Kult, Kritik, Kommerz und Markt - wie geht es weiter mit Apple?

  • Apple verkauft nicht die meisten Geräte.


    Apple hat sehr gute operative Margen, die aber auf dem zweiten Blick vermutlich nicht einen so hohen Abstand haben, wie es manchmal behauptet wird. Eine Diskussion darüber führten wir bereits an anderer Stelle und das Problem liegt hier in der direkten Vergleichbarkeit, was dann zum berühmten Äpfel (im wahrsten Sinne des Wortes) mit Birnen Vergleich führt.


    Gleichwohl nehmen sie Platz 1 an der Stelle ein.


    Klingt gut, ist es aber nicht am Ende des Tages, wenn diese Marge durch hohe Barreserven verwässert wird und dadurch die Gesamtmarge wieder deutlich niedriger ausfällt. Dennoch bleibt sie aktuell noch zwischen Sehr gut und Gut.


    Aus der ganzheitlichen Sicht heraus führt das zu der Wahrnehmung, dass der Erfolg rückläufig ist.
    Auch hier zwei Perspektiven: Absolut Erfolg ja. In Relation zur Gesamtmarktentwicklung eher mau, bedenkt man, wie stark der Gesamtmarkt gewachsen ist und und wie schwach Apple in dieser Zeit seine Markt-Position nur im Vergleich zu den letzten Jahren halten konnte. Gerade das iPad konnte zuletzt bei den Absatzzahlen nur rückläufige Daten vermelden. Ob sich dieser Trend fortsetzt, bleibt abzuwarten.


    Echte Innovationen kommt eher von:


    - Apple Watch
    - iMac
    - Apple Pay


    Es ist folgerichtig, darauf zu setzen, denn hier hat Apple gute Chancen, Ersatz für evolutorische Hausmannskost zu liefern, weil das Smartphone und das iPad technisch nicht mehr viel mehr bieten können, auch angesichts der Wettbewerbsdynamik.


    Der PC-Markt ist aber sehr schwach. Das Geschäft läuft nicht mehr gut, da die Tablets den Markt einen kräftigen Schlag versetzt haben. Microsoft hat Schlagseite -WIN läuft mal in die eine, mal in die andere Richtung unklar von Jahr zu Jahr so vor sich hin-, Sony ist raus, andere tun sich auch schwer. Lenovo ist gut dabei. Apple hat hier gute Chancen, Boden gut zu machen, zumal die Marke und das Ökoystem (in Verbindung mit iP/iPad) für einen Apple PC/Laptop Anreize schaffen. Eine sehr gute Chance. Deswegen völlig klar, dass man innovative Schwerpunkte hier setzt.


    Apple Watch. So wie das iPad die wichtige Säule iPod vor Jahren ersetzte, wird das die Apple Watch für die nächste nachlassende Säule (wer wird das sein?) erfüllen. Wenig klug finde ich, dass die Uhr ein iPhone benötigt. Unter Würdigung des ersten Schrittes sollte sich das aber irgendwann auflösen.


    ApplePay - was unspektakulär klingt, kann attraktiver sein, als eine ganze Produktsäule, wenn es sich durchsetzt. Bisher hat sich ein System noch nie so richtig durchgesetzt. Es wird für Apple (auch auf Grund) seines geringen Marktanteils nicht einfach. Icahn - Ebay - PayPal - Apple Pay könnte ein Ansatz sein, wenn Apple sich einen Großen in der Zahlungsbranche schnappt. Geld wäre für eine solche Transaktion vorhanden und etwas, was sofort die unerfüllte Forderung erfüllen würde, Risikokapital tatsächlich unternehmerisch zu nutzen. Es gäbe in der Aktie bei einer solchen Meldung kein Halten mehr. Die Aktie würde kräftigst zulegen.


    HomeKit - wird kommen - neue Säule mit vielen Zubehörprodukten und einem neuen Apple TV, der sich dann nicht mehr so nennt, aber alle Funktionen bietet. Der Schwerpunkt dürfte dabei auch auf neue Services im Bereich Home Convenience liegen und das Ökosystem ergänzen. Man denke da ferner auch an Appe Pay und Banking bzw. andere Beratungs- und/oder Gesundheits-Dienstleistungen.


