ZitatOriginal geschrieben von Christian
Nebenbei - diesen im 5s-Thread verlinkten Kommentar finde ich schlicht grandios: Apple greift mutlos zum Gold
Ich finde den Artikel etwas zu überspitzt geschrieben, jedoch trifft er schon in einigen Punkten zu bzw. man weiß, was der Verfasser im Grunde genommen sagen will.
ZitatOriginal geschrieben von SunnyStar
Ich finde den Artikel etwas zu überspitzt geschrieben
Das ist ein Kommentar an der Grenze zur Glosse. Das gehört so. 
lil_chief: Zunächst einmal vielen Dank für Deinen wertvollen Diskussionsbeitrag. :top:
Der Markt wird sich mMn weiter konzentrieren.
Übrig werden 3-6 nennenswerte Anbieter mit entsprechender Größe bleiben, die sich den Markt teilen werden, aber auch in vielen Teilbereichen gemeinsame Standards definieren werden müssen.
Warum, hast Du genannt: Das mobile Handset wird neben anderen Netzzugangsgeräten immer mehr Funktionen verfügbar machen, die man sich heute noch gar nicht vorstellen kann. Ebenso wenig, als man sich vorstellen konnte, dass Smartphones Kompaktkameras ersetzen können etc..
Gerade der mobile oder generell der Zahlungsverkehr oder das komplette Bankinggeschäft stehen noch in den Kinderschuhen. Mobilfunkprovider oder Endgerätehersteller werden Banklizenzen anstreben. Banken werden in das Mobilfunkgeschäft einsteigen. 3D-Beratung über das Smartphone und einem großen Bildschirm, der einen over-the-air-Stream des Smartphones anzeigt und eine echte Beratung 'vor Ort' anbietet. Filialen sterben aus. Das Smartphone/die SIM/oder was darauf folgt, wird eine ähnliche Bedeutung wie eine Kreditkarte/ein Girokonto einnehmen. Spätestens dann wird es definierte Standards geben müssen.
Auch ist der Rechtsraum Internet/mobiles Internet/Content noch (nehmen wir mal den Begriff von Frau Merkel) juristisches 'Neuland', für den noch ein Ordnungsrahmen definiert werden muss. Das dürfte auch für die Marktdominanz von Ökosystemen gelten. Vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass Content, der z. B. von Firma A (Apple) erworben wird, auch auf Produkten der Firma B (Google) und C (Microsoft) verfügbar gestellt werden muss. Content oder Daten bekommen den gleichen Stellenwert wie girales Geld. Deshalb wird es im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur eine Cloud geben, sondern echte DatenBANKEN, die für Dich Daten professionell verwalten werden.
Die Datenflut wird so immens zulegen, dass die Netze dafür nicht mehr ausreichen werden. Soviel Mobilfunkmasten kann man gar nicht mehr aufstellen. Die Netze werden wieder verzahnt zusammenwachsen und konvergent werden. Dort bestehen neue Chancen für Netzwerkausrüster und dritte Branchen.
Autos fahren nach Navigationssystemen vollautomatisch und werden auf die Kartendienstanbieter mit ihren ortsgebundenen Informationen zugreifen. Auch das bietet neue Marktchancen für allnetzumfassende integrierte Systeme.
Gesundheit, alternde Gesellschaft, Senioren-WG's mit arztunterstützenden Gesundheitssystemen, die auch mobil dabei sind. Gesellschaftsgeräte, um der Einsamkeit von Senioren entgegenzuwirken usw. usw..
Die Liste könnte man weiter fortführen.
Das bedeutet zusammengefasst auch, dass sich die Marktanteile einander angleichen und, dass geschlossene Öko-Systeme irgendwann auch wieder verschwinden dürften. Das hat zur Folge, dass Firmen mit sehr hohen Marktanteilen sich rückläufig und Systeme mit aktuell niedrigen (WP) werden sukzessive wieder wachsen werden. Bis es soweit ist, werden sich allerdings maximal drei Ökosysteme nebeneinander formieren, sie werden sich in Punkto Service und Mehrwert punktuell unterscheiden, die Basisfunktionen werden sie alle gleichermaßen bieten.
Ein kleiner Zwischenruf: In Finnland wird man wahrscheinlich nicht wissen, ob man lachen, weinen oder vor Wut schreien soll.
Im Übrigen sehe ich die Sache sehr ambivalent:
- Einerseits hat Apple nach wie vor ein extrem starkes Image und ist m.E. ohne Zweifel die populärste Marke unter Besserverdienenden, die vielleicht nicht zugleich sehr große Technikfans sind. Ich kenne viele, die sich ein Samsung-Gerät nur aus Vernunft gekauft haben, aber eigentlich eher mit Apple geliebäugelt haben. Und ich kenne auch so einige, die als erstes Smartphone in jedem Fall ein Apple kaufen möchten (interessanterweise kommen für diese Leute nur Sony und Nokia als Alternative in Frage). Auf diesem extrem starken Image kann Apple aufbauen, und es verleiht viel Sicherheit. Apples Image ist hier inzwischen vermutlich fast ähnlich stark wie das einer Firma wie Mercedes, die im Grunde ein so gut wie unzerstörbares Image hat, das sich von jeden Trends und Marktentwicklungen schon seit langem fast gelöst zu haben scheint.
Daraus folgt aber auch für Apple: Richtige Experimente müssen nicht unbedingt notwendig sein, vielleicht sind sie sogar nachteilig. Die Käuferschicht ist nach meinem Eindruck auch weniger an technischen Gimmicks interessiert als vielmehr an Stil. Dieses Element ist es, dass Apple bedienen muss (wobei sich die Firma seit einiger Zeit Rat bei Braun holt, wie ja allgemein bekannt sein dürfte).
