Manchmal bin ich einfach nur verwundert. Nächstes Jahr soll ein neues Tierwohl-Label kommen, da liegt es in der Natur der Dinge, das nicht alle Interessenverbände damit glücklich sind. Soweit so normal.
Nun beschwert sich die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL):
Wie bitte? Wozu benötigt man denn erst ein Gesetz? Wenn man das hehre Ziel hat, das Leben von Zuchttieren zu verbessern, kann man das doch machen. Einfach so. Verstehe ich nicht.
Ich denke es geht hier weniger um Tierwohl, als um Wettbewerbsfähigkeit. Wer freiwillig mehr tut hat höhere Kosten, und ist weniger wettbewerbsfähig. Daher hätte man sich strengere Mindestvorgaben erwünscht.
Wird am Ende, wie so oft, der Markt richten. Die Zahlen für tierleidfreie Fleisch- und Milchersatzprodukte bzw. vegane Alternativen werden weiter steigen und der Absatz von Fleisch, Wurst und Milch weiter sinken. Zumindest in Europa, in Asien sieht es anders aus.
Da ist eindeutig der Wunsch Vater des Gedankens. Vielleicht kommt es ja so, wenn der Krieg in der Ukraine vorbei ist, und sich die Inflation wieder bei um die 1-2% einpendelt. Aktuell ist es eher so, dass selbst Biobauern Probleme haben ihr Fleisch abzusetzten. Die höheren Preise muss man sich erst mal leisten können, und die Verbraucher greifen stärker denn je auf Fleisch aus dem Discounter zurück, um einen Teil der Preissteigerungen auszugleichen. Von veganen Fleischersatzprodukten, die oft das doppelt bis dreifachen kosten, rede ich noch nicht mal.