Helinet im Insolvenzverfahren - Glasfaseranschluss - abends bis nachts niedrige Bandbreite, high ping und packet loss - wie Beine machen?

  • Hallo,


    ich habe vor fast 2 Wochen bei Helinet das vollständige Messprotokoll von der Bundesnetzagentur App bei Helinet eingereicht. Das Problem besteht aber bereits seit mindestens ca. 1,5 Monaten.


    Eine Messung vom heutigen Abend, gebuchter ist ein 400 MBit/s Tarif (Down- und Upload):


    12767799308.png


    Der Anbieter hat nur 50 GBit/s auf 5 Lokationen verteilt. Für 30.000 Kunden (viele tausend Glasfaserkunden) reichlich knapp bzw. ein Witz. 1,6 MBit/s sind pro Kunde im Idealfall (wenn man alle Routen mit jedem Ziel der Kundenanfragen auslasten könnte) reserviert.


    Bislang keine Antwort von Helinet. Die Beschwerdestelle der Bundesnetzagentur habe ich parallel dazu benachrichtigt.


    Wie man hier bei teltarif nachlesen kann, kann man außer Sonderkündigung, reallistisch wohl nicht viel erreichen.


    Weil die Geschwindigkeit als auch der hohe Ping wie auch die Paketverluste unerträglich sind, habe ich einen O2 Free Unlimited Max abgeschlossen. Kostet mich zzgl. der Hardware immerhin 26 Euro pro Monat und liefert natürlich sowohl bei Ping als auch Bandbreite nicht mal ansatzweise die Leistung wie sie ein Glasfaseranschluss liefer sollte.


    Das Problem warum ich glaube dass der Laden erstmal nicht gegen die Wand fahren wird und ich das Problem los bin, sind nämlich die verbliebenden Gesellschafter von Helinet, die Stadtwerke Hamm und die GSW Kamen. Wenn die Helinet nicht fallen lassen, dann geht er nicht insolvent und der Weg ist nicht für einen neuen Anbieter frei. Ich als Kunde habe das Schrottinternet ohne Besserung somit unbestimmte Zeit an der Backe.


    Leider gibt es hier bis auf Mobilfunk null Alternativen. ADSL2+ auch nur von Helinet. Beides mit staatlichen Subventionen finanziert.


    Das Glasfasernetz aus dem Jahre 2020-2021 in Hamm Westfalen ist "open access" Die Mietpreise bei Helinet sind aber so horrend, dass kein anderer Anbieter sich eingemietet hat. Das habe ich auch der BNA mitgeteilt und gefragt ob ein regionales Monopol mit preislicher Abschirmung der Sinn und Zweck von "open access" sein kann. Bis jetzt keine Antwort.


    Was könnte ich noch tun um Helinet Beine zu machen?


    Viele Grüße


    JHD88

    Einmal editiert, zuletzt von JHD88 ()

  • o2 hat seine Station bestimmt an der selben Glasfaser wie dein Festnetz. Das wird dann wohl vollkommen zusammen brechen. Ansonsten für mich gut zu wissen. Stabile 50MBit bei niedrigen Ping über DSL, da braucht man keine Glasfaser. So kann ich aus eurem Leid lernen aber leider nicht helfen.

    o2 Kunde seit 2007.

  • Die O2 Station ist mit Richtfunk angebunden. Zu nicht Stoßzeiten liegt der Ping der Glasfaser je nach Server innerhalb von Deutschland bei 3-8 ms. Bei O2 sind es mindestens ~30 ms. Basisstationen mit guter Anbindung (egal ob RiFu (+ 1-3 ms Nachteil ggü. LWL, wenn es eine Direktverbindung ist) oder LWL) haben selbst bei LTE 15 - 20 ms.


    Ich würde auch lieber DSL als Zweitverbindung nehmen, als O2 LTE. Ein stabiler niedrigerer Ping ist mir ziemlich wichtig. Gibt es leider nicht. Bei O2 LTE habe ich in Onlinegames leider abends-nachts Gestotter. Ziemlich unbrauchbar dafür. Die Pingmessungen zeigen keinen Paketverlust oder Pings oberhalb von 60 ms. Ziemlich komisch.

