Hund musste eingeschläfert werden

  • Zitat

    Original geschrieben von Tigra999
    Gerade weil mann einen Hund/Katze Vogel oder welches Tier auch immer nicht fragen kann wie es sich fühlt.



    Diese Problematik gibt es auch bei Menschen, wenn sie schwerkrank sind/im Koma liegen/künstlich am Leben gehalten werden...
    Auf jeden Fall zeigt es Größe und spricht für dich, dass du so denkst wie du denkst. Trauer ist wichtig, ob bei Tier oder Mensch...



    Brazzo

    FCB forever No. 1


    "Ein freundliches Wort kostet nichts und ist doch das schönste Geschenk." [Daphne du Maurier (1907 - 89), engl. Schriftstellerin]


    Geht der Reichtum der Welt zu Grunde, dann stirbt die ROLEX zuletzt.

  • [QUOTE] Original geschrieben von Brazzo
    Diese Problematik gibt es auch bei Menschen, wenn sie schwerkrank sind/im Koma liegen/künstlich am Leben gehalten werden...



    >>>aber ber diese setzt mann sich nicht hinweg und schläfert sie einfach ein.




    Auf jeden Fall zeigt es Größe und spricht für dich, dass du so denkst wie du denkst. Trauer ist wichtig, ob bei Tier oder Mensch...


    >>>Das ich denke wie ICH denke. Aber nicht weiß wie das Tier sich wirklich fühlt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Tigra999
    [QUOTE] Original geschrieben von Brazzo
    Diese Problematik gibt es auch bei Menschen, wenn sie schwerkrank sind/im Koma liegen/künstlich am Leben gehalten werden...



    >>>aber ber diese setzt mann sich nicht hinweg und schläfert sie einfach ein.



    :confused: Es gibt genügend Menschen, die so krank sind, nur noch künstlich am Leben gehalten werden, und die sich auch nicht dazu äußern können. Über deren Leben (bzw. Tod) entscheiden andere, die Angehörigen, die Ärzte. Die schläfert man natürlich nicht ein, aber man stellt die Gräte ab, die sie am Leben halten. Ohne sie zu fragen...



    Brazzo

    FCB forever No. 1


    "Ein freundliches Wort kostet nichts und ist doch das schönste Geschenk." [Daphne du Maurier (1907 - 89), engl. Schriftstellerin]


    Geht der Reichtum der Welt zu Grunde, dann stirbt die ROLEX zuletzt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Tigra999
    (...) Da darf sie lieber als dank ruhig freidlich(mehr oder weniger) gehen.
    (...)


    Und genau das ist die einzig richtige Einstellung.



    Natürlich ist es hammerhart, wenn man die letzten Atemzüge des Tieres mitbekommt und irgendwann einfach das Herz aufhört zu schlagen - das ist aber die humanere und einzig faire Vorgehensweise dem Tier gegenüber.



    Selbst nach nunmehr einem Jahr heule ich regelmäßig los, wenn ich zu intensiv über diese Situation nachdenke - nach 13 Jahren und bei schwerer, unheilbarer Krankheit ist man dies dem Tier aber einfach schuldig.


    Wenn man sich das vor Augen hält, stellt sich auch relativ bald trotz der Bedenken, dem schlechten Gewissen und dem Schmerz ein in gewisser Weise erleichtertes Gefühl ein.



    Stefan

  • Reht hast du. Keine Frage.
    Ich denke ich such immer nach ausreden um mir das noch schwerer zu machen.


    Nicole

  • Zitat

    Original geschrieben von Tigra999
    Reht hast du. Keine Frage.
    Ich denke ich such immer nach ausreden um mir das noch schwerer zu machen.


    Nicole


    Das wird auch noch ein paar Tage so gehen, bis Du differenzierter darüber nachdenken kannst. Momentan ist die Situation einfach gefühlsmäßig zu überwältigend.


    Kopf hoch! :top:



    Stefan

  • ein tier zu verlieren, das einem jahrelang ans herz gewachsen ist, ist fast so, als würde man einen guten freund verlieren.


    klingt hart, für kessy ist es wahrscheinlich besser so, im grunde genommen "friedlich" eingeschlummert zu sein, als das sie noch länger hätte leiden müssen.


    es wird oftmals beobachtet, beim tier wie beim menschen, das diese bei einer schweren erkrnakung kurz vor ihrem tode nochmal ein "hoch" haben, welches das "vorher noch gespielt" erklären würde.


    kessy quält sich jetzt nicht mehr, das ist das wichtigste.
    du hast ihr eine schöne zeit und ein schönes zu hause gegeben, das ist mehr als andere hunde je bekommen!

  • Du siehst es ja im Prinzip und theoretisch auch so, wie es dir hier alle sagen, lese ich aus deinen Postings heraus. Nur muß das eben auch gefühlsmäßig noch verarbeitet werden und nicht nur theoretisch gewusst werden. Ich denke, es vermischen sich auch einfach (zu)viele Gefühle im Moment bei dir, und mit etwas Abstand und nach ein paar Tagen wird sich auch diese Erkenntnis, daß das wirklich richtig und okay so war, bei dir durchgesetzt haben!


