Kult, Kritik, Kommerz und Markt - wie geht es weiter mit Apple?

  • Dabei musst Du aber auch die Liquiditätsentwicklung/Geldmengenentwicklung/Inflationsentwicklung der letzten (12) Jahre sehen, Timba. Wir haben heute eine andere Liquidität als damals. Früher sprachen wir von Milliarden, heute an der selben Stelle von Billionen. Luftgeld eben. Deswegen sind die Dimensionen der Barreserven Apple's nicht direkt und auch nicht absolut mit Nokia um die Jahrtausendwende (in ihrer besten Zeit) vergleichbar.

  • Sag ich ja. Apple steht deutlich(!) besser da. Das wird ja wohl keiner ernsthaft bezweifeln....

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Nur mal ein Beispiel:


    100 Mrd. Barreserven heute entsprachen je nach Inflationsrate vor 12 Jahren soviel Barreserven damals (ganz links); 100 Mrd. damals hätten heute eine Kaufkraft (ganz rechts) von:


    79,0 Mrd. bei 2,0%; Kaufkraft 62,3 Mrd.
    74,5 Mrd. bei 2,5%; Kaufkraft 55,4 Mrd.
    70,0 Mrd. bei 3,0%; Kaufkraft 49,1 Mrd.; Differenz = 20,9 Mrd., entspricht rd. 30% von 70 Mrd. Ausgangswert.
    66,0 Mrd. bei 3,5%; Kaufkraft 43,7 Mrd.
    62,5 Mrd. bei 4,0%; Kaufkraft 39,0 Mrd.


    3% Inflation vernichten in 12 Jahren somit fast 30% Kaufkraft.


    Die durchschnittliche 'offizielle' Inflationsrate der Eurozone von 2000-2013 (letztes Jahr Konsensus-Schätzung) betrug 2,1%.
    Die US-amerikanischen Inflationsrate von 2000-2013 (letztes Jahr Konsensus-Schätzung) betrug durchschnittlich etwa 2,5%: siehe Link


    Dabei handelt es sich in beiden Fällen um warenkorbabhängige 'offizielle' Raten (EU Durchschnittsrate; US jeweilige Einzelraten), die natürlich politisch frisiert und angepasst wurden.


    Dass das inoffizielle Luftgeld (Gelddrucken gegen Verschuldung) noch eine ganz andere inoffizielle Wirkung entfalten dürfte, sollte jedem hier klar sein, so hoffe ich.


    Nur mal als Stoff zum Nachdenken, um die Dimensionen zu ergreifen.


    Dies ist natürlich im Kontext des heutigen Barreserven-Umfangs auch von Apple zu sehen.


    Und die Liquiditätsentwicklungen an den Finanzmärkten/gestiegene Branchenwachstumsraten/Entwicklung neuer Absatzmärkte sind da noch gar nicht berücksichtigt...


    Was passiert mit den Reserven, wenn die Liquidität am Markt kräftig wieder abgeschöpft werden würde? Sie würden sinken.

  • derAL:


    Ich glaube, dich beschäftigen momentan etwa die gleichen Gedanken wie mich. Gerne erinnere ich mich zurück an den Nokia Thread und ich messe Deinen Beurteilungen hohe Glaubwürdigkeit zu!
    Ich finde den Ansatz zur Beurteilung ganz wichtig: Man betrachte nicht die Firma und ihre potentiellen Gewinne an und für sich, sondern die Firma im Gefüge der kompletten, sich entwickelnden Marktsituation. Und genau da begehen insbesondere bei Apple die meisten den selben Fehler, welchen die Spitze von Nokia lange Zeit gemacht hat!


    Die Paralellen sind bisher erstaunlich, insbesondere da diese beiden Geschichten so nahe verwandt sind und zeitlich noch näher zusammen liegen.



    Zuerst mal zur Marktentwicklung:


    Es ist ganz klar, dass die komplette Consumer-Electronics Branche in eine Richtung fährt: "Everything Everywhere" (toller Name eines Providers, welcher für diese Beschreibung perfekt passt :D ). Man wird in Zukunft von überall aus Zugriff auf alle Daten haben - und zwar in einer überall gleichartigen Darstellungsform. Smartphone ist ein Name der Vergangenheit, es entwickelt sich zu einem mobilen Allrounder, welcher unterwegs das schnelle Abrufen ALLER Dienste ermöglicht, identisch wie dasjenige Gerät zuhause. Dabei werden die Unterschiede immer kleiner. Es handelt sich fast nur noch um Grössenunterschiede und die damit verbundenen Konsequenzen. Während dies Zuhause Laptop und/oder ausgereiftes Tablet sein werden, ist dies unterwegs das "Smartphone".
    Elop hat dies 2011 sehr richtig erkannt. Dabei möchte ich nicht darauf eingehen, ob er schlussfolgernd die richtige Entscheidung getroffen hat, sondern nur, dass seine Einschätzung zum Thema Ökosystem goldrichtig ist!
    Laptop/Tablet/Smartphone verschmelzen zu einem einzigen riesigen Ökosystem. Und dieses Ökosystem ist komplett vom Netzwerkeffekten abhängig. Es ist nur so gut, wie die Inhalte (Qualität & Quantität), welche es Anbietet. Und die Inhalte sind rein von den Entwicklern und Usern abhängig.