    Einmal editiert, zuletzt von JHD88 ()

  • Mein Festnetz LTE Kombi Router Fritzbox 6890 hat bei DSL um die 9ms, 60 der versprochenen 50MBit und der Upload bringt über 12 von 10MBit. Nach 4 Jahren Kampf habe ich die Leitung der Telekom wirklich abgerungen. Der sogenannte Bauherrenservice hat das dann ganz mühelos zu ganz normalen Kosten in die Hand genommen. Die waren gerade 15 Minuten da und es lief sofort. Mit LTE und Festnetz in Kombination liegt der Ping deutlich über einem Wert beider Einzelverbindungen, auch wenn dadurch Down- und Upload noch etwas steigen. Mein LTE ist eigentlich so schwach das sogar o2 meint das geht nicht. Hat mir jahrelang gereicht. Ich kenne aber keinen der Onlinespiele über LTE spielt, das klappt einfach nicht, nirgends. 5G verbessert das vielleicht direkt im Zentrum aber die große Hoffnung sehe ich auch da nicht.


    DSL steht also auf alleinige Verbindung, LTE nur als Ersatz. Es macht keinen Sinn das zu kombinieren. Die SIM ist sowieso eine kostenlose Datenkarte auf meinen Hauptvertrag. Den Router habe ich bereits 4 Jahre, schweinteuer aber über die Jahre und auf die Stabilität gesehen doch gut investiert.

    o2 Kunde seit 2007.

  • Leider kann ich bei mir nicht mehr als ADSL2+ @ DPBO (maximal 11 MBit/s Downstream) von Helinet über den gleichen unzureichenden Backbone buchen. T-DSL gab es hier noch nie. Nicht mal T-DSL 384.


    Der Ping ist bei ordentlichen LTE Anbietern wie Telekom oder Vodafone nicht mal so hoch. Bei mir liegt er fast immer auf dem Niveau von ehemals HSPA(+) aka 3G.


    Also wirklich zum Gamen nur eine absolute Notfallverbindung.


    Ich habe wegen dem O2 Vertrag einen mobilen 5G Router für 500 Euro gekauft. Das ist zusätzlich ärgerlich. Dachte ich wäre von dem mobilem Internet mit Glasfaser endlich erlöst.


    Helinet hat wie es aussieht die Rufnummer der Bundesnetzagentur gesperrt:


    helinetbnanummerugkxy.jpg


    Musste Smartphone verwenden um dort anzurufen. Die Beschwerdestelle der BNA ist überlastet.

    2 Mal editiert, zuletzt von JHD88 ()

  • o2 hat seine Station bestimmt an der selben Glasfaser wie dein Festnetz. Das wird dann wohl vollkommen zusammen brechen.

    Auch wenn dem so wäre, geht die Glasfaser der Basistation nicht über den Backbone von Helinet ins Internet. Die Glasfaser wird dann (einfach gesprochen) in das Telefonica Backbone geschaltet.


    JHD88

    Also, wenn die Nummer der Bundesnetzagentur aus dem Helinet Netz nicht erreichbar ist, dann würde ich mal die BNetzA informieren. Wäre schön extrem dreist, diese Nummer bewusst zu sperren... :huh:

  • Haben die denn Sanktionsmöglichkeiten für Helinet? Mir scheint es so als wenn die BNA ein zahnloser Tiger ist. Siehe den oben verlinkten Telnet Artikel. Im Grunde ist das neue Gesetz abseits von der Sonderkündigungsmöglichkeit ein ziemlicher Witz.

  • Wie willst du denen denn Beine machen? Gar nicht. Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet. Da wird mittelfristig gar nichts passieren (außer die Insolvenz). Kurzfristig schon gar nicht. Die Anbindung muss auch physisch geschaffen werden. Und ich denke nicht, dass andere Unternehmen gerne mit einem Unternehmen im Insolvenzverfahren handeln. Und durch den Insolvenzantrag ist die neuaufnahme von Schulden so einfach nicht möglich, dass heißt auf deutsch es ist gar kein Geld da um die Anbindung zu erweitern. Die wollen das im übrigen in Eigenverwalten und durch Personalabbau stemmen. Entweder hatten die eine Personaldecke von 200% oder es wird wieder die klassische Verschleppung. Daher würde ich die Beine in die Hand nehmen und woanders hin gehen, bevor ich denen noch Geld geben würde. - Mag schwierig sein; aber mit O2 hast du ja eine anscheinend halbwegs vernüftige Alternative gefunden. Und sollten die in Zukunft wieder eine vernünftige Leistung bieten können, kann man ja den Vertrag wieder neu abschließen.


