Was fällt euch auf?

  • Dass keine Kartenzahlung möglich ist hab ich noch nicht gehabt...

    Habe ich auch schon öfter gesehen.


    Da lebst du aber in einer sehr exklusiven Gegend. Selbst im Raum Mainz / Wiesbaden bekomme ich ordentliche Pizza und Pasta unter 10Euro...

    Wieso exklusive Gegend? Wir lieben italienisches Essen und waren schon bei einigen Italienern aber eine Pizza unter 10€ ist fast nirgends mehr möglich. Höchstens eine Margherita.

    Einmal editiert, zuletzt von Saftkocher () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Saftkocher mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Was meinst du wer bezahlt am Ende die MWSt Erhöhung in der Gastronomie und die Kollateralschäden daraus?

    Es ist ja genau genommen gar keine Erhöhung, sondern die Rückkehr zum ursprünglichen Satz.

    Es geht ja nicht um neue Subventionen für die Gastronomie sondern um die Fortführung des Status Quo.

    Es geht um die Fortsetzung einer Subvention. Nichts anderes ist ja letztlich die Reduzierung von 19 auf 7 Prozent bislang. Ganz ehrlich: wer wegen der Streichung dieser Subvention in wirtschaftliche Schieflage gerät, hat auch schon vorher nicht wirtschaftlich gearbeitet. Zumal ja andere Kosten (Energie z.B.) inzwischen wieder nennenswert gesunken sind und sich unter dem Stand von 2021 eingependelt haben.


    Ein Freund von mir hatte mal eine Firma zur Beratung von Gastronomen. Da waren jede Menge hervorragende Wirte mit dabei - aber sehr wenige gute Kaufleute. Und die meisten, die gescheitert sind, sind an ihrem Mangel an wirtschaftlichem Verstand gescheitert - mitunter trotz hervorragender und sehr beliebter Küche.

  • Es geht um die Fortsetzung einer Subvention. Nichts anderes ist ja letztlich die Reduzierung von 19 auf 7 Prozent bislang. Ganz ehrlich: wer wegen der Streichung dieser Subvention in wirtschaftliche Schieflage gerät, hat auch schon vorher nicht wirtschaftlich gearbeitet.

    Also 10% Umsatzrendite gelten in der Industrie als gut, wenn die schlagartig 12 Prozentpunkte mehr Steuern zahlen müssten die sie ohne entsprechende Umsatzenbußen nicht umlegen können würden auch als gesund betrachtete Unterhmen Konkurs anmelden müssen.

    In derr aktuellen nirtschaftlichen Lage ist es Irrsinn für ein paar Brotkrümel an Steuern eine Branche platt zu machen, da steigen unterm Stich nichtmaldie Einnahmen.

  • Ich sehe nicht, dass da „eine Branche platt gemacht wird“, sondern eine gewisse Selektion - oder willst du „die ganze Branche“ dauerhaft subventionieren? Und es ist ja nicht so, dass die Gastro es nicht umlegen würde. Ist doch letztendlich sogar fairer: wer regelmäßig auswärts Essen geht (so wie ich) zahlt dann eben etwas mehr. Bei einer dauerhaften Senkung auf 7 Prozent zahlen aber alle mit. Indirekt auch diejenigen, die (aus welchen Gründen auch immer) selten bis gar nicht auswärts essen.


    Ok: für mich persönlich wäre das ja sogar gut, wenn die Allgemeinheit meine Restaurantbesuche subventionieren würde ;) Egoistisch betrachtet habe ich insofern gar nichts gegen die 7 Prozent.


    Übrigens: Zumindest bei uns sind die halbwegs guten Lokalitäten ständig brechend voll. Ohne Reservierung oder „Vitamin B“ geht da meist nichts. Mag aber natürlich sein, dass das nicht überall so ist.


    Edit: Daneben finde ich allerdings die Vorgehensweise: erst die dauerhafte Absenkung versprechen, dann die Rolle rückwärts.

