Was fällt euch auf?

Zitat von Obelix65

Man muss unterscheiden zwischen Inflation, und Preiserhöhung aus Rafgier.

Zu viele Unternehmen nutzen diese Situation aus. Gastronomie wäre das beste Beispiel, auch bei Kleinunternehmen.

Und dann natürlich „Schrinkflation“, Weniger Inhalt, gleicher Preis.

Nicht immer wo wir es mit extremen Preissteigerungen zu tun haben ist es gleich Raffgier.

Bei der Gastronomie kommen ja wirklich sehr viele Effekte zusammen: Höhere Lohnkosten durch höheren Mindestlohn und Folge der nächsten Lohngruppen + gestigende Energiekosten + gestiegene Lebensmitteleinkaufspreise + gestiegene Miete + Wiedererhöhung der Mehrwertseuer.

Und ähnlich seht es bei anderen Dingen aus:

Zum Beispiel kommt bei Apps, Software und Onlinediensten zu der Preiserhöhung in USD noch der gefallene Euro und seit Juli 2021 die Mehrwertsteuerpflicht. Eine Preierhöhung von 19,99 USD auf 23,99 USD wäre ja nur halb so wild, aber

19,99 USD bei EUR/USD Kurs 1,1875 waren 16,83€

23,99 USD bei EUR/USD Kurs 1,0810 sind 22,19€ + 4,22€ Mehrwertsteuer = 26,41€

Oder bei Autos gilt jetzt ja für Neuzulassungen Abgasnorm 6e und ausserdem sind inzwischen die ganzen Assistenten ( https://www.meinauto.de/news/e…teme-sind-ab-2024-pflicht ) vorgeschrieben, welche vorallem Kleinwagen und Kompakte verteuern. Bei Luxusfahrzeugen ist ja die Hardware eh immer vorhanden, aber bei Kleinwagen und Kompakten waren vorher nicht soviele Sensoren und Kameras üblich.

*****

Aber wie Frank schon geschrieben hat nutzt es wenig über die genauen Gründe zu philosophieren, sondern das Problem ist as es die Kaufkraft auffrisst.

Schuld ist allerdings die Politik.

So Dinge wie Mehrwertsteuerpflicht auf Dienstleistungen aus Drittländern und die Euro 6e Abgasnorm hätte man auch auf bessere Zeiten verschieben können. Auch Euro 6d war ja schon eine relativ strenge Abgasnorm. Und auch bei den Assistenzsystemen hätte man sich erstmal auf die Assistenzsysteme die günstig ohne viel Hardware möglich sind beschränken können, also Notbremslicht, Notbremsassistent und Kopfaufprallschutz. Aber Geschwindigkeitassistent, Spurhalteassistent, Rückfahrassistent, Müdigkeitserkennung und Blackbox braucht einfach zuviel Hardware.

Zitat von Mozart40

Mir ist diese Woche aufgefallen, das man mir beim Arzt wieder ein klassisches Rezept in die Hand gedrückt hat. Anfangs hatte ich mir dabei gar nichts gedacht. Erst auf den Heimweg ist bei mir der Groschen gefallen, das ich es doch hätte elektronisch bekommen sollen. Daher hatte ich nicht die Chance nach den Gründen zu fragen.

Habt ihr das auch schon beobachtet?

Ja, und witzigerweise auch diese Woche.

Hab dann in der Apotheke nachgefragt. Und die Begründung war (bei mir) simpel: Weil das Verordnete kein Arzneimittel ist, sondern Medizinprodukt. Diese laufen noch analog, aber das kommt auch bald ins e-Rezept. (Wusste ich eigentlich. Nur dass das Verordnete kein Arzneimittel war, war mir nicht klar.)

Hmm, bei mir ist es ein klassisches Arzneimittel. Komisch.

Privatrezept?

Nee, ganz stink normales pinkes Rezept für ein Kassen-Medikament. Vielleicht haben die auch technische Probleme. Keine Ahnung.