    Weiter möchte ich auf einige Argumente eingehen, welche hier (und anderswo) stets gegen eine so drastische Sichtweise eingebracht werden:


    "Das Smartphone kann bereits alles was es soll und mir reicht ein iPhone 4(S)"
    Erinnert euch zurück, als Bill Gates vor ca. 20 Jahren die Speicherkapazität von Computern für genügend gross und nicht weiter entwicklungsbedürftig bezeichnete.... Oder noch besser: UMTS konnte sich anfangs nicht durchsetzen, es war eine Technologie, für welche kein Bedürfnis bestand. Videotelefonie? Rechtfertigte damals für den Normaluser keine Anschaffung eines solchen Gerätes. Und dann kam das durch Apple revolutionierte, einfach bedienbare, mobile Internet. Und plötzlich war das Bedürfnis nach mobilem Datentransfer riesig, fast jeder brauchte nun die Datenpakete und damit verbunden die UMTS bzw HSDPA Geschwindigkeit. Und so wurde auch gleich der Weg für 4G geebnet. Denkt also weiter im Sinne, was alles das Smartphone ersetzen wird. Und zwar nicht nur mp3 Player oder Kamera, denkt etwas weiter. Bald zieht das Smartphone komplett ins Auto ein und kann dessen Infotainment System steuern und/oder erweitern. NFC, bargeldloses Bezahlen weltweit (vermutlich nicht ohne die Kooperation namhafter Kreditkartenhersteller) und Dinge, an welche wir jetzt noch gar nicht denken. So, und dann muss das "Smartphone" all dies abdecken. Wer ist dann noch mit der Leistung eines 4S zufrieden? ;)
    Also falsch, es braucht Fortschritt und mit neuen Lösungen entstehen langfristig (sobald sie die Technologien genügend ausgereift sind) auch neue Bedürfnisse. Das wurde mehrfach bewiesen, sowohl aus markttechnischer, als auch als menschlich-psychologischer Sicht.
    Und selbst wenn einige hier irgendwann mal diese Entwicklung verweigern werden, die in der mobilen Revolution aufwachsende Generation wird es sicher nicht. Und das ist zukünftig die relevantere Kundengruppe.


    "Apple reicht die Luxus-Nische"
    Einfach nur Schwachsinn! Von einem der weltweit wertvollsten Konzerne, welcher in den beiden Bereichen Smartphone und Tablets jeweils Marktführer war/ist, erwartet man/der Anleger einfach mehr als das Verkommen zur Nische. Ein Verkommen zur Nische führt in einem Netzwerkeffekt-abhängigem Markt zum Teufelskreis, welcher das Ökosystem an und für sich an Attraktivität abwertet. Und damit entfallen langfristig auch gewisse Argumente für das Ökosystem, was sicherlich auch Einfluss auf einen Teil der Luxuskäufer haben wird. Und damit nicht genug: Apples Gewinne stammen vielfach auch von iPhone-Verwandten Geschäftszweigen. BSP: iTunes: Als Plattform mit Potential zum Monopol über den gesamten Musikmarkt (aus Sicht des Verkaufs der Inhalte an den Enduser) ist iTunes bereits sehr lange enorm wichtig. Was wird daraus, wenn plötzlich immer weniger Menschen ihre Musik tatsächlich auf einem Apple-Endprodukt hören? Wie lange werden die User mit dem Wechsel auf eine andere Plattform warten? Würde Apple gezielt seine Hardware auf den Nischenmarkt schrumpfen, müssten sie konsequenterweise, um das Überleben zu sichern, diese Dienste auch auf den Massenmarkt-beherrschenden Systemen etablieren. Doch auch hier: Fehlanzeige. Alles geht Richtung Nische und das ist für einen Konzern der Grösse von Apple nicht vertretbar!


