Die Europäische Verbraucherorganisation BEUC hat heute eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission und dem Netzwerk der Verbraucherschutzbehörden gegen TikTok eingereicht, eine Video-Sharing-Plattform, die bei Kindern und Jugendlichen äußerst beliebt ist.
Zusätzlich zur Beschwerde von BEUC haben Verbraucherorganisationen in 15 Ländern ihre Behörden alarmiert und sie aufgefordert, das Verhalten des Social-Media-Riesen zu untersuchen.
Auf der Grundlage der Ergebnisse neuer Forschung behauptet BEUC, dass TikTok mehreren Verletzungen der Verbraucherrechte in der EU zum Opfer fällt und Kinder nicht vor versteckter Werbung und unangemessenen Inhalten schützt:
Mehrere Begriffe in TikToks "Nutzungsbedingungen" sind unfair: Sie sind unklar, zweideutig und begünstigen TikTok zum Nachteil seiner Nutzer. Die Urheberrechte sind ebenso unfair, da sie TikTok ein unwiderrufliches Recht einräumen, die von den Nutzern veröffentlichten Videos ohne Vergütung zu verwenden, zu verbreiten und zu reproduzieren.
Ein beliebtes Merkmal von TikTok ist, dass Benutzer Münzen kaufen können, die sie für virtuelle Geschenke für TikTok-Prominente verwenden, deren Leistung sie mögen. TikToks "Richtlinie für virtuelle Gegenstände", die diese Funktion verwaltet, enthält missbräuchliche Klauseln und irreführende Praktiken. TikTok beansprucht beispielsweise ein absolutes Recht, den Wechselkurs zwischen den Münzen und den Geschenken zu ändern, was die Finanztransaktion möglicherweise zu seinen eigenen Gunsten verzerrt.
TikTok schützt Kinder und Jugendliche nicht vor versteckter Werbung und potenziell schädlichen Inhalten auf seiner Plattform. Die Marketingangebote von TikTok für Unternehmen, die in der App werben möchten, tragen zur Verbreitung von verstecktem Marketing bei. Benutzer werden beispielsweise dazu veranlasst, an Marken-Hashtag-Herausforderungen teilzunehmen, bei denen sie ermutigt werden, Inhalte bestimmter Produkte zu erstellen. Da beliebte Influencer oft der Ausgangspunkt solcher Herausforderungen sind, wird die kommerzielle Absicht in der Regel für die Nutzer maskiert. TikTok führt möglicherweise auch keine Due Diligence durch, wenn es darum geht, Kinder vor unangemessenen Inhalten wie Videos zu schützen, die suggestive Inhalte zeigen, die nur wenige Schriftrollen entfernt sind.
Die Praktiken von TikTok für die Verarbeitung personenbezogener Daten der Nutzer sind irreführend. TikTok informiert seine Nutzer nicht klar, insbesondere in einer für Kinder und Jugendliche verständlichen Weise darüber, welche personenbezogenen Daten zu welchem Zweck und aus welchem rechtlichen Grund erhoben werden. Diese Informationen sind jedoch für die Verbraucher bei der Nutzung der Dienste von Tik Tok unerlässlich. Wir sind der Ansicht, dass einige dieser sowie andere Praktiken möglicherweise gegen die Datenschutz-Grundverordnung verstoßen und haben sie den Datenschutzbehörden im Rahmen ihrer laufenden Untersuchungen des Unternehmens zur Kenntnis gebracht.