    Apple TV mit HomeKit-Implementierung - kommt, nur eine Frage der Zeit. Auch hier eine gute Chance.


    Kritik ist berechtigt; derzeit kommt nicht viel Innovation, punktuell dennoch. Vielleicht liegt es daran, dass man zu sehr nur auf das iPhone oder das iPad blickt. Apple scheint sich aber mittlerweile auf andere Dinge zu konzentrieren, weil die große Zeit der beiden Produkte langsam ausläuft.


    Und hier liegt die Krux der Bewertung:


    - Konzentration darauf > Apples goldene Zeiten sind vorbei.
    - Konzentration auf die Dinge, die noch folgen -echte Innovationen unter voller Nutzung aller Ressourcen des Ökosystems- > Apples goldene Zeit kommt erst noch.


    Jedoch strapaziert Apple die Geduld vieler, die auf das echte 'One More Thing' warten. Es ist noch nicht da. Kommt irgendwann. Oder doch nicht?


    Daran reiben sich Kritiker und Zwangs-Optimisten.


    Kritiker berechtigterweise, weil sie es nicht sehen können, dass Apple nur noch von seinem Nimbus lebt und das Konto immer stärker belastet. Es hat auch mit einer Einstellung, mit der Vita Apples zu tun. Ein Unternehmen, dass aus den Crazy Ones entstand, ist ein Couch Potato geworden, schwerfällig, selbstgefällig und träge. Kein Esprit mehr, kein 'Auge des Tigers' (in Anlehnung an Rocky). Und das soll die Troublemaker und die dynamischen Kunden weiter begeistern?


    Zwangs-Optimisten, weil sie fest daran glauben, dass Apple nicht das tut, was die Kritiker skeptisch bewerten oder in ihren tollkühnen Alpträumen befürchten. Sie glauben an den geheimen Geist Jobs, der in Form eines unveränderten Chefzimmers immer noch indirekt und wie ein Mahnmal die neue Generation Apples daran erinnert und antreibt, hier immer noch etwas entstehen zu lassen, was man als 'it's genius' bezeichnen und als Meilenstein auch in langer Zukunft in Erinnerung behalten wird. Das Spaceship ist so ein Vermächtnis. Jobs dachte groß (war Kontrollfreak), wurde groß (und sehr schnell überheblich) und wird für Jahrzehnte als einer der brillantesten Köpfe der Computer- und Mediengeschichte gelten. Trotz der vielen menschliche Schattenseiten, die er mit Genuss voll auslebte. Im Jahr 2.100 wird es darüber History-Sendungen- und Dokumentationen geben, auf gleicher Ebene und mit dem gleichen historisch-wissenschaftlichen Anspruch bzw. Ernsthaftigkeit wie die Beiträge zum ersten Flug der Menschheitsgeschichte bzw. der der Brüder Wright.

  • Was ich vermisse ist, dass niemand die Weiterentwicklung von Apples Prozessoren lobt bzw. nicht mal anspricht. Keine Newsseite, keine Forendiskussion, niemand interessiert sich dafür was in Apples Hardware als Herzstück werkelt und jedes Jahr in meinen Augen massiv verbessert wird. Der Dual-Core und die GPU erfahren jedes Jahr ein Update dass den Vorgänger in den Schatten stellt. Höhere Leistung gebündelt mit geringerem Stromverbrauch.


    Intelligente Routinen, die in iOS im Hintergrund alles dafür tun um den Stromverbrauch zu senken. Niemand sieht es, niemand würdigt es. Die Displays werden immer größer, und die Laufzeit bleibt jedoch so gut wie gleich. Aber jeder schimpft nur über die geringe Akkulaufzeit.

  • Oh doch. Es würdigen es genug Leute, doch nicht in solchen Foren wie TT.


    Zudem die Millionen Käufer. Und das ist eben das wichtigste.

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • In entsprechenden Prozessorbenchmarks wird das doch erwähnt?