    "Apple-Käufer sind genügend unwissend und kaufen nur wegen dem Design"
    Quatsch! Es mag zwar für einen Teil der Käufer gelten, aber sicherlich nicht für alle und sicherlich nicht für eine genügend grosse Anzahl zukünftiger Kunden. Apple profitiert weiterhin von "der Magie des Brands", weil diese sehr lange auf eine fundierte Basis bauen konnte. Es gibt auch weiterhin zugegebenermassen viele Argumente, die für Apple und das iPhone sprechen. Doch die Argumente werden immer weniger (im Vergleich zur Konkurrenz). Seit dem iPhone 5 gibt es genügend negativ behaftete Meinungen, welche am Image zehren. Schaut euch in Communitys wie Reddit oder 9gag um: Apple wird ausgelacht. Und daran lässt sich der Trend erkennen. Die Sympathien derer Usern, welche sich wirklich für die Technik interessieren, sind teils schon weg. Es wird eine Weile dauern, bis dies langsam auch auf einige der anderen Apple-Käuferschichten überschwappt, doch wenn die Entwicklung so weitergeht, ist dies unausweichlich. Und wenn dann die Käuferschicht nur noch aus denjenigen Usern besteht, welche einfach fürs Design (Selbstbestätigung/Ego) bezahlen oder welchen der Wechsel auf ein anderes Ökosystem zu mühsam scheint, ist es bereits zu spät. Apple ist auf grössere Käuferschichten angewiesen. Kurzfristig mag das Melken der Schafe zwar die Taschen füllen, langfristig werden sich die Schafe aber einer anderen Herde anschliessen. Und dazu noch meine Meinung, die ich jetzt gewollt überspitzt radikal formuliere: Die Schafe sind keine Meinungsbilder, das sind Mitläufer. Die Meinungsbilder, welche andere beeinflussen, beschäftigen sich auch mit dem Inhalt bzw mit der Technik. Und so erstaunt es umso weniger, dass immer mehr "Hirten" Apple den Rücken kehren. Ein iPhone ist einfach nur noch ein gut gestyltes Gerät, welches toll zu bedienen ist und ein noch tolles App-Ökosystem hat. Es ist aber nicht mehr cool und der Wow-Effekt bleibt aus. Und damit verliert Apple viele selbstständige Hirten, welche für sie die Schafe zusammengetrieben haben.


    „Apple ist weiterhin Innovator (Stichwort Fingerabdrucksensor)“
    Haha langsam wird’s Lustig. Fachpresse und gar ein Grossteil der Endkunden haben bereits vernommen, dass Apple wahre Innovationen fehlen bzw sie dem Makrt hinterher rennen und nur die alten Argumente zählen noch für sie. Einen Fingerabdruckscanner kennen wir bereits lange – aus anderen Smartphones, aus Computern und so weiter. Schlussendlich erschafft Apple nichts weiter als eine Datenbank für die NSA. Und wer wirklich glaubt, dass Apple dies im System so geschützt hat, dass die NSA das nicht auslesen kann, darf sich auch auf den Weihnachtsmann und den Osterhasen freuen ;)



    Abschliessend möchte ich klarstellen, dass ich bewusst etwas überspitzt geschrieben habe. Dies dient zur Veranschaulichung gewisser Überlegungen und soll niemanden hier persönlich angreifen. Ich wünsche Apple den Untergang absolut nicht, schliesslich war ich bis zum iPhone 4 auch Kunde und verfasse diesen Kommentar soeben auf meinem MacBook. Jedoch sehe ich die Entwicklung und mit der gestrigen Keynote hat Apple seinen Weg untermauert (Warum, habe ich hier erläutert: http://www.telefon-treff.de/sh…ostid=5139410#post5139410). Solange sich an dieser Richtung nichts ändert (und ich sehe immer weniger Anzeichen für eine solche Richtungsänderung), bin ich fest davon überzeugt, wohin die Reise führt: Abwärts. Wie sehr abwärts, mag ich noch nicht beurteilen. Darüber werde ich mir nun eine gute Weile lang den Kopf zerbrechen um im Anschluss die richtigen Optionen zu kaufen ;)



    Liebe Grüsse & in Hoffnung auf eine konstruktive Diskussion


    Ivan

  • Gibt es in Smartphones sehr wohl seit einiger Zeit. Zwar hat niemand diese Technologie so einfach ins Bedienkonzept implementiert, jedoch sind die Unterschiede nicht gravierend.
    Und solange dieses Feature nicht auch in Apps implementiert wird, ist der reale Mehrwert für den User vorläufig eher gering und somit nur Spielerei. Ich sehe den Grad der Neuerung ähnlich gross wie es bei Siri war.... Es ist zwar "nice to have" aber keine Spezifikation, welche für den Grossteil der avisierten Kunden kaufsentscheidend ist.


    Grüsse

  • Zitat

    Original geschrieben von msab
    Woher weißt du, dass das 5C ein klappriges Gehäuse hat?


    Goldwaage?


    Es ist meine Ausdrucksweise für "will ich nicht haben". Alles, was ich nicht haben will ist "klapprig". Dabei ist es mir absolut egal, ob das Gehäuse fest sitzt, oder rumklappert.

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