Der allgemeine Corona-Thread - Alles Rund um SARS-CoV-2 Covid19, Impfung, Schnelltest usw.

  • Wer den Pflegeberuf wegen des Geldes ergreift, hat sich einfach nicht informiert. Es gibt kaum Berufe in denen man in Bezug zur Leistung schlechter bezahlt wird hier in Deutschland.

    Das kann man so nicht stehen lassen.

    Mit solchen Äußerungen wird alles auf eine Stufe gestellt.


    1. Man darf den Lohn einer Aushilfskraft oder einer Pflegehelferin, nicht mit dem Lohn einer ausgebildeten Krankenschwester vergleichen.

    2. Man darf eine Teilzeitkraft nicht mit einer Vollzeitkraft vergleichen. Gerade in Pflegeberufen gehen ungelernte Pflegekräfte sehr oft nur 4 Stunden am Tag arbeiten! Vor allem in Pflegeheimen und in der ambulanten Pflege. Vielfach auf eigenen Wunsch!

    3. "Bezug auf Leistung" - Dieser "Bezug" wird gerne populistisch verwendet. Auch eine Pflegekraft erbringt eine ganz normale Leistung. Sie macht ihre Arbeit. Nicht mehr und nicht weniger als alle anderen auch.

    Wir haben jetzt Winter. Arbeiten die Mitarbeiter in der Energieerzeugung etwa "in Bezug auf Leistung" schlechter? Ohne diese würden Millionen Menschen erfrieren.

    Ist die Arbeit in der Nahrungsmittelindustrie "in Bezug auf Leistung" minderwertiger?

    Leisten Bauarbeiter, die bei Wind und Wetter draußen ihr Bestes geben etwa minderwertige Arbeit im "Bezug auf Leistung"?

    Ein Dachdecker, der dafür sorgt, dass ich in einem trockenen Haus wohne und auch ein Sturm mir nicht das Dach über dem Kopf wegpustet, arbeitet der etwa minderwertig "in Bezug auf Leistung"?

    Die ganzen Handwerker im Bereich "Gas/Wasser/Sch......"? Erbringen sie "in Bezug auf Leistung" eine geringere Leistung, wenn sie dafür sorgen, dass zu jeder Zeit die Versorgung stimmt?



    Das ist reiner Populismus!


    Jeder Beruf ist "in Bezug auf Leistung" gleichwertig.



    Eine Freundin ist (examinierte) Krankenschwester im Krankenhaus, meine Frau ist (examinierte) Kinderkrankenschwester. Ein Schwager ist Arzt.

    Keiner von ihnen jammert über mangelhafte Bezahlung.

    Aber alle drei leiden unter extremer Belastung. Eine bessere Bezahlung würde die Belastung nicht senken. Hier muss angesetzt werden!


    Als kleine Richtlinie: Gehalt: Was verdient man als Krankenschwester?

    "Nach einigen Berufsjahren ist ein Bruttogehalt zwischen 2.760 und 2.900 Euro im Monat realistisch."

    Dazu kommen dann noch Zuschläge für Nachtschichten/Wechselschichten, Rufbereitschaft... etc.


    _____________


    Natürlich bin auch ich der Meinung, dass Pflegekräfte mehr verdienen sollten. Selbstverständlich bin ich das.

    Aber, dass kaum Berufe schlechter bezahlt werden, stimmt so nicht.

    Ich kenne etliche Berufe, die nicht so sicher sind und die schlechter bezahlt werden.


    Das Hauptproblem ist aber die Überlastung!

    Das ganze Umfeld stimmt nicht.


    Die Ehefrau eines Arbeitskollegen ist (ungelernte) Helferin in einer Pflegeeinrichtung - mit entsprechend weniger Lohn. aber sie macht Arbeiten, die nur eine ausgebildete Pflegekraft machen darf! Das ist eine Katastrophe!

  • Die Ehefrau eines Arbeitskollegen ist (ungelernte) Helferin in einer Pflegeeinrichtung - mit entsprechend weniger Lohn. aber sie macht Arbeiten, die nur eine ausgebildete Pflegekraft machen darf! Das ist eine Katastrophe!

    Ich kenne auch so eine Helferin, die muss aber wirklich jede Knechtarbeit machen. Ich habe echt Respekt vor Leuten in der Pflege, meins wäre es überhaupt nicht. Dazu noch die elendige Nachtarbeit und körperlich anstrengend ist es auch noch. Klar sollen und müssen die mehr verdienen, denn vom Klatschen ist niemandem geholfen.

  • Dazu noch die elendige Nachtarbeit und körperlich anstrengend ist es auch noch. Klar sollen und müssen die mehr verdienen, denn vom Klatschen ist niemandem geholfen.

