Der allgemeine Corona-Thread - Alles Rund um SARS-CoV-2 Covid19, Impfung, Schnelltest usw.

  • Aus wirklich ehrlichem Interesse: Gibt es (für NRW oder Deutschland) eine Regelung, wie genau die "Masken" beschaffen sein müssen?

    Ich habe leider nichts passendes gefunden.

    Meines Wissens gibt es zu den sogenannten Alltagsmasken lediglich die Vorgabe, dass sie Mund und Nase bedecken müssen.

  • Meines Wissens gibt es zu den sogenannten Alltagsmasken lediglich die Vorgabe, dass sie Mund und Nase bedecken müssen.

    Wirklich interessant, folglich könnte man auch einfach ne gehäkelte Maske nutzen, wenn man es auf die Spitze treiben wollte.

  • Wie schaffen es z.B. die Dänen einfach nur mit Vernunft und Desinfektionsmittel und ohne Maske (außer im ÖPNV) die Zahlen niedrig zu halten?

    In Dänemark gibt es zu großen Teilen keine Maskenpflicht im ÖPNV. Nur in einigen größeren Städten.

  • Also schön zur Arbeit rennen? Wie ich solche Leute mag...

    Nichts dagegen tun = Nichts tun! Und derweil mein Immunsystem machen lassen.

    Aber weder Antibiotika noch Globuli, Gesundbeten, täglich 5 Dosen a 1000mg Vitamin C, Bachblüten, Kristalle mit positiven Energien oder ähnliches, und auch keine "geheimen", nur innerhalb der Familie tradierten Rituale.


    Aber infektiös zur Arbeit? - Ganz sicher nicht!


    Und im Moment geht man davon aus, dass Masken einen Beitrag leisten können. Nicht 100%ig aber dennoch zu einem merklichen Teil.

    1) es geht um den Zwang, etwas tun zu müssen

    2) oder alles Sinnvolle schon von anderen getan wurde


    Zwei markante Textstellen.

    Bedeutet das jetzt, dass Du deshalb nichts tun möchtest, weil andere schon etwas tun (und deshalb gerne raus aus der Nummer wärst) oder weil Du in die Pflicht genommen wirst, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und deshalb selbst etwas tun sollst?

    Die ganzen Argumente sind meiner Meinung nach doch sehr theoretisch.

    Da ist etwas durcheinander gekommen...

    Theoretisch, ja, ist ja auch Theorie. Und zwar darüber, wie es kommt, dass lokale Behörden über die Verordnungen hinausgehend ihr "eigenes Ding" machen, bzw. vom Chef (Oberbürgermeister) angewiesen werden.


    Was von anderen schon getan wurde:

    Die Landesregierung NRW erlässt die Coronaschutzverordnung. Idealerweise hätte die Regierung auf verschiedene Experten gehört, Pros und Kontras abgewogen... aber worum es geht, ist, das ist halt das Gesamtpaket, das von der Landesregierung so erlassen wurde.


    Die lokalen Behörden könnten dies einfach 1:1 umsetzen, was sie ja auch müssen.


    Und jetzt kommt der Zwang, etwas (eigenes) tun zu müssen:

    Nur die Landesverordnung 1:1 umzusetzen/kontrollieren zu lassen ist nur Pflicht, man hat dabei eben nichts eigenes getan. Das ist sicher unbefriedigend (ähnlich wie bei einer Erkältung nur das Immunsystem machen zu lassen), da fehlt die Eigenleistung als verantwortlicher Entscheider. Das meinte ich mit "Zwang", keinen äußeren, sondern von innen heraus. Vielleicht passt "Tatendrang" auch besser, was bei Chefs dann Entscheidungen sind, in Form von überzogenen Verfügungen, die dann weit übers Ziel hinaus schießen.


    Aber es ging ja um...

    Zitat


    Und im Moment geht man davon aus, dass Masken einen Beitrag leisten können.

    Genau, die Masken.


    Aber wo genau sollen die einen Betrag leisten können?

