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  • 100000€ pro Jahr, also ~8300€ pro Monat ist also Mittelschicht? Gewiss nicht.

    100 Tsd€ Brutto für 2 Erwachsene ist problemlos noch gehobene Mittelschicht. 2 mal 4200 mit Bachelor ist problemlos als Monatsgehalt zu erreichen. Z.B. ERA stufe 9 mit Hochschulabschluß in Bayern für Metall +Elektro (Siemens, BMW etc pp) sind 4165€ Einstiegsmonatsgehalt (2018 ohne Urlaubsgeld, 13. etc pp). TVÖD Öffentlicher Dienst liegt E9/10 zumindest nach ein paar Jahren auch gut über 4000€.

    100 Tsd€ Netto wäre schon ein anderes Kaliber...


    Oder um aus einem Bertelsmann Papier zu zitieren (Hervorhebung von mir, sprich es geht im Nettoeinkommen), https://www.bertelsmann-stiftu…elt-die-mittelschicht-all

    Zitat

    Laut dieser Definition gehören jene Personen zur Mittelschicht, die in Haushalten mit einem verfügbaren Einkommen im Bereich von 75 bis 200 Prozent des nationalen Medians leben. Diese Spanne entsprach im Jahr 2018 einem monatlich verfügbaren Einkommen von etwa 1.500 bis 4.000 Euro im Fall einer alleinstehen- den Person und von 3.000 bis 8.000 Euro im Fall eines Paares mit zwei Kindern.

    2 Mal editiert, zuletzt von kues ()

  • "Estland hat das Null-Euro-Ticket – und viele wollen es wieder abschaffen":


    https://www.berliner-zeitung.d…eder-abschaffen-li.253546


    Also ich war von der Idee her ja nicht abgeneigt, aber mich kostet das 9-Euro-Ticket jetzt jeden Tag ne halbe Stunde, so dass ich 1000x lieber den normalen Abo-Preis für die "normale" Pünktlichkeit zahlen würde. Die REs in Berlin sind momentan entweder total verspätet und rammelvoll oder fallen ganz aus, weil die Schaffner/Lokführer Corona haben oder einfach fertig mit den Nerven sind...


    Aber wer den ÖPNV überhaupt nicht nutzt, darf sich auch gerne echauffieren, dass das Ticket nicht verlängert werden soll. Vermutlich zahlen diejenigen auch keine Steuern... :rolleyes:

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • "Estland hat das Null-Euro-Ticket – und viele wollen es wieder abschaffen":


    https://www.berliner-zeitung.d…eder-abschaffen-li.253546

    Auch aus einem ganz anderen Grund ein interessanter Artikel

    Zitat

    Genau wie beim 9-Euro-Ticket in Deutschland nehmen viele nur dann den Nahverkehr, wenn sie bereit sind, statt des Schnellzugs den dreimal langsameren und unbequemeren Zug zu nehmen.

    Ich weiß nicht wie das anderswo ist aber hier sind die Schnellzüge kaum schneller als als die RE. Der limitierende Faktor ist nicht der Zug und seine theoretische Höchstgeschwindigkeit sondern das Gleis, und das trifft alle Züge gleichermaßen. Wer schon mal auf der Pfälzer-Wald Strecke zwischen Neustadt an der Weinstraße und Kaiserslautern, die größtenteils parallel der Bundesstraßen B37 und B39 verläuft unterwegs war, weiß höchstwahrscheinlich was ich meine. Aktuell ist die Strecke immer am Wochenende wegen Bauarbeiten gesperrt, und es fahren noch langsamere Ersatzbusse. Ich habe mir daher diesen Monat erst gar kein 9€-Ticket gekauft.

  • Ich habe mir überhaupt kein 9€-Ticket gekauft. Der hiesige Nahverkehr beschränkt sich überwiegend auf eine Buslinie, die regelmäßig (meistens stündlich) von und zu der nahen Großstadt führt und in der anderen Richtung in einer wenig anziehenden Kleinstadt endet. Nach 20 Minuten Fußweg könnte ich auch die tagsüber stündliche S-Bahn nutzen, die ebenfalls in der nahen Großstadt endet und eine andere Kleinstadt zum Ziel hat. Mit Gepäck ist beides wenig attraktiv.


    Dahin, wo ich täglich hin muss, fährt nichts bzw. nur über den Umweg über die nahe Großstadt, mit dann 2 bis 3 Stunden Reisezeit gegenüber 10 Minuten mit dem Auto.