    Einmal editiert, zuletzt von rasputin ()

  • Hier in Franken wurden auch die Preise in kleineren Gaststätten massiv erhöht und z. T. die Portionen verkleinert. Für einen Sauerbraten mit Klößen und Rotkraut oder Salat hat man vor Corona 10 bis max. 12,-€ bezahlt, jetzt sind es 16 - 19 €. Jetzt wundern sich diese Wirte, dass weniger Familien zum Essen kommen. Vorgestern habe ich Gänsebrust mit Klößen und Wirsing für 20,80€ in einer kleinen Gaststätte gegessen. Es war lecker und wir hatten einen 2:1 Gutschein aus dem Schlemmerblock. Kommendes Jahr sind die jedoch nicht mehr im Schlemmerblock. Zahlen kann man dort auch mit Kreditkarten incl. AmEx über ein sumup Gerät.

    Wirte, die "leider" nur Barzahlung akzeptieren, kann ich "leider" nicht besuchen, denn wenn die Preise des 21. Jahrhunderts verlangt werden, erwarte ich auch den Service des 21. Jahrhunderts. Ich fahre meist mit dem Auto zum Wirt und nicht mit der Pferdekutsche. Die deutschen Inselwirte scheinen hier recht speziell zu sein und es nicht nötig zu haben. Hoffentlich rufen die nicht nach staatlichen Hilfen, wenn es nicht mehr so gut läuft.

  • 19% und gut ist! Ging vorher auch. Das Problem ist nur, dass die Steuersenkung nicht an den Kunden weitergegeben wurde, sondern als Gewinn eingestrichen.

    Da gab es keinen Gewinn den die Gastronomie einstreichen konnte, denn die Zeit ab die die Steuersenkung geolten hat, war direkt nach dem ersten Lockdown!

    Da ging es erstmal darum die Verluste durch den Lockdown abzumildern, und als dann wieder geöffnet werden durfte ging ja auch nicht viel, weil durch die Schutzmassnahmen viele Gäste vergrault wurden und für die paar Gäste die noch gekommen sind ein viel grösserer Aufwand notwendig war.


    Hier auf der Insel auf der ich arbeite - verdienen alle super in der Gastronomie - aber jammern!

    Nordseeinseln sind aber nicht der deutsche Durchschnitt, sondern erstens siehen die vorallem gezielt wohlhabende Senioren als Hauptzielgruppe an. Zweitens sind die meisten Menschen im Urlaub generell kauffreudiger und schauen weniger auf die Preise als am Feierabend oder einem Wochenendausflug.


    Es ist ja genau genommen gar keine Erhöhung, sondern die Rückkehr zum ursprünglichen Satz.

    Es geht um die Fortsetzung einer Subvention. Nichts anderes ist ja letztlich die Reduzierung von 19 auf 7 Prozent bislang. Ganz ehrlich: wer wegen der Streichung dieser Subvention in wirtschaftliche Schieflage gerät, hat auch schon vorher nicht wirtschaftlich gearbeitet. Zumal ja andere Kosten (Energie z.B.) inzwischen wieder nennenswert gesunken sind und sich unter dem Stand von 2021 eingependelt haben.

    Man muss aber schon sagen das sich die Welt gegenüber der Vor-Corona Ära inzwischen sehr verändert hat. Und heute die Stimmung noch schlechter ist als sie 2022 war.

    Denn 2022 waren zwar die Energiepreise noch höher als heute, aber dafür war die Situation ganz anders:

    1. Nach 25 Monaten Lockdown in unterschiedlicher Ausprägung gab es ab April 2022 erstmals wieder Freiheit und da wollten sich die Leute einfach wieder in der Gastronomie treffen ohne auf die Preise zu schauen, da wollten die Leute einfach wieder ein Stückchen Freiheit geniessen ohne auf die Kosten zu schauen.

    2. Gerade bei der Energie hatten viele Leute noch günstigere für Strom Altverträge laufen und in der Corona-Zeit halbwegs günstig gekauftes Heizöl in den Tanks.


    3. Die Lebensmittelindustrie hatte die Preissteigerungen noch nicht komplett an die Kunden, egal ob Privathaushalte oder Gastronomie weitergegeben.


    4. Das 9€ Ticket hat im Sommer die Leute zu ÖPNV-Ausflügen motiviert, und viele haben dann solche ÖPNV-Ausflüge doch oft mit einem Kurzbesuch in der Gastronomie abgeschlossen.