    Aber nur der Verbrauch in Ruhe ist wirklich ok. Wenn man berücksichtigt, wie wenig Prozesse aktiv bei IOS im Hintergrund werkeln dürfen - ganz im Gegensatz zu anderen Systemen - sind Jubelrufe verfrüht. Sobald ein Navi gestartet wird, fällt sichtbar die Ladungskontrolle. Prozessorleistung verbraucht eben doch massig Strom, und dazu das große Display beim 6 Plus. Die Leute haben da aber trotzdem ein tolles Stück Technik entworfen.

    Viele Grüße,
    Wolfgang
    Seit zehn Jahren wollte ich schon sterben, aber ich war zu gesund! [F.Sch.]
    * Europas Hightech-Industrie wird irrelevant *

  • Es interessiert sich wahrscheinlich kaum jemand für den Prozessor, weil Apple da selber so ein Geheimnis drum macht. Welche Infos dazu rücken die denn raus? Er ist einfach Teil eines Gesamtsystems und läuft, das würdigen die Kunden(zahlen).


    Wenn Apple jetzt etwas Softwareoptimierung betreibt, den aktuellen Prozessor nimmt, A10 draufschreibt und im nächsten Gerät verwurstet würde keiner merken, dass da eigentlich garnichts passiert ist mit dem Prozessor.

  • Zitat

    Original geschrieben von MiaForster
    Was ich vermisse ist, dass niemand die Weiterentwicklung von Apples Prozessoren lobt bzw. nicht mal anspricht. Keine Newsseite, keine Forendiskussion, niemand interessiert sich dafür was in Apples Hardware als Herzstück werkelt und jedes Jahr in meinen Augen massiv verbessert wird. Der Dual-Core und die GPU erfahren jedes Jahr ein Update dass den Vorgänger in den Schatten stellt. Höhere Leistung gebündelt mit geringerem Stromverbrauch.


    Intelligente Routinen, die in iOS im Hintergrund alles dafür tun um den Stromverbrauch zu senken. Niemand sieht es, niemand würdigt es. Die Displays werden immer größer, und die Laufzeit bleibt jedoch so gut wie gleich. Aber jeder schimpft nur über die geringe Akkulaufzeit.


    Zunächst einmal ist das seit Anbeginn der Computergeschichte so, dass sich die Leistung von Generation von Generation weiterentwickelt. Keine wirkliche Überraschung und auch eine gelebte Erwartungshaltung.


    Dazu kommt, dass nicht jede App diese Hardware-Ressourcen benötigt.


    Beispiel: Wenn so geistreiche Spiele wie Papa Pears nun mit dem Chip oder dem Chip laufen, ist dem Anwender völlig egal. Das gleiche gilt für viele andere Apps, die der Durchschnittsverbraucher so nutzt.


    Bei anspruchsvollen Superspielen mag man das vielleicht merken oder bei Programmen wie Anatomy Atlas von Visible Body oder Citrix Realtime-Anwendungen etc.. Die wenigsten User nutzen solche Programme.


    Für obige Programme jedoch, da wären mehr RAM dennoch hilfreich, auch wenn Standard-Apps ohne Probleme darüber laufen.


    Und dann kommt noch die Gretchenfrage. Das neue iPad soll bis zu 10 Stunden laufen. Wäre es so dick wie das alte, würde es vielleicht 15 Stunden laufen.


    Was wären dem Anwender lieber? Die Dicke des Geräts oder die Nutzung während eines Wochenendtrips, die völlig ohne Ladekabel auskommt, das man oftmals 'vorsichtshalber' doch wieder mitnimmt.


    Für mich war das auch ein wesentlicher Grund für das 6 Plus, die Akkulaufzeit. Wäre das 6er genauso ausgestattet und hätte eine ebenso gute Kamera gehabt, dann hätte ich schon deutlicher überlegen müssen. Und dann waren noch die besseren ppi-Werte die mich dann doch auf das Plus lenkten. Mittlerweile finde ich das Gerät ganz gut. Hoffentlich ab morgen (8.1) noch besser.

