Prepaid versus Vertrag

  • Hallo zusammen,

    Ich setze mich das erste Mal mit einem Tarif- und Anbieterwechsel auseinander. Bei diversen Preisvergleichen stoße ich immer wieder auf Prepaid-Angebote, die um ein vielfaches günstiger sind als vergleichbare Angebote mit Vertrag des selben Anbieters (ich würde gerne zur Telekom - oder zumindest kn deren Netz).

    Zum Beispiel Telekom MagentaMobil Prepaid XL.


    1) Habe auch schon einige Artikel dazu gelesen, aber finde das Problem nicht. Warum haben nicht alle so einen günstigen Tarif? Ist das nur die Bequemlichkeit?

    Kann mir das jemand erklären?


    2) anderes Thema: wie ist es mit Providern wie zB Lebara, Blau o.ä., die das D-Netz nutzen. Ist das dann echt genau so flott wie vom „Original“?


    Vielen Dank

    Timm

  • Hallo Timm!


    Zu 1) Das liegt zum Teil daran, dass die Prepaidanbieter eventuell auf einen breit aufgestellten Kundendienst verzichten, oder gewisse Dinge nur per App anbieten. Sie kaufen auch Netzkapazitäten der großen Anbieter (Telekom, Vodafone, Telekom) ein. Die Prepaidtarife der drei deutschen Netzbetreiber sind aus meiner Sicht relativ teuer, also du hast schon gut daran getan die Tarife zu vergleichen… Gewisse Dinge wie 5G, Rufnummernweiterleitung, LTE Max, bieten Telekom und Co. auch nur im Vertrag an.


    Zu 2) Du nutzt immer eines der Netze der Netzbetreiber (Vodafone, Telefonica, Telekom), das von der Abdeckung dann „gleich“ ist, auch wenn’s Prepaid ist. Als Prepaidnutzer wirst du also soweit ich weiß nicht benachteiligt, du nutzt ja dasselbe Netz wie Vertragskunden. Da gibt es keinen Unterschied. Eventuell ist aber die Up-und Downloadgeschwindigkeit gedrosselt, zum Beispiel auf 25 mbit/s etc. Und du musst vielleicht auf 5G verzichten eventuell, kannst also nur LTE nutzen. Wie die Netzabdeckung an deinem Wohnort ist, kannst du auf den Seiten der Anbieter prüfen.


    Also wenn du feststellst dass zum Beispiel eines der drei Mobilfunknetze an deinem Wohn- oder Arbeitsort gut sind, kann es sich definitiv lohnen da die Prepaidanbieter rauszusuchen und zu vergleichen 🙂


    Ich hoffe ich konnte helfen…

  • Unterschiede sind tatsächlich meistens die max. freigegebene Bandbreite (bei Prepaid Discountmarken meistens niedriger als beim Netzbetreiber direkt) und die verfügbaren Features wie z.B. auch Visual Voicemail und eSIM. Letzteres meistens nur als Vertragstarif (z.B. O2).


    Man muss halt schauen, was einem entsprechend wichtig ist. Allgemein finde ich Prepaid eher teurer (man ist aber durchaus flexibler). Das, was man bei Prepaid für z.B. 5,00 Euro monatlich bekommt, gibt es teilweise als 24 Monatsvertrag schon für 3-4 Euro monatlich.

  • ja da hast Du Recht, zum Beispiel wenn man definitiv mehr als sagen wir 12GB Datenvolumen braucht (oder mehr als die Prepaidanbieter halt maximal bieten), können Verträge durchaus Sinn machen und auch günstiger sein. Bei Prepaid ist die Kostenkontrolle ein Vorteil, und die Flexibilität. Mehr Datenvolumen nachzubuchen ist bei Prepaid recht teuer ja :/

  • Sie kaufen auch Netzkapazitäten der großen Anbieter (Telekom, Vodafone, Telekom) ein.

    Bei vielen Prepaidmarken sind die Kunden aber bei der selben Firma Kunde, wie auch die Postpaid Vertragskunden des Netzbetreibers.

    In diese Kategorie fallen u.a. LIDL Connect, otelo, Rossmann mobil, Fyve, mobi, NettoKOM, Netzclub, Blau, Fonic, Fonic Mobil, NORMA Connect, Kaufland Mobil, Edeka smart, Congstar.

    Der Vertrieb und Kundenservice sind dennoch (sehr oft) ausgelagert.


    Der Rest ist oft eine Tochterfirma, wie bei AldiTalk (MedionMobile) bei E-Plus Service, und Ay Yildiz, ortel, sowie Penny Mobil und ja! Mobil (beide Congstar Services)


    Eigenständig (von den großen drei Funknetzbetreibern) ist sipgate (simquadrat), Lebara, Lycamobile, Freenet, 1&1 Drillisch (mit drölfzig Marken)

    Töchter: Mobilcom-Debitel, Callmobile, Klarmobil (alle drei Freenet)


    Kann das sein, das der Schufascore bei Prepaid besser ist als bei Verträgen?

    Prepaid ist der Schufa egal, und umgekehrt. Es hat schlicht gar keinen Einfluss, also weder positiv noch negativ.


    Der Einfluss von Laufzeitverträgen auf den Schufa-Score ist aber auch nicht unbedingt negativ. Ausser man zahlt fortgesetzt seine Rechnungen nicht. Das wird sich dann früher oder später schon definitiv negativ auswirken.

