In Sachen Liebe - Können Menschen zu unterschiedlich sein um sich zu lieben?

  • Zitat

    Original geschrieben von Trauma
    Das habe ich auch versucht.Nur wenn das Gegenstück blockt gibt es keine Chance.Da ist es besser vorher den Schlußstrich zu ziehen.Sonst macht man sich selber kaputt.Habe ich aber auch erst jetzt begriffen.Ich wünsche dir trotzdem viel Glück.


    Klar da habt Ihr natürlich recht. Werde es natürlich nicht dazu kommen lassen, dass ich daran kaputt gehe.



  • Schön gesagt, aber was sagst Du als Experte denn, inwieweit man Kompromisse eingehen sollte und inwieweit es keinen Sinn macht, sich "zu verbiegen".


    Meine Freundin hat sich gerade nach 4 Jahren von mir getrennt, weil sie einfach nicht mehr konnte. Sie wollte halt vieles an mir anders haben und ich habe fast immer gesagt "Nimm mich wie ich bin oder verlasse mich. Ich ändere mich nicht" weil ich der Meinung war, daß ich in einer Beziehung in der ich nicht so sein kann wie ich am liebsten bin, nicht glücklich wäre.


    Jetzt bereue ich es, sie dadurch verloren zu haben weil ich merke, sie bedeutet mir so viel das es besser gewesen wäre sich zu ändern.

  • die Kunst in einer Beziehung ist, "sich zu ändern ohne sich zu ändern".


    Ein Mensch kann sich im Wesen nicht ändern, sondern wird immer der bleiben, der er ist. Insofern hattest du Recht, zu sagen, nimm mich wie ich bin.


    Aber ein Mensch hat die Aufgabe, sich zu entwickeln, zu wachsen. Insofern hatte deine Freundin Recht, zu erwarten, daß du bestimmte Dinge änderst.


    Der wahre Kern einer jeden Beziehung, ist den Anderen, oder auch das Andere, als Spiegel zu sehen, dann wird man feststellen, daß die meisten Dinge, die einen aufregen, Dinge sind, die man an sich selbst nicht ausstehen kann.
    So kann man immer feststellen, wo man Defizite hat, die es zu bearbeiten gilt.
    Deswegen lernt man immer am meisten in Krisenzeiten, weil man offensichtlich nur da genug zum Nachdenken über sich selbst gezwungen wird.

  • Ich, du und wir beide oder: Ich will so bleiben wie ich bin!


    Zitat

    Original geschrieben von Andre
    Schön gesagt, aber was sagst Du als Experte denn, inwieweit man Kompromisse eingehen sollte und inwieweit es keinen Sinn macht, sich "zu verbiegen".


    Auch wenn ich kein "Experte" bin, werde ich einfach mal antworten.


    Ich selber kenne das Problem nämlich aus eigener Erfahrung relativ gut.
    Innerhalb meiner Beziehung habe ich mich auch ziemlich verändert, speziell auf mein alltägliches Verhalten bezogen.
    Aufgefallen ist das eher Freunden, mir selber weniger.


    Aber: Ich hatte mit diesen Veränderungen keine bzw. nur wenige Probleme.
    Letztlich war ich mir bewusst, dass es dabei ja auch darum geht, eine möglichst harmonische Beziehung zu führen, und dass da beiderseits gewisse Einschränkungen bzw. "Anpassungen" erforderlich sind, ist normal.
    Eine Beziehung, in der beide Partner 100%ig "sie selbst" sind, halte ich für weitestgehend ausgeschlossen, weshalb ich auch dem Spruch "Akzeptiere mich, wie ich bin oder lass mich in Ruhe." ausgesprochen wenig abgewinnen kann.


    Die Grenzen dieses "Verbiegens" muss man sich selber setzen. Spätestens wenn einem Freunde plötzlich Sachen wie "Ich erkenn dich garnicht wieder, dass bist doch nicht du!" sagen, sollte man sich Gedanken machen.
    Alle Veränderungen muss man vor Allem vor sich selbst verantworten können.
    Solange ich mich nicht unwohl fühle im Zusammenleben, solange ich nicht das Gefühl habe, zu etwas gezwungen zu werden, sondern es mehr oder minder selber von mir aus tue, ist es kein Problem.
    Erst wenn ich das Gefühl hätte, dass egal was ich tue bzw. wie ich etwas tue, es doch immer falsch zu sein scheint bzw. ich Dinge definitiv gegen meinen Willen tun muss, um es der Partnerin rechtzumachen, dann würde ich mir ernsthaft Gedanken machen.


