Tägliche Geplauder, Mindestlohn …

  • Kennt denn jemand Leute in seinem/ihrem Bekanntenkreis, die aufgrund der Einführung des Mindestlohns arbeitslos geworden sind? Mir fällt spontan keiner ein.

    Nö. Ist ja auch klar, denn die Arbeit wird ja auch nicht weniger.


    Und seit diesem Monat ist der Ost-West-Unterschied endlich weggefallen. Gleicher Mindeslohn für alle Bundesländer, wobei bspw. die 12€ für Pflegehilfskräfte immer noch deutlich zu gering sind wie ich finde.

  • Ich kenne genügend Leute die in den letzten Jahren ihren Job verloren haben. Natürlich unter anderem Deckmantel. Kein Arbeitgeber wird dies offen zugeben. 3x hat der Betrieb geschlossen, 1x wurde der Standort verlegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass z.B. die Meyer Werft oder Airbus nicht auch deswegen Leute entlässt. Natürlich unter dummen Ausreden.

  • Airbus hat einen Tarifvertrag. Der Mindestlohn hat dort keinen Einfluss auf mögliche Kündigungen. Vielleicht ja doch eher das naheliegendere Thema Corona? Schließlich haben zahlreiche Fluggesellschaften ihre Bestellungen storniert.


    Abgesehen davon bin ich der Meinung das es keine (Vollzeit)Jobs geben darf, welche es nicht ermöglichen ohne staatliche Sozialleistungen leben zu können. Daher sollte sich der Mindestlohn in der Höhe an dieser Schwelle orientieren. Viele Unternehmen nassauern sich mit ihren Geschäftsmodellen so durch die Gesellschaft.

  • Meine Meinung:

    Wer als Unternehmer keinen Mindestlohn zahlen kann oder will, soll seine Bude dicht machen.


    Allerdings gehören zum niedrigen Lohn auch die Leute, die den niedrigen Lohn akzeptieren. An deren Stelle würde ich an mir arbeiten (anerkannte Weiterbildungen machen, mich um bessere Jobs kümmern,…), damit ich mehr Lohn verdiene.


    Hier hat das Thema auch die Taxifahrer betroffen. Wenn da der Fahrer nicht clever ist und nur rumsteht, kann der Unternehmer keinen Mindestlohn zahlen, und muss entlassen.

  • Und was soll der Fahrer machen? Leute ins Auto zerren? Hier stehen die Taxen teilweise ewig auf den Plätzen.


    Airbus hat einen Tarifvertrag.

    Wird behauptet. Wer weiß, welche Leute da unter welchen Verträgen laufen. Ein Bekannter von uns arbeitet bei einem relativ großen Unternehmen. Die alten Hasen haben alle Tarifverträge, neue Leute laufen unter vielen Töchterfirmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Saftkocher () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Saftkocher mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Allerdings gehören zum niedrigen Lohn auch die Leute, die den niedrigen Lohn akzeptieren.

    Nun ja, Hatz IV zwingt eben auch viele dazu, so einen Job anzunehmen.

    Zitat

    An deren Stelle würde ich an mir arbeiten (anerkannte Weiterbildungen machen, mich um bessere Jobs kümmern,…), damit ich mehr Lohn verdiene.


    Das kann eben auch nicht jeder.

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    READY.

  • Ich kenne genügend Leute die in den letzten Jahren ihren Job verloren haben. Natürlich unter anderem Deckmantel. Kein Arbeitgeber wird dies offen zugeben. 3x hat der Betrieb geschlossen, 1x wurde der Standort verlegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass z.B. die Meyer Werft oder Airbus nicht auch deswegen Leute entlässt. Natürlich unter dummen Ausreden.

    Nix dumme Ausreden, bei Airbus und Meyer gehts um die Existenz (OK, Airbus wird im Fall der Fälle vermutlich mit Steuergeldern gerettet da es nach wie vor ein europäisches Prestigeprojekt ist) .

    Da sind Milliardenaufträge weggebrochen und Folgeaufträge Mangelware, da hinterlässt Corona Bremsspuren über Jahre.

    So Scheiße das für jeden Betroffenen ist, wenn die nicht massiv Fixkosten reduzieren gehen alle Arbeitsplätze über die Wupper.


    Wird behauptet. Wer weiß, welche Leute da unter welchen Verträgen laufen. Ein Bekannter von uns arbeitet bei einem relativ großen Unternehmen. Die alten Hasen haben alle Tarifverträge, neue Leute laufen unter vielen Töchterfirmen.

    Die aber i.d.R. auch Haustarife über Mindestlohn haben. Am Arsch sind da eher ANÜ bzw. Werkverträgler.

  • Nur mal als Beispiel: Ich arbeite in einem Multimilliarden -Dollar-Konzern, der u.a. Reinigungsmittel für gewerbliche Kunden produziert und vertreibt. Obwohl unser Unternehmen ansich kerngesund ist, macht uns die Pandemie auch ordentlich zu schaffen. Die ganzen zeitweilig geschlossenen Hotels und Gaststätten, die verringerte Zahl an Reisen an den Flughäfen etc. pp. Da fehlen uns allein in Deutschland zweistellige Millionenbeträge und dazu noch die möglicherweise noch folgenden uneinbringlichen Forderungen wegen der Insolvenzwelle, die uns noch bevorsteht.

    Ja, wir haben einen Tarifvertrag, aber auch bei uns gab es über mehrere Monate Kurzarbeit und auch jetzt noch plant man auf Grund von zahlreichen nicht mehr existenten Kunden Personalabbau. Was ich sagen will, ist, dass es nicht nur die kleinen trifft, sondern auch die großen Firmen (unverschuldet) in Schieflage geraten können.


    Zum Thema Mindestlohnanpassung: Sollte dieser tatsächlich in Richtung 12€ gehen, werden auch die anderen Löhne steigen (müssen), um den Abstand zum Mindestlohn zu wahren und unterm Strich wird damit in Folge das allgemeine Preisniveau steigen. Somit dürfte sich der "Gewinn" für die kleinen Einkommen in engen Grenzen halten.

  • Zum Thema Mindestlohnanpassung: Sollte dieser tatsächlich in Richtung 12€ gehen, werden auch die anderen Löhne steigen (müssen), um den Abstand zum Mindestlohn zu wahren und unterm Strich wird damit in Folge das allgemeine Preisniveau steigen. Somit dürfte sich der "Gewinn" für die kleinen Einkommen in engen Grenzen halten.

    Warum das? Nur weil diese höheren "anderen Löhne" (bei möglicherweise gleicher Wertschöpfung) einer Tarifbindung unterliegen, die einen Mindestlohn tarifvertraglich definiert?


    Durch das "Tarifmodell" werden ausschließlich diejenigen Arbeitgeber begünstigt, die durch vielerlei Umtriebe bisher verhindern konnten, Mitglied einer tarifgebundenen Arbeitgebergemeinschaft zu werden. Ein aus meiner Sicht äußerst fragwürdiges Argument für die Bemessung der Lohnhöhe.

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