    Wo sich viele Menschen begegnen, gemeinsam Innenräume nutzen. Und draußen wo die magischen 1,5 m unterschritten werden, und Großveranstaltungen, oder?


    Aber einsam auf weiter Flur?


    Zitat

    Wenn andere etwas vermeintlich Sinnvolles tun - weshalb verweigert man sich dann, das vermeintlich Sinnvolle ebenfalls wie auch immer zu unterstützen?

    Wie soll ich die anderen denn unterstützen? So konkret.


    Ich will nicht mal in Abrede stellen, dass das "vermeintlich Sinnvolle" auch konkret sinnvoll werden kann, nämlich wenn denn die Parameter, die nötig sind es sinnvoll werden lassen zu können, auch ganz konkret gegeben sind. Also bei Ansammlungen von Menschen.


    Aber ob man alleine auf den Bus wartet, oder sich einen 100+ Meter Bahnsteig mit 5 anderen teilt, und dabei auf Abstand über 10m bleibt, das sind doch alles keine Situationen, wo man ernsthaft von einem potenziell erhöhten Infektionsrisiko ausgehen könnte. Abgesehen extrem überängstliche Menschen vielleicht.


    Aber mal als hypothetisches Gedankenspiel: Angenommen ich hätte die Maske aufgesetzt. Was dann?


    1) Wen hätte das konkret geschützt?

    2) Inwiefern hätte ich das "vermeintlich Sinnvolle" damit unterstützt?


    Seit Corona bin ich zwar erst an einen einzigen Tag im ÖPNV unterwegs gewesen, von daher betrifft mich das bisher alles kaum. Bis zu dieser, doch leicht irritierenden Ansage der Stadt, alle ohne Maske an Haltestellen Angetroffenen 150 Euro abknöpfen zu wollen. Da ich direkt an einer wohne, zwar eine ohne regulären, getakteten Linienverkehr, mit nur wenigen Schülerbussen, die ich zeitlich bisher nie zu sehen bekomme habe, aber es gibt sie dort halt, sollte ich mich daher doch mal damit beschäftigen. Das hat mich dann zum nachdenken gebracht. Sowohl über meinen speziellen Fall, ob die Regelung jetzt tatsächlich Auswirkungen auf mich haben wird, als auch ganz allgemein über die (ÖPNV) Masken-Regelungen.


    Und ich frage mich jetzt, traut man der Bevölkerung, und im speziellen den ÖPNV Nutzern denn gar kein, der konkreten Situation angepasstes Verhalten, nicht mal durch Regelungen, mehr zu? Sonst könnte man doch eine Regel erlassen, die das so ermöglicht. Eine, die lauten könnte: "bei Nutzung von Einrichtungen des ÖPNV gilt, wenn im Freien ein 1,5m Abstand nicht eingehalten werden kann, und darüber hinaus in allen anderen Fällen, eine generelle Maskenpflicht." Dies entspräche im wesentlichen dem Grundkonzept das mit der CoronaSchVO NRW umgesetzt wird, und wäre daher so zu erwarten gewesen.



    Und vielleicht ist, zumindest was den Punkt Maskenpflicht an Bushaltestellen für ÖPNV-Nichtnutzer betrifft, eben diese Gruppe einfach gar nicht bedacht worden? Bei Ausarbeitung der VO, und/oder definitiv den Auslegungen dieser.


    Weil letztere sind mal so, mal so. Das ist konfus.

    In den Infos für die Bürger, Land NRW, WDR und diversen lokalen Verkehrsbetrieben heißt es die Pflicht gelte für "alle" an Haltestellen, dann wieder für "Fahrgäste". Wie denn nun?


    Laut VO gilt die Pflicht für "Nutzer" von "Einrichtungen des ÖPNV". Durch die Bereich der Haltestelle zu laufen, selbst dort zu stehen, ist mMm für sich alleine noch nicht zwingend eine Nutzung der Haltestelle. Jedenfalls wenn es sich um eine normale Straße und Fußweg handelt, und es keinerlei bauliche Fläche, die extra zum Zecke der Nutzung als Haltestelle erstellt wurde, existiert, und der Aufenthalt auch nicht im Zusammenhang mit dem ÖPNV steht. Als Wartender auf einen Fahrgast, der dort mit dem ÖPNV eintrifft, wäre man dann doch Nutzer der "Anlage", aber dennoch kein Fahrgast. Das "Alle" könnte auch so gemeint sein.