    5. War man bei der Ukraine-Kriese der Meinung das es eine Sache von einigen Monaten wäre, egal welche Seite gewinnen würde. Und es bis spätestens zu den Weihnachtsamärkten 2022 einen Waffenstillstand, nach dem Orthodoxen Weihnachten allmählich die Verhandlungen starten würden, spätestens bis Ostern 2023 ein Friedensabkommen unterzeichnet wäre und sich ab Spätsommer 2023 sich auch die Beziehungen zwischen EU und Russland wieder langsam normalisieren würden.


    Aber jetzt ist es so das:

    1. Das bei der Gastronomie eine gewisse Sättigung eingetreten ist und die Leute deshalb wieder eher zu Verzicht bereit sind


    2. Die alten Verträge für Energie ausgelaufen sind und auch der Heizöltank spätestens in den letzten Wochen für den kommenden Winter aufgefüllt werden musste.


    3. Die Lebensmittelindustrie und andere Industrien ihre Preise inzwischen voll auf die Konsumenten durchgegeben haben.

    4. Der Ukraine-Konflikt scheinbar nie enden will sondern nach jahrelang weitergehen könnte, anderseits aber auch noch Naturkatastrophen wie die Erdbeben im Nahen Osten und Marokko und jetzt ganz frisch der Gaza-Konflikt hinzugekommen sind. Das macht echt desaströse Stimmung: Wie lang soll das noch noch dauern und wer soll sie Schäden bezahlen?

    *****

    Weil wir schonmal beim Essen und bei Pizza sind: Tiefkühlpizza vom Supermarkt hat sich von Februar 2020 zu Oktober 2023 auch von 2,39€ auf 3,49€ verteuert, das sind +46%. Da war die Mehrwertsteuer ja immer gleich bei 7%.

    Wenn die Gastronomie die Preise von Februar 2020 + 46% verlangen könnte, dann könnte sie vermutlich auch mit der 19% Mehrwertsteuer leben. Aber das werden die Kunden eben nicht bezahlen wollen und können.

    Sagen wir mal eine Pizza hat damals 8,20€ gekostet dann wären das mit 46% Erhöhung fast glatte 12€.

    Mit 7% statt 19% Mehrwertsteuer aber immer noch 10,80€.

  • TK-Pizza gibt es doch immer im Angebot für um die 1,70. Wer sowas für 3,50 kauft ist doch ein Volldödel... ^^


    Trotz Mehrwertsteuererhöhung Gasthäuser in Österreich - von Pleitewelle keine Spur: https://www.tagesschau.de/ausl…omie-oesterreich-100.html

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • Gerade die Gastronomie kann man schlecht mit anderen Ländern vergleichen.

    In anderen Ländern ist oftmals das Einkommensniveau höher oder zumindest gleichmässiger, oder die Kosten für Wohnen und Mobilität niedriger. Da kann man sich dann leichter teure Gastronomie leisten.

  • Die deutschen Inselwirte scheinen hier recht speziell zu sein und es nicht nötig zu haben. Hoffentlich rufen die nicht nach staatlichen Hilfen, wenn es nicht mehr so gut läuft.

    Ja sind sehr speziell.


    Haben es (leider) tatsächlich nicht nötig.


    Doch - neulich ganz vorne auf der ersten Seite der Tageszeitung gebettelt - obwohl die noch massenhaft Immobilien auf der Insel haben. Hatte ich hier auch berichtet, war u.a. der Auslöser für diese Diskussion.

  • ...
    In anderen Ländern ist oftmals das Einkommensniveau höher oder zumindest gleichmässiger, oder die Kosten für Wohnen und Mobilität niedriger. Da kann man sich dann leichter teure Gastronomie leisten.

    Es kommt nichtmal aufs Einkommen an, sondern ist eiene Frage der Kultur. in Italein und Spanien sind die Restaurantpreise kaum niedriger und die Leute verdienen weniger als die Hälfte.

    Essengehen ist in Deutschland dagegen ziemlich das Erste woran gespart wird. Und zu der MWSt kommt die Teuerungsrate bei Lebensmittlen die dieses Jahr wieder um über 5% liegt, Lohnerhöhungen und Mieterhöhungen, eigentlich müssten die schon bei gleicher MWSt die Preise alleien über 5% erhöhen um keine Nettoeinbußen zu haben, mit der MWSt geht das also Richtung 20%

    Und wie man hier sieht glaubten die Meisten auch noch dass die sich die Taschen vollstopfen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!