    Der kurze Ostseeurlaub im Juni fand, wie geplant, mit dem Auto statt. Da wäre die Reise mit der Bahn möglich gewesen, aber wegen Gepäck und 3x Umsteigen zu beschwerlich. Selbst der Fernverkehr zum 20-fachen Preis hätte nur ein mal Umsteigen gespart. Früher, zu DDR-Zeiten, wurde genau dieser Urlaub mit der Bahn durchgeführt. Da gab es aber durchgehende Züge über Nacht mit Abteilen bzw. Liegewagen und ein Großteil des Gepäcks reiste vorab mit Post oder Bahn. Heute wollen alle ein Fahrrad mitnehmen, an Koffer und Taschen wie beim Flieger denkt bei der Bahn niemand mehr. Das zum Bahnhof gehörende Parkhaus erfordert fast schon ein Taxi zum Bahnhof.


    Edit: Ach so, im Urlaub in Binz hätte ich fast doch noch ein 9€ Ticket gekauft für die dortige "Stadtlinie". Die war aber dermaßen überfüllt dass wir lieber mit der in der Kurtaxe inbegriffenen Bimmelbahn gefahren und gelaufen sind. Die Dampfbahn wäre noch ein Grund fürs 9€ Ticket gewesen, aber die kannten wir schon und dafür war der Urlaub zu kurz und das Wetter zu schön.

    Galaxy A53, WinSIM, GMX-Freephone(D2)

  • 100 Tsd€ Brutto für 2 Erwachsene ist problemlos noch gehobene Mittelschicht. 2 mal 4200 mit Bachelor ist problemlos als Monatsgehalt zu erreichen. Z.B. ERA stufe 9 mit Hochschulabschluß in Bayern für Metall +Elektro (Siemens, BMW etc pp) sind 4165€ Einstiegsmonatsgehalt (2018 ohne Urlaubsgeld, 13. etc pp). TVÖD Öffentlicher Dienst liegt E9/10 zumindest nach ein paar Jahren auch gut über 4000€.

    100 Tsd€ Netto wäre schon ein anderes Kaliber...


    Oder um aus einem Bertelsmann Papier zu zitieren (Hervorhebung von mir, sprich es geht im Nettoeinkommen), https://www.bertelsmann-stiftu…elt-die-mittelschicht-all

    Jetzt mal im Ernst, 100t€ ist als Paar/Familie doch wirklich gut machbar mit 2 Bürojobs im Haushalt. Selbst Feinkost Albrecht zahlt stellvertretenden Filialleitern 50t + EUR.


    Und damit liegt man doch wahrlich nicht in besonderen gehaltlichen Gefilden. Sondern, wie erwähnt, wird überall gemolken, weil man immer wieder knapp unterhalb der Deckelungen liegt (wie in unserem Fall bei den Kita-Gebühren ~400€ PLUS 65€ Kostgeld je Kind). Das heißt, knappe 550€ gehen in unserem Fall direkt mal vom netto weg. Natürlich blöd, dass wir tatsächlich knapp 300€ über der Jahreseinkommens-Schwelle der höheren Stufe liegen und dafür rund 80€/Monat bzw. knappe 1000€ mehr zahlen "dürfen".

    Nehmen wir als Beispiel nen einfachen Zoobesuch in Hannover:


    Sozialticket: Kind (3 bis 16 Jahre) - 8,50€ / Erwachsene - 13,30€


    Normale Preise: Kind (3 bis 16 Jahre) - AB 15,60€ / Erwachsene - AB 24,45€


    Also im besten Fall (da Preise gestaffelt sind je nach Besuchszeit) in unserem Beispiel bei 2 Kindern und 2 Erwachsenen 36,50€ MEHRkosten. Und somit überlegen wir 2x ob wir uns einen Tag im Zoo mit den Kindern leisten können, da zum Eintritt ja auch immer noch die Fahrt und die Nebenkosten wie Verpflegung kommt, denn auch da sind ganz schnell mal eben 200€ vom netto an einem Tag weg.


    Und so ist das ganz häufig: Nicht arm genug, um immer wieder subventioniert zu werden und nicht reich genug, um die Belastungen nicht deutlich zu spüren.


    Das ist es doch. Was spricht gegen ein 365€ Jahresticket? Das wäre eine vernünftige Größenordnung und sowohl für Pendler als auch Gelegenheitsfahrer eine durchaus attraktive Sache, die sich jeder, der wirklich mobil sein möchte, leisten kann und die Allgemeinheit nicht über Gebühr belastet.

    Einmal editiert, zuletzt von Leverkusen () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Leverkusen mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Steuerliches Entlastungspaket - Lindner stellt seine neuen Pläne vor


    Kern der Entlastung ist eine Erhöhung des Grundfreibetrages in zwei Stufen. Damit ist klar, je mehr Steuern man zahlt, desto mehr profitiert man. Nach ersten Berechnungen entfallen 90% der Entlastung auf die oberen 30% der Einkommen. Geringverdiener unterhalb des Steuerfreibetrages profitieren bei diesem Modell logischerweise gar nicht. Quasi Robin Hood umgekehrt. Man nimmt es über die Inflationsbedingt gestiegene Mehrwertsteuer von den "armen", und gibt es über den Freibetrag den "reichen". Kostenpunkt, rund 10 Mrd Euro, also genau so viel wie das 9€-Ticket, für das angeblich gar kein Geld da ist. Wenn die SPD und die Grünen jetzt Eier in der Hose haben, koppeln sie ihre Zustimmung zu einem steuerlichen Entlastungspaket an die Zustimmung der FDP zu einer dauerhaften Verlängerung des 9€-Tickets.