    Klatschen hilft nicht. Das stimmt.

    Aber hilft mehr Bezahlung?


    Inwiefern soll die helfen?


    Wird dadurch die "elendige Nachtarbeit" geringer? Nein!

    (In sehr vielen Berufen übrigens wird nachts gearbeitet. Nicht nur in der Pflege! Und da klatscht niemand.)


    Wird durch eine höhere Bezahlung die Arbeit weniger körperlich anstrengend? Nein!

    Sie bleibt gleich. Mehr Personal würde helfen. Und eine bessere Ausrüstung.

    Und eine bessere Ausbildung!


    Dass die mangelnde Attraktivität der Pflegeberufe (?) alleine die Bezahlung zugrunde liegt ist eine Stammtischparole, die heute (wegen corona) gerne durch dein Kakao gezogen wird. Gerne von den Medien. Sie ist aber nicht das (Haupt-) Problem!


    Nicht alles kann man mit mehr Geld verbessern.




    Nachtrag:

    Ich habe echt Respekt vor Leuten in der Pflege

    Ich auch!

  • Klatschen hilft nicht. Das stimmt.

    Aber hilft mehr Bezahlung?


    Inwiefern soll die helfen?

    Natürlich hilft das. Sowas ist auch eine Motivation. Wenn man schon gefrustet und Pleite zur Arbeit rennt, kann und will man kaum ordentliche Arbeit leisten. Ich auch nicht , da bin ich ehrlich. Wieso bemühen und anstrengen, wenn man am Ende einen Hungerlohn erhält?


    Man kann es gut mit Zulieferern der Autoindustrie vergleichen. Die werden gedrückt bis zum geht nicht mehr und dann kann man eben keine Qualität mehr liefern. Da wird dann das Rädchen aus Metall gegen Kunstoff ersetzt oder sowas in der Art.


    Natürlich arbeiten viele Menschen in der Nachtschicht, habe ich auch lange genug. Nie wieder!

  • Optimistisch? Das heißt harter Lockdown bis Mai mit langsamer Öffung bin Juli. Wirtschaftlicher Totalschaden in vielen Branchen inklusive.


    Ja,das haben Merkel und v.d.L. bei der Bestellung vermasselt. Spahn hat meiner Meinung nach in der Bundesregierung den besten Job gemacht.

    Wenn dann mal irgendwann genug Impfstoff verfügbar ist, muss der auch möglicht zügig verimpft werden. Da sehe ich das nächste Nadelöhr:

    Es gibt zwar eine ganze Menge Impfzentren, nur die Logistik davor, überhaupt einen Impftermin zu bekommen, scheint noch stark optimierungsbedürftig. Wenn es kaum möglich ist, bei wenig Impfstoff einen Termin zu erhalten, wie soll das dann funktionieren, wenn Impfstoff "im Überfluss" da ist? Wenn jetzt jemand "die Ärmel hoch krempelt", muss er doch damit rechnen, Erfrierungen zu erleiden....

  • Ich tippe da eher auf Ende März, dann langsam Öffnungen -hoffentlich auch regional bestimmt/begrenzt und mit schnellen Maßnahmen, wenn mal wieder ein Hotspot erkennbar wird.

    Im Sommer ab Juni dürfte Corona vermutlich mindestens so gut handhabbar sein wie im Sommer 2020, da dann ja schon mindestens 20 bis 30 Millionen geimpft sein dürften.

    Laschet hat je gerade schon gesgt dass Halbzeit ist, dazu die Britische Mutation wegen der die Regierenden auch bei niedrigen Zahlen jegliche Rücknahme von Grundrechtseinschränkngen verwehren, von daher sehe ich die Chhance auf legales Haareschneide nicht vor Mai, Freizietakktivitäten in kleineren Gruppen vielleicht ab Juni, halt mit den Jämmerlichen Resten von Gastronomie und Kultur die das überlebt haben.

  • Selten soetwas gelesen. Selbstverständlich spielt das Gehalt bei der Berufswahl eine Bedeutung. Wenn es zwei Stellen gibt, die das gleiche Einkommen bieten, die Bedingungen der Stelle A wesentlich schlechter sind, als die der Stelle B entscheidest du dich rational für die Stelle B.


    Wenn Stelle A dir ein höhres Gehalt bietet, fängst du an zu überlegen. Und wenn das Gehalt plötzlich noch höher ist würdest du dich irgendwann für A entscheiden.


    Das Gehalt einer Pflegekraft ist zu niedrig um den Job attraktiv zu machen, deswegen gibt es den Mangel. Die Rahmenbedingungen kannst du nur sehr begrenzt beeinflussen. Oder wie willst du es ändern? Mehr Personal? Aha, und wo soll es herkommen? Zwangsarbeit oder von den Bäumen pflücken? Anstatt krude Theorien aufzustellen, die nicht haltbar sind, nenne doch einfach mal dein Hauptproblem das du siehst.

    pax optima rerum


    🇺🇦 🇮🇱

  • Selten soetwas gelesen.