    Zudem: Beziehung heißt (wenigstens für mich) parallel zu diesen Anpassungen eben auch immer, auch mal gewisse Eigenarten zu akzeptieren, auch wenn sie mir nicht unbedingt gefallen.
    Eine Beziehung ist schließlich keine Umschulung oder Umerziehung. ;)
    Und wenn es soviel gibt, was den Partner, bzw. die Partnerin an einem stört, dann sollte man sich doch fragen, wie er/die sich jemals ernsthaft in einen verlieben konnte.


    Und: Neben der Beziehung sollte es immer auch noch Momente geben, wo man dann wirklich mal "man selber" sein kann. Ein gewisses "sich ausleben" sollte erlaubt bleiben, ohne dass das natürlich allzu ausschweifende Formen annimmt. Fremdgehen etc. meine ich nämlich definitiv nicht damit. ;)


    In diesem Sinne...just be!

  • Auch ich würd jetzt nicht ausgerechnet von mir als "Experten" sprechen... ich hab etwas Ahnung von Kommunikationsmustern und menschlichem Verhalten, das war's dann auch schon. Wie andere Menschen glücklich werden, weiß ich auch nicht (die von mir bestellte allwissende Kristallkugel wurde immer noch nicht geliefert :D), das muss jede/r selbst für sich rausfinden.



    Auch wo Kompromisse "sinnvoll" sind und wo das "sich verbiegen" anfängt, muss jede/r für sich selbst entscheiden. Der eine meint schon, er werde sein Rülpsen bei Tisch, Tisch die Frau abräumen und spülen lassen beibehalten, wenn es der Frau nicht passt, könne sie ja gehen. Viele bekommen an dieser Stelle dann eine Lektion an der sie was lernen können oder eben auch nicht, andere finden irgendwann eine "Dumme", die das begeistert mitmacht... Jemand anderes konvertiert als 20 Jahre lang überzeugter Hardcore-Christ ohne mit der Wimper zu zucken in eine andere Religion des Partners Wahl, ohne von "verbiegen" oder "Kompromiss" zu sprechen, während sämtliche Freunde und Bekannte ungläubig und mit weit aufgerissenen Augen entsetzt den Kopf schütteln...
    Ergo: jede/r so, wie er/sie mag, die (Schmerz-)Grenzen sind fließend.


    Wo auch immer Du jetzt gesagt hast "ich will so bleiben wie ich bin", war Dir das wohl wichtiger und Du hast in Kauf genommen, dass Deine inzwischen Ex mit gepackten Koffern in der Tür stand und Dir ein letztes "Du da-harfst!" zugeflötet hat ;) Ob es den Preis wert war, wirst Du im Laufe der Zeit selbst rausfinden müssen :-/
    Dass direkt nach der Trennung erstmal die große "es ist nicht wahr" und "hätte ich blos x y z gemacht" - Phase einsetzt, ist normal. Auch normal ist für diese Phase, dass man die Idee hat es doch nochmal miteinander zu versuchen - manchmal gelingt es dann, öfters nicht. In Phase 2 folgt übrigens das Emotions-Karussel "Trauer" ("Trauer" sind verschiedenste Gefühle, aber gleichzeitig), da wird die Sache noch konfuser :rolleyes: :D :(


    Und wie schon gesagt: in Krisen sind wir auf uns selbst zurückgeworfen, bisherige Lösungsstrategien reichen nicht mehr aus. An dem Punkt setzt (meist) das persönliche Lernen aus Erfahrung ein.


    In vielen Sachen fällt es uns leicht sich dem anderen anzupassen, in anderen ringen wir, in wieder anderen geht gar nix. Da ist dann die Frage, ob die Beziehung die Differenzen aushält und Freiräume entstehen / möglich sind oder daran kaputt geht.



    "Der Mensch hat 3 Möglichkeiten zu lernen:
    1. Durch Nachdenken, das ist das Edelste.
    2. Durch Nachahmen, das ist das Leichteste.
    Und 3. durch Erfahrung, das ist das Bitterste.
    "
    Konfuzius

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Zitat

    Original geschrieben von mac bertl
    die Kunst in einer Beziehung ist, "sich zu ändern ohne sich zu ändern".



    Aber ein Mensch hat die Aufgabe, sich zu entwickeln, zu wachsen. Insofern hatte deine Freundin Recht, zu erwarten, daß du bestimmte Dinge änderst.


    Das ist sicher richtig.Nur wenn man macht und versucht und alles mögliche tut um irgendwas zu ändern,kann es passieren,das man sich zu schnell in eine Rolle drängen lässt die man eigentlich gar nicht "spielen"will.Und wenn der/die andere nur verlangt und tut selber nichts an seiner Art,dann ist auch alles hoffnungslos.
    Wie ich schon oben erwähnte.Eine Beziehung ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen.So und nicht anders klappt es.Ausnutzen lassen sollte man sich nicht.