  • Jetzt mal im Ernst, 100t€ ist als Paar/Familie doch wirklich gut machbar mit 2 Bürojobs im Haushalt. Selbst Feinkost Albrecht zahlt stellvertretenden Filialleitern 50t + EUR.

    Feinkost Albrecht zahlt ja auch sehr gut.

    100k€ jährliche Brutto-Einnahmen im Haushalt mit 2 Personen sind aus meiner Sicht nicht normal. Da muss schon mindestens einer der beiden studiert haben oder sonstwie einen guten Job haben. Wenn einer der beiden Busfahrer, und der andere Kassierer/Regaleinräumer bei Feinkost Albrecht ist, werden 100k€ kaum erzielt.

  • Steuerliches Entlastungspaket - Lindner stellt seine neuen Pläne vor


    Kern der Entlastung ist eine Erhöhung des Grundfreibetrages in zwei Stufen. Damit ist klar, je mehr Steuern man zahlt, desto mehr profitiert man. Nach ersten Berechnungen entfallen 90% der Entlastung auf die oberen 30% der Einkommen. Geringverdiener unterhalb des Steuerfreibetrages profitieren bei diesem Modell logischerweise gar nicht. Quasi Robin Hood umgekehrt. Man nimmt es über die Inflationsbedingt gestiegene Mehrwertsteuer von den "armen", und gibt es über den Freibetrag den "reichen". Kostenpunkt, rund 10 Mrd Euro, also genau so viel wie das 9€-Ticket, für das angeblich gar kein Geld da ist. Wenn die SPD und die Grünen jetzt Eier in der Hose haben, koppeln sie ihre Zustimmung zu einem steuerlichen Entlastungspaket an die Zustimmung der FDP zu einer dauerhaften Verlängerung des 9€-Tickets.

    Ist doch auch mal richtig, etwas in der Mitte ankommen zu lassen, ansonsten lohnt sich Leitung irgendwann halt nicht mehr. Man kann nicht immer nur nach ganz unten weiterreichen und dabei die Leistungsträger in der Mitte vergessen bzw. unendlich bluten lassen.

    Feinkost Albrecht zahlt ja auch sehr gut.

    100k€ jährliche Brutto-Einnahmen im Haushalt mit 2 Personen sind aus meiner Sicht nicht normal. Da muss schon mindestens einer der beiden studiert haben oder sonstwie einen guten Job haben. Wenn einer der beiden Busfahrer, und der andere Kassierer/Regaleinräumer bei Feinkost Albrecht ist, werden 100k€ kaum erzielt.

    Ist das verwerflich, dass man in seine Zukunft durch Bildung investiert hat? Man hat dafür vielleicht auch einige Jahre ohne wirkliches Einkommen in Kauf genommen oder richtig neben dem Studium gebuckelt und womöglich berufsbegleitend studiert und da auch finanziell ordentlich investiert.

  • 100k€ jährliche Brutto-Einnahmen im Haushalt mit 2 Personen sind aus meiner Sicht nicht normal.

    Aus meiner auch nicht. 50000€ Brutto, bei rund 250 Arbeitstagen im Jahr und 8 Stunden am Tag entspricht einem Stundenlohn von 25€, also unter der Annahme dass der Mann den selben Stundenlohn bekommt wie die Frau, was bekanntlich eher unrealistisch ist, Stichwort Gender Pay Gap. Wenn man das noch berücksichtigt müsste der Stundenlohn des Mannes schon über 30€ liegen. Ein Jahresbrutto von 50000€ und mehr haben laut statistischem Bundesamt nur etwa 1/4 der lohnsteuerpflichtig beschäftigten Bevölkerung, welche wiederum mit rund 45 Millionen etwas mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung darstellen. Gerechnet auf diese Gesamtbevölkerung sind es also round about 1/8, das über solche Einkünfte verfügt, oder anders gesagt, fast 90% liegen darunter.


    Ist doch auch mal richtig, etwas in der Mitte ankommen zu lassen, ansonsten lohnt sich Leitung irgendwann halt nicht mehr.

    Wenn es der FDP darum ging die Mitte zu entlasten hätte man die Steuersätze an sich angepackt und den Spitzensteuersatz belassen wie er ist. Das ist aber offenkundig nicht das Ziel. Die Mitte ist hier lediglich ein Feigenblatt, mit der die Mövenpick-Partei ihre Porsche fahrende Klientel beschenken will, und sonst niemanden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Frank73 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Frank73 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

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