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Der britische Mobilfunkbetreiber MMO2 hat im zurückliegenden Quartal erstmals die Marke von 20 Millionen Nutzern überschritten. Der Konzern ist im Fall eines lukrativen Angebots bereit, sich von der deutschen Tochter O2 zu trennen.
MMO2 verzeichnete in dem traditionell wegen des Weihnachtsfestes und des Jahreswechsels geschäftsträchtigen Vierteljahr hohe Neukundenzuwächse. Der Konzern teilte am Mittwoch in London mit, im umkämpften britischen Mobilfunkmarkt sei die Kundenzahl um 430.000 auf 13,05 Millionen Nutzer gestiegen. Die Tochter O2 Deutschland habe 335.000 neue Kunden gewonnen und zähle nun 5,59 Millionen Nutzer.
Damit setzt der Konzern den Trend auf dem Mobilfunkmarkt fort. In den vergangenen Tagen meldeten unter anderem die Mobilfunksparten von France Telecom und Deutscher Telekom ein starkes Kundenwachstum für das vierte Quartal. Auch der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone verzeichnete ein kräftiges Plus.
Analysten hatten für den von insgesamt fünf Netzbetreibern bedienten britischen Markt mit einem Kundenzuwachs zwischen 315.000 und 432.000 Kunden gerechnet. Für die Deutschland-Tochter war von den Analysten ein Kundenwachstum zwischen 275.000 und 373.000 Nutzern prognostiziert worden. Deutschland und Großbritannien repräsentieren bei MMO2 rund 80 Prozent des Geschäfts. Der Konzern zählt als Nummer sechs zu den kleineren europäischen Mobilfunkanbietern. In Deutschland ist O2 der kleinste der vier Netzbetreiber.
Kunden-Umsätze gestiegen
Konzernchef Peter Erskine sagte, "alle Geschäftszweige zeigen weiterhin Wachstum im wichtigen dritten Geschäftsquartal". Zahlen für Umsatz und Gewinn wird MMO2 erst zum Ende seines Geschäftsjahr zum 31. März vorlegen.
Der in der Branche als wichtiger Indikator für die Kundenqualität geltende Durchschnittsumsatz pro Kunde verbesserte sich im Schlussquartal 2003. Über zwölf Monate summierte sich der Durchschnittsumsatz der Kunden den Angaben zufolge in Deutschland auf 360 Euro von 354 Euro im Vorquartal. In Großbritannien stieg der Umsatz pro Kunde über zwölf Monate gerechnet auf 264 Pfund von 259 Pfund zum Vorquartal. Als Grund nannte MMO2 für beide Märkte eine verstärkte Kundennutzung von Sprach- und Datendiensten. Auch im Vergleich mit dem Vorjahresquartal seien die Kundenumsätze gestiegen, hieß es.
Eigenständigkeit bekräftigt
Der Konzern bekräftigte am Mittwoch erneut seine Eigenständigkeit, wird sich jedoch einem lukrativen Übernahmeangebot für die Tochtergesellschaft O2 Deutschland nicht verschließen. MMO2-Chef Erskine sagte, "der Fokus unseres Geschäfts ist das zu tun, was gut ist für unsere Anteilseigner und das bedeutet, reale Optionen zu entwickeln." MMO2 könne seinen Weg alleine gehen. "Aber wenn jemand ein kraftvolles Angebot vorlegt, ist es meine Aufgabe, dies mit den Anteilseigner zu teilen", sagte Erskine weiter. Gegenwärtig fänden jedoch keine Gespräche mit potenziellen Käufern statt.
Auf Grund seiner geringen Kundenzahl wird MMO2 an den Finanzmärkten bereits seit längerem als Übernahmekandidat gehandelt. Grundsätzliches Interesse an MMO2 hatte in der Vergangenheit der niederländische KPN-Konzern, die Gespräche scheiterten jedoch an unterschiedlichen Preisvorstellungen. KPN machte geltend, es entstünden hohe Integrationskosten vor allem durch die Zusammenlegung der jeweiligen deutschen Tochtergesellschaften O2 und E-Plus.
Quelle: ftd.de
Nach sovielen Neukunden und dem Ergebnissen soll O2-DE zum Verkauf stehen !?