BlackBerry verschwindet: Abschaltungstermin 04.01.2022

  • Aus für einen Kult-Hersteller: War man Anfang des Jahrtausends noch an der Spitze an der Verkaufscharts, ging es für Blackberry in den vergangenen Jahren stetig bergab. Ab dem neuen Jahr wird der kanadische Hersteller sich nun komplett vom Smartphone-Markt verabschieden.


    seit drei Jahren kein neues BlackBerry-Smartphone mehr. Der Hersteller schloss nach dem DTEK60 aus dem Jahr 2016 mit der Produktion ab und widmete sich fortan nur noch Sicherheitssoftware-Lösungen. Dennoch versprach man Kunden, auch nach der Produktionseinstellung die Geräte weiterhin mit Updates und Co. zu versorgen.


    Dieser Support endet nun am 4. Januar 2022, wie die Kanadier auf https://www.blackberry.com/us/en/support/devices/end-of-life mitteilen.


    Daneben trennt sich BlackBerry auch von sämtlichen anderen Diensten die genutzt wurden. Service BB Messenger, SMS, Telefonate und auch Notrufe stehen dann nicht mehr zur Verfügung. BlackBerry-Handys werden dann nutzlos und der Gebrauch sehr risikoreich, da Android-Updates ebenfalls nicht mehr ausgerollt werden.


    Noch schwerwiegender ist es für jene, die noch ein Mail-Konto von BlackBerry pflegen. Auch diese Dienste sind ab dem kommenden Jahr Geschichte. Wichtig zu wissen: Das Unternehmen leitet nach dem 4. Januar 2022 keine Mails weiter. Besitzen Sie also eine Mail-Adresse mit @myblackberry.com oder .blackberry.com, sollten Sie schnellstmöglich und vor der Frist zu einem anderen Anbieter wechseln.



    Laut eigener Aussage sind von dem Support-Ende die Dienste BlackBerry Password Keeper, BBM for Enterprise, BBM Enterprise for Individual Use und BlackBerry Protect nicht betroffen. Sie können Sie somit auch im kommenden Jahr bedenkenlos weiter nutzen.


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  • Ja, sehr traurig das ganze, aber natürlich absehbar und auch nachvollziehbar. Ich denke auch die TCL-Geräte, wie das KeyOne und Key2 werden nicht mehr lange gepflegt werden. Da OnwardMobility, anscheinend, kein Geräte auf die Kette bekommen wird, ist damit die Geschichte der BB-Handhelds endgültig zu ende. Meine ganzen BBs sind, zusammen mit den Ericsson-Handy, die Geräte, die mir am meisten Spaß gemacht haben. Aber beides halt schöne (Technik-)Erinnerungen

    Medizinmann und Mitglied Nr.2 des S///-Lampenbesitzer-Clubs!!!

  • Ich finde es auch schade. BB hat aber zu lange an ihren Telefon-Konzepten geklebt, mit welchen viele Nutzer (in den Firmen) nichts anzufangen wussten und lieber ein Touchgerät hätte haben wollen. Die Öffnung kam dafür leider zu spät. Die einzige richtige Entscheidung war die Good-Übernahme, sonst würde es heute BB im Ganzen nicht mehr geben.

  • Mal eine dumme Frage:


    Bedeutet dies tatsächlich, dass ich nach dem 4. Januar 2022 mit meinem Blackberry Z10 weder telefonieren noch SMS schreiben kann?

    Hat Blackberry in seinem Betriebssystem Blackberry 10 etwa eine "Funktion" eingebaut, die nach dem 4. Januar 2022 die Durchführung jeglicher Telefonate sowie den Versand und Empfang von SMS sperrt?

  • Mal eine dumme Frage:


    Bedeutet dies tatsächlich, dass ich nach dem 4. Januar 2022 mit meinem Blackberry Z10 weder telefonieren noch SMS schreiben kann?

    Hat Blackberry in seinem Betriebssystem Blackberry 10 etwa eine "Funktion" eingebaut, die nach dem 4. Januar 2022 die Durchführung jeglicher Telefonate sowie den Versand und Empfang von SMS sperrt?

    Eher kann es sein, dass viele Betriebssystemfunktionen von (mehr oder weniger sinnvollen) Abfragen an Blackberry Server abhängig sind. Und deshalb nach Abschaltung der Server nicht mehr funktionieren -auch wenn man es anders hätte programmieren können. Insofern halte ich für möglich, dass tatsächlich gar nichts mehr gehen könnte.

