Kult, Kritik, Kommerz und Markt - wie geht es weiter mit Apple?

Nö, er steigt aus, weil Apple ihm nicht nachgegeben hat und er nun Kasse machen will/muss. Nichts anderes.

Timba69
Sehe ich auch so. iCahn konnte seine Ideen nicht umsetzen, jetzt schmollt er.

Icahn hat bei der Geschichte rund 2 Mrd US$ verdient. Keine schlechte Rendite wuerd' ich sagen.

Eben. Er wollte halt mehr; aber sein restliches Portfolio hat nicht mal annähernd so performt. Und irgendwann kommt der Punkt, wo er verkaufen muss/will.

Wieviel Barreserven hat Apple aktuell?

230 Milliarden; offiziell.

Zitat

Original geschrieben von Timba69
230 Milliarden; offiziell.

Ich hab was gelesen, dass 50 Milliarden an Dividende ausgeschüttet werden sollen, deshalb hat mich auch der iCahn Ausstieg etwas verwundert.

Zitat

Original geschrieben von Timba69
230 Milliarden; offiziell.

Icahn hat sich davon 2 Mrd. geschnappt und noch zeitweise die Dividende.

Rund 100x Icahn und Apple hätte fast keine Reserven mehr.
Soweit zur Dimension.

Er geht da irgendwann wieder rein. Aber zu deutlich günstigeren Konditionen.
Weshalb sollte er den Weg nach Süden mitgehen, wenn es anderswo interessantere Lösungen gibt?

Fast die gesamte Techbranche steht mit hohen Bewertungen ratlos vor gesättigten Märkten. Selbst Apple geht es derzeit so. Und die Bären warten auf ihren Moment.

Die Dimension ist völlig nebensächlich, da er auch Geld investieren musste. Apple hat das Geld nicht bezahlt, sondern der gestiegene Aktienkurs. Glaubst du ernsthaft, dass es 100 Besitzer ala Icahn gibt? Und weißt du, was mit den Aktien passiert ist? Die waren ratz-fatz am Markt aufgekauft, weil eben viele Investoren noch Potenzial bei Apple sehen; daher ist es egal, was er bekommen hat. Er hat Geld gegen Aktien getauscht, die wieder gegen Geld getauscht wurden.

Das sollte dir doch klar sein? Apple hat seine Position im besten Falle deutlich verbessert, da sie a) nicht nachgegeben haben (und somit allen anderen den Wind nehmen) und b) den Nörgler endlich los sind. Der wird noch weinen, dass er verkauft hat.

Im schlechtesten Falle hat man die eigenen Aktien zurückgekauft, was man eh tun wollte, da schon länger angekündigt.

Mich würde ja interessieren, wo in der Branche JETZT noch so viel Geld verdient werden kann, wie bei Apple, wenn man RECHTZEITIG eingestiegen ist. Denn die Dividenden waren erstklassig. Wenn er sich jetzt irgendwo einkaufen will, wird es richtig teuer, wenn man Geld verdienen will.

Eine etwas verzerrte Wahrnehmung hast Du da.

Icahn, Sorros, Einhorn und andere sorgten dafür, dass der Kurs anzog. Weil sie mit ihren Forderungen nach mehr Investorenbeteiligung neue Impulse generierten. Und dies geschah im Umfeld einer phantasielosen (und für den Aktionär in dieser Zeit relativ ertragarmen) Aktienperiode, in der am Markt regelmäßig Cook thematisiert wurde. Apple ist letztlich auch zu einem hohen Teil darauf eingegangen, weil sie a) höhere Dividenden bezahlten, b) steigende Dividenden in Aussicht stellten, c) ihre Rückkaufsaktivitäten massiv erhöhten und d) dafür sogar Kredite in Form vom Anleiheemissionen aufnahmen. Jeder Kleinaktionär sollte sich deshalb bei den Herren bedanken. Sie haben damals die Debatten angestoßen und gewisse Entwicklungen (Finanzentscheidungen) auch im Apple-Management beeinflusst.

Und natürlich hatte Apple das größtenteils bezahlt.
Sie haben in immer größerem Umfang eigene Aktien gekauft.
Und damit selbst Nachfrage ausgelöst, die den Preis nach oben schiebt.
Und damit (zeitgleich zu der Icahn-Phantasie) die Nachfrage Dritter stimuliert (weil die nun Bewegung sahen), die in dem Umfeld auch auf den Zug aufgesprungen sind. Viele Hedgefonds und Institutionelle gingen zu dem Zeitpunkt bzw. in der Periode Einstein/Icahn rein, nicht nur der Kleinanleger.
Apple hat damit quasi indirekt seinen eigenen Kurs (legal) 'manipuliert'.
Das haben die Herren in Gang gesetzt.
Und daran haben sie sehr gut verdient und nun nach dem Quartal-Knacks Kasse gemacht.

Das machen diese Herren Tag für Tag. Sie sehen einen wunden Punkt, steigen ein, thematisieren diesen Punkt öffentlich, bringen damit Druck, bis sich das Management bewegt, schieben die positive Bewegung an durch öffentliche 'das hat der CEO jetzt aber toll gemacht'-Statements und machen zum Zeitpunkt X Kasse, wenn Sie ihr definiertes Ziel erreicht haben.

Deswegen polarisieren sie auch. Für den einen sind das Heuschrecken oder die Bösen. Für andere Marktbereiniger, die wunde Punkte, falsche Bewertungen etc. heilen. Sie halten das System in Summe gesund, wie ein Haifisch im Ozean.

Edit: Wer sagt denn, Timba, dass in der Techbranche derzeit noch so viel Geld verdient werden kann? Schau Dir doch die hohen Bewertungen und Gewinnerwartungen an. Für mich Signal genug, dass da viel High Risk enthalten ist. (Ich meine damit die Techbranche in der Gesamtheit, nicht Apple isoliert.) Icahn etwa kämpft gerade bei AIG. Vielleicht sieht er aktuell dort mehr Ertragsperspektiven als bei Apple. Weshalb sollte er dann sein Kapital bei Apple halten?