  • Wenn du im Telekom Netz suchst, würde ich dir fraenk empfehlen. Ist offiziell ein Vertrag, aber mit dem Zusatz, dass man nie mehr als 10€ zahlt. Nachteil ist eventuell die App-Bindung. Man bestellt in der App, kann dort alles verwalten und auch den Service-Chat nutzen. Man hat Vorteile wie Anklopfen, die die Telekom im Prepaid Bereich ansonsten nicht anbietet. Ansonsten hat man 5GB, allnet- und smsflat.


    Ansonsten zu deiner Frage: Prepaid bietet Flexibilität, Kostenkontrolle und Anpassung des Tarifs. Man bezahlt diese Freiheit mit zb. Dem fehlen der Komfortdiensten wie Anklopfen oder Rufumleitung und dem geringeren Service (nur online, Telefon aber keine Shops).

    Auch ist ein großer Unterschied, dass kein Telefon subventioniert wird.

    Verträge bieten Komfortdienste wie Anklopfen, Rufumleitung etc. und man erhält meist ein günstiges oder kostenloses Telefon. Zudem kann man den Service auch vor Ort bzw. in real life nutzen. Meist bieten Verträge auch deutlich mehr datenvolumen als Prepaid.

    Es ist aber auch abhängig vom Netz. Vodafone und telefonica o2 bieten zb die komfortdienste auch bei Prepaid an.


    Zum Handy: angenommen du schließt einen 40€ Vertrag ab. Dann bezahlst du den Preis des Handys (zB 700€) über die 24 Monate ab. Bei 700€ bedeutet das, du bezahlst knapp 30€ für das Handy und effektiv 10€ für den Tarif. Die Anbieter hoffen, dass du nach 24 Monaten einfach weiter die 40€ zahlst. Wobei o2 zb in diesem Fall direkt 30€ für das Handy abbucht und separat 10€ für den Tarif. Das bedeutet, dass du nach 24 Monaten dann auch nur den Tarif für 10€ weiterbezahlst.

    Auch arbeiten viele Anbieter mit Rabatten, die über die 24 Monate den Tarif sehr günstig machen, nach den 24 Monaten aber ohne Rabatte deutlich teurer werden.

    Seit diesem Jahr darf sich ein Vertrag aber nur um einen Monat verlängern, insofern kann man dann auch noch rechtzeitig reagieren, sofern man die Kosten im Auge behält.


    Wenn du ein neues Telefon möchtest, lohnt sich meist ein Vertrag, denn man finanziert das Handy quasi zu 0% (statt Kauf auf raten im Handel) und bekommt mehr datenvolumen.

    Wenn du dagegen mit Max 12GB im Monat auskommst, häufig den Tarif wechselst (zb einen Monat den 3GB Tarif, im nächsten mehr oder weniger), lohnt sich unter Umständen Prepaid.

    Abschließend kann man aber sagen, dass es insgesamt so ist, dass Tarife mit Handy meist effektiv günstiger sind als Prepaid. Außer man zahlt Max. 7,99€ für einen kleinen Tarif.

    Denn im Zweifel kann man das Handy auch verkaufen und zahlt dann effektiv ca. 10€ für den Tarif.


    Du siehst, es ist sehr individuell und abhängig von Netz, Anbieter und der Frage nach dem Telefon und der Datenmenge. Aus Sicht des Anbieters ist es natürlich besser, wenn Kunden sich mindestens 24 monate binden, denn dann können sie besser kalkulieren. Deshalb gibt es bei Prepaid jetzt auch oftmals Halbjahres- oder Jahrespakete.

  • Prepaid bietet Flexibilität, Kostenkontrolle und Anpassung des Tarifs. Man bezahlt diese Freiheit mit zb. Dem fehlen der Komfortdiensten wie Anklopfen oder Rufumleitung

    Es ist aber auch abhängig vom Netz. Vodafone und telefonica o2 bieten zb die komfortdienste auch bei Prepaid an.

    Es ist schon etwas differenzierter bei Prepaid.


    Bei Vodafone gibts es alles. Anklopfen, Makeln, 3er Konferenz, und Rufumleitung;

    im Netz von Telefonica (o2) mit Untermarken hat es nur Anklopfen und Makeln;

    Telekom hat dagegen nur Rufumleitung.


    Lebara hat eine Sonderstellung bei Telekom, da es auf anderer Plattform läuft. Dafür gibt es dann Besonderheiten. Ansagen wie "Diese Nr. ist uns nicht bekannt..." wenn das Handy aus ist und man nicht auf die Mobilbox weiterleitet.

    3 Mal editiert, zuletzt von tobmobile ()

  • Warum haben nicht alle so einen günstigen Tarif? Ist das nur die Bequemlichkeit?

    Die Unterschiede zwischen den Tarifen sind ja bereits oben erklärt.


    Wenn Du mich jetzt fragen würdest, ob in Relation man lieber den günstigen Preis oder die Mehrleistung nehmen sollte, würde ich den Preis stärker gewichten.

    Der Grund, warum nicht mehr Leute(oder wie Du schreibst alle) die günstigen Tarife nehmen ist vermutlich das pragmatische, kühle Erscheinungsbild der Discounter.

    Davon sollte man sich aber nicht irritieren lassen.

    Die gebotene Leistung ist in der Regel völlig ausreichend.

  • Deshalb gibt es bei Prepaid jetzt auch oftmals Halbjahres- oder Jahrespakete.

    Ein Vorteil (aus Kundensicht) dieser Pakete kann sein (je nach Ausgestaltung), dass das Datenvolumen nicht pro Monat sondern eben pro Laufzeit des Paketes gilt und nicht monatlich bei Nichtverbrauch verfällt. Für unregelmäßige Mengennutzung durchaus nicht unbedeutend.

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