"Zwangsaufladung": hat die heute noch Bedeutung?

  • Früher hab ich bei Prepaid darrauf geachtet wieviel man regelmäßig aufladen muss, damit sie nicht abgeschaltet wird. Seit ich mein Geld wieder bekomme ist mir das eigentlich egal. Das ist dann wie ein Sparschwein.


    Nun fragen hier immer Leute wieviel man draufladen muss, und entscheiden sich sogar deshalb für einen Anbieter. Gibt es da noch Gründe die ich übersehe?

  • Ja, gibt es, zumindest für mich.

    Bei meine Schwester (dement) achte ich stets darauf, dass so wenig wie möglich Guthaben auf der SIM ist, weil meine Schwester auch mal gerne 0137 Nummern o. ä. (TV-Werbesendungen) anruft. Sie hat ihre AllNetFlat von Kaufland und kann damit ihre Freunde und Bekannten anrufen, aber da kein Simguthaben vorhanden ist eben kein weniger Unfug anstellen.

  • Man möchte das Prepaid Konto nicht als Spardose nutzen?

    Um ans Geld zu kommen, muss man oft das Vertragsverhältnis beenden?

    Das will man vielleicht auch nicht unbedingt.

    Wenn man weiß, man telefoniert nur 2 Min im Monat, spricht ja nichts dagegen direkt einen Anbieter zu nehmen, wo man kein Sparschwein mitkauft ;)

  • Früher hatte ich oft Karten, die lange liefen. Es gab ja keine Rufnummernportierung, und danach nur eine kostenpflichtige. So sammelte sich Guthaben an, weil ich meist noch ein wenig vor dem Ablaufdatum eine neue Aufladung durchführte, um die Nummer nicht zu verlieren.

    Heutzutage ist das weniger ein Problem, weil man die Rufnummer noch nach dem Abschalten retten kann, es sei denn, man wartet zu lange.

    Ich versuche daher, erst aufzuladen, wenn es notwenig ist und ich die Karte behalten will. Will ich das nicht, dann ist meist nur ein Betrag kleiner ein Euro drauf, und den lohnt es nicht mal auszahlen zu lassen. Oft sogar nur 0.01 Euro, weil der eine Cent von einem Tarif stammt, der xx.99 Euro kostet.

  • Für eine aktiv genutze Hauptkarte mit aufgebuchtem Tarif ist es natürlich keine Überlegung wert.


    Gibt aber auch Wenignutzer. Oder Nutzer mit haupsächlich eingehenden Anrufen, die kaum bis nichts vom Guthaben aufbrauchen.

    Und SIMs für Notfalltelefone, die zwar einsatzbereit sein sollen, aber selten genutzt werden. Und Nummernparker.


    Nun zu den Gründen, die du vermutlich übersiehst.

    1. Ist aufgeladenes Geld gebundenes Geld. D.h. auf PP Karten liegendes Geld wirft weder Zinsen, Dividenden, Kursgewinne ab. Rein totes Kapital. Wie beim echten Sparschwein, das deshalb auch keiner mehr nutzt.

    2. Ist nicht 100% sicher, das Geld (zu 100%) zurück zu bekommen. Insolvenz, in eine Kostenfalle getappt, "versehentiche" Tarifumstellung...

    3. In etlichen Fällen ist ein niedriger Guthabenstand von Vorteil um im Missbrauchsfall den Schaden zu minimieren.

    4. Haben einige Anbieter Höchstsummen fürs Guthaben, was nach einiger Zeit ein Wechsel erforderlich macht, bei dem Bonusguthaben verfallen, wozu auch rechnerisch bezahltes Startguthaben zählt.


    Mal eine Rechnung im Nutzungsfall Rufnummernparker. (Weils am einfachsten zu rechnen ist.)

    Parke ich eine Rufnumer z.B. bei Aldi, lade 15 € jährlich auf, habe ich nach 13 Jahren 10 € SGH + (12 * 15 €) 180 € Aufladungen = 195 € GH. Mit der nächsten Aufladung überschreite ich die 200€ Grenze.

    Und das Ganze z.B. mal 20 Karten... 3.900,00 €, davon 3.700,00 € aufgeladen.


