Eine Aussage schwebt hier die ganze Zeit im Raum, wurde aber nicht explizit genannt:
Die Innovativen Geräte von SE (520, 39, usw.) waren ja nicht durch völlig neue und indivuelle Erfindungen Technologieträger. Alles was die Geräte interessant gemacht waren die Implementation von verfügbaren Standards und Technologien, aber eben in einer neuen Kombination. Bluetooth, GPRS, HSCSD, E-Mail-Client usw. wurden ja nicht fürs 520 erfunden, sondern waren quasi durch externe Standards vorgegeben (an denen Ericsson sicherlich mitgewirkt hat, aber eben nicht in seiner Rolle als Gerätehersteller für Endkunden).
Warum geht das heute gar nicht? Einfach, weil:
- die technologischen Standards im Mobilfunk-Sektor die es gibt und die nicht (in grossem Maße) implementiert sind, wären EDGE und UMTS was durch netzseitige Einschränkungen derzeit keinen Sinn macht.
Und daher auch die immer wiederkehrende Frage: Was fehlt denn in den Geräten? Noch keine befriedigende Antwort darauf gehört von den Kritikern. Es wird umschrieben, dass der Vorsprung zu den anderen fehlt. Aber wenn keiner genau weiss wo es hingeht, dann kann auch keiner schneller dorthin gelangen.
Die Richtung war damals festgelegt (BT, GPRS, HSCSD), SE war erster. Aber heute fehlt einfach die festgelegte Richtung.
Und in Zusammenhang mit dieser Aussage muß man natürlich auch anerkennen, dass es SE überhaupt nix gebracht hat, diese Technologieträger zu bauen. Es gibt keinen Markt für "perfektionierte Technologie" im Handy-Sektor. Bei Autos oder Armbanduhren mag das anders sein. Aber es gibt im Endkundenmarkt Mobilfunkgeräte zu wenig Leute für die ein Handy mehr ist als eine bloße Commodity. Ein Handy muss immer nur für den Anwendungszweck optimal sein. "Perfektion und Überlegenheit" sind in diesem Sektor an sich keine nachgefragten Werte.
Fazit: Allrounder müssen v.a. erschwinglich sein, und Nischengeräte eben besonders optimal für ihren Zweck. Geräte wie das 520 oder 39 gibt es heute nicht, und gäbe es sie würden sie nur eine handvoll Soziopathen wie wir kaufen...