    Alles Gute :top:

  • Hi Nicole!


    Zuallererst mal mein herzliches Beileid!


    Ich hab zwar seit Ewigkeiten kein Haustier mehr, hatte aber mit 8 Jahren die gleiche Sache mit einem von zwei Kanninchen. Keine Ahnung, was es hatte, aber es hat ständig mit dem Kopf gezuckt. Nach einer Woche beim Tierarzt haben die Ärzte aufgegeben, denn die Therapie schlug nicht an :( Es wurde dann auch eingeschläfert und ich lag den Rest des Tages heulend im Bett.


    Was Du jetzt durchmachst ist "normal". Wenn ein uns nahestehendes Lebewesen stirbt, wollen wir das erstmal nicht wahr haben. Und - keine Ahnung, warum wir Menschen so gepolt sind - suchen erstmal wen, dem wir die Schuld zuschieben und um die Ohren hauen können. Nur gehört es leider mit zum Leben dazu, dass es zumindest in der uns hier bekannten irdischen Form irgendwann beendet ist - und wir niemand zum Anklagen haben. Entsprechend oft schimpfen wir dann "auf den lieben Gott", warum er sowas zugelassen hat. (Das Problem der Hinterbliebenen ist auf den "diesseitigen Bewußtseinsebenen" nicht (mehr) lösbar - "deshalb" setzt hier dann bei den meisten Menschen der Glaube ein, damit es "handhabbar" wird.)


    Zunächst bringt uns das nicht weiter - aber das muss und soll es auch gar nicht. Lass einfach Dein Gefühlschaos zu und versuche erst gar nicht, dagegen (rational) anzukämpfen! Der Kopf hat recht schnell kapiert was Sache ist, aber unser Herz braucht seine eigene Zeit, um mit dem Tod zurecht zu kommen. Gib Dir einfach die Zeit, die Du persönlich dafür benötigst! :)
    Irgendwann wird es auch wieder besser, zur Zeit hat sich Deine Seele zusammengezogen, wenn es Zeit ist, öffnet sie sich auch wieder.


    Ich hoffe, Du hast heute und in den nächsten Tagen liebe Leute um Dich und sitzt nicht alleine zu Hause um Trübsal zu blasen! Trauer wird leichter, wenn man sie teilt ;)
    Dir und Deiner Familie empfehle ich, ein kleines Abschiedsritual zu halten (Kerze anzünden, Schweigeminute einlegen, jede/r erzählt lustige/schöne Erlebnisse mit dem Hund, etc.) - auch wenn es vielleicht etwas unsinnig klingt. Aber es hat schon so seinen Sinn, warum sämtliche Religionen dieser Welt unabhängig voneinander solche Rituale "erfunden" haben.


    Herzliche Grüße
    Daniel

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Hallo Nicole,


    ich kenne persönlich eine Reihe von Tierärzten (man könnte auch sagen, ein Großteil meines Freundeskreises besteht aus ihnen) und weiß, dass sie es sich im Allgemeinen nicht leicht machen.
    Das Problem bei Tieren ist, dass diese eben nicht wie Menschen genau ausdrücken können, was ihnen "fehlt". So kann der Tierarzt nur nach dem gehen, was die Tierhalter erzählen und auch eigene Beobachtungen einbeziehen. Die Therapie dann ist oft ein Ausprobieren von den besten, auf diesen Fall zutreffenden, Möglichkeiten. Schlägt eine davon an, dann ist es gut. Schlägt keine an, kann sich der Tierarzt noch Hilfe und Rat bei Kollegen holen, aber irgendwann sind sie machtlos.
    In deinem Falle denke ich, dass einfach, so hart es klingt, das Ende der Möglichkeiten erreicht war.
    Seinen Hund auf dem letzten Weg zu begleiten, ist das beste, was man noch tun kann, denn im Leben war er der treue Begleiter. Dass man nach dem Tod, den man natürlich nicht warhaben will (dafür schmerzt die durch den Tod gerissene Lücke zu stark), Zweifel am Können des Tierarztes hat, ist natürlich. Aber es läßt sich leider nicht mehr ändern und dass es sich der Tierarzt leicht gemacht hat, ist mehr als unwahrscheinlich (ich könnte dir dazu Geschichten aus meinem Freundeskreis erzählen, aber das muß jetzt nicht sein).
    Wichtig ist, sich Zeit für die Trauer zu nehmen. Ich denke, Kollege DUSA hat alles dazu geschrieben, ich will ihn nicht wiederholen. Nur ein Zusatz: denke daran, dass es deinem Hund, wo immer er auch sein mag, jetzt sicherlich besser gehn wird. Auch wenn es schmerzlich für die zurück Bleibenden ist...
    Ich wünsche dir viel Kraft


    Dirk

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