    Meine Vermutung ist, dass Telefonie noch gehen wird. Aber mit SMS bzw. beim Hub würde ich mindestens mit Problemen rechnen.

  • kues: Danke für deine Antwort und deine Einschätzung.


    Ich gehe mal davon aus, dass Telefonie und wahrscheinlich auch SMS noch funktionieren werden. Es wäre ja schon extrem dreist und wahrscheinlich auch mit Verbraucherschutzrechten nicht im Einklang zu bringen, wenn im Betriebssystem eine "Funktion" integriert wäre, die nach einem bestimmten Datum die Grundfunktionen den Telefons einfach mal lahmlegt.


    Dass die Telefonie tatsächlich von der Funktion der Blackberry-Server abhängig ist, glaube ich eher nicht. Ich hatte meinen Blackberry Z10 schon über Wochen mit ausgeschalteter Datenverbindung betrieben. Telefonie und SMS haben auch da einwandfrei funktioniert, nur MMS konnte ich natürlich nicht verschicken und empfangen.


    Da das Z10 ja leider kein VoLTE unterstützt und die Kapazitäten der GSM-Netze mittlerweile recht bescheiden sind, bleibt mir wohl sowieso nichts anderes übrig, als bald auf ein VoLTE-fähiges Telefon umzusteigen. Mittlerweile hat man bei Telefonaten im GSM-Netz permanent Handover mit hörbaren kurzen Unterbrechungen, häufige Gesprächsabbrüche bei Telefonaten in der Bahn und die Sprachqualität hat im Vergleich zu früher ebenfalls gefühlt nachgelassen. Somit werde ich mich sowieso von meinem geliebten Z10 als Telefonier-Handy bald verabschieden dürfen. :(

  • Mal eine dumme Frage:


    Bedeutet dies tatsächlich, dass ich nach dem 4. Januar 2022 mit meinem Blackberry Z10 weder telefonieren noch SMS schreiben kann?

    Hat Blackberry in seinem Betriebssystem Blackberry 10 etwa eine "Funktion" eingebaut, die nach dem 4. Januar 2022 die Durchführung jeglicher Telefonate sowie den Versand und Empfang von SMS sperrt?

    Hallo Florian72,


    falls Du die Aktivierung bei iPhones oder Google-Smartphones kennst, also das Zwangs-Anmelden für die Ersteinrichtung nach Kauf:

    bei BlackBerry ist das krasser: da meldet sich das BlackBerry regelmäßig bei seinem Herrn, äh, Serverfarm in Kanada und wehe, es meldet sich nicht alle x Wochen brav online …


    Meine beiden BlackBerrys hatte ich mal eine Weile nur ausgeschaltet in der Schublade liegen und nach erneutem Einschalten wollten die sich unbedingt erstmal online bei ihrem Herrn melden (Wortlaut dafür weiß ich leider nicht mehr und bis es wieder soweit ist, wird es zu spät sein).


    Ich rechne deshalb fest damit, dass spätestens wenige Wochen nach dem 4. Januar 2022 der Totalschaden eintritt.

    Briefbeschwerer/Türstopper ist die letzte Karrierestufe für diese Geräte.


    Aber das Z10 zerstört sich sowieso seit Jahren selbst, obwohl ich es wie ein rohes Ei behandelt habe.

    Der Einschaltknopf verschleißt und lässt sich kaum noch richtig drücken, die Firmware vergisst immer mal wieder den von mir vergebenen Namen fürs WLAN (BlackBerry als Hotspot).

    Die Hardware des P'9982 ist deutlich besser, aber auch hier der gleiche Softwarefehler: nach einiger Zeit vergisst das Gerät seinen Hotspot-Namen.

    Naja, was soll's … in einem Monat ist das eh egal.


    BTW: fürs Internet sollte man diese Geräte eh nicht mehr nutzen, weil die TLS-Zertifikate nicht mehr erneuert wurden und Sicherheit-Updates gab es auch seit Jahren nicht mehr.


    Und noch eines zum Schluss: BlackBerry hat schon immer genau wie Microsoft alle Kunden bei Verdacht (!) einer strafbaren Handlung an die Behörden gemeldet.

    Also egal, ob ein Verdacht Quatsch ist oder berechtigt. Das, was ein paar informierte Menschen jetzt bei Apple aufregt, war bei BlackBerry und Microsoft schon immer völlig normal – Kundendaten lesen und eventuell an Behörden melden.