    Dann hast du wenig gelesen oder nicht verstanden, was ich geschrieben habe.

    Selbstverständlich spielt das Gehalt bei der Berufswahl eine Bedeutung. Wenn es zwei Stellen gibt, die das gleiche Einkommen bieten, die Bedingungen der Stelle A wesentlich schlechter sind, als die der Stelle B entscheidest du dich rational für die Stelle B.

    Hier denke ich zweiteres.


    Du vergleichst Äpfel mit Kartoffelbrei.


    Eine Stelle als Möbelpacker bietet 3600€ netto. (Nur als Beispiel!!)

    Eine Stelle als Krankenpfleger bietet 2700 netto€.


    Du würdest also als lieber als Möbelpacker arbeiten und diese Stelle nehmen?


    Für einen Beruf entscheidet man sich nicht anhand des Einkommens. Jedenfalls nicht nur.

    Seinen Beruf muss man gerne machen, bestenfalls lieben.

    Wer einen Beruf nur macht, weil man da mehr verdient, als in einem anderen, wird auch so arbeiten.

    Es gibt solche Leute. Ja, natürlich. Aber im Pflegebereich sind das die Schlechtesten!



    ___________


    Natürlich gibt es auch innerhalb der Berufe Stellen, bei denen mehr oder weniger verdient wird.

    Umzugsfirma A bietet besseren Lohn als B. Selbstverständlich gibt es das.


    Ein privates Krankenhaus bietet schlechtere Entlohnung als ein staatliches. Unbestritten.

    Aber das hat doch mit der Sache nichts zu tun!




    Wenn Stelle A dir ein höhres Gehalt bietet, fängst du an zu überlegen. Und wenn das Gehalt plötzlich noch höher ist würdest du dich irgendwann für A entscheiden.


    Ich habe zwei erlernte Berufe. Mit Abschluss (einer sogar mit höherem) - bin also keine Hilfskraft.

    Beide Berufe kann man nicht miteinander vergleichen.


    Wenn ich in meinem 1. Beruf arbeiten will, kann ich das Einkommen nicht mit dem aus dem 2. Beruf vergleichen. Das geht nicht.



    Wer nur wegen eines höheren Einkommens einen Beruf wählt (nicht als ungelernte Arbeitskraft, von der spreche ich nicht!) ist in einem Pflegeberuf fehl am Platze!

    Gerade in der nichtmedizinischen Pflege, wie Pfleger in Pflegeheimen, merkt man das sofort. Diese Leute sind nicht nur bei den (Fach-)Kollegen unbeliebt, auch bei den zu Pflegenden!

    Das sind genau die, die die Bewohner von Pflegeheimen mit mitsamt Bett in einen Abstellraum schieben, um Ruhe zu haben. Das habe ich erlebt! Mehrfach!

    Das sind auch genau die, deren "Pfleglinge" aufgelegene Stellen am Rücken und Gesäß haben. Manchmal mehrere Zentimeter große eitrige Löcher!


    Ich habe es auch schon mehrfach erlebt, dass im Pflegebericht Nahrungsgaben, Pflegearbeiten und Meßwerte schon bis 22:00Uhr eingetragen waren, obwohl es erst 16:00Uhr ist.


    Einen Pflegeberuf ergreift man nicht wegen des Geldes! Man muss Menschen lieben und pflegen wollen!



    Wie ich oben schon schrieb, habe ich 3 "Pflegekräfte" in der Familie. Keiner davon arbeitet wegen des Geldes (alleine). Alle lieben ihren Beruf und würden nie etwas anderes machen wollen.

    Anstatt krude Theorien aufzustellen, die nicht haltbar sind, nenne doch einfach mal dein Hauptproblem das du siehst.


    Krude Theorien?

    Du meine Güte. Ich weiß, welche Belastungen eine Pflegekraft hat. Du anscheinend nicht.


    Worin ich das Hauptproblem sehe, habe ich schon geschrieben!

    Es ist einfach die Überlastung. Arbeit für 4 Pflegekräfte muss eine alleine erledigen.

    In der Nacht ist oft nur eine Pflegekraft auf mehreren Stationen verfügbar. (Ich rede jetzt nicht von der Intensivstation!)

    Wenn da ein Patient klingelt, muss die Schwester oft von einer anderen Etage des Krankenhauses kommen, die aber gerade zu tun hat.


    Eine Hilfspflegekraft muss oft alleine nachts einen Patienten drehen, obwohl sie dafür gar nicht ausgebildet ist und eigentlich zwei bis drei Kräfte notwendig sind.

