Mehrwertsteuersenkung ab 01.07.2020 - Effekte im TK-Markt?

  • Ich weiß gar nicht mehr wie das bei der Anhebung 2007 war, aber ich meine, dass meine Vodafone- und E-Plus-Verträge dann krumme Beträge hatten. Die Anhebung also vermutlich weitergereicht wurde. Vllt. hat da noch jemand alte Rechnungen parat und kann nachschauen, ob es wirklich so gehandhabt wurde?


    Wie wird es diesmal aussehen? Sind bei TK-Verträgen die Nettopreise maßgeblich, oder die Bruttopreise? Falls es nicht gesetzlich klar ist, kommt dann noch eine Verordnung? Ich denke mal, bei bestehenden Verträgen werden die Senkungen weitergegeben, weil die TK-Firmen den Image-Schaden fürchten..? Einige Provider sind aber nun nicht gerade als Wohlfahrtsorganisationen bekannt... Werden neue Verträge erstmal niedrige krumme Preise haben und ab 01.01.2021 die gewohnten 9,99, 19,99 etc.? Oder erstmal glatte Preise und ab Januar, dann höhere krumme?


    Da hat die Regierung mal wieder ein tolles Ei gelegt. Tampons und Bahntickets sind bei den Senkungen nun auch nicht unbedingt günstiger geworden. Die Aktion wird bei 20 Mrd. EUR / 80 Mio. Einwohner zu einer Mehrverschuldung von 250 EUR / Kopf führen. Das Geld würde sicherlich besser die Wirtschaft ankurbeln, wenn jeder Bürger einen 250,- Gutschein für gebeutelte Branchen wie Gastronomie, Tourismus, Verkehr und Kultur bekäme. Aber dann würde ja jeder davon profitieren und nicht nur die Reichen bereichert... :rolleyes:

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • Ich weiß gar nicht mehr wie das bei der Anhebung 2007 war, aber ich meine, dass meine Vodafone- und E-Plus-Verträge dann krumme Beträge hatten. Die Anhebung also vermutlich weitergereicht wurde. Vllt. hat da noch jemand alte Rechnungen parat und kann nachschauen, ob es wirklich so gehandhabt wurde?


    Die bestehenden Tarife bekamen durch die MwSt.-Erhöhung "krumme" Preise.


    Zitat

    Wie wird es diesmal aussehen? Sind bei TK-Verträgen die Nettopreise maßgeblich, oder die Bruttopreise? Falls es nicht gesetzlich klar ist, kommt dann noch eine Verordnung? Ich denke mal, bei bestehenden Verträgen werden die Senkungen weitergegeben, weil die TK-Firmen den Image-Schaden fürchten..? Einige Provider sind aber nun nicht gerade als Wohlfahrtsorganisationen bekannt...


    Maßgeblich für die Preisberechnung sind für Unternehmen immer nur die Nettopreise. Denn die MwSt. bzw. die USt. ist ja für ein Unternehmen nur ein durchlaufender Posten, an dem das Unternehmen nichts umsetzt bzw. verdient. Diese wird lediglich über das Unternehmen vom Konsumenten hin an den Fiskus weitergereicht. Eine Verordnung zur Weitergabe der faktischen Preissenkung - aus Verbrauchersicht natürlich nur - wird in das Papier mit aufgenommen, somst würde es vermutlich kaum ein Unternehmen so umsetzen.


    Insofern wird es wohl ab dem 01.07.2020 wieder krumme Endpreise auf der Rechnung geben.


    Zitat

    Werden neue Verträge erstmal niedrige krumme Preise haben und ab 01.01.2021 die gewohnten 9,99, 19,99 etc.? Oder erstmal glatte Preise und ab Januar, dann höhere krumme?


    Neue "gerade" Preise wird es wie früher auch schon wohl erst wieder im Zuge der Einführung neuer Tarife bei den Anbietern geben. Allerdings ist ein solcher Schritt überhaupt nicht erforderlich, da die Steuersenkung ja für lediglich 6 Monate gilt und danach wieder auf min, 19% angehoben wird. Was im Ländervergleich auch relativ niedrig ist. Italien hat auch schon vor Corona 22% verlangt und ist dennoch pleite.

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  • Ich weiß gar nicht mehr wie das bei der Anhebung 2007 war, aber ich meine, dass meine Vodafone- und E-Plus-Verträge dann krumme Beträge hatten. Die Anhebung also vermutlich weitergereicht wurde. Vllt. hat da noch jemand alte Rechnungen parat und kann nachschauen, ob es wirklich so gehandhabt wurde?