    "Ich bin wie ich will und ich rede wie ich will. Wer das nicht kapiert, kann mich mal am Arsch lecken."

  • Zitat

    Original geschrieben von Andre
    Schön gesagt, aber was sagst Du als Experte denn, inwieweit man Kompromisse eingehen sollte und inwieweit es keinen Sinn macht, sich "zu verbiegen".


    Hm, die Begriffswahl "verbiegen" halte ich für bedenklich.


    Wenn man mit dem Gedanken: "Nun gut, verbiege ich mich für ihn/sie, damit er/sie mich toll findet und bei mir bleibt!" an die Sache heran geht, ist sehr schnell die Enttäuschung vorprogrammiert. Man geht in "Vorleistung". Wird diese vom Gegenüber aber nicht anerkannt, kratzt das noch weiter am Selbstwert, denn meine "Gabe", die bestimmt mühsam war, wird nicht anerkannt.


    Wenn man mit dem Gedanken: "Ich gehe auf den anderen zu, weil er es mir wert ist und schaue, wie wir uns treffen können!" an die Sache heran geht, ist das Grundgefühl schon anders und es kann ein Miteinander entstehen. Nur sich zum Löffel machen, damit der andere einen anerkennt? Was gibt das doch für Macht an mein Gegenüber. Macht, die von Klugen und Gewitzten ausgenutzt werden könnte (also, der Gedanke: "Aha, ich brauch nur mit der Trennung zu drohen und mein Partner macht plötzlich Sachen für mich, die vorher noch gar nicht absehbar waren!" ist dort gar nicht so abwegig ;) ).


    Das andere Extrem: "Wenn du mich liebst, nimmst du mich so, wie ich bin!" bringt auch wenig, denn es zeigt einen gewissen Egoismus und wenig Bereitschaft, innerhalb einer Partnerschaft zu wachsen. Deshalb sollten Kompromisse eingegangen werden und zwar, solange man sich gut dabei fühlt und sie auch tragen kann.


    OK, das war jetzt nix groß anderes, als was meine Vorposter schon geschrieben haben und ich war (auch wenn mglw. "Experte") auch nicht gefragt, aber "just my 2 ct.":D

  • Danke für Eure Antworten. Sie sind wirklich sehr gut aber, wie befürchtet, können mir nicht beantworten ob bzw. wieviel ich falsch gemacht habe.


    Noch kurz zur Erläuterung:


    Hauptproblem war: Wir wohnen ca. 55 km auseinander und ich habe erst seit November ein Auto. Sie wollte mich schon immer öfter sehen (möglichst jedes Wochenende), ich wollte am Wochenende auch Zeit für mich und meine Dinge und meine Freunde haben und sie ca. jedes zweite Wochenende sehen (Wie sagt DUSA oben: Das Nähe-Distanz-Problem). Sie wollte dann immer viel unternehmen, möglichst morgens (hat als Studentin sonst nicht viel gemacht), ich war oft vom arbeiten k.o. und wollte es ruhiger angehen und eher abends etwas machen.


    Ich meine ihr zumindest ein wenig entgegengekommen zu sein, sie hat davon nichts bemerkt.

  • Aus der Reihe: Zitate aus dem Zusammenhang gerissen :-D


    Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    ... Nur sich zum Löffel machen, damit der andere ...? ...

    Also sich in der Horizontalen zum Löffeln hinlegen machen ist doch gar nicht so schlecht. Keine Ahnung, was Du da jetzt gegen hast. :confused:


    :D




    Andre: Dir jetzt irgendwas hinzuschreiben, was Du "falsch gemacht hast" wäre nach den paar hingeworfenen Infos ja wohl auch ein wenig anmaßend, oder? ;) So Distanz-Beziehungen, v.a. wenn das "Beschäftigungsverhältnis" so stark differiert, sind imho eh etwas schwieriger :-/

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Re: Aus der Reihe: Zitate aus dem Zusammenhang gerissen :-D


    Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772

    Andre: Dir jetzt irgendwas hinzuschreiben, was Du "falsch gemacht hast" wäre nach den paar hingeworfenen Infos ja wohl auch ein wenig anmaßend, oder? ;) So Distanz-Beziehungen, v.a. wenn das "Beschäftigungsverhältnis" so stark differiert, sind imho eh etwas schwieriger :-/


    Schon klar. Habe die paar Infos auch nur ergänzt, damit mein obiger Text nicht so egoistisch klingt.

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