- Andererseits ist es für mich schwer nachzuvollziehen, wie eine Firma mit den intellektuellen Ressourcen von Apple so relativ wenige zündende Ideen entwickelt, nachdem gerade das vorher ein wichtiger Aspekt der Selbstbeschreibung Apples war. Das Argument, das sich eine Firma (i.e. deren Mitarbeiter) aufgrund des gegenwärtigen Erfolgs 'sicher' fühlen, kann ich nur sehr schwer nachvollziehen.
Die Finnen sind da ganz taff. Der Mobilfunkbereich setzt zu Microsoft über und der Rest formiert sich mit einer sehr guten finanziellen Ausstattung im Sinne eines Redesigns des Brands Nokia neu. Ich bin da sehr optimistisch, dass es gelingen wird, aus dieser Position heraus im gesamten Branchenkomplex Mobilfunk neue interessante wie rentable Noten zu setzen. Siehe hierzu auch folgendes Posting von unserem TT-Kollegen torcida: Link
derAl: Ich bezog mich mit meinem Posting vor allem auf das Design des neuen Low-End-I-Phones, das mit einem Mal sehr farbenfroh geworden ist. Allerdings finde ich, dass Nokia bisher die 'schöneren' Farben nutzt, aber das ist natürlich subjektiv.
ZitatOriginal geschrieben von Robert Beloe
Daraus folgt aber auch für Apple: Richtige Experimente müssen nicht unbedingt notwendig sein, vielleicht sind sie sogar nachteilig. Die Käuferschicht ist nach meinem Eindruck auch weniger an technischen Gimmicks interessiert als vielmehr an Stil. Dieses Element ist es, dass Apple bedienen muss (wobei sich die Firma seit einiger Zeit Rat bei Braun holt, wie ja allgemein bekannt sein dürfte).
Genau diese Strategie scheint Apple nun zu verfolgen. Premium Livestyle Produkte fuer die die es sich leisten koennen und/oder wollen. Das hat man schon schoen zu Beginn der Praesentation gesehen: Da wurde iTunes Festival beworben (was genau diese Klientel anspricht). Und auch mit dem umfangreicheren kostenlosen Softwareangebot rundet man das Portfolio ab, gleiches gilt fuer die Stores mit "Einkaufserlebnis" und Servicebereich.
Vom "Markt" und den Medien wurde ja v.a. ein billigeres iPhone erwartet, um auf diese Art groessere Marktanteile zu erschliessen. Apple tut allerdings selten das, was man von ihnen erwartet - und bringt mit dem 5c schlicht ein "neues" iPhone, zu bekannten (hohen) Preisen. Ein Billig-iPhone waere wiederum schlecht fuer die Marge gewesen waere, und moeglicherweise auch fuer das Image und damit auch fuer den Erfolg der Premium-Produkte, die man ja weiter im Programm haette. Sie scheinen zu glauben, auch mit einem geringeren Marktanteil bestehen zu koennen - ob die Strategie aufgeht werden wir in ein paar Jahren sehen.
Als Gefahr sehe ich bei dem Trend, dass Apple die Vorreiterrolle, die sie (trotz des geringen Marktanteils) immer noch innehaben, verlieren wird. Mehr Marktanteil koennte dies u.U. hinauszoegern, nur wie lange? Und wohin wuerde das fuehren? Die Frage ist nicht, wie lange man mit einer Schar von Billig-Smartphones konkurrieren kann, sondern ob man dies ueberhaupt sollte.
Das 5C könnte bei denen, die Kinder haben, zwischen den Legosteinen verschwinden und wird dort nie wieder zu finden sein, denn das Design ist einfach nur kindergartenmäßig wie Spielzeug für die Altergruppe 3-5 Jahre aufgestellt. Wer zahlt denn dafür so viel Geld, wenn er kein Fashion-Victim ist?
Und mit dem Fingerabdrucksensor im 5S kommt Apple zur Unzeit. Sie hatten wahrscheinlich das Pech, dieses Feature nicht mehr stoppen zu können als die NSA-Affaire publik wurde, aber es wird für viele Kunden eine No-go item sein.
Die Preise waren schon immer heftig, inzwischen ufert es aber aus. Anfangs zahlten Leute für den Lifestyle-Faktor, das Image eines exklusiven Apple-Gadgets oder weil es kein Jedermann-Smartphone war - und weil das iPhone ein Vorreiter im technischen Bereich war.
Heute sind die Geräte hinter der Konkurrenz, die für weit weniger Geld gleichwertige oder bessere Technik bietet. Die mit jedem neuen Gerät auch ein Design-Update bringt und bzgl. Lifestyle genauso punkten wie iPhones.
Designmäßig tut sich seit dem iPhone 4 nix, wirkliche Killerfeatures auch seit Jahren Fehlanzeige, Exklusivität nicht mehr gegeben, völlig überteuert und dann ein 5C im Kindergartendesign und das Flagschiff 5S mit einem nicht in die Zeit passenden Sensor und champagnerfarben für Tussis und Prolls.
Nee, Apple, das unterbietet selbst noch geringste Erwartungen....
ZitatOriginal geschrieben von Printus Heute sind die Geräte hinter der Konkurrenz, die für weit weniger Geld gleichwertige oder bessere Technik bietet. Die mit jedem neuen Gerät auch ein Design-Update bringt und bzgl. Lifestyle genauso punkten wie iPhones.
Das war doch schon immer so. Apple-Produkte waren gut bedienbar, aber technische Vorreiter?
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