    Aber wenn dort die Maskenpflicht tatsächlich generell für "alle" gelten würde, dann könnte man sich kaum noch "oben ohne" auf den Straßen bewegen. Oder Maske-auf/Maske-ab, alle paar hundert Meter. Oder bei versetzt angelegten 2-Richtungshaltestellen: Slalom - was ich tatsächlich schon gesehen habe. Und das an einer gut befahrenen Hauptverkehrsstr., zwischen den FGÜs, also nicht unbedingt förderlich für die Verkehrssicherheit.

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  • Und ich frage mich jetzt, traut man der Bevölkerung, und im speziellen den ÖPNV Nutzern denn gar kein, der konkreten Situation angepasstes Verhalten, nicht mal durch Regelungen, mehr zu?

    Hat man doch, die Bußgelder kamen ja erst später weil es auf freiwilliger Basis nicht funktioniert hat.

    In anderen Ländern gab es sofort die Bußgelder weil es ansonsten keinen jucken würde.

    Oder Maskenpflicht auch auf der Strasse, damit es keine Diskussionen gibt.

    Da geht es dann nicht mehr um Sinn oder Unsinn sondern wie die Maßnahme am einfachsten durchgesetzt wird.


    Ist wie mit dem Tempolimit, in einer idealen Welt müsste man der Bevölkerung doch zutrauen das Tempo an die konkrete Situation anzupassen.

    Zum Beispiel an einer Schule. Aber erst wenn geblitzt und kassiert wird hält sich derjenige beim nächsten vielleicht daran.

  • Maskenpflicht auf der Straße halte ich für Blödsinn, an einer Haltestelle eben nicht. Da stehen ja meistens mehr als 1-2 Leute. Und um da eine Nachlässigkeit zu unterbinden, wird eben pauschal eine Maskenpflicht ausgesprochen. Wo ist das Problem? Ob man natürlich jemanden an einer Haltestelle im 274 Seelennest kontrollieren muss, steht auf einem anderen Blatt. In Berlin Kreuzberg, wo es vielleicht mal eins in die Fresse gibt, wird bestimmt nicht kontrolliert. Oma Lieschen Müller kann man eben mal Geld abnehmen.

  • Man kann es einfach, aber auch zu einfach machen, nicht?


    Der Vergleich Tempolimit passt so nicht, weil mein Punkt nicht das Bußgeld ist, sondern, um im Vergleich zu bleiben, das Limit selber.

    Eher so, wie wenn man das ganze Land auf allen Wegen auf Limit 30 setzt, dabei vergisst klarzustellen was gemeint ist, und dann später von Kontrollen aller Fahrzeugnutzer spricht, was dann Eisenbahnfahrgäste (=Nutzer) aufschrecken lassen würde. - Der Preis von zu einfach.

  • Maskenpflicht auf der Straße halte ich für Blödsinn, an einer Haltestelle eben nicht. Da stehen ja meistens mehr als 1-2 Leute. Und um da eine Nachlässigkeit zu unterbinden, wird eben pauschal eine Maskenpflicht ausgesprochen. Wo ist das Problem? Ob man natürlich jemanden an einer Haltestelle im 274 Seelennest kontrollieren muss, steht auf einem anderen Blatt. In Berlin Kreuzberg, wo es vielleicht mal eins in die Fresse gibt, wird bestimmt nicht kontrolliert. Oma Lieschen Müller kann man eben mal Geld abnehmen.

    Stehen an der Haltestelle? Hier im Außenbezirk an 80% Null. An 15% so 1-4 Leute, und an 5% 5 und mehr.

    Nahverkehr ist hier was für Leute die keine Alternative haben, in den sozial schwächeren Stadtteilen sind das schon mehr, alleine schon wegen der extrem höheren Bevölkerungsdichte, und mehr "Tagesfreizeit".