    Haben die denn Sanktionsmöglichkeiten für Helinet? Mir scheint es so als wenn die BNA ein zahnloser Tiger ist. Siehe den oben verlinkten Telnet Artikel. Im Grunde ist das neue Gesetz abseits von der Sonderkündigungsmöglichkeit ein ziemlicher Witz.

    Was möchtest du denn bei einem insolventen Unternehmen (= nicht zahlungsfähig, bzw aktu drohende Zahlungsunfähigkeit) noch sanktionieren?

    pax optima rerum


    🇺🇦 🇮🇱

    Einmal editiert, zuletzt von cxcc () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von cxcc mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Die Bundesnetzagentur sollte denen mit Strafzahlungen Beine machen. Die sind zwar im Insolvenzverfahren, sollen eigenen Angaben zur Folge aber derweil noch liquide Mittel haben. Pleite sollen die erst sein, wenn zwei Gesellschafter im Jahr 2023 aussteigen.


    Die könnten also auch noch die Anbindung aufrüsten. Machen die aber ohne Druck nicht.


    O2 ist leider nicht vernünftig nur eine Notlösung mangels Alternativen. Aber immer noch viel besser, zumindestens die Bandbreite betreffend, als das hier:


    12773423958.png


    Pingzeiten und Packetloss sind bei O2 leider auch unbrauchbar.


  • Der Anbieter hat nur 50 GBit/s auf 5 Lokationen verteilt. Für 30.000 Kunden (viele tausend Glasfaserkunden) reichlich knapp bzw. ein Witz. 1,6 MBit/s sind pro Kunde im Idealfall (wenn man alle Routen mit jedem Ziel der Kundenanfragen auslasten könnte) reserviert.


    Die 50Gbit/s da sind nur das Public Peering. Dein Anbieter hat auch Private Peering, wie du in deinem Link bei PeeringDB auch siehst, und Upstreams zu T1 und T2-Transit-Providern. Sprich die haben auf jeden Fall mehr als nur die 50Gbit die du dort im Puiblic Peering siehst.


    Natürlich sind die Geschwindigkeiten die du da Zeigts absolut unakzeptabel, aber zum Peering zählt mehr als nur das was man so an Public Exchanges hat. Viele Regionale Anbieter haben erst gar keine Präsenz an Public Exchanges und leiten jeglichen Traffic zum Transit.



    Zitat

    Das Glasfasernetz aus dem Jahre 2020-2021 in Hamm Westfalen ist "open access" Die Mietpreise bei Helinet sind aber so horrend, dass kein anderer Anbieter sich eingemietet hat. Das habe ich auch der BNA mitgeteilt und gefragt ob ein regionales Monopol mit preislicher Abschirmung der Sinn und Zweck von "open access" sein kann. Bis jetzt keine Antwort.


    Glasfaser-Bitstream wird aktuell generell nicht durch die BNetzA reguliert. Dein Anbieter kann also aktuell die Preise so gestalten wie sie ihm passen, das wird die die BNetzA auch wahrscheinlich Antworten, sollten sie antworten.


    Allerdings ist davon auszugehen das selbst wenn Glasfaseranschlüsse wie VDSL reguliert wären du nicht viel Auswahl hättest. Das sieht man nämlich bei besagten VDSL-Anschlüssen von lokalen Anbitern. Dort müssen die Anbieter L2-Bitstrom Anbieten ... zu durch die BNetzA überwachten Preisen. In solchen Gebieten gibt es dann aber Trotzdem oft maximal die Telekom Regio-Tarife als Alternative, wenn überhaupt. Denn ihre Anschlüsse über solche kleinen regionalen Anbieter zu schalten lohnt sich für die Großen, wie 1&1, Vodafone, o2 und etc., gar nicht. Also auch wenn die BNetzA die Anschlüsse regulieren würde, würde sich für dich wahrscheinlich nicht viel ändern.

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