufernummer starte oder mit sipgate Satellite in der Türkei, bin ich dann in einem öffentlichen deutschen Telefonnetz?

    5 Mal editiert, zuletzt von peterdoo ()

  • Meiner Meinung nach wurde hier über das Ziel hinausgeschossen und mehr Schaden als Gutes angerichtet.

    Danke für Deine ausführlichen Überlegungen. Ich sehe ein dass es technisch komplex sein kann, und natürlich gibt es kreative Routings, die womöglich auch konzernintern optimiert werden. Aber das ERgebnis kann es doch nicht sein, dass damit in einer zusammenwachsenden Welt (habe jetzt absichtlich globalisiert vermieden) so ein einfaches Feature wie CLIP nicht mehr grenzüberschreitend, ggf. auch bei nationalen Anrufen je nach tatsächlichem Aufenthaltsort, nicht mehr funktioniert. Dass bei meinen Großeltern, Gott habe sie selig, nur ein Bundespost-Analogtelefon ohne irgendein Display in der guten Stube stand und man erstmal grundsätzlich mit "Ja, bitte?" an den Apparat ging geschenkt, aber ich finde es sehr unglücklich dass die Anzeige "unbekannt" nun als Fortschritt gefeiert werden soll.

  • Meine eigenen Erfahrungen von heute mit Dellmont sind, daß über eine 3CX-Anlage und von einer Fritz!Box die (Festnetz-)Nummer übertragen wurde (zu O2 mobil).

    Lediglich bei voreiligen Wahlwiederholungen (3CX), bei denen dann der Rufaufbau schneller erfolgte, erscheint 'Private Nummer'.

    ...

    Ist bei mir (FRITZ!Box 6591) mit entsprechenden Wahlregeln und Dellmont-Derivaten vergleichbar:

    - "Erstanrufe" in deutsche Mobilfunknetze --> meine Festnetznr. bzw. der zugehörige Eintrag im Telefonbuch wird wie gewünscht angezeigt

    - bei weiteren kurz darauf getätigten Anrufen --> "unbekannte Nummer"

    - allerdings: im Unterschied dazu wird bei Anrufen meiner satellite-Nr. direkt beim Anruf "nur" die Nr. und erst beim Nachschauen in der Anrufliste der Eintrag im Telefonbuch angezeigt


    Und:

    Bei Anrufen meiner CH Mobilfunknr. wird zumindest derzeit weiterhin keine Nummer angezeigt.

    Anrufe ins CH "Festnetz" hab' ich (noch) nicht getestet.

    Dual-SIM: 1. Standard: fraenk, 2. wechselnd | satellite

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