  • Ich frage mich zwar, was die Fragerei nach etwas Konkretem zu Masken bezielen soll, aber bitte.


    Masken helfen (wie auch andere Maßnahmen - Abstand halten, Hände- oder Flächendesinfektion), die Verbreitung von Corona zu verlangsamen.


    Weil durch den Einsatz von Masken Übertragungswahrscheinlichkeiten reduziert werden:

    - über Tröpfcheninfektionen

    - über Schmierinfektionen

    - im Hinblick auf den Wirkungsgrad und die Verteilungsdichte von Aerosolen innerhalb eines Wirkungsraumes


    Die Reduzierung von Wahrscheinlichkeiten bedeutet nicht, dass über Masken keine Übertragungen möglich sind. Das sehe ich auch bei FFP3-Masken so, denn auch dort ist nicht immer gewährleistet, dass die Nutzung (bzw. Anwendung) richtig gehandhabt wird.


    Wenn mehrere Personen Masken nutzen (und einen Mindestabstand halten), dann verändern sich die Wahrscheinlichkeiten erneut:
    Erstens sinkt die Wahrscheinlichkeit, das Virus aktiv weiterzugeben. Zweitens sinkt die Wahrscheinlichkeit, das Virus passiv zu empfangen. Und vor allem sinkt die Verbreitungsgeschwindigkeit. Und das schafft zeitliche Reserven für neue Behandlungsmethoden, Maßnahmenentwicklung/-Modifikation/-Optimierung, für die Forschung an Impfstofflösungen und sorgt letztlich auch für eine Ressourcenschonung (Produktion, Transport und Verteilung von Medizinprodukten und Hilfsmitteln, Belastung von (Haus-)Ärzten, Intensivpflegern, Krankenhauspersonal, Krankenhausbettenauslastung usw.). Zudem kann die zeitliche Verlangsamung der Ausbreitung auch dazu führen, dass die Grundimmunität steigt, sich das Virus abschwächt usw..

    Und an der Stelle muss man sehen, dass die darauf bezogenen Maßnahmen durchaus etwas bringen können.

    Es gibt viele Leute, die vergessen selbst bei einer Schlechtwetter-Prognose den Regenschirm mitzunehmen. Genauso, wie es viele Leute gibt, die vergessen, dass sie die Maske mitnehmen müssen, sie abgelegt, unter die Nase geklemmt oder sich unter das Kinn geschoben haben. Damit man auch diese Nachlässigkeiten des Alltags möglichst verhindern kann, schafft man mit den Maßnahmen eine erweiterte -auch öffentliche- Sensibilität.


    Denn wenn Du in einer Woche drei Mal 150 EUR wegen einer nachlässig abgelegten Maske bezahlen musstest, dann wird sich das in Dein Gedächtnis einbrennen. Genauso, wie ein Kleinkind vermutlich nur einmal in voller Freude in ein Brennnesselfeld springt oder die heiße Ofenplatte anfasst. In der Psychologie mag man das als Konditionierung im Sinne von Reiz-Reiz-Assoziationen oder Stimulus-Response-Lernen umschreiben. Den 'Pawlowschen Hund' kennst Du vielleicht an der Stelle. Nur dass halt hier der Reiz (unter anderem) 'macht 150 EUR' lautet.

    Eine 100%ige Sicherheit wird es nicht geben. Und es wird noch viele geben, die sich selbst mit all diesen Maßnahmen anstecken werden.
    Aber die Zeit -was unter dem Slogan 'Flattening the curve' als öffentliche Gesundheitsstrategie postuliert wird- spielt hier eine wesentliche Rolle.


    Um es mal platt auszudrücken: Wenn ich mich schon (trotz aller Vermeidungsstrategien dennoch im Zeitablauf) mit Corona infiziere, ...

    ... dann lieber erst wesentlich später, wenn es entwickeltere Behandlungsmethoden, gezieltere Medikationen oder gar schon einen Impfstoff gibt.

    6 Mal editiert, zuletzt von derAL ()

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