    Wie wird es diesmal aussehen? Sind bei TK-Verträgen die Nettopreise maßgeblich, oder die Bruttopreise? Falls es nicht gesetzlich klar ist, kommt dann noch eine Verordnung? Ich denke mal, bei bestehenden Verträgen werden die Senkungen weitergegeben, weil die TK-Firmen den Image-Schaden fürchten..? Einige Provider sind aber nun nicht gerade als Wohlfahrtsorganisationen bekannt... Werden neue Verträge erstmal niedrige krumme Preise haben und ab 01.01.2021 die gewohnten 9,99, 19,99 etc.? Oder erstmal glatte Preise und ab Januar, dann höhere krumme?


    Da hat die Regierung mal wieder ein tolles Ei gelegt. Tampons und Bahntickets sind bei den Senkungen nun auch nicht unbedingt günstiger geworden. Die Aktion wird bei 20 Mrd. EUR / 80 Mio. Einwohner zu einer Mehrverschuldung von 250 EUR / Kopf führen. Das Geld würde sicherlich besser die Wirtschaft ankurbeln, wenn jeder Bürger einen 250,- Gutschein für gebeutelte Branchen wie Gastronomie, Tourismus, Verkehr und Kultur bekäme. Aber dann würde ja jeder davon profitieren und nicht nur die Reichen bereichert... :rolleyes:


    Selbst wenn sie die Senkung weiter geben. So ein typischer 7,99€-Tarif Prepaid-Discounter-Trarif kostet mit 16%MwSt dann eben 20 Cent weniger. Juchhu! Mit den 20 Cent Ersparnis pro 4 Wochen werde ich dann den Konsum ankurbeln... Gewiss doch :rolleyes: Zu dem Konjunkturpaket würde mir indes noch einiges mehr einfallen, aber das würde den Rahmen dieses Threades sprengen.

  • Nachtrag. Bei Prepaid wäre auch noch eine andere Variante denkbar. Man lässt die Tarife einfach so wie sie sind, und senkt statt dessen die Verkaufspreise der Aufladekarten ab.

  • Bestehende Verträge:


    Telekom und O2 verplichten sich in ihren AGB, die Senkung weiterzugeben.


    Telekom Ziffer 9.4 AGB Stand 27.5.2020: "[...] sind wir für den Fall einer Erhöhung der gesetzlichen Umsatzsteuer berechtigt und für den Fall einer Senkung verpflichtet, die Preise zum Zeitpunkt der jeweiligen Änderung entsprechend anzupassen. [...]"


    O2 Ziffer 12.6 AGB Stand Jan. 2018: "[...] Telefónica Germany [ist] im Falle der Erhöhung der gesetzlichen Umsatzsteuer berechtigt und im Fall der Senkung verpflichtet, die Preise zum Zeitpunkt der jeweiligen Änderung entsprechend anzupassen, ohne dass dem Kunden ein Widerspruchsrecht zusteht."


    Die Vodafone-AGB sind weniger eindeutig formuliert.


    Ziffer 3.11 AGB Stand Juli 2019: "[...] Vodafone [ist] bei einer Änderung der gesetzlich vorgegebenen Mehrwertsteuer berechtigt, die Preise entsprechend anzupassen."




    Neue Verträge:
    Da werden sich die Anbieter entscheiden müssen, ob sie die Gelegenheit nutzen, jetzt mit eingängigen Brutto-Preisen (einschließlich 16%) zu verkaufen und dann ab Januar die Erhöhung aufzuschlagen. Entdecke die Möglichkeiten.


  • Allerdings ist ein solcher Schritt überhaupt nicht erforderlich, da die Steuersenkung ja für lediglich 6 Monate gilt und danach wieder auf min, 19% angehoben wird. Was im Ländervergleich auch relativ niedrig ist. Italien hat auch schon vor Corona 22% verlangt und ist dennoch pleite.

    Wenn die Bürger gegenüber Deutschland 10j früher in Rente gehen dürfen kostet das mehr als mit höherer MwSt eingenommen wird. Zudem sind die Prozesse in Behörden erheblich ineffizienter als in Deutschland.



    Aber Back2Topic
    Die Mobilfunkanbieter werden bei den neuen Bruttopreisen wohl großzügig runden um die Einnahmen zu optimieren.


    Vodafone verdient selbst bei kaufmännischen Runden mit jeden Kunden mit Smartphone Special 0,252 cent je 28 Tage zusätzlich.

  • Nachtrag. Bei Prepaid wäre auch noch eine andere Variante denkbar. Man lässt die Tarife einfach so wie sie sind, und senkt statt dessen die Verkaufspreise der Aufladekarten ab.


    Wenn es neue Prepaid Tarife gäbe, müssten die Angaben auf den Startersetz mit Aufklebern oder ähnlichen angepasst werden. Das gleichen müsste dann zum Jahreswechsel wieder gemacht. Die Anbieter dürften so etwas möglichst vermeiden. Vielleicht gibt es Bonus Datenvolumen oder ähnliches für die 6 Monate.

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