  • iPhone: 39.272 million, up 16.2%
    iPad: 12.316 million, down 12.5% --> neue iPads standen vor der Tür
    Mac: 5.52 million, up 20.7% --> meiner Meinung nach extrem bemerkenswert!
    iPod: 2.62 million, down 25.1%
    iTunes: $4.208 billion, up 8.2%
    Accessories: $1.486 billion, up 12.7%


    http://9to5mac.com

    "You can't connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots will somehow connect in your future. You have to trust in something — your god, destiny, life, karma, whatever." Steve Jobs

  • Ein Abschluss-Quartal macht noch kein zukünftiges Geschäftsjahr.


    iPhone - nicht überraschend, da die Erstbestellungen nach der Keynote sehr hoch waren. Quartalsbezogen exzellent. Genaue Daten werden nicht benannt. Was haben alle konkret bestellt? 5s, 6, Plus. Gute Frage. Bleibt der Absatz über das komplette Jahr auch noch exzellent?


    Mac - äusserst erfreulich. Eigentlich für mich DIE herausstechende ZAHL. Warum? Weil es die Ökosystem-Philosophie ENDLICH bestätigt. Etwas, auf das man seit Jahren wartet. Dass der Hype um das iPhone auch auf den Dektop/Notebook-Bereich durchschlägt. Auch nährt das die Spekulationen um ein 5K Apple TV. Auch stellt sich für mich noch die Frage, wer wen kannibalisiert? Das 5s das 6er oder das 6 Plus das iPad mini oder das iPad mini 2 das 3er? Das wird aber glaube ich auch nicht im Detail genannt.


    iPad - fürchterlich, bedenkt man, dass etliche neue Absatz-Länder in der jüngsten Zeit dazugekommen sind und das Tablet-Wachstum nun deutlich zurückgeht. Irgendwo habe ich in den letzten Tagen gelesen, dass für das nächste Jahr bei Tablets nur noch 6,5% Wachstum erwartet werden, nach durchweg zweistelligen Raten in den letzten Jahren. Und darin startet jetzt das Air 2 neben vielen anderen. In einem Umfeld, wo Tablet einem fast nachgeschmissen werden, betrachte ich Amazon aber auch die Verlagshäuser im Rahmen von Abos. Bin skeptisch.


    iPod: Zu erwarten. Der Produktlebenszyklus läuft aus. An der Stelle hätte die Watch in Verbindung mit einem Bluetooth-Headset eine hervorragende Ausgangssituation, wenn es vom iPhone sukzessive losgekoppelt werden würde.


    iTunes: Weshalb so gering, wenn doch soviel Geräte abgesetzt werden? Nicht komisch? Jemand eine Idee?


    Accessories: Gut, hat mit HomeKit wirklich Potenzial.


    Fazit:


    Die Hoffnung liegen letztlich bei der Apple Watch und beim Mac. Andere kommen wohl früher (Moto, Windows, Android-Lager) als 'Early 2015'. Bleibt abzuwarten. iPad bleibt trotz Face-Lift ein großes Sorgenkind. Die größte Sorge dabei habe ich bei dieser Frage:


    Kann das iPhone (macht derzeit circa 50% der Erlöse) das Niveau dauerhaft halten?


    Zweifel bleiben, trotz eines exzellenten Quartals. Die Erwartungen sind enorm. Apple -so betitelt es eine Zeitung jüngst- läuft Gefahr, an sich selbst zu scheitern. Hast Du in jungen Jahren zwei Mal Wimbledon gewonnen, stellt sich die Frage, was kommt nach dem Erfolg, wenn der Peak erreicht ist?
    Das sollte man trotz der Jubelzahlen nicht tilgen. Diese Frage wird noch beschäftigen. Aktuell können wir sie etwas nach hinten schieben, weil auch Value schiebt. Und die Produktzahlen unterstützen nun auch. Wie lange, das wird die Masterfrage bleiben.

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL


    iTunes: Weshalb so gering, wenn doch soviel Geräte abgesetzt werden? Nicht komisch? Jemand eine Idee?


    Streaming macht nun iTunes zu schaffen, so wie iTunes vor Jahren der CD zu schaffen machte. Aus Sicht eines semiprofessionellen Musikers keine gute Entwicklung, aber es war zu erwarten.
    Absolut gesehen natürlich ein stolze Zahl 4,2 Milliarden!
    Grüße
    Der Dingens

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