    Für Kanadier und Amerikaner völlig normal, aber viele Deutsche wussten das nicht – die EULA sind ja auch immer nur in Englisch verfügbar gewesen und die hat eh kaum ein Deutscher gelesen, genauso wenig wie AGBs.

    Ciao
    IT-Hase

  • Hallo IT-Hase,


    vielen Dank für deine ausführliche Antwort.


    Das Problem mit einem verschleißenden Einschaltknopf habe ich bei meinem Z10 zum Glück nicht. Dieser sitzt nach wie vor fest und funktioniert einwandfrei.

    Das Problem mit dem Hotspotnamen, der nach einer gewissen Zeit einfach vergessen wird, kenne ich allerdings ebenfalls.


    Egal - ich nutze das Gerät sowieso nur noch zum Telefonieren und zum Schreiben von SMS. Netzempfindlichkeit, Sprachqualität und Haptik sind bzw. waren einfach unübertroffen. Dass die Sprachqualität mittlerweile nachlässt, liegt wohl eher am netzbetreiberseitigen Abbau der GSM-Kapazitäten als am Telefon.


    Ich werde mal beobachten, wie sich das Gerät nach dem 4. Januar 2022 verhalten wird. Falls nichts mehr geht, werde ich vorübergehend wieder auf mein gutes altes Nokia 6230i zurückgehen.


    Grüße

    Florian72

  • Ab nächste Woche kommt es nun zu den angekündigten Einschränkungen.


    Das BlackBerry PlayBook-Tablet erreicht auch den End-of-Life-Status, was bedeutet, dass jeder, der an dem zehn Jahre alten Tablet festhält, es ab 4. Januar auch nur noch stark eingeschränkt nutzen kann.


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  • BlackBerry verkauft seine Patente für 600 Millionen Dollar


    WATERLOO, ON, Jan. 31, 2022 /PRNewswire/ -- BlackBerry Limited, gab heute bekannt, dass es einen Patentverkaufsvertrag mit Catapult IP Innovations Inc., einem Delaware-Unternehmen, abgeschlossen hat, wonach BlackBerry zugestimmt hat, im Wesentlichen alle seine Nicht-Kernpatentvermögen gegen eine Gesamtsumme von 600 Millionen Dollar an Catapult zu verkaufen.

    Patente, die für den aktuellen Kerngeschäft von BlackBerry unerlässlich sind, sind von der Transaktion ausgeschlossen. BlackBerry erhält eine Lizenz zurück für die verkauften Patente, die sich hauptsächlich auf mobile Geräte, Messaging und drahtlose Netzwerke beziehen. Diese Transaktion hat keine Auswirkungen auf die Nutzung der Produkte, Lösungen oder Dienstleistungen von BlackBerry durch die Kunden.

    Catapult ist ein Zweckfahrzeug, das zum Erwerb der BlackBerry-Patentanlagen gegründet wurde. Katapults Hauptfinanzierung für die Übernahme wird ein vorrangig besichertes Darlehen in Höhe von 450 Millionen Dollar sein, für das es bedingte Verpflichtungen in Höhe von 400 Millionen Dollar von einem Kreditsyndikat unter der Leitung von Third Eye Capital mit Sitz in Toronto erhalten hat, zu dem auch ein kanadischer Pensionsfonds gehört.

    Beim Abschluss erhält BlackBerry 450 Millionen Dollar in bar und einen Schuldschein im Kapitalbetrag von 150 Millionen Dollar. Der Solawechsel wird durch ein zweites Pfandrecht an den Vermögenswerten des Käufers gesichert und den Rechten des Senior Loaning Syndicate untergeordnet. Der Solawechsel wird ab dem dritten Jahrestag des Abschlusstermins in fünf gleichen jährlichen Raten in Höhe von 30 Millionen Dollar in bar zahlbar, sofern das vorrangige Darlehen nicht in Verzug ist.

    Der Abschluss der Transaktion ist unter anderem von der Erfüllung aller regulatorischen Bedingungen gemäß dem Hart-Scott-Rodino Antitrust Improvements Act in den Vereinigten Staaten und dem Investment Canada Act abhängig. Dieser Vorgang kann bis zu 210 Tage dauern.

    BlackBerry hat einen aktuellen Bericht auf Formular 8-K bei den USA eingereicht. Securities and Exchange Commission im Zusammenhang mit ihrem Abschluss des Patentkaufvertrags, der weitere Informationen enthält, einschließlich einer Beschreibung der Finanzierungsbedingungen für die Transaktion.

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