    Am Freitag weiß man nicht, welche Schicht man am Wochenende hat oder ob man sein geplantes Frei bekommt.

    Daran leidet auch das Familienleben!


    Einen Sterbenden muss man alleine in seinem Zimmer sterben lassen, weil man 7 oder 9 andere Patienten in dieser Zeit zu betreuen hat. Auch das zermürbt viele Pfleger! Solche Dinge stecken nur die weg, die nur auf die monatliche Lohntüte schauen.


    Oft genug kommt man früh um 8:00 Uhr aus der Nachtschicht nachhause und hat am selben Tag 13:45 Uhr zur Spätschicht zu erscheinen.


    Mit "mehr Geld" ist das nicht zu kompensieren!


    Von den Pflegekräften, die ich kenne, jammert keiner über zu wenig Geld. Aber alle über zu große Belastung.




    _________________


    Du (und einige andere auch) schaust bei der Berufswahl vielleicht nur auf das Geld.

    Andere schauen auch auf das Arbeitsumfeld!


    Für mich war das auch ein Grund, den Beruf zu wechseln. In meinem zweiten Beruf habe ich am Anfang sogar deutlich weniger verdient. Trotzdem habe ich den Wechsel nie bereut. Die neue Arbeit war für mich (und meine Gesundheit) einfach besser geeignet. Er hat mir dann auch mehr Spaß gemacht. Ich bin gerne zur Arbeit gegangen. Beim 1. war das nicht so.

    Mittlerweile verdiene ich viel mehr als vorher. Das war beim Wechsel aber nicht vorhersehbar!


    Meiner Frau (examinierte Krankenschwester) habe ich auch geraten, die Arbeit an den Nagel zu hängen! Die ständige Überlastung macht sie kaputt. Da hilft auch kein Geld.


    "Unattraktiv" ist heute ein Pflegeberuf nicht, weil man "nur" X€ verdient, sondern weil man Dinge machen muss, die mit dem Beruf nichts zu tun haben.

    Fachkräfte werden durch ungelernte Hilfskräfte ersetzt, die die Arbeit gar nicht bewältigen können und vieles was sie machen auch gar nicht dürften (hier hauptsächlich in Pflegeheimen, in KH weniger).


    _______________


    Aber es ist vielleicht nur ein Merkmal unserer "modernen" Zeit.

    Für mich ist/war mein Beruf noch eine Berufung. Mein Ziel war es, in meinem Beruf gut zu sein, anerkannt zu werden.

    Heute zählt mehr das Einkommen.


    Viele junge Leute wollen keine vollgesch.... Bettpfannen reinigen oder blutige Verbände wechseln.

    Schön im weißen Kittel am Computer sitzen und viel Geld bekommen, möglichst nur 4-6 Stunden am Tag, am Wochenende und Feiertagen natürlich frei - auch das ist ein Grund, dass es wenig Pflegekräfte gibt.


    Es gibt natürlich auch Unterbezahlungen, wie in jeder Branche. Das bestreite ich nicht.

    Aber grundsätzlich am Hungertuch arbeiten Pflegekräfte nicht.


    Und nein, ich hätte nichts dagegen, wenn die Löhne auch im Pflegebereich angehoben werden.

  • Sowas ist auch eine Motivation. Wenn man schon gefrustet und Pleite zur Arbeit rennt, kann und will man kaum ordentliche Arbeit leisten. Ich auch nicht , da bin ich ehrlich.

    Dann bist du für einen Pflegeberuf nicht geeignet!


    "Pleite" muss aber niemand in der Pflege zur Arbeit rennen. Soooo wenig verdient man nicht.

    Das "Pleitesein" muss noch anderen Gründe haben.

    Wieso bemühen und anstrengen, wenn man am Ende einen Hungerlohn erhält?


    Weil man Menschen helfen will?

    Weil man Menschen pflegen will?

    Weil man Menschen etwas gutes tun will?


    Ein Pflegeberuf muss auch eine Berufung sein!

    Man muss es wollen!

    Dazu ist nicht jeder geeignet.

    (Das ist kein Vorwurf!)

    Natürlich arbeiten viele Menschen in der Nachtschicht, habe ich auch lange genug. Nie wieder!


    Siehst du!

    Nie wieder. Du willst nicht in der Nacht arbeiten. Unter keinen Umständen1


    Als Pflegekraft müsstest du es! Ohne Wenn und Aber!


    Da nützt auch mehr Geld für Pflegekräfte nichts. Die Nachtarbeit bleibt.


    Testuser222 lass es sein.

    Weil du es so willst?

    Einmal editiert, zuletzt von Testuser222 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Testuser222 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

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