    Bei o2

    niedrigste mögliche Aufladung 0,01 € alle 6 Monate

    nach 13 Jahren 1 € SGH + 25 * 0,01 € = 1,25 € GH

    mal 20 Karten... 25 €, davon 5 € aufgeladen.


    Differenz je Karte (nach 13 J.) 178,75€ mehr Aufladungen, plus noch den Einstandspreis (der bei Aldi variiert und bei o2 0,00€ beträgt).


    Und nun den Fall Notfalltelefon.

    Bei Notfall denken viele an den öffentlichen Notruf. Der ist kostenlos, setzt aber eine aktive SIM voraus. - Die Rechnung ist dann exakt wie beim Nummernparken.


    Aber es gibt auch "Notfälle" anderer Art. Z.B. aus der Wohnung ausgesperrt (ein Fall für das Telefon in Auto oder Garage/Keller). Oder Herausforderungen im Alltag wie "das Licht ist weg" (Sicherung ausgelöst, Leuchtmittel defekt, ect.), und/oder Festnetz-Telefon tot, in denen sich dann an das Handy erinnert wird. 1-3 tarifierte Gesprächsminuten pro Jahr werden da selten überschritten.

    Bei 11 ct/min (Aldi) sind das nach 13 Jahren (0,33 € * 13) 4,29€. 195 € Guthaben minus 4,29€ ergibt eine Summe von 190,71€, die völlig nutzlos auf dem PP Konto rumgeammeln.


    Na gut, für den ein oder anderen Einkommenmillonär sind das alles Peanuts... aber ob der TE jetzt dazu gehört, dass ist mir nicht bekannt. ^^


    PS:

    Grund 5:

    Auch wenn man das Geld wiederbekommt, es kostet einem jedes mal Zeit. Die man sich sparen kann, indem man sich gleich das passende Angebot aussucht.

  • Wäre für deine Schwester fraenk mit SpeedOn-Sperre nicht sinnvoller? Dann hättet ihr planbare Kosten und klare Nutzungsmöglichkeiten.

    Danke für den Tipp, aber sie hat mit Internet nichts am Hut und die 4€ bei Kaufland für Sprach- und SMS Flat sind ok.


    Dein Tipp werde ich wohl für ihre Enkel (14 und 9 Jahre) verwenden.

  • Danke für den Tipp, aber sie hat mit Internet nichts am Hut und die 4€ bei Kaufland für Sprach- und SMS Flat sind ok.

    Sobald man irgendeinen Tarif geht muss man sowieso mehr aufladen als das Minimum.

    2. Ist nicht 100% sicher, das Geld (zu 100%) zurück zu bekommen. Insolvenz

    In meinen 25 Jahren Prepaid ist mir das einmal passiert. Solomo hatte damals nur wenige Kunden, heute würde jeder Pleitegeier wegen den Kundenstammes übernommen. Was damals richtig fies war ist dass man seine Nummer nur bekam wenn man die Gebühr an den Insolvenzverwalter zahlte, egal wieviel Guthaben man hatte.

  • Parke ich eine Rufnumer z.B. bei Aldi, lade 15 € jährlich auf

    Welch Zufall, genau der mit der höchsten Zwangsaufladung als Beispiel. Bei fast allen anderen sind es 5 oder seltener 10€ per bon jährlich. Weniger bei Überweisung.

  • Sobald man irgendeinen Tarif geht muss man sowieso mehr aufladen als das Minimum.

    Normalerweise Ja, aber ich überweise per *131# genau 4€ kurz vor Optionsverlängerung. Dies gilt nicht als Aufladung so das ich froh bin bei KM nur aller 12Monate (bzw. 15Monate) für diese Karte eine Aufladung mit 5€ durchführen zu müssen. Die übriggebliebenen 1€ werden auf die KM-Karte ihrer Tochter per *131# übertragen damit kein Guthaben auf ihrer SIM bleibt. Es geht hier nicht um diesen einen Euro, sondern um das Rückgängigmachen der Bestellungen etc., welche sie per 0137 oder 0180 Nummern durchführt, insbesondere wenn die besagten 2 Wochen Rückgabefrist um sind.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!