Zitat von Frank73

Nein, muss man nicht, da beide Effekte die Kaufkraft gleichermaßen reduzieren.

Das ist mir schon klar, aber u.a. Gastronomie kann man ausweichen, Strom und Gas nur bedingt. Das meinte ich damit.

Zitat von area58653

Schuld ist allerdings die Politik

Natürlich! Immer! 😎

Unternehmer und Unternehmen sind nicht doof, und die nutzen bestimmte Situationen nunmal auch für die Gewinnmaximierung.

Politik hat tatsächlich nur marginalen Einfluss auf die Wirtschaft, was tatsächliche Preisgestaltung betrifft.

Auf bestimmte Dienstleistungen, die überteuert sind, kann und sollte man dann als Konsument und mündiger Bürger wenigstens eine Zeitlang verzichten, und nicht mitmachen wie ein Schaf.

Dazu gehört auch überteuerte Gastronomie. Die das ja auch merkt - und jammert.

Eben mal vor dem Hinsetzen auf die Speisekarte gucken, und ins Restaurant nebenan gehen.

Zitat von Obelix65

Politik hat tatsächlich nur marginalen Einfluss auf die Wirtschaft, was tatsächliche Preisgestaltung betrifft.

Bestimmte Sachen, wie z.B. die Mehrwertsteuerpflicht für Software und Dienstleistungen aus Drittstaaten, die Kosten der Euro 6e Abgasnorm und der ganzen Assisstenzsysteme, aber auch Mehrwertsteuer in der Gastronomie liegen schon komplett im Einflussbereich der Politik.

Zitat von Obelix65

Auf bestimmte Dienstleistungen, die überteuert sind, kann und sollte man dann als Konsument und mündiger Bürger wenigstens eine Zeitlang verzichten, und nicht mitmachen wie ein Schaf.

Dazu gehört auch überteuerte Gastronomie. Die das ja auch merkt - und jammert.

Eben mal vor dem Hinsetzen auf die Speisekarte gucken, und ins Restaurant nebenan gehen.

Zitat von Obelix65

Das ist mir schon klar, aber u.a. Gastronomie kann man ausweichen, Strom und Gas nur bedingt. Das meinte ich damit.

Bei Gastronomie und Veranstaltungen muss man aber Bedenke das die Leute gut 25 Monate wegen Corona-Lockdown darauf verzichten wollen, und deshalb vorallem 2022 ein enormaes Nachholbedürfnis hatten, und nicht auf den Preis genschaut haben. Die Leute haben sich da wie Gefängnisinsassen die endlich aus der Haft entlassen worden sind gefühlt. In so einer Situation schaut niemand aufs Geld.

Und 2023 und vorallem 2024 als das Nachholbedürfnis allmählich gesättigt war, ist die Nachfrage eh eingebrochen.

Aber bei der Gastronomie und Veranstaltungen kommt es eben anders als beim Strom und Gas, das immer identisch kommt eben auch auf so Dinge wie Stimmung an. Die Menschen haben eben auch soziale Bedürfnisse.

Zitat von area58653

Bestimmte Sachen, wie z.B. die Mehrwertsteuerpflicht für Software und Dienstleistungen aus Drittstaaten, ...

Ich finde es übrigens gut das die legale Steuerhinterziehung beendet wurde. Es benachteiligte Firmen in der EU, die für gleichwertige Dienstleistungen schon immer mehrwertsteuerpflichtig sind. 👍🏻

Mir fiel gestern auf, dass eine bekannte Raucherkneipe total voll war und ich keinen Platz mehr bekommen habe. Dort stimmt einfach das Preisleistungsverhältnis. Das Bier ist relativ günstig, aber kein Billigbier und man wird schnell bedient und es wird auf die Visitenkarte bei jedem Bier der Einzelpreis aufgeschrieben, so dass am Ende zusammengezählt wird und man auch nur das bezahlt, was man auch erhalten hat.