Deutschlands Mobilfunkbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica wollen zusammenarbeiten, um gemeinsam 4G-Löcher zu schließen. Dazu sollen die Anbieter auf die Antennen der jeweils anderen Provider zugreifen dürfen.
Das "Network Sharing" hatten Vodafone und Telekom bereits im vergangenen Herbst angekündigt. Ziel ist es, sogenannte "Graue Flecken" zu schließen – also Standorte, an denen nicht alle Provider eine 4G-Netzabdeckung gewährleisten können.
"Den Mobilfunkkunden geholfen"
Kritik am Vorhaben von Vodafone und Telekom kam vom Bundeskartellamt, das eine Benachteiligung von Konkurrenten wie Telefónica befürchtete. Dass nun auch Telefónica am Network Sharing der deutschen Mobilfunkprovider mitmischen will, begrüßte das Kartellamt: "Damit ist auch den Mobilfunkkunden in Deutschland am besten geholfen. Wenn sich alle Anbieter zur Schließung solcher Lücken wechselseitig Zugang zu den Netzen der anderen Anbieter verschaffen, lassen sich etwa Verbindungsabbrüche noch besser vermeiden. Außerdem verhindern wir die Benachteiligung einzelner Anbieter wie hier Telefónica im Wettbewerb", sagte der Präsident des Bundeskartellamts Andreas Mundt.
Auch die Bundesnetzagentur äußerte sich positiv zur angekündigten Zusammenarbeit der deutschen Mobilfunkprovider. "Kooperationen der Betreiber können wesentlich zu einer besseren Mobilfunkversorgung in Deutschland beitragen", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. "Wir begrüßen, dass nun drei Unternehmen jeweils in Verhandlungen stehen."
Die Kooperationsvereinbarungen zu 4G umfassen insgesamt 1200 Standorte, an denen die Sendetechnik und die Antennen gemeinsam genutzt werden sollen. Die Standorte liegen vor allem in dünn besiedelten Gegenden Deutschlands – dort ist ein wirtschaftlicher Betrieb der Antennen schwierig. Durch die gemeinsame Nutzung der Standorte sind die Kosten für die Netzbetreiber niedriger als bei einem Alleingang. (
Quelle: heise.de mit Material der dpa