Kult, Kritik, Kommerz und Markt - wie geht es weiter mit Apple?

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    So gesehen haette Apple nie die heutige Position erreichen duerfen, kamen sie doch als Handyhersteller aus dem Nichts und mussten mit 0% Marktanteil zu verhandeln beginnen. Inzwischen bewegen sie 30-50 Mio Geraete pro Quartal, ausschliesslich im Premium-Segment. Wer haette gedacht, dass das jemals so gross sein wuerde?


    Das ist richtig. Jobs hatte damals einen guten Riecher. Die Labels befanden sich angesichts von Raubkopien und abstürzenden Umsätzen in einer sehr schwere Krise. Jobs bot einen Ausweg aus der Misere. Auch war er mit seiner Idee weitestgehend allein. Heute ist die Situation eine andere. Content ist weitestgehend (dank Apple) ein etabliertes Produkt. Allerdings auch eines, das andere auch anbieten können. Wie ein Store funktioniert, wissen sie ja jetzt. Apple hat keinen wesentlichen Innovationsvorsprung mehr.

  • Jap, und daher werden wir mit der Vorhersage, dass das 5c ein "Lückenfüller" zum billiger Verkaufen und zum Erschliessen neuer Kundenkreise war.

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Zitat

    Original geschrieben von rasputin
    Warum diskutiert man eigentlich nicht darüber, dass all diese wahnsinnig gut informierten und schlauen Analyste etc. schlicht und ergreifend daneben lagen, was den Preis des 5C betrifft? Diese selbst ernannten Experten aus der Finanzbranche haben (mal wieder) ins Klo gegriffen. ;)


    Das kam doch eher aus der Blogger- und Techforumsszene auf.


    Plastik - billig - iPhone - Metall - Premium.


    Als dann die ersten Apple-Plastik-Leaks kamen, verbreitete sich das Gerücht, dass ein Billig-iPhone kommen könnte. Die Medien haben das aufgegriffen und dann die ersten Analystenhäuser.


    Zudem sind Analysten keine Hellseher. So einen Beruf gibt es nur auf Jahrmärkten.
    Ist Dir bekannt, wie das Berufsbild aussieht oder wie so ein Tagesablauf bei Analysten aussieht?
    Auch gibt es Primär- (welche die Firmen regelmäßig besuchen, Interviews mit dem CEO oder Finanzvorstand führen) und Sekundär-Analysten (die auf bestehende Analysen, Bilanzen und Nachrichtendienste etc. zurückgreifen).

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Das kam doch eher aus der Blogger- und Techforumsszene auf.

    Nicht ausschliesslich. Analysten predigen doch schon seit Ewigkeiten, dass Apple endlich ein guenstigeres Geraet auf den Markt bringen soll, um neue Marktsegmente zu erschliessen (Tim Cook spricht da von "Ramsch" ;)), um so den Marktanteil zu vergroessern. Frueher hiess es "iPhone Mini", nachdem dann die Plastikgehaeuse geleakt sind hat man sich eben darauf versteift.

  • Einige Analysten haben halt so gedacht, weil es immer eine zentrale Forderung der Wallstreet war: 'Apple, erschließt doch bitte auch andere Märkte; mit einem Billig-iPhone.' Die Leaks verstärkten diese Phantasietreiberei.


    Und da gab es halt ein paar Quacksalber, die ein wenig zuviel Phantasie hatten ... Über Apple zu schreiben bringt nebenbei Aufmerksamkeit und billige Werbung gerade für kleine oder weniger gute Häuser. Ausserdem wollten einige ihr Geschäft ankurbeln (wieviel Kaufempfehlungen gibt es in Relation zu Verkaufsempfehlungen).


    Nicht alle Analysten haben in dieselbe Kerbe geschlagen. Auch hier gibt es Qualitätsunterschiede und unterschiedliche Ansätze in der Analyse.


    Der Laie generalisiert hier gerne. Aber das ist ja nicht neu.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    ... Analysten predigen doch schon seit Ewigkeiten, dass Apple endlich ein guenstigeres Geraet auf den Markt bringen soll, um neue Marktsegmente zu erschliessen (Tim Cook spricht da von "Ramsch" ;)), um so den Marktanteil zu vergroessern...


    Das wird niemals passieren, es ist nicht Bestandteil der "Apple-DNA", welche auf hohe Gewinnspannen ausgelegt ist. Ein richtig günstiges iPhone mit weniger Gewinn für Apple, würde die Verkäufe der "Premium"-iPhones kannibalisieren. Apple würde zwar neue Käufergruppen erschließen aber auch viele im oberen Preissegment an die untere verlieren. Die breite Masse wäre bereits mit einem billigen "good enough"-iPhone bereits zufrieden.

  • Das mit dem "good enough" etablieren sie ja grade, nur mit dem "billig" tun sie sich schwer ;)


    Man kann das aber auch verstehen: In vielen Maerkten werden die Geraete mit hoch subventionierten Vertraegen angeboten. Da kostet das Topmodell dann 200 US$ Zuzahlung, das Vorjahresmodell dagegen nur die Haelfte. Wuerde man ein iPhone fuer unter 500 US$ unlocked anbieten, so wuerde man effektiv Geld verschenken - weniger als 0 US$ Zuzahlung gibt's halt nicht. Und das sehen die Analysten ja garnicht gern. ;)

  • Das Problem ist, dass Apple durch die Konzentration aufs Premiumsegment Marktanteile verschenkt und somit ein großes Potential ungenutzt lässt. Und mal ehrlich: Ein Premiumhersteller bricht sich doch keinen Zacken aus der Krone, ein Smartphone im Bereich von 350 - 400 € anzubieten. in dieser Preisklasse findet man keinen Ramsch, sondern sehr gute Geräte der soliden bis oberen Mittelklasse. Und hat es Mercedes in den 80ern geschadet, den "Baby-Benz" W 190 auf den Markt zu bringen? Handelt es sich bei diesem Fahrzeug um Ramsch, der auch im Motorsport erfolgreich war und aktuell auf dem Weg zum Kult ist? Mitnichten.

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Ist Dir bekannt, wie das Berufsbild aussieht oder wie so ein Tagesablauf bei Analysten aussieht?

    Ja, durchaus. Und das nicht nur vom Hörensagen.


    Zitat

    Die Medien haben das aufgegriffen und dann die ersten Analystenhäuser. Einige Analysten haben halt so gedacht, weil es immer eine zentrale Forderung der Wallstreet war: 'Apple, erschließt doch bitte auch andere Märkte; mit einem Billig-iPhone.' Die Leaks verstärkten diese Phantasietreiberei. Und da gab es halt ein paar Quacksalber, die ein wenig zuviel Phantasie hatten ...

    Aha, du gibst mir also letztendlich Recht :)

    Zitat

    Laie generalisiert hier gerne. Aber das ist ja nicht neu.

    Also so, wie du das in diesem Satz getan hast? :p


    Ich halte einfach einen großen Teil der Finanzindustrie für so nützlich wie den sprichwörtlichen Kropf. Und solche - vollkommen an der Realität vorbeigehenden - "Analysen" wie zum 5C sind nicht gerade dazu geeignet, mich davon abzubringen :)

  • Zitat

    Original geschrieben von Röbelfröbel
    Das Problem ist, dass Apple durch die Konzentration aufs Premiumsegment Marktanteile verschenkt und somit ein großes Potential ungenutzt lässt.

    Nun ist es ja nicht so, dass man Marktanteile einfach geschenkt bekommt. Die kommen auch mit einem Preis: Geringere Marge. Das iPhone 5C zeigt ganz klar, dass Apple mit seinem Marktanteil zufrieden ist. Man koennte auch sagen, sie sind noch nicht so verzweifelt, um ueber den Preis zu konkurrieren. Stattdessen beschraenken sie sich auf ihre Staerken.


    Zitat

    Und mal ehrlich: Ein Premiumhersteller bricht sich doch keinen Zacken aus der Krone, ein Smartphone im Bereich von 350 - 400 € anzubieten.

    Klar, machbar ist das. Aber warum sollten sie das tun? Mehr Marktanteil? Kurzfristig, ja. Aber mittel- bis langfristig?


    Aber es ist auch klar, dass der Preis nur eine Richtung kennt, wenn man mal angefangen hat daran zu drehen. Mittelfristig koennte es das Geschaeftsmodell ernsthaft gefaehrden, und damit langfristig das Premium-Image mit dem Apple so gerne sympathisiert.


    Das ist ein sehr schmaler Grat auf dem man in der Position balanciert. Bisher macht Apple das - aus Unternehmenssicht - gut. Die Kunden sind natuerlich immer froh, wenn sie weniger fuer ein Produkt bezahlen muessen; aber das ist nicht das primaere Ziel fuer ein Unternehmen.

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