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  • Wer braucht solche Läden heutezutage noch?

    Im Kern Leute, die weder Internet haben, noch ein Auto, um damit die (per ÖPNV) ungünstiger erreichbaren Fachgeschäfte zu besuchen. Die Gruppe wird aber immer kleiner. Der Rest verläuft sich nur mal.

    Durch den Onlinehandel kann man natürlich heute auch ohne Kaufhäuser überlegen, aber ich empfinde es schon als Verlust, denn nur zuhause allein vor dem Notebook oder Tablet shoppen macht nicht wirklich viel Spass.

    Die nicht genannte Alternative sind Fachgeschäfte!


    Ich muss, wenn ich (in familien internen Auftrag) Garn in der Kurzwarenabteilung von Galeria K.K. kaufe, nicht unbedingt an Bettwäsche, Pfannen, Jeans, Saugroboter, Spitzenunterwäsche und Schuhen vorbeilaufen, oder angucken, oder gar kaufen.


    Könnte so was aber auch beim Besuch eines Fachgeschäfts in der Mall, und würde dort im Zweifelsfalle dann auch eher Fachpersonal im jeweiligen Fachgeschäft finden, dass mich berät, oder nicht vorrätiges für mich bestellt - in so einer Bude wie Galeria K.K. ist das ja eher aussichtslos. Bei meiner Frage nach einer Gusseisenpfanne kam da nur so was, dass das Material ja auf der Verpackung stünde. Was ich im übrigen auch hätte widerlegen können. Und bei beschichteten Pfannen steht, falls überhaupt, meist nur etwas davon, was gerade nicht in der Beschichtung ist. (Aber so eine beschichtete Pfanne möchte ich ja gar nicht.)

    Oder anderes, in Händler, der von allem etwas hat, aber von nichts eine gute Auswahl oder Fachkenntnis, der muss seine Nische erst noch suchen. Aber k.A. ob es die überhaupt gibt.


    Witzig ist, das am anderen Ende die Lebensmittelhändler (inkl. Discounter) sind, die auch von allem etwas verkaufen. Bei machen, wie Edeka-Verbrauchermärkten, Kaufland usw. permanent. Aber auch wenn es aktionsweise Töpfe und Pfannen bei Aldi, Lidl, Norma & Co. gibt, ist die Auswahl sogar recht nah an dem eines der kleineren Warenhäuser von Galeria K.K.. Natürlich auch ohne Fach-Beratung, aber mit Umtausch, ohne dafür erneut wieder in die Innenstadt fahren zu müssen. Und billiger auch noch.

    Aber für große Auswahl, speziellere Wünsche (wie meine Gusseisenpfanne), oder Beratung bleibt nur das Fachgeschäft (stationär und Internet).


    Der große Warenhaus des Internets (Amazon) ist ein anderes Thema, aber sicher ein Konkurrent des klassischen Warenhauses. Wo man reingeht, und etwas kauft, das man so gar nicht vor hatte (weil man es bisher vielleicht nicht mal kannte), der klassische Spontankauf also. Bei Kaufreue ist dann Rückgabe möglich. Da kann man auch gut drauf verzichten. Würden Amazon und Galeria K.K. morgen schließen, zumindest ich würde nichts vermissen.


    Ich weis auch da die Kunden ausbleiben - aber das heisst nicht das das Konzept generell unattraktiv ist, sondern ich denke das hat eher andere Gründen:

    - Kaufkraftverlust in grossen Teilen der Bevölkerung


    - extrem gestiegene Mieten in den Innenstädten erschweren konkurrenzfähige Preie gegenüber dem Onlinehandel

    Der Kaufkraftverlust in den Wirtschaftswunderjahren? ;)


    Da begann der Anfang des Endes der Warenhäuser (in D) nämlich schon.

    Nach 1945 und speziell ab den 1960er Jahren zählten dann auch die traditionellen Warenhäuser zu seinen Verlierern, sie verloren mit dem Vordringen der Selbstbedienung und des vorstädtischen Einkaufszentrums ihre Lage- und Preisvorteile und gerieten in vielen Staaten in eine massive Krise – in den „Untergang im Warenmeer“, den ihr Biograph Klaus Strohmeyer schon früh beschwor.


    Onlinehandel gab es damals auch noch nicht, aber Katalogversandhäuser. Die, oh Wunder, auch längst in die Krise gekommen sind.

  • In den 90ern hatten die Kaufhäuser noch Alleinstellungsmerkmale. Wenn man wegen Klamotten zu Karstadt gegangen ist, dann hatte man ein anderes Angebot als bei Kaufhof, P&C, etc. Bis auf ein paar Marken waren die meisten Artikel Eigenproduktionen (bzw. wurden im Auftrag produziert) und entsprechend groß war dadurch die Auswahl. Heutzutage ist es egal in welchen Laden man geht, überall gibt es die gleichen Marken (TH, CK, Boss, J&K, etc.) mit den gleichen Produkten. Dadurch wurde man vergleichbar und ersetzbar.

  • Kaufkraftverlust? Wo lebst Du? Die Leute haben überwiegend Geld in der Tasche.


    Nur weil sie EVENTUELL im Moment mal etwas weniger haben - angeblich - was bei den meisten nicht stimmt. Ich bekomme 200,- Euro netto jeden Monat als ! "Inflationsausgleich". Ab Juni gibt es MINDESTENS 354,- Euro brutto mehr.


    Wenn es früher mal Lohnerhöhungen gab, dann waren es 20,- bis 50,- D-Mark mehr pro Monat.

    Von einigen älteren Verwandten weis ich das sie als letztes DM-Gehalt rund 2.300 DM netto verdient haben und letztes Jahr dann stattdessen rund 1.600€ netto.

    Das da zwar schon eine gewisse Lohnsteigerung, aber deutlich weniger als die Inflation.


    Klar, n geiler Galeria Kaufhof ist Luxus - aber nur in Hamburg oder Berlin, aber nicht der Ramschkarstadt in Lübeck oder Cuxhaven, der die Reste verkauft, die in HH oder B niemand wollte. Das war auch Konzept bei denen, darum ist Cuxhaven dicht, und Lübeck macht jetzt dicht.


    Die dachten, dass die Asis in den kleinen Städten ein bisschen zurückgeblieben sind, und man denen Ramsch unterjubeln konnte . . . 😂

    Ich glaub die Luxusmarken spielen bei den Kaufhäusern doch garkeine so grosse Rolle, sondern man hat da ja auch Alles möglich von Batterien und Leuchtmittel über CDs und DVDs und Konsolenspiele bis zu Süssigkeiten, Plüschtiere, Dekosachen, Gefrierbeutel, etc. gekauft.

    Dafür musste es kein Luxuskaufhaus sein sondern dafür reichen auch die ganz normalen Mittelstadt-Kaufhäuser locker aus.


    Im Kern Leute, die weder Internet haben, noch ein Auto, um damit die (per ÖPNV) ungünstiger erreichbaren Fachgeschäfte zu besuchen. Die Gruppe wird aber immer kleiner. Der Rest verläuft sich nur mal.

    Nein, die Kaufhäuser hatten eben auch irgendwie Treffpunkcharakter, den es weder im Internet noch in den Fachgeschäften gibt. Gerade in den Medienabteilungen war immer was los. Aber auch bei Oberbekleidung.


    Die nicht genannte Alternative sind Fachgeschäfte!

    Damit kann ich mich garnicht anfreunden.


    Denen fehlt völlig der Treffpunktcharakter weil da geht man höchstens rein wenn man wirklich unbedingt was braucht. Und ist dann auch schnell abgefertigt.

    Ausserdem ist die Auswal oft relativ klein, und was nicht da ist muss bestellt werden. Aber dann kann man gleich zuhause irgendwo online bestellen.


    Finde es auch etwas unangenehm wenn man gleich vorm Verkäufer steht, oder wenn einem der Preis etwas zu hoch ist, dann ohne zu kaufen wieder zu gehen.


    Im Kaufhaus ist das einfach viel unverbindlicher.

  • Im Kern Leute, die weder Internet haben, noch ein Auto, um damit die (per ÖPNV) ungünstiger erreichbaren Fachgeschäfte zu besuchen. Die Gruppe wird aber immer kleiner. Der Rest verläuft sich nur mal.

    Sehe ich auch so - nur ist diese Gruppe bereits so klein, dass sich wohl die riesigen Kaufhäuser allein dadurch nicht halten lassen.


    Zitat von Martyn

    Nein, die Kaufhäuser hatten eben auch irgendwie Treffpunkcharakter, den es weder im Internet noch in den Fachgeschäften gibt. Gerade in den Medienabteilungen war immer was los. Aber auch bei Oberbekleidung.

    Der überwiegende Teil der (mittlerweile kaum noch vorhandenen) Kunden wird aber dorthin gegangen sein, um konkrete Besorgungen zu erledigen - nicht um dort „rumzuhängen“. Solche „Kunden“ bringen auch nicht viel Umsatz ins Haus.

  • Finde es auch etwas unangenehm wenn man gleich vorm Verkäufer steht, oder wenn einem der Preis etwas zu hoch ist, dann ohne zu kaufen wieder zu gehen.

    Warum ist dir das unangenehm? Du machst doch nicht die Preise. Ich würde es auch ansprechen und dann gehen. Und sollte ein Verkäufer gleich nerven, weise ich den erst einmal ab und kann dann in Ruhe schauen.


    Und Treffpunkt? Ich gehe das zum Einkaufen hin und nicht zum Treffen.

  • Und sollte ein Verkäufer gleich nerven, weise ich den erst einmal ab und kann dann in Ruhe schauen.

    Hatte ich gerade kurz vor Weihnachten bei einem Apple-"Reseller", also einem von Apple zertifizierten Shop. Ich war noch nicht richtig drin in dem kleinen Laden, kam der junge Mann gleich auf mich zugestürzt. 😂


    "Was kann ich für Sie tun?" - "Mich erstmal ankommen lassen." sagt ich. Er erst etwas verdutzt, ich dann Mütze ab und Handschuhe aus, dann